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  #1  
Alt 11.02.2009, 18:00
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Ulli,

ich denke, Deine Mutter weiß genau wie krank sie ist.
(Ich habe selbst Adeno Stad. 4.)

Es dauert eine Zeit, sich mit der Krankheit abzufinden (falls es einem überhaupt je gelingt).

Die Gedanken kreisen immer darum. Aber man will -zumindest am Anfang- nicht unbedingt darüber reden oder es vielleicht am liebsten verdrängen.

Ich würde warten, bis sie selber das Thema anschneidet und dann sehr behutsam Deine Ansichten darlegen. Also sie in keiner Form mit irgendwas bedrängen.

LG Reinhard
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  #2  
Alt 11.02.2009, 19:57
Benutzerbild von Cora
Cora Cora ist offline
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Registriert seit: 20.11.2008
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 270
Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Ulli,

ich schließe mich der Meinung von Reinhard an.
So wie Du Deine Mutter beschreibst, habe ich das Gefühl,
dass sie die Kraft, die sie grade braucht, aus der Verdrängung zieht.
Und ich würde es ihr zugestehen.
Laß ihr noch ein bißchen Zeit, es wird sich eine Gelegenheit geben, mit ihr zu reden.
Ich spreche nicht aus eigener Erfahrung. Es ist einfach nur mein Gefühl, beim lesen Deines Threads.

Liebe Grüße, Cora
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  #3  
Alt 11.02.2009, 21:43
Benutzerbild von Hasi1965
Hasi1965 Hasi1965 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.01.2009
Ort: Lohmar
Beiträge: 695
Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Liebe Cora,
lieber Reinhard,
wahrscheinlich habt Ihr recht. Aber jedes Mal, wenn ich von ihr wegfahre und sie hat wieder gesagt, dass sie warten will bis sie weider gesund ist, heule ich mir die seele aus dem Leib, weil ich die Sachen doch so gerne JETZT mit ihr machen würde. JETZT, wo sie es noch kann.
Es tut so weh, so hilflos zu sein.
Ich weiß, ich bin nur sekundär betroffen, aber ich möcghte so gerne helfen, weiß aber nicht wie !
Wie gehst Du mit Deiner Krankheit um und was ist Dein Wunsch an Deine Angehörigen, bzw. die Menschen, die Dir nahe stehen lieber Reinhard ?

Vielen Dank für Eure Antworten, ich hoffe ich höre wieder von Euch.
GLG
Ulli
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  #4  
Alt 11.02.2009, 22:58
mahanuala mahanuala ist offline
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Registriert seit: 18.05.2007
Ort: norddeutschland
Beiträge: 944
Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

hallo hasi

vielleicht schließt das eine das andere nicht aus

ich schließe mich hinsichtlich der aufklärung den anderen an...aber warum sagst du nicht, ohne auf dieses prognostischen sachen einzugehen,
daß DU die dinge mit ihr tun willst, daß DU nicht warten willst....

ich würde glaube ich sogar sagen, daß mir durch ihre erkrankung unser aller endliochkeit bewußt geworden ist...und du keine zeit verschwenden möchtest und es darüberhinasu für die gesundheit nicht schlecht ist, dinge zu tun, die man tun will
ich wünsche dir alles gute
mahanula
__________________
once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes

turned skyward
for there you have been
and there you want to return

leonardo da vinci
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  #5  
Alt 12.02.2009, 22:50
Brigitte Brigitte ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.01.2009
Beiträge: 25
Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Hasi,

ich weiß genau wie du fühlst, mein Mann ist 1 Woche vor Weihnachten aus dem Krankenhaus entlassen worden, an den Bericht hat er nicht gedacht, dort hat man nur gesagt viele kleine Methastasen in der Leber (Grundtumor im Sammelrohr unterhalb der Niere wurde 2007 entfernt -Knochenmethastasen bestrahlt) und wir sollten Termin bei der onkol. Tagesklinik für eine Zusatztherapie machen. Ich las den Bericht - und es waren nicht nur Lebermethastasen - der Krebs hatte gestreut. Ich wusste, dass seine Krebsart uns nicht viel Zeit lassen würde und wir haben 3 Kinder.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Ich habe mir Rat bei einer Freundin geholt. In einer ruhigen Stunde habe ich es am 3. Tag meinem Mann gesagt und darum gebeten es auch den Kindern zu sagen.
Seit diesem Tag haben wir so intensiv gelebt - soviel geweint, gelacht und geredet. Alle hatten die Möglichkeit über ihre Ängste zu reden.
Die entscheidenden Worte meines Mannes waren:"Jetzt weiß ich warum ich so schwach bin und kann es verstehen. Jetzt habe ich keine Angst mehr".
Glaub mir, dass war das wichtigste, was er uns mit auf unseren Weg geben konnte - am 08.01. ist er gestorben. Wir haben uns alles gesagt. Wir sind in Ehrlichkeit und ohne schlechtes Gewissen auseinander gegangen. Ich habe schon von so vielen Familien gehört, die später mit diesem schlechten Gewissen nicht klarkommen.

Denke immer daran - du kannst den Weg nicht mehr zurückgehen. Also überlege dir gut, ob du nicht doch ehrlich sein kannst.
Viel Kraft und für dich den richtigen Weg wünsche ich dir.
__________________
Liebe Grüße
Brigitte
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  #6  
Alt 13.02.2009, 09:19
Benutzerbild von Hasi1965
Hasi1965 Hasi1965 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.01.2009
Ort: Lohmar
Beiträge: 695
Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Liebe Brigitte,
ganz vielen Dank für Deine mitfühlenden Worte, die Dir sicher nicht so leicht gefallen sind in Deiner Situation. Mein herzliches Beileild.
Sicher kennst Du dann auhc diese Auf und Abs zwisschen "heute geht es mir gut" , "heute will ich nicht mehr ", "ich bin nur noch schlapp", "heute kann ich Bäume ausreissen". Gestern war wieder ein guter Tag und obwohl es ein guter tag war, hat meine Mam meine Einladung am Sonntag mit ihr zu mir ins bergische zu fahren abgelehnt mit der begründung "schöner wäre es doch im Früjhling, wenn alles blüht". Na klar hat sie recht und eigentlich scheint dem im Augenblick auch nichts entgegen zu stehen, aber diese Krankheit, die Therapie und deren Nebenwirkungen sind so unberechenbar, wie Du ja selber weißt.
Ich denke darüber nach wie ich weiter vorgehe - am Sonntag fahre ich zu IHr.

Vielen Lieben Dank !
Gruß Ulli

Zitat:
Zitat von Brigitte Beitrag anzeigen
Hallo Hasi,

ich weiß genau wie du fühlst, mein Mann ist 1 Woche vor Weihnachten aus dem Krankenhaus entlassen worden, an den Bericht hat er nicht gedacht, dort hat man nur gesagt viele kleine Methastasen in der Leber (Grundtumor im Sammelrohr unterhalb der Niere wurde 2007 entfernt -Knochenmethastasen bestrahlt) und wir sollten Termin bei der onkol. Tagesklinik für eine Zusatztherapie machen. Ich las den Bericht - und es waren nicht nur Lebermethastasen - der Krebs hatte gestreut. Ich wusste, dass seine Krebsart uns nicht viel Zeit lassen würde und wir haben 3 Kinder.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Ich habe mir Rat bei einer Freundin geholt. In einer ruhigen Stunde habe ich es am 3. Tag meinem Mann gesagt und darum gebeten es auch den Kindern zu sagen.
Seit diesem Tag haben wir so intensiv gelebt - soviel geweint, gelacht und geredet. Alle hatten die Möglichkeit über ihre Ängste zu reden.
Die entscheidenden Worte meines Mannes waren:"Jetzt weiß ich warum ich so schwach bin und kann es verstehen. Jetzt habe ich keine Angst mehr".
Glaub mir, dass war das wichtigste, was er uns mit auf unseren Weg geben konnte - am 08.01. ist er gestorben. Wir haben uns alles gesagt. Wir sind in Ehrlichkeit und ohne schlechtes Gewissen auseinander gegangen. Ich habe schon von so vielen Familien gehört, die später mit diesem schlechten Gewissen nicht klarkommen.

Denke immer daran - du kannst den Weg nicht mehr zurückgehen. Also überlege dir gut, ob du nicht doch ehrlich sein kannst.
Viel Kraft und für dich den richtigen Weg wünsche ich dir.
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  #7  
Alt 13.02.2009, 12:05
Gittylein Gittylein ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.03.2008
Ort: Kamenz
Beiträge: 168
Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Hasi,

wenn deine Mutter nicht wahr haben will, wie krank sie ist, dann lass ihr diesen Glauben.
Sie weiß sicher oder spürt, dass sie schwerkrank ist. Vielen Menschen ist es eine Hilfe für sich selbst, wenn sie das verdrängen. Es ist sozusagen ihr Schutz. Jeder Mensch ist anders, andere stellen sich den Tatsachen und sehen ihr Ende nahen, wenn es vielleicht noch gar nicht so nahe ist.
Respektiere es, wenn sie meint, dass sie jetzt dieses oder jenes nicht tun möchte, sondern später.
Sie hat Hoffnung und diese muss sie auch haben. Damit es ihr besser geht, damit sich ihr Körper wehren kann.

Aber wenn es ihr recht gut geht und du meinst, dass du dieses oder jenes gern mit ihr tun würdest, dann sage ihr das. Da gehe ich mit Mahanuala konform.

Alles Gute.
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