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Krebs und das Beamtentum
Hallo,
ich stecke mitten in meinem Referendariat zum Lehrer und habe seit November letzten Jahres eine Hodenkrebserkrankung (Seminom, keine Metastasen) hinter mir. Mit der sich zur Ende neigenden Ausbildungszeit kommen bei mir die Fragen hoch wie es jetzt mit dieser Krankheitsgeschichte weiter geht, da ja eine Verbeamtung auf Lebenszeit in Reichweite rückt. Meine Fragen: Ist eine Krebserkrankung anzeigepflichtig? Welche Aussichten ergeben sich beim Antrag auf Schwerbehinderung (welcher Grad und ab welchen Grad ist es anzustreben?) Ergeben sich Nachteile aus solch einem Antrag? (ist bspw. bei einer Antragsstellung die Erkrankung "öffentlich" kann also das Regierungspräsidium zu einer weiteren Amtsarztuntersuchung einladen?) Was bedeutet es wenn die Diensttauglichkeit nur für eine bestimmte zeit (bei Schwerbehinderung) festgestellt wird? Ist die Verbeamtung auf Lebenszeit erst danach möglich? (Bin schon zu alt noch fünf Jahre zu warten, da flieg ich aus dem Zeitfenster...) Herzlichen Dank Gérbû |
#2
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AW: Krebs und das Beamtentum
Hallo.
Bei einem Seminom ohne Metastasen gibt es in der Regel einen GdB von 50 auf eine Heilungsbewährung von 2 Jahren. Eine Krebserkrankung ist nicht anzeigepflichtig. Wenn du einen Schwerbehindertenausweis hast musst du deinen Arbeitgeber darüber informieren. Zu deinen anderen Fragen habe ich keine Erfahrungen und kein Wissen. Viele Grüsse, Holger |
#3
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AW: Krebs und das Beamtentum
Hallo Gérbû,
die Übernahme ins Beamtenverhältnis ist abhängig von der Gesundheit des Anwärters. Betrachtet werden dabei die zurückliegenden Krankentage nach Anzahl und Häufigkeit. Die Erkrankung spielt dabei keine Rolle, da dies den Arbeitgeber nichts angeht, es sei denn, er entbindet seinen Arzt von der Schweigepflicht. Die Möglichkeit einer wieder ausbrechenden Krebserkrankung dürfte nicht als Hindernis gelten, denn Du bist jetzt gesund und jeder hat die Möglichkeit, an Krebs zu erkranken. Ich empfehle Dir, Dich mit der Schwerbehindertenvertretung, dem Personalrat, besser aber noch mit der Gewerkschaft in Verbindung zu setzen. Die werden Dich mit Sicherheit besser aufklären können. Ich drücke Dir für die Übernahme auf Lebenszeit die Daumen. Lieber Gruß |
#4
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AW: Krebs und das Beamtentum
Danke für die Antworten -
eigentlich wollte ich es vermeiden in die Gewerkschaft eintreten zu müssen, einfach weil sie mich bei einer losen Anfrage ziemlich abweisend behandelt hatten. Aber ich sehe ein, dass es wohl besser ist, denn bei Personalrat und Schwerbehindertenvertretung gibt es nur Telefone aber keiner der sie abnimmt. Somit bin ich ab morgen Gewerkschaftler. Mal gespannt ob es da Neuigkeiten gibt... Gruss Gérbû |
#5
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AW: Krebs und das Beamtentum
Na, das will ich doch hoffen. Ab jetzt gehörst Du also nicht mehr zu den Trittbrettfahrern, die gerne alle Tariferhöhungen usw. einstecken und sich über die kaputtlachen, die das über ihre Beiträge überhaupt möglich machen.
solidarischer Gruß |
#6
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AW: Krebs und das Beamtentum
hmmm...
Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst in Zeiten knapper Kassen halte ich vorsichtig ausgedrückt für unglücklich - auch wenn ich davon profitiere. Da sollten Gewerkschaften auch über den Tellerrand ihrer Klientel schauen... Aber das ist eher Thema für ein anderes Forum.... |
#7
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AW: Krebs und das Beamtentum
Hallöchen!!
Ich steh jetzt auch fast in den Startlöchern fürs Beamtenverhältnis auf Probe... Weder als ich eingestellt wurde, noch beim Amtsarzt habe ich meine Krebsgeschichte verschwiegen (kann ich auch nicht, ne halbseitige Gesichtslähmung fällt halt auf ). Das war bei meinem Arbeitgeber kein Problem. Beim Amtsarzt sieht es so aus, das der mich eigentlich nach der Heilungsbewährung wieder sehen wollte, spätestens vor der Übernahme ins BV auf Lebenszeit nochmal. Er meinte aber das die Krankheit bei mir kein Hinderungsgrund wäre. Nen Schwerbehindertenausweis habe ich auch, noch, das läuft grade die erste Entscheidung über eine Verlängerung. Ich hab 80% bekommen, für die Dauer von 5 Jahren, mal schauen wie es weiter geht. Vielleicht hilft Dir das weiter? Liebe Grüße Sarah
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Das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten, alles wird irgendwann irgendwie gut!!! Aber lass Dir vom Krebs nicht die gute Laune vermiesen, denn dann hat er gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht!! |
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