#121
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ich habe schuld
Lieber Rollo,
irgendwie kann ich dich ja verstehen. ich vermisse meinen vater so sehr, das mir die luft zum atmen fehlt und ich das gefühl habe eine faust greift um mein herz. ich glaube so einfach kann man das alles nicht verkraften. ich will gar nicht sagen kopf hoch, an manchen tagen ist die trauer eben stärker. ich hoffe aber für dich, das auch wieder die farbigen tage kommen und du wieder neuen lebensmut findest. es tut mir leid, das es dir auch gesundheitlich wieder schlechter geht. warum konnten die ärzte dir nicht helfen? hast du hilfe zu hause. kümmern sich deine kinder um dich? eine gute nachricht habe ich: wir haben einen bauplatz gekauft und fangen im märz an zu bauen. mein vater wäre stolz. er war ja maurer und wir bauen ein massivbau, freistehend. so wie er es immer gesagt hat. hoffe er hält die hand über alles. lieber rollo, ich denke oft an dich und hoffe wirklich du schaffst es. alles liebe anja.w |
#122
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ich habe schuld
Liebe Anja,
das Ihr jetzt einen Bauplatz habt, das freut mich. Ich drücke Euch die Daumen daß das Wetter im März schon so schön ist und Ihr loslegen könnt. Da kommt bei mir richtig Freude auf. Ich war auch inzwischen wieder auf dem Friedhof. Es ist zwar noch keine Zeit zum lange am Grab bleiben, aber für ein Gespräch reicht es. Ich bin zufrieden das ich es wieder soweit gebracht habe. Vielleicht, wenn das Wetter besser wird kann ich auch wieder länger bei meiner Frau bleiben. Ich halte Dich auf dem laufenden Anja. Alles Gute für Euch und viel Spass beim Planen. Rollo |
#123
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ich habe schuld
Lieber rollo,
ich freue mich immer von dir zu hören. gestern war der 27 todestag meiner mutter. war ein komisches gefühl. ich begreife erst jetzt, wie schlimm es meinem vater damals und in den jahren danach gegangen ist. das hat mich zusätzlich runtergezogen. ich habe die trauer meines vaters als jugendliche nach sovielen jahren gar nicht so richtig ernst genommen. ich kannte meine mutter ja nicht und es waren ja jahre vergangen. jetzt habe ich verstehen gelernt. ich vermisse meinen vater so sehr und das wird sich auch nie ändern. wie muß es ihm damals erst gegangen sein. du kannst es dir vorstellen, wie schlimm es ist, seine frau zu verlieren. mein vater hatte noch zukunftsangst mit 3 kleinen kindern. ich bewundere ihn, wie er alles geschafft hat. es freut mich, das du wieder bei deiner frau warst. ich fahre nächste woche wieder zum friedhof. du weißt ja die entfernung. alles liebe anja.w |
#124
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ich habe schuld
Lieber Rollo, Liebe Anja,
ich sitze hier seit 1,5 Stunden und heule beim lesen, obwohl ich mich sehr darüber freue, wie positiv sich Eure Trauer gewendet hat, trotz der farblosen Löcher. Ich hoffe, dass es Euch gut geht, denn es erschreckt mich, dass es seit über einem Monat keinen Eintrag mehr gegeben hat. Euch beiden, und auch den Anderen, wünsche ich von Herzen alles Gute. Andrea |
#125
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ich habe schuld
Hallo liebe Andrea,
ja, Rollo hat länger nicht mehr geschrieben. Es ist nicht so, dass er nicht an euch hier denkt. Aber ich weiß nicht ob du das kennst - manchmal möchte man zwar schreiben, kriegt aber die Worte nicht auf's Papier (in dem Fall in den PC). Es geht ihm einigermaßen - es ist halt ein Auf und Ab - aber er kämpft. Ich bin sicher er wird auch selbst wieder hier schreiben - vielleicht wenn es draußen endlich mal länger Frühling wird. Liebe Grüße und alles Gute euch von Rollo und mir. Afra |
#126
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AW: ich habe schuld
Hallo lieber Rollo,
ich habe Deinen (von Dir begonnenen) Thread mal nach oben geholt und nochmals schmerzlich Dein und mein Schicksal nachvollzogen. Dein Thread war für uns deshalb so bedeutsam, weil er sich intensiv damit auseinandersetzte, ob wir wirklich alles für unsere nun verstorbenen Frauen getan haben, ob wir ihr Schicksal durch unser Tun hätten beeinflussen können, ob wir nun ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn wir weiterleben. Dir ist es damals körperlich und seelisch gar nicht gut gegangen, Du hattest aber eine gewisse Zuversicht und Lebensfreude zurückgefunden. Auch wenn ich im Augenblick nicht weiß, wo Du nun weilst, es tat sehr gut, mit Dir schwere und schöne Gedanken auszutauschen. Danke für den wunderbaren Austausch, der uns beiden bewußt gemacht hat, wie wertvoll die Zeit mit unseren geliebten Lebensbegleitern war. Wo Du auch bist, es möge Dir gut gehen. Wir waren unsichtbar verbunden. Shalom
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Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe) "Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel |
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