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  #1  
Alt 08.08.2009, 12:19
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 757
Standard AW: …und wieder ein Neuer.

Hallo Firlefanz,
ich finde Andreas und Kirsten haben dir eine sehr gutes Feedback auf deinen Artikel gegeben. Auch musste lernen der Kranke selber gibt den Ton an und sagt was für ihn im Augenblick gut ist. Eine Zweitmeinung ist immer gut. Ja als Angehöriger von einem schwer an kranken Menschen, indeinem Fall BSKD, informiert man sich im Netz über alle möglichen Hilfen und Ärzte die helfen können und würde mit dem schwerkranken Angehörigen überall dort hingehen. Doch bedenke wir Angehörigen sind gesund und haben kraft und Energie. Doch bei dem kranken Angehörigen fehlt es an Energie und sie brauchen ihre Kraft damit sie mit der Krankheit klar kommen können. Aber auch du brauchst Kraft damit du für deine Mutti da sein kannst.
Bei mir in der Wohnung habe ich folgenden Spruch aufgehängt:

Ich wünsche mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen die ich nicht mehr ändern kann.
Ich wünsche mir den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann.
Und ich wünsche mir die Wesheit das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

Wenn ich darf möchte ich dich virtuell einmal ganz fest in den Arm nehmen und dir damit für dich und deine Familie Kraft zu geben.

Liebe Grüße von Erika
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  #2  
Alt 08.12.2009, 08:57
firlefanz firlefanz ist offline
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Registriert seit: 01.07.2009
Beiträge: 4
Standard AW: …und wieder ein Neuer.

Hallo liebe Mitleidenden.

Ich wollte mich mal wieder melden. Der Zustand meiner Mutti hat sich sehr verschlechtert, und unsere Hoffnungen auf eine Erholung schwinden von Tag zu Tag. Sie ist unglaublich dünn und schwach geworden, obwohl sie nicht gelb im Gesicht ist. Heute holen wir sie wahrscheinlich von der Palliativstation im Krankenhaus ab. Das hängt davon ab, ob sie sich das schon zutraut, denn sie hat wahnsinnige Angst vor ihren Schmerzen, und davor, daß ihr keiner schnell genug helfen kann, wenn sie daheim ist. Sie soll das selbst entscheiden, aber es fällt ihr soo schwer. Sie bekommt regelrechte Schmerzatacken, wo sie schnell Hilfe braucht. Die vergangenen Tage haben wir sie tagsüber aus dem Krankenhaus abgeholt und abends wieder hingeschafft, und uns allen blutet jedesmal das Herz, wenn wir sie dort so abliefern. Trotz aller Anstrengungen, nicht zu weinen, bin ich vorgestern mit ihr in Tränen ausgebrochen. Sie sagte, sie hätte so gern noch mehr Zeit mit uns verbracht, und es hat ihr soo bei uns gefallen. Wir haben sie auf die Couch im Wohnzimmer gelegt, den Kamin angezündet und ich habe den ganzen Tag ihre Hand gehalten, auch während sie geschlafen hat. Ich könnte nur noch weinen, ich bin soo traurig! Und wir können soo wenig für sie tun, außer bei ihr zu sein und sie nun zu pflegen, und ihr beim Sterben zuzusehen. Gestern sagte sie, daß sie sich soo sehr ein Wunder wünscht, und wenn es geschieht, was wir dann gemeinsam machen würden... Eine Segelreise... Ich flenne schon wieder die ganze Zeit, während ich das schreibe!
Sie isst immer schlechter, weil sie jedesmal nach dem Essen Schmerzen bekommt oder ihr schlecht wird. Wir müssen ihr beim Aufstehen helfen, und dennoch sieht sie gar nicht soo schlimm und krank aus! Die Ärzte hatten ihr noch vor 2 Wochen gesagt, sie sähe für diese Diagnose noch total gut aus! Und alle ihre Blutwerte waren top! Bis auf die mit der Krankheit zusammenhängenden! Es ist soo schlimm, jemanden so leiden zu sehen, vor allem auch das seelische Leid!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht mit solch einem Krankheitsverlauf? Wie lange muß sie sich noch quälen? Wenn es so weitergeht, wird sie langsam verhungern! Mich quälen soo viele Fragen... Wie muß das sein, wenn man verhungert! Hat man dabei Schmerzen? Bekommt man das voll mit? Oder wird man einfach immer schwächer und schlummert weg? Ich wünsche ihr soo sehr einen schnellen und schmerzfreien Tod! Und ich möchte unbedingt bei ihr sein, wenn es so weit ist! Ich habe jetzt Urlaub genommen, um sie mit meinem Vater zusammen zu betreuen. Ich weiß nicht, wie lange sie sich noch quälen muß! Ich möchte für sie da sein, ihre Hand halten!
...und sie will doch eigentlich noch nicht gehen! Und wir würden sie doch auch soo gern noch bei uns haben, aber gesund! Wir warten alle so sehr auf das Wunder, aber es will einfach nicht eintreffen!
Jetzt fahren wir erst mal los und schauen, wie es ihr geht, und ob sie nach Hause will... Ich freue mich auf sie, und ich hoffe, sie sieht nicht gleich, wie verheult ich schon wieder bin! Ich will ihr einen schönen Tag bereiten...
Bis später
Firlefanz
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  #3  
Alt 08.12.2009, 12:01
lucky lucky ist offline
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Registriert seit: 18.10.2008
Beiträge: 14
Standard AW: …und wieder ein Neuer.

Hallo firlefanz,
Habe heute deinen Beitrag gelesen und kann mich gut in Dich hineinversetzten.Ich habe meinen Mann im Okt. 2008 durch diese besch...
Krankheit verloren.Zuerst muß ich sagen es verhungert niemand, bekommt Deine Ma keine künstliche Nahrung? Mein Mann hat die letzten 3 Wo welcher erhalten. Wenn deine Ma nicht nach Hause möchte dann akzeptiert das und denkt über ein Hospiz nach.Ich war froh das mein Mann im Krankenhaus war als es soweit war und ich war auch beim als er ging.Ich meine das im Sinne des Patienten, denn die Angst die unsere Lieben haben vor dem was kommte ist unglaublich und keiner kann als Laie entscheiden was gut und richtigen in diesen Moment ist.
Ich wünsche Dir viel Kraft, denn die brauchst du, sei einfach nur da für deine Ma.

Lucky
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  #4  
Alt 08.12.2009, 13:10
firlefanz firlefanz ist offline
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Registriert seit: 01.07.2009
Beiträge: 4
Standard AW: …und wieder ein Neuer.

Hallo Lucky,

danke erst einmal für Deine Antwort.
Die Frage nach dem Verhungern war bewusst gestellt, da meine Mutter in ihrer Patientenverfügung künstliche Ernährung nicht wünscht. Schon klar, noch ist sie bei Bewusstsein und kann ihre Meinung noch ändern, aber als Außenstehender kann ich ihre Ansichten voll verstehen. Bedeutet künstliche Ernährung doch, daß das Leiden nur verlängert wird und das wohl Unausweichliche nur hinausgezögert wird...
Ich bin kein Mediziner, aber das zögerliche Handeln der Ärzte auf der Palliativstation kann ich auch nicht nachvollziehen, und meine Mutti schon gar nicht. Letztlich war sie jetzt über 1 Woche auf Station, damit die dort ihre Schmerzen in den Griff bekommen. Jetzt steht sie da mit den gleichen Medikamenten wie schon vor 2 Monaten, und sie hat unglaubliche Angst vor Schmerzen. In der Klinik hatte sie 1x einen extremen Schmerzanfall, und es hat eine Stunde gedauert, bis ihr endlich mal jemand eine Morphium-Spritze gegeben hat. Danach war sie natürlich erst mal einen Tag müde und hat geschlafen. Und nun sagen die Ärzte als Antwort auf ihre Frage nach Mitteln gegen die Schmerzen, sie könnten sie ja nicht dauernd schlafen schicken... und meine Mutter sagte darauf: Ich schlafe lieber als daß ich Schmerzen habe! Und das kann ich voll verstehen!
Wieso haben sich die Ärzte so mit den Spritzen?! Bei Menschen, die dem Tode geweiht sind, und deren einziger und letzter Wunsch ist, wenn sie schon nicht gesund werden, wenigstens ohne Schmerzen zu sein?! Wieso dieses Elend? Wir leben doch nicht mehr im 16. Jahrhundert, es gibt doch Schmerzmittel! Ich bin ganz verzweifelt.
Wir haben sie gerade nach Hause geholt und ich werde mich jetzt wieder an ihr Bett setzen.
Bis später
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