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  #1  
Alt 02.03.2010, 14:15
Benutzerbild von Astreya
Astreya Astreya ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Darmkrebs T4!Wo bekomme ich Hilfe!

Hallo Kerstin!

Herzlich willkommen hier, auch wenn das natürlich ein sch... Anlass ist.

Wenn Chemo und Bestrahlung empfohlen werden, sowie ein künstlicher Ausgang notwendig ist, scheint es sich um ein Rektum-Ca zu handeln. Du kannst ja bei den anderen Threads vorbeischauen, die auch ein Rektum-Ca behandeln, da Du dort sicherlich schon wertvolle Hilfe finden kannst.

Da mein Vater in Ca "weiter vorne" im Dickdarm hatte, sind bei ihm künstlicher Ausgang und Bestrahlung entfallen, ich kann Dir da also leider nicht wirklich weiterhelfen. Wenn Deine Mutter eine FOLFOX IV Chemo bekommen sollte, kannst Du u.a. in meinem Thread hier einiges zu der Chemo nachlesen.

Psychoonkologische Betreuung sollte im Krankenhaus vorhanden sein - erkundige Dich am besten dort, wer dafür zuständig ist.

Ich drück Dich mal ganz heftig, und ich bin sicher, dass Du es schaffen wirst. Es ist zunächst der erste Schock, der einen umhaut - anschließend findet man die Energie, sich dem Feind zu stellen.

Alles Liebe!
Astreya
  #2  
Alt 02.03.2010, 22:32
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Darmkrebs T4!Wo bekomme ich Hilfe!

Hallo,

da Kerstin meine Freundin ist und ich mir auch meine Gedanken mache, habe ich kurz eine Frage und bitte um Antwort:

T4 ist doch nicht so schlimm oder? Es kommt doch auf die Stadium Einteilung darauf an, oder? Was könnte der Arzt mit kritisch gemeint haben? Bisher wissen wir nur, das "alles" später heraus operiert werden soll und ein künstlicher Darmausgang für immer gelegt werden soll.

Bei T4 heisst es nicht von vornherein, dass Metastasen vorhanden sind, oder? Wieso wird da so herum geschwätzt? Warum muss man erst die Tumorkonferenz abwarten um nähere Infos zu bekommen?

Onkopsychologische Hilfe halte ich bedingt für angebracht. Wir haben schlechte Erfahrungen gemacht, es wurde nur über das sterben geredet..... (Meine Mama an BSDK erkrankt)

Wie kann man mit der Betroffenen umgehen, wenn diese sich gegen eine OP entscheidet, wenn es zu einem künstlichen Dauerausgang kommt? Bisher ist sie die Meinung, mit so einem Beutel möchte sie nicht leben......

Kann man die Stadiumeinteilung erst nach der OP machen?

Kann uns bitte jemand weiter helfen? Kerstin ist wirklich sehr sehr durch den Wind und benötigt dringend Hilfe!

Liebe Grüße
Claudia
__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren
  #3  
Alt 02.03.2010, 23:41
Benutzerbild von Astreya
Astreya Astreya ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Darmkrebs T4!Wo bekomme ich Hilfe!

Hallo Claudia!

Zunächst einmal - das genaue Staging ist in der Regel das, was nach der OP mit Unterstützung des Pathologen gemacht wird. Davor ist alles vergleichsweise ungenau, da erst in der OP das genaue Ausmaß von Chirurgen beurteilt werden kann (das ist dann idR der endgültige TNM Wert), während der Pathologe sich um das Grading des Tumors (wie aggressiv), die Zusammensetzung der Zellen, Teilungsraten sowie die Beurteilung der Schnittränder (ob im Gesunden gearbeitet wurde oder noch Tumorzellen übrig sind) kümmert.

T4 ist die Tumor-Ausdehnung. Wenn schon durch bildgebende Verfahren ein solcher Wert festgelegt wurde, dann spricht das Leider für eine ziemlich ausgedehnte Tumormasse, die duch die Bestrahlung zunächst verkleinert werden soll, um anschließend eine weniger ausgedehnte Operation durchführen zu können. Ein T4 ist absolut höchste Eisenbahn, um eine Behandlung zu beginnen.

Die Stadieneinteilung bezieht sich aber nicht alleine auf das T, sondern dazu sind auch N (Lymphknotenstatus) und M (Metastasen vorhanden oder nicht) notwendig. Ein Vorhandensein (oder wenn man Glück hat das Nichtvorhandensein) von Lymphknotenmetastasen wird in der Regel bei der Operation und nachfolgenden pathologischen Beurteilung verifiziert. Fernmetastasen werden normalerweise durch ein CT von Thorax (also Lungenbereich) und Abdomen (Leber und andere Bauchorgane) abgeklärt.

In der Tumorkonferenz sichten mehrere Ärzte die Befunde, um zu einer sicheren Beurteilung der Lage und der anschließenden Behandlungsstrategie zu kommen. IMO ist es sinnvoll, erst danach eine genaue Abschätzung der Lage zu geben.

Was die Situation mit einem künstlichen Darmausgang betrifft, so wäre es mE sinnvoll, wenn sich diesbezüglich Betroffene mit Tipps äußern, da ich dazu leider nicht viel sagen kann. Ich denke, es ist zunächst einmal wichtig, dass die Behandlung mit Strahlen- und Chemotherapie begonnen wird. Wie es mit der Operation aussieht, kann man dann in dieser Zeit langsam andenken.

Ich hoffe, damit ein wenig geholfen zu haben. Ansonsten - einfach nachfragen, ich bemühe mich dann klarer zu formulieren.

Bb, Astreya

PS: Ich würde den Psychoonkologen nicht von vornehein abhaken - einmal ist jede Situation anders, und zum Zweiten unterscheiden sich auch Psychoonkologen in ihrer Herangehensweise. Es ist m.E. auf jeden Fall sinnvoll, einen solchen Dienst in Anspruch zu nehmen, wenn man das Gefühl hat, dass man alleine nicht mit der Situation umgehen kann.

Geändert von Astreya (02.03.2010 um 23:47 Uhr)
  #4  
Alt 03.03.2010, 06:04
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Darmkrebs T4!Wo bekomme ich Hilfe!

Hallo Kerstin,

Im Robert Bosch gibt es eine sehr gute Psychoonkologin (Sylvia Broeckmann Telefon 0711/8101-3012), welche nicht nur mit deiner Mutter, sondern auch mit euch Gespräche führt. Zudem könnt ihr euch jederzeit an die ehrenamtlichen ausgebildeten Begleiterinnen über die Station wenden.

Wie schlimm die Chemo werden wird, das kann dir niemand sagen, da jeder anders darauf reagiert. Die Bestrahlungen sind heute sehr genau, schmerzen nicht und gehen recht schnell.


@Claudia, ein T4 ist bei Darmkrebs schon eine sehr weit fortgeschrittene Erkrankung. Im psychologischen Gespräch wird erst über das Sterben geredet, wenn es so weit ist.
__________________
Jutta
_________________________________________




  #5  
Alt 03.03.2010, 11:05
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Darmkrebs T4!Wo bekomme ich Hilfe!

Hallo meine Lieben,

dann sage ich schon einmal DANKE! für Eure ausführlichen Erklärungen!

Wohl oder übel werden wir dann eben diese Woche die Tumorkonferenz abwarten müssen und nächste Woche mehr erfahren.

Kerstin wird sich bestimmt wieder bei Euch melden. Ich finde es schön, dass man hier auch so toll Auskunft bekommt, wie "wir drüben im BSDK Forum".

Dafür nchmals DANKE!

Eure Claudia
__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
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  #6  
Alt 04.03.2010, 21:39
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heike_mike heike_mike ist offline
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Ort: Chemnitz
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Standard AW: Meine Mutter hat Darmkrebs T4!Wo bekomme ich Hilfe!

Liebe Claudia,

eine kleine Ergänzung noch.
Ein T4 heißt nicht automatisch das Metastasen vorhanden sind.
Jedoch ist der Tumor wie schon beschrieben von anderen sehr groß und weit ausgedehnt.
Es ist aber keine unmögliche Aussicht den Tumor nach einer Chemo operieren zu können wenn er sich dadurch etwas verringern konnt.

LG Heike
__________________

gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



  #7  
Alt 05.03.2010, 21:42
KerstinJ. KerstinJ. ist offline
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Registriert seit: 24.02.2010
Beiträge: 103
Standard AW: Meine Mutter hat Darmkrebs T4!Wo bekomme ich Hilfe!

Oh Mist,heute rief der Arzt vom Robert Bosch an und meinte wir sollen Montag früh um 8Uhr da sein. Man was heißt das, ich sollte doch Montag anrufen und einen Termin ausmachen?! Was kam wohl bei der Krebskonferenz heute raus!? Ich hab solch eine Angst!!!!
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