#1
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Alles nur ein Traum?
Nun melde ich mich hier wieder, nachdem mein Mann für immer am 14.03.2009 eingeschlafen ist. Seit der Diagnose im Mai 2008 Glioblastoma multiforme Grad IV veränderte sich unser Leben und wir versuchten gegen dieses blöde Ding zu kämpfen.
Ich weiß momentan nicht so wirklich wo ich nun hingehöre. Ich denke immer noch dass das alles hier ein Albtraum ist, aus dem ich bisher noch nicht aufwachen konnte. Ja, ich möchte aufwachen und meinem Schatzi weinend in die Arme fallen und sagen ich hatte einen fürchterlichen Traum.... Selbst bei der Beerdigung starrte ich den Sarg an und konnte es immer noch nicht glauben das er da drinnen sein soll. Nein, er kommt doch bestimmt wieder. Jeden moment höre ich ihn und dann kommt er hier bei mir durch die Tür. Alles Wunschgedanken, die sich bisher immer noch nicht erfüllt haben. Da er schon seit Oktober 2008 kaum noch zu Hause war, fällt es mir noch schwerer es zu glauben. Jetzt habe ich Zeit, aber ich kann damit nichts anfangen. Ich kann nicht einmal für die Kinder da sein. Bin wie gelähmt schaffe gar nichts. Nun sitze ich hier und versuche schon seit Stunden die Danksagungen zu schreiben. Morgen dann soll ich die Sterbeurkunde abholen. Nein, es ist wohl doch kein Traum. Weckt mich doch bitte auf aus diesem Traum! bluetrilo ________________________ „Rudern zwei in einem Boot...“ Rudern zwei ein Boot, der eine kundig der sterne, der andre kundig der stürme, wird der eine führn durch die sterne, wird der andre führn durch die stürme, und am ende ganz am ende wird das meer in der erinnerung blau sein Reiner Kunze. In ewiger Liebe mein lieber Bärli *28.12.63 + 14.03.09 Diagnose Glioblastoma multiforme Grad IV Mai 08 |
#2
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AW: Alles nur ein Traum?
Du weißt, ich bin für Dich da!
Habe Dir eine Mail geschickt. Es ist kein Traum... und das tut so weh... Ich drücke Dich ganz fest Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
#3
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AW: Alles nur ein Traum?
Guten Morgen Bluetrilo,
Deine Gedanken sind ganz normal. Ich denke es ist einfach ein Selbstschutz. Auch mir geht es zum Teil heute noch so, dass ich denke, er müsste doch zurückkommen. Es sickert nur ganz langsam zu einem durch, dass der Abschied endgültig ist. Wünsche Dir weiterhin viel Kraft!! LG Maria
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Mein geliebter Schatz 06.04.1960 - 07.12.2008 __________________________________ Du wirst immer in meinem Herzen bleiben! |
#4
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AW: Alles nur ein Traum?
Hallo Bluetrilo,
ein trauriges Hallo auch von mir. Oh, ich kenne dieses Gefühl, man will es einfach nicht wahrhaben. Es kann doch gar nicht sein, dass mein Spatz "t.." ist. Ich kann noch nicht einmal dieses böse Wort aussprechen, geschweige denn akzeptieren. Ich denke, das braucht alles sehr viel Zeit. Ganz liebe Grüße Carmen
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So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne durch jenes Übermaß von Nacht getrennt, das eine Nähe ist, die sich an Ferne erprobt und an dem Fernsten sich erkennt. R.M.Rilke Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009) |
#5
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AW: Alles nur ein Traum?
Hallo Bluetrilo,
du alleine hast es in der Hand wann du aus deinem Traum erwachst. Aus dem Traum erwachen heißt auch deinen Schatz ein Stück los lassen.Doch nimm dir die Zeit die du zum Trauern brauchst. Auch wenn dein Schatz tot ist so ist er trotzdem bei dir, nur du kannst ihn nicht mehr sehen und fühlen. Wenn du magst so nimm dir jeden Tag ein wenig Zeit um mit ihm in Gedanken zu reden. Berichte ihm wie der Tag für dich gelaufen ist und dass du ihn ganz doll vermisst. Mir hat es auch geholfen dass ich mit meiner Freundin reden konnte und und auch dabei meinen Tränen freien lauf lassen konnte. Einen traurigen Gruß von Erika |
#6
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AW: Alles nur ein Traum?
Ich kann mich erika nur anschließen!
der schmerz und die fassungslosigkeit sind gerade am anfang so unsagbar groooooß! und auch dieses "trance-gefühl" kenne ich! versuche dich mit deinem mann auseinander zu setzten und versuche noch einmal ganz bewusst von ihm abschied zu nehmen... bei mir war es ähnlich, der tod stand zwar auf der schwelle aber den mut zum ordentlichen verabschieden hatten wir zu lebzeiten nicht...! ich habe damals einen abschiedsbrief geschrieben und ihm den mit in den sarg gelegt! auch wenn du ihn nicht mehr in den sarg legen kannst,so kannst du sicher sein dass er deinen zeilen lesen wird! schreib ihm was du ihm noch sagen wolltest auch wenn es weh tut und warscheinlich tränen fließen werden! ich nehme dich ganz fest in den arm und gebe dir dass versprechen dass dieses gefühl des allein seins irgendwann aufhört... und es hört nicht auf weil du ihn vergessen oder verdrängt hast sondern weil du weisst dass er immer bei dir sein wird! gaaaanz liebe grüße steffi |
#7
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AW: Alles nur ein Traum?
Mein Bärli
Du erschienest mir im Traum. Lagst da in unserem Bett und sprachst mit mir. Dann sagte ich Nein, es ist nicht wahr! Du kannst nicht mehr hier sein. Es ist ein Traum. Du bist tot. Wir haben dich erst begraben. Du bist nicht echt. Dann wachte ich auf und es war ein Traum. Doch wie sehr wünschte ich mir das es kein Traum war. Wie sehr wünschte ich mir dass das jetzt ein Traum ist. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich liege da kann nachts nicht mehr schlafen.Sehe mir unser Bild an. Ich kann auch nicht mehr weinen. Alles um mich herum scheint so sinnlos. Dein Bett ist leer. Wie sehr sehne ich mich nach deiner Nähe, deinen Umarmungen, deinen Küssen, deinen Worten, dein Schimpfen mit den Jungs, dein Lächeln, ja sogar nach deinem schnarchen. Und dann die Gewissheit. Es wird nie wieder so sein!? Soll ich nun glücklich sein das du nicht mehr leiden musst, ich aber dafür den Schmerz habe über deinen Verlust?! Ich liebe dich so sehr und wünsche mir nichts als dich wieder her. Deine Kerstin
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„Rudern zwei in einem Boot...“ Rudern zwei ein Boot, der eine kundig der sterne, der andre kundig der stürme, wird der eine führn durch die sterne, wird der andre führn durch die stürme, und am ende ganz am ende wird das meer in der erinnerung blau sein Reiner Kunze. ______________________________________ In ewiger Liebe mein lieber Bärli *28.12.63 +14.03.09 Diagnose Glioblastoma multiforme Grad IV Mai 08 |
#8
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AW: Alles nur ein Traum?
Liebe Kerstin,
Deine Worte berühren mich sehr. Wie schön wäre es, wenn das "jetzt" nur ein Traum wäre. Ich kann Dir das in etwa nachempfinden. Ich habe in meinem Leben auch schon so viele Menschen gehen lassen müssen. Es geht ihnen allen jetzt gut, haben kein Leid mehr. Er wird immer in Deinem Herzen weiter leben und Dich ständig begleiten. Deinen Schmerz kann ich Dir leider nicht nehmen. Sei ganz lieb umarmt. Viel Kraft wünscht Dani |
#9
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AW: Alles nur ein Traum?
Hallo Bluetrilo,
ich finde die Idee von steffilein mit dem Brief nicht schlecht. Wenn du magst schreib doch deinem Schatz jeden Tag einen Brief und leg ihn in einen Großen Umschlag. Wenn du es dann irgendwann schaffst kann st du ja wenn du magst diesen Umschlg an einer Stelle vergraben wo ihr beide zusammen immer gerne gewesen seit.Wie alt sind denn deine Kinder? Vieleicht könntest du deine Gedanken auch in eine Art Buch oder Heft schreiben und deinen Kindern später einmal zu lesen geben wenn du magst. Auch wenn du jetzt noch nicht glücklich darüber bist dass dein Schatz nicht mehr leiden muss kannst du vieleicht ein wenig dankbarkeit darüber empfinden.Auch ich träume manchmal. Bei mir ist es so eine Art Wachtraum. Ich stelle mir nämlich vor dass mein vor 20 Jahren verstorbrner Vater(er starb auch an Krebs),mein vor acht Jahren verstorbener zweiter Mann (er starb den plötzlichen Herztot) und mein vor gut einem Jahr verstorbener Lebensgefährte( er starb an Lungenkrebs) zusammen auf einer Wolke sitzen auf mich runterschauen und auf mich aufpassen. Ich glaube nämlich daran dass das Leben nach dem Tot noch nicht zu Ende ist. Nur es sieht halt anders aus. Lass dich in den Arm nehmen und ganz doll drücken. Erika ( |
#10
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Heute Nacht war es ein Traum!
Mein lieber Bärli,
heute Nacht träumte ich nach langer Zeit wieder von dir. Es war so wirklich, dass ich aufwachte und dann doch wieder feststellen musste, das es nur ein Traum war. Dabei fühlte es sich so wirklich an, als du mich im Arm gehalten hast. Und eben weil es sich so echt anfühlte, wachte ich ja auf. Ich gehe kaum noch zu deinem Grab, denn wenn ich davor stehe sträubt es sich immer noch in mir zu Glauben du würdest da unten liegen. Ich bleibe meist nur kurz da stehen, schaue mir die noch helle Erde an und sehe dein Bild. Doch irgendwie bist du mir fremd geworden. Gestern hatte ich sehr große Angst, denn auf einmal kam ein heftiger Wind auf und es schüttete so sehr, das man gar nichts mehr sehen konnte. Der Himmel war orange-lila-dunkel. Es war so unheimlich und es donnerte ständig und hörte gar nicht auf zu donnern. Du weißt ja wie sehr ich Angst bei Gewitter habe. Ich geriet in Panik und hatte riesengroße Angst und du warst nicht da um mich zu beruhigen - keiner war da! Heute fühle ich mich besonders alleine, denn die Kids sind ja seit Montag im Zeltlager. Die Woche über war alles ok, denn ich war ja arbeiten und hatte viel zu tun. Nun habe ich mir ein Brötchen gemacht und alleine gegessen, was mir sehr schwer fiel. Ich sitze jetzt hier und die Tränen kullern herunter. Wie sehr wünsche ich mir, das du wieder hier wärst, aber ich weiß das dieser Wunsch nie in Erfüllung gehen wird. Ich liebe dich mein Bärli. Dein Spatz Vielen Dank nochmal für die Idee mit dem Brief schreiben. Ja, ich habe es versucht, doch ich bekomme das nicht wirklich hin. Ein bis zweimal habe ich, in einem extra gekauften Heft, Briefe an ihn geschrieben. Ich gehe tagsüber arbeiten und nachmittags bin ich dann meist mit den Kids beschäftigt. Abends dann schlafe ich irgendwann erschöpft beim Fernsehen ein. Somit versuche ich zu verhindern an ihn zu denken. Ich sehe immer zu das ich viel zu tun habe. Aber dennoch liegt das Buch mit seinem Stift neben meinem Bett und ich weiß, das ich da bald wieder reinschreiben werde. Ich habe Angst das ich die Kontrolle verliere, wenn ich mich mehr damit beschäftigen würde. Und eben deshalb habe ich mir schon entsprechende Hilfe geholt. Ich gehe einmal im Monat zu einer Trauergruppe und jemanden für die Trauerarbeit habe ich auch schon gefunden. Allerdings fange ich damit erst im September an, aber ich habe jemanden gefunden, der mir hilft. Nebenbei lese ich zwar auch ein Buch zur Trauerverarbeitung, wo ich ab und an feststelle, das es alles ganz normal ist wie ich mich verhalte. Das hat dann immer sowas beruhigendes. @ Bremensie Habt nochmals dank für Eure Ratschläge und seit net böse, dass ich net gleich geantwortet habe und mich erst jetzt melde. Eure Kerstin
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„Rudern zwei in einem Boot...“ Rudern zwei ein Boot, der eine kundig der sterne, der andre kundig der stürme, wird der eine führn durch die sterne, wird der andre führn durch die stürme, und am ende ganz am ende wird das meer in der erinnerung blau sein Reiner Kunze. ______________________________________ In ewiger Liebe mein lieber Bärli *28.12.63 +14.03.09 Diagnose Glioblastoma multiforme Grad IV Mai 08 |
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AW: Alles nur ein Traum?
Liebe Kerstin, vielleicht war es doch nicht "nur" ein Traum von Deinem Mann. Ich weiß nicht, ob Du an ein Weiterleben der Seele nach dem Tod glaubst, daher ist es für mich jetzt etwas heikel, damit anzufangen.
Ich glaube, unsere Lieben, die vorausgegangen sind, versuchen schon, mit uns "Kontakt" aufzunehmen, uns Zeichen zu geben- und das geht am besten im Traum- tagsüber sind wir meist viel zu abgelenkt, um sowas wahrzunehmen. Liebe Grüße |
#12
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Mein Papa
Nun hat mich mein Papa auch allein gelassen. Er war derjenige der immer für mich da war und mit dem ich jeden Tag nach ARbeit telefoniert habe und neues berichtete. Und nun ist auch er nicht mehr da? Warum verlassen mich alle Menschen die ich so sehr liebe? Warum musste ich miterleben wie qualvoll mein Papa gestorben ist. Ich hätte es lieber nicht mitbekommen. Doch ich wollte für meine Mama da sein und ihr die Sicherheit geben, dass ich da bin und sie nicht alleine ist. Nach fünf Stunden erbitterlichen Kampfes war es dann vorbei, doch ich kann mich nicht darüber freuen, da er so qualvoll gegangen ist. Ich höre noch immer wie er schrie...... Mir gehen die Bilder nicht aus dem Kopf, die Worte, die Geräusche...... Kann das nicht alles nur ein TRaum sein? Es ist ein langer böser Traum. Erst mein Bärli, jetzt mein Papa und .... Jetzt hat Mama auch wieder diesen blöden Brustkrebs wieder. Ich will sie nicht auch noch verlieren. Und meine Jungs?! Für die will ich auch noch lange da sein.
Morgen ist der erste Vatertag ohne Dich Papa. Warum kann es nicht wirklich nur ein böser langer Traum sein und sobald ich erwache sind alle wieder da!
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„Rudern zwei in einem Boot...“ Rudern zwei ein Boot, der eine kundig der sterne, der andre kundig der stürme, wird der eine führn durch die sterne, wird der andre führn durch die stürme, und am ende ganz am ende wird das meer in der erinnerung blau sein Reiner Kunze. ______________________________________ In ewiger Liebe mein lieber Bärli *28.12.63 +14.03.09 Diagnose Glioblastoma multiforme Grad IV Mai 08 |
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