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  #1  
Alt 07.06.2009, 00:06
kalliope kalliope ist offline
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Unglücklich AW: Neu dabei: Kalliope

@bijomi: was meinst du eigentlich mit "hatte ich mir schon gedacht, dass dort operiert wird"? ist das gut? oder eher voreilig und standard?

@kabesi: dabei ist 2,05 ja schon über der 2mm-Grenze. Hoffentlich war es wirklcih richtig, auf Interferon zu verzichten. Bei uns hat es sich so angehört, als wenn das auf jeden Fall bevorstünde. Mit der Wunde hatte er zunächst also Probleme und dann nicht mehr?

@ J.F.: Ich habe absolut richtig verstanden, Danke für die Offenheit und Aufklärung.

Komme gerade frisch aus einer Diskussion. Mein Mann meint, wenn die in der KLinik mangels freier Betten den O.P.-Termin um 1 Woche verschieben können, dann kann es ja nicht so dramatisch sein und er könnte noch 1 Woche warten (abgesehen davon gab es für den Termin beim Hautarzt auch eine Wartezeit von 4 Wochen... wobei wir uns damals unwissenderweise nicht gefragt haben, ob in der Zeit was wächst und es fatal werden kann und dort vielleicht eine Mitschuld liegen könnte, aber wer weiß das schon). Gleichzeitig redet er davon, dass bei Wächter-LK-Entfernung in einer Studie untersucht würde, ob es wirklich so gut wäre, die zu entfernen, dass sie eigentlich abhalten würden und wenn man sie herausnähme, würde etwas im Kampf gegen den Krebs fehlen, usw. (Hab ich nichts zu gefunden, wisst Ihr da was?). Naja, wenn der befallen ist, dann verteilt er doch weiter, weil er dann eben falsch funktioniert, oder?

In meinem Fall haben Ärzte vor einigen Jahren mal schwere Fehler gemacht, die mich fast das Leben gekostet haben, darauf beruft er sich außerdem - wie ich der Schulmedizin vertrauen kann und wo mein Vertrauen in die Natur bliebe. Tatsächlich liest man ja auch davon, dass die Ausräumung des Wächter-LK nur erste Antworten brachte, nicht weiter geschützt hat, trotzdem Metastasen nachfolgten. Und man liest von ganzheitlichen Heilungsmethoden. Aber was ist denn jetzt gut und richtig? Sollte beides gleichzeitig erfolgen?

Und dann wieder spricht mein Mann davon, wenn ja seine Chancen eh so gering seien, warum soll er das alles auf sich nehmen, warum sollte er dann auf ein paar schöne Tage noch verzichten? Wenn er das mit der O.P. auf sich nimmt, dann nur für mich (und unser Kind) und nicht für sich. Und er würde mir die Schuld für seine Schmerzen und Probleme im Anschluss geben. Wenn es eh gestreut hat, dann wäre es sowieso egal.

Ich weiß, dass er vieles nur so aus der Angst heraus sagt, aber ich kann doch nicht zusehen, dass er mit Aufschieberitis in solch einer Angelegenheit handelt. Ich weiß nicht, was eine Woche tun kann, das weiß keiner, aber er ist bereit, das Risiko einzugehen, für ein paar schöne Tage, auf die er nach seinem bis jetzt stehendem O.P. Termin verzichten müsste. Er würde das nicht aushalten (weil er es nicht will, glaube ich). Und ich frage mich, in wieweit ich das kann, wenn er dann seinen Ärger auslässt. Er behauptet jetzt, er würde es später mit viel mehr Ruhe erdulden können... ich habe diese Ruhe nicht, nie. Ich weiß einfach nicht, was tun. Es ist seine Entscheidung, aber muss ich da zusehen? So oder so wird sich einer von uns dann fragen: "was wäre gewesen, wenn..." und "siehst du...". Das Traurige ist, dass diese Diskussion im Grunde genommen so unangemessen ist.

Zur Depression: es ist hier eine, die erblich bedingt auf gestörten Stoffwechselvorgängen im Gehirn basiert. Abgesehen von den Schwankungen ließ sich das in den letzten Jahren relativ gut medikamentös auffangen, einzig gewissen Zwanghaftigkeiten und soziopathischen Züge kamen immer wieder mehr oder weniger durch. Soweit konnte er und wir den Alltag aber ganz gut verleben, je nach Belastung, aber das kennt ja jeder. Nun ist das Zwanghafte hierbei, dass er verdrängen will, es nichtig reden möchte, oder was gerade passt. Dummerweise laufe ich immer wieder Gefahr, das zu glauben.

Ich bin einfach ratlos und weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Ich bin nun aus der Diskussion rausgegangen. Meine Tränen sieht er jetzt nicht; meine Sorgen ärgern ihn, weil es ihn an seine Verantwortlichkeit erinnert, die er einfach nicht sehen will, nicht tragen will und weil seine Angst vor dem Kommenden so groß ist. Die hat doch jeder, aber man muss sich dem doch stellen...

Danke fürs Lesen und Mutmachen, vielleicht habt Ihr ja noch eine Idee, wie es bei uns weitergehen kann?

Geändert von kalliope (07.06.2009 um 01:43 Uhr) Grund: nach weiteren Recherchen im Forum etwas ergänzt
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  #2  
Alt 07.06.2009, 08:03
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Hallo Kalliope,

mir scheint, daß diese Lymphknotengeschichte etwas durcheinander geraten ist.
Es gibt die Entfernung des Wächterknotens, das ist nach meiner Erfahrung eher eine kleine Sache. Es wird meist nur 1 Knoten entfernt und dann histologisch untersucht. Bei mir waren das ein paar Stiche die ich kaum bemerkt habe. Eine Heilung ist damit nicht verbunden.

Finden sich dabei Krebszellen, dann wird der gesamte Bereich des Lymphknotens, also z.B. die Axel oder die Leiste oder der Halsbereich ausgeräumt. Das ist dann eine größere OP.

Dass die Ausräumung umstritten ist habe ich gelesen, aber wenn ich hier im Forum lese, so scheint diese Ansicht eher die Ausnahme zu sein. Ich würde mich wohler fühlen, wenn der Mist raus ist.

Es ist immer schwierig, die verschiedenen Meinungen und die Therapie zu verstehen, manchmal fehlen einem einfach Details, die man überhört hat und man macht sich dann nächtelang völlig verrückt. Es ist halt auch wichtig, Vertrauen zu den Ärzte zu haben und an seine eigene Therapie zu glauben.
Vor allem solltest Du dieses Vertrauen gemeinsam mit Deinem Mann haben, dann erträgt sich vieles leichter.

Alles Gute für Euch zwei,
Michael
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  #3  
Alt 07.06.2009, 08:37
bijomi bijomi ist offline
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Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Kalliope:
Hmmm, ich merk schon, dein Mann ist ein schwieriger Fall. Jedenfalls von der psychischen Seite her

Zitat:
@bijomi: was meinst du eigentlich mit "hatte ich mir schon gedacht, dass dort operiert wird"? ist das gut? oder eher voreilig und standard?
Das war rein anatomisch gemeint. Da ich keine medizinische Ausbildung habe war es einfach meine Vermutung, dass dann dort die zuständigen Lymphe sind. Mehr hatte das nicht zu bedeuten

Bzgl. der Grundsatzfrage zur OP:
Ja, auch ich habe schon die Diskussionen gelesen, dass es fraglich sein soll Lymphknoten zu entfernen. Allerdings habe ich NIRGENDS etwas gefunden, das es als schädlich hinstellt. Bei einem so großen und äußerst schwierigen Thema wie Krebs gibt es halt immer unterschiedliche Auffassungen, Thesen, Forschungsrichtungen usw. Ihr müsst selber euren Weg finden. Denn nur der eigene Weg ist der richtige.

Ich kann euch nur als Beispeil von meinem Weg erzählen:
Zuerst habe ich alle schulmedizinischen Aktionen durchgefüht. Also OP mit 2cm Sicherheitsabstand (mein mm war auf der Ohrmuschel - die ist bekanntlicherweise nicht sehr groß - und ich habe somit das halbe Ohr vorerst eingebüßt) und bei mir wurden fast alle Lymphknoten am Hals und ein Großteil der Ohrspeicheldrüse entfernt.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus war klar, dass ich das Ganzheitlich angehen wollte. Habe also angefangen mit Kinesiologie (auch dort gibt es riesige Unterschiede und wenn man im inet sucht, wirst du auch diese Wissenschaft hier bei uns in Deutschland als nicht sehr akzeptiert finden) und biologische Krebsbekämpfung mit entsprechenden Anti-Oxidantien, Vitaminen usw. Diese muss ich zur Zeit einstellen, weil ich große Probleme mit dem Dünndarm habe. Das aber nur am Rande.
Gleichzeitig noch meine Psycho-Onkologin. Das ist nun mein persönliches Rundumpaket, meine ganzheitliche Herangehensweise.
Jeder macht das hier auch anders. Die einen vertrauen rein auf die schuldmedizinische Behandlung, andere Tanzen (auch um Blumen herum...liebe Grinsegrüße an Jürgen ) usw. usw. Jeder anders.

Dass dein Mann vorerst so reagiert kann ich sehr gut verstehen. Anfangs habe ich kaum anders reagiert. Wollte auch keine Op, denn wer weiß, ob ich mir damit nicht noch "gute Jahre" verhunze, mir fehlte der Sinn erst einmal. Es gibt aber durchaus einen Sinn in der Aktion: sein Leben!!! Wenn er nicht leben will, dann kann er das schneller, kürzer und weniger qualvoll erledigen. Falls er jedoch leben will (und davon gehe ich einfach mal aus!), dann sollte er die OP machen. Natürlich kann er durchaus die Sachen im Anschluss noch ganzheitlich angehen. Das wird KEIN Mediziner in Frage stellen. Meine Ärzte befürworten übrigens meinen Weg.
Diese Verweigerung ist meiner Ansicht nach also nur eine Suche, der ganzen Sache aus dem Weg zu gehen. Vielleicht durchaus aufgrund seiner Erkrankung verstärkt. Aber das weißt du doch und kennst solche Aktionen von ihm ... oder?
Es ist sicherlich sehr schwer für dich ihm da immer im richtigen Maß stand zu halten, ihn auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, aber dennoch auch das richtige Maß an Verständnis und Trost zukommen zu lassen. Da beneide ich dich nicht...
Versuche die Vorwürfe und Drohungen nicht an dich ran zu lassen. Letzten Endes entscheidet in der Tat nur er. Er muss wissen was er macht und was nicht. Du bist nicht verantwortlich dafür. Egal wie er sich entscheidet. Auch wenn er die OP verweigert. Das mögen wir unverantwortlich finden und halsbrecherisch, aber es ist und bleibt sein Leben. Allerdings muss er auch mit den entsprechenden Konsequenzen leben. Es einfach auf dich (ab) zu schieben ist gemein
Jedenfalls wünsche ich dir die nötige Kraft für die kommenden Monate


Aaaah, ich sehe gerade, dass Michael ein paar Zeilen schon geschrieben hat. Was er schreibt kann ich so nur unterstreichen

Michael:
Hallöchen und willkommen!
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Grüße von Birgit
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  #4  
Alt 07.06.2009, 09:12
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Hallo Birgit,

was Du schreibst spricht mir völlig aus dem Herzen. Es ist halt auch wichtig, dass man selbst bei dem, was man so ertragen muss, ein gutes Gefühl hat, dass es das richtige ist. Und manchmal erkennt man mit Schrecken, dass einige Therapien nur schwer auszuhalten sind.
Edit: Deine Worte zu Kalliope's Mann kann ich so unterstreichen, er sucht einen bequemen Ausweg anstatt sich der Realität zu stellen.

@Kalliope: was Du da von Deinem Mann erzählst kenn ich von meinem Vater. Allerdings hatte meineMutter den Krebs und er war ihr dabei keine Hilfe.
Ich überlege immer noch was ich Dir dazu schreiben kann, es ist schwierig, mit psychisch vorbelasteten Menschen eine Haltung "wir schaffen das schon gemeinsam" hinzubekommen, was einen dann selbst auch sehr hilflos und traurig macht.

Liebe Grüsse und sei stark,

Michael
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Geändert von micha54 (07.06.2009 um 09:24 Uhr)
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  #5  
Alt 07.06.2009, 10:12
kalliope kalliope ist offline
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Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Ich danke Euch so für Eure mutmachenden Worte (Was ist das mit dem UmdieBlumenTanz? Klingt erheiternd, ich glaub, sowas mach ich heut auch mal!). Und nun verstehe ich langsam die Tragweite verschiedener Methoden...

Es kennen viele solche Reaktionen, aber gestellt haben sich schließlich doch alle, nicht wahr?

Dann scheint die alternative Methode ebenso zu wirken, selbst wenn man die Immuntherapie ablehnt? Das ist doch gut, denn die Nebenwirkungen sind sicherlich geringer und von weniger großer Tragweite als bei einer Immuntherapie. Schön, dass das bei Dir geklappt hat. Das werden wir unbedingt miteinplanen, wenn es irgend geht.

Ich denke, wir müssen einfach abwarten, was die CT's nächste Woche ergeben, was die der WächterLK ergibt. Dann können wir weitersehen. Trotzdem habe ich diese ganzen Fragen nach wenn, warum, wie usw.

Also, falls nur der Wächter-LK entfernt wird, ist Lymphdrainage, Physio usw. nicht unbedingt notwendig? Wie ist es danach mit ärztlicher Überwachung? Täglich, wöchentlich? Ich habe einfach keine Ahnung.

Er ist so sicher (ganz der Pessimist), dass Komplikationen auftreten werden oder gar mehr gefunden wird (andererseits spielt er es runter), dass er danach erstmal weg vom Fenster ist. Keiner kann ihm sagen, dass das nicht stimmen mag. Wir haben sowas ja auch schon selbst bei mir erlebt. Deshalb möchter er ja partout dieses eine Wochenende noch in Bewegungsfreiheit erleben, dieses eine Event, auf das er sich so lange freut. Einerseits verstehe ich das, andererseits ist doch das Leben und die Gesundheit wichtiger und das sollte man nicht aufschieben.

Ich glaube, wir haben nun noch 2 sehr "arbeitsreiche" Wochen vor uns bezüglich Untersuchungen und Gespräche (auch mit seiner Psychiaterin). Ich bin gespannt, zu welcher Entscheidung er kommt und was ihn dazu bewegt.

Ich habe noch eine andere Frage:
Dieses spizoide Melanom wurde andererseits als Superfiziell spreitendes Melanom (SSM) bezeichnet. Geht beides gleichzeitig?
Dazu die Angabe C43.9/V in Klammern. Was bedeutet die Zahl dahinter?

Toll, es es Euch und das Forum gibt, es tut gut, sich alles von der Seele zu schreiben (auch nachts, ohne meine Freunde oder Familie wecken zu müssen ;-)), das macht den Kopf klar und beantwortet Fragen, macht Mut. Ich bin wirklich wirklich froh darüber. Danke!

Geändert von kalliope (07.06.2009 um 10:17 Uhr) Grund: Vermeide doppelposting, einfach vergesslich.
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  #6  
Alt 07.06.2009, 10:40
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

C43.9Vist der ICD-Schlüssel (verschlüsselte Diagnose).

C43.9 ist ein Melanom, nicht näher bezeichnet. Das V dahinter steht für Verdacht. Ein G würde hingegen eine gesicherte Diagnose darstellen.

Entweder war der Doc beim Schreiben der Diagnose zu faul, sich den richtigen Schlüssel heraus zu suchen, oder er weiß es wirklich noch nicht genau. Aber bei den ganzen Details die Ihr schon wisst, tippe ich eher mal auf die erste Variante

Wer selber ICD´s entschlüsseln möchte: Homepage der Techniker Krankenkasse
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  #7  
Alt 07.06.2009, 10:56
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo Kalliope,

spitzoid ist eine Melanomart. SSM eine andere. Kombinationen sind sehr selten. Kommen aber leider auch vor. Ist aber in dieser Kombination eher unwahrscheinlich.

Wächterlymphknoten können einer, aber auch mehrere Lymphknoten sein. Das kommt auf das Zulaufgebiet des Tumors an. Wie "schnell" sich jemand von einem operativen Eingriff erholt ist sehr individuell und wird sich im Fall Deines Mann ja zeigen. Ihr steht ganz am Anfang der Melanomlaufbahn. Hier ist das Warten auf Termine und Ergebnisse am Schlimmsten, da man all das das erste Mal erlebt und unvorbereitet ist. Man kennt die Maschinerie nicht, in die man da eingebunden wird. Man kennt die Diagnose nur von anderen, nicht von einem selbst. Es gehen einige Türen zu, andere öffnen sich. Das Leben ist im Umbruch. Und genau hier setzt die innere Kraft ein. Du wirst in dieser Situation leider erkennen müssen, inwieweit Dein Mann "labil" ist. Da er aber bereits in Behandlung ist, wird die Therapeutin Hilfestellung geben können. Besuche sie und rede mit ihr, nicht nur über Deinen Mann, seine Krankheitsbewältigung, sondern auch über Dich.

Interferon ist eine Möglichkeit eventuell vorhandene Mikrometastasen zu finden, hoffentlich zu elimieren. Lies doch einfach mal die aktuellen Postings im Thread "Interferon". Falls also der S100-Wert tatsächlich so niedrig ist und der Wächterlymphknoten nicht befallen sein sollte, könnte es sogar sein, dass Deinem Mann keine Immuntherapie angeboten wird. Er wird und muss aber regelmässig zur Kontrolle! Mit oder ohne Interferon.

Und was das Event anbelangt auf das er sich schon die ganze Zeit freut, redet darüber mit Euren Ärzten.
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  #8  
Alt 07.06.2009, 11:16
bijomi bijomi ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Da bin ich noch einmal kurz...


Kalliope:
Zitat:
Dann scheint die alternative Methode ebenso zu wirken, selbst wenn man die Immuntherapie ablehnt? Das ist doch gut, denn die Nebenwirkungen sind sicherlich geringer und von weniger großer Tragweite als bei einer Immuntherapie. Schön, dass das bei Dir geklappt hat. Das werden wir unbedingt miteinplanen, wenn es irgend geht
Das habe ich so nicht gesagt. Meine persönliche Meinung ist, dass es wichtig ist das ganze Ganzheitlich anzugehen. Das mit den fließenden Energien, ausgeglichenem Yin und Yang usw.
Ob oder dass es eine Interferon-Therapie ersetzt möchte ich NICHT behaupten.

Die Fragestellung zur Interferon-Therapie sieht allerdings ganz sicher auch anders aus, wenn Metastasen oder Mikrometastasen gefunden werden.

Es bleibt meine Aussage: macht die OP! Erst danach weiß man mehr und es ist wichtig mehr zu wissen!
Nur wird dein Mann sich danach ein wenig Zeit zur Genesung geben müssen.
Wie Jutta schrieb, wenn keine Metastasen gefunden wurden, wird unter Umständen gar keine Interferon-Therapie angestrebt, weil dein Mann ja depressiv vorbelastet ist. Die Wirkung also nicht in Relation zur Nebenwirkung steht. Vielleicht möchte man auch erst mal mit der Therapie beginnen und schaut erst. Kann ja gut sein, dass es gar nicht schlimmer wird?!
Bzgl. ärztlicher Überwachung: anfangs wird ganz normal wie nach jeder OP begutachtet. Also ich bin zum Beispiel trotz großer OP (7 Std. Operationsdauer!) nach 5 Tage entlassen worden. Danach Wundkontrolle. Mehr nicht.
Die Kontrollen als MM-Patient an sich sehen anders aus. Grob: die ersten 5 Jahre sehr engmaschig, dann weniger oft. Die ADO-Richtlinien findest du hier auch. Weiter oben.

Ach und das mit den Blumen und dem Tanzen darf Jürgen dir selber erzählen


Michael:
Unter Lymphdrainage versteht man dies hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Manuelle_Lymphdrainage
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Grüße von Birgit
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  #9  
Alt 03.09.2009, 16:37
rose rose ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo, liebe Forumsmitglieder,
ich habe viele eurer Beiträge gelesen und mich jetzt auch angemeldet.
Mein Mann hatte ein MM am rechten Oberarm, das im vor einem Jahr operiert wurde, CL III. Im Juli wurden die Lymphknoten in der rechten Achsel entfernt, es stellte sich aber anschließend heraus, dass die "Lymphmetastase" eine Weichteilmetastase war. Alle bildgebenden Verfahren zeigen im Moment keine weiteren Metastasen an.
Er soll jetzt eine Interferontherapie machen trotz einer depressiven Erkrankung vor zwei Jahren, die immer noch mit Medikamenten behandelt wird. Die möglichen Nebenwirkungen in seinem Falle wurden unserer Meinung nach heruntergespielt. Er möchte aus diesem Grunde eigentlich keine solche Therapie machen. Gibt es in eurer Runde jemand, der sich gegen eine Therapie gestellt hat bzw. sie gegen den Rat der Ärzte nicht angetreten hat? Die Entscheidung fällt uns furchtbar schwer, natürlich wollen wir auch nichts versäumen und jeden Hoffnungsstrohhalm ergreifen, aber eine neue Depression können wir uns auch nicht vorstellen.
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  #10  
Alt 07.06.2009, 11:09
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Zitat:
Zitat von kalliope Beitrag anzeigen
Also, falls nur der Wächter-LK entfernt wird, ist Lymphdrainage, Physio usw. nicht unbedingt notwendig? Wie ist es danach mit ärztlicher Überwachung? Täglich, wöchentlich? Ich habe einfach keine Ahnung.
Hallo,

nein, ist wirklich nicht dramatisch, nur OP, wenige Stiche, Lymphdrainage (Schlauch) wird wohl immer gelegt, ist aber auch nicht schlimm gewesen bei mir, und ich hatte 3 davon, die wurden nach 3 Tagen entfernt.
Überwachung ein paar Tage bis 1 Woche stationär ? Irgendwann dann Fäden ziehen, und das wars.

Mit Lymphdrainage ist wohl aber meist eher die Behandlung gemeint, die die Lymphe nach einer Ausräumung der Lymphknoten im Gewebe abführt - ist das evtl. sowas wie eine spezielle Massage ?

Ach j, so stand ich Anfang April vor meinen Befunden, 1000 Fakten und 0 Ahnung, was sie bedeuten.

Gruß,
Michael
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  #11  
Alt 07.06.2009, 11:20
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo Kalliope,

da ist mir noch was eingefallen. Die reine Wächterlymphknotenentnahme ist nicht dramatisch. Interessant werden eher die vielleicht, eventuell, mögliche weitere Operation, wenn sich Mikrometastasen finden sollten. Du merkst sehr geschwollen daher geschrieben. Denn noch ist nichts sicher.

Klar, könnte er sich auch nicht operieren lassen. Aber die Ungewissheit wird ihn fertig machen. Nicht nur ihn, alle . Man will wissen, was für einen "Stand" hat man. Ich habe damals auch gefragt, was passiert wäre, wenn ich mich nicht am Hals operieren lassen hätte. Die Antwort war, ganz einfach, ich wäre erstickt. Diese Alternative wollte ich nu auch nicht. Gut, das kann Deinen Mann in der Achsel nicht passieren, aber hinderlich würde es auch werden. Die Operationen, das Ausmaß mal dahin gestellt, sind notwendig!!

Lymphdrainage ist eine spezielle Massage, die einer Zusatzprüfung bedarf. Hier wird die Schlacke, der Lymphstau behoben. Da ja Lymphbahnen nicht mehr da sind, aber die Lymphe weiterfliesst (Du erinnerst Dich, wir bestehen aus sehr, sehr viel Wasser), stockt es dann in dem Gebiet. Manuell, also per Hand, wird dieser Stau behoben und auch das noch vorhandene Lymphgewebe dazu animiert, erstens die Arbeit zu übernehmen und zweitens sich neu zu generieren, leider aber halt minderwertiger Natur.
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Geändert von J.F. (07.06.2009 um 11:23 Uhr)
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  #12  
Alt 07.06.2009, 16:28
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo Kalliope,

wenn ich alles nochml so lese, dann denke ich, es besteht eine gewisse Einigkeit, dass diese kleine OP so bald wie möglich zu machen ist, damit überhaupt erstmal klar ist, wie schlimm die Sache ist.

Weisst Du, wenn ich an mein Melanom denke, da habe ich Methastasen und verkrebste Lymphknoten ohne Ende erwartet. Und was war: bisher alles negativ. Klar kann noch was kommen, kann ja auch ein LKW über ne rote Ampel rasen und ich bin platt....

Also versucht wieder Ruhe zu bekommen und macht einen Schritt nach dem anderen. Ich denke nur, daß eine Verzögerung Euch vermutlich auch keine Ruhe gibt, manchmal ist sogar ein positives Ergebnis einer Untersuchung beruhigender, und eine Verzögerungung ist entweder nervenaufreibend oder das Thema wird kräftig verdrängt.

Ach Kalliope, Ihr machts Euch nicht leicht....

Gruß,
Michael
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