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#1
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Liebe Christel,
ich melde mich ja hier kaum zu Wort, lese aber immer mit aber diese Angriffe wegen des Kämpfens gegen den Krebs, wie von Dir beschrieben finde ich unfassbar. Was bitte sollten wir sonst tun, wenn nicht dagegen kämpfen? Für mich ist es ein Kampf, jeden Tag aufs Neue, denn ich will leben. Und die Therapien und ihre Nebenwirkungen sind doch nun wirklich ein einziger Kampf, der eine verträgt es besser der andere weniger. Aber was ist, wie in meinem Fall und in vielen anderen Fällen wenn Metas aufgetreten sind, was für jeden irgendwann der Fall sein wird, niemand aber auch niemand der nicht selbst betroffen ist, kann sich vorstellen wie diese Angst sich anfühlt, auch wenn das immer gern behauptet wird, "ich würde wenn"........ Die Schmerzen, die , die Angst das keine Therapie mehr anschlägt. Auch ich habe meine Mutter und nahe Angehörige an Krebs verloren, es tat so weh und tut es auch heute noch, aber ich konnte weiterleben auch wenn der Verlust grausam für mich war und noch ist, auch weil ich noch sehr jung war. Ich denke nicht in Jahren oder Monaten, eigentlich die ganze Zeit seit Diagnose nur in Tagen oder Wochen. Was wir aus meinen Träumen... Man kann es von mir aus auch ausdrücken "Lieber mit den Krebs leben", aber letztendlich wie man es auch benennt, es ist ein Kampf wenn man die Therapien auf sich nimmt und sich für diesen Weg entscheidet -WENN man es auf sich nimmt. Wenn man sagt, nun gut ich werde keine Therapien nutzen, ich lebe noch eine Weile und verbringe diese Zeit mit den Dingen die ich mir immer gewünscht habe und die ich jetzt verwirkliche, dann ist das sicher kein Kampf oder eben ein anderer den man mit sich ausmacht. Das muss jeder für sich entscheiden, keine Frage, allerdings weiß ich nicht, warum diese Betroffenen hier überhaupt einen Thread eröffnen - um ehrlich zu sein, ich verstehe es nicht! Beifall und Bewunderung, von mir aus gerne, aber verstehen muss ich es nicht. Wenn ich mich für diesen Weg entschieden hätte, dann hätte ich mich in einem Krebs-Forum sicher nicht mitgeteilt, dann "genieße" ich eben die mir verbleibende Zeit aber Zuspruch würde ich hier dann nicht suchen. marypoppins- eine Angehörige wie ich herauslese - hat dazu einen Eintrag gepostet einen Zweizeiler den ich wirklich genauso empfinde, und sie wurde angegriffen. Als ich in 2008 meine ersten und einzigen Beiträge hier postete habe ich Mails erhalten wie "Stell Dich nicht so an und jammere nicht so viel - sondern kämpfe, mir kann auch morgen ein Backstein auf mein Haupt fallen und ich bin hinüber"!! Tja der event. Backstein ist sehr hypothetisch in diesem Moment...Mich hat das sehr sehr verletzt und ja es waren Angehörige die mir das schrieben. Mir hat das nicht weitergeholfen...denn niemand kann als Nichtbetroffener nachvollziehen was es bedeutet - den Tod vor Augen, jeden Morgen der erste Gedanke Angst und von der Nacht ganz zu schweigen..Und ich habe schon immer verdammt gerne gelebt - deshalb der Kampf...So viel zum Thema "kämpfen". Ich weiß um diese Diskussionen Angehöriger/Betroffene und mir liegt es fern, hier jemanden persönlich anzugreifen, alle haben es schwer, die sich hier einbringen - und alle Angehörigen haben meine tiefe Hochachtung das sie für ihre Liebsten da sind - trotz allem zu wissen mein Leben ist endlich, ich muss gehen, ich werde diese schöne Welt sehr vorzeitig verlassen müssen, das ist etwas ganz anderes. Ich persönlich kann mit den Angehörigen/Hinterbliebenen Postings im "Betroffenen-Bereich" garnichts anfangen - in MEINER Situation. Jetzt habe ich wahrscheinlich auch ein wenig am Thema vorbei "geschrieben" Ich hoffe, für uns alle Betroffenen um noch gute Zeit mit Momenten in denen wir die Krankheit mal Minuten vergessen können und ich wünsche Michaela, Dir Christel und Gitta alles alles Liebe...Ich lese hier immer mit...![]() Liebe Grüße Sina Geändert von Sina-Marie (01.07.2010 um 03:12 Uhr) |
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#2
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Christel, ich kann deine Worte nur bestätigen - und das, obwohl ich ja noch im Vergleich zu dir, Gitta, usw. am Anfang meiner persönlichen Krebskarriere stehe!
Ich vermeide es auch zunehmend, bei den Kleinzellern mitzulesen. Kiska will ihren Weg gehen, das sei ihr überlassen. Aber ich könnte das nicht und mit dem Wissen (und hier im Nest schreibe ich das mal ganz unverblümt), dass ein Nichtkleinzeller nunmal eine andere Hausnummer ist und dass wir hier trotz Stadium IV noch ganz gut was zu kämpfen haben, geht man wohl auch einfach ganz anders an die Sache ran. Egal was kommt und egal was sein wird, aufgegeben wird frühestens dann, wenn der allerletze Strohhalm, an den man sich evtl. hätte klammern können, dann auch nicht mehr ist - frühestens wohlgemerkt. Ich kann nicht verstehen, weshalb du kritisiert wirst, weil du ehrlich bist und sagt, ich kämpfe dagegen. Aber bitte, lass dich davon nicht beeindrucken und mach weiter. Du bist ein Vorbild! Sina, ich denke, die meisten Betroffenen schreiben hier, weil sie sich hier unter Gleichen austauschen können. Hier wird man einfach verstanden, weil man mit den anderen im selben Boot sitzt. Hier kann man auch mal jammern (du brauchst nur Christels Jammererlaubnis ) und trotzdem kämpofen, eins schließt das andere nicht aus. So, genug davon meinerseits. Lasst uns weiterkämpfen!
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Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist! |
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#3
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Liebe Sina,
jedes Wort Deines Beitrages empfinde ich auch so. Was ich allerdings etwas anders sehe, ist wenn hier jemand schreibt, der nichts gegen die Krankheit unternehmen will. Denn auch wenn man eine Chemo ablehnt, so kann man doch u.U. Tipps bekommen, was Schmerzmittel u.ä. angeht. Aber ansonsten teile ich Deine Meinung. Auch ich hatte Angst um meine Mutter, auch um meine Schwester. Die übrigens dank Bestrahlung wieder gesund ist. Allerdings leidet sie unter den Folgen der Bestrahlung. Aber sie lebt und das gut und gerne. Die Angst, die ich jetzt habe, ist eine völlig andere. Wenn dann gesagt wird, wir müssen alle sterben und morgen kann mir ein Backstein auf den Kopf fallen, so halte ich das für wenig hilfreich. Genau wie Du. Für Deinen Beitrag möchte ich mich bedanken, er hat mir sehr gut getan. Sei ganz lieb gegrüßt Christel |
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#4
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Lieber Tom,
unsere Postings haben sich gekreuzt. Es freut mich sehr, dass Du mit der Jammererlaubnis was anfangen kannst. Auch Dir Dank! Christel |
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#5
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Liebe Christel , liebe Mit - Kämpfer , ich darf hier ebenfalls meinen Senf dazu geben und sagen daß ich voll Eurer Meinung bin. Allerdings habe ich für mich den Ausdruck " kämpfen " immer ein wenig anders interpretiert.Ich denke ein Kampf kostet zuviel Energie u Kraft , die wird aber dringend benötigt um all die wichtigen Dinge zu erledigen über die Du schon geschrieben hast. Man könnte vielleicht vor lauter Kampf den Blick für das jetzt Notwendige verlieren, oder ? Deshalb wehre ich mich wo immer ich kann, jedes Mittel ist mir recht , erlaube der Krankheit nicht an Boden zu gewinnen, versuche nach Kräften mit dem Krebs zu leben, nicht er mit mir. Wobei das natürlich ebenfalls ein Kampf ist. Bin ich spitzfindig ? Diese Pladitüden wie : Dachziegel, Autounfall, Lawine oder Herzinfarkt gehen mir auch sowas von gegen den Strich , übrigens hört man solche Aussagen niemals von Betroffenen . und Tom , Du drückst es richtig aus : erst wenn der letzte Strohhalm weg ist , dann ....Und garnichts tun, na ja, jeder muß das für sich entscheiden . Ich jedenfalls schwimme was das Zeug hält, jedenfalls solange meine Kräfte reichen und das obwohl mancheiner denken mag , ich hätte mein Leben bereits gelebt. Stimmt nicht, das Leben ist schön , auch jetzt noch trotz allen Schwierigkeiten . Aber das sind wohl nur differenzierte Ansichten, wir meinen alle, Tom , Sina Du , so wie viele andere , dasselbe. Liebe Christel , vielleicht gelingt es Dir solche Kritiken einfach zu ignorieren ? Herzliche Grüße Erika E
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#6
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Solche "Platitüden" können von Nutzen sein, allerdings in anderem Kontext: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...&postcount=151 Und ich muss auch zugeben, ich war schon vor meiner Erkrankung ein unverbesserlicher Defätist.
![]() Im Ernst: Ob man sich jetzt "wehrt" oder dagegen "kämpft", ist im Prinzip wohl wurscht und drückt dasselbe nur einmal etwas feindlicher, einmal etwas aggressiver aus. Das Prinzip ist das wesentliche und da besteht wohl Einigkeit. Schönen Sommerabend euch allen hier, Tom
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Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist! |
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#7
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Liebe Christel ,liebe Mitkämpfer,
es gab für mich nur eine Entscheidung, kämpfen auf meine Art. Zuerst war alles so neu, chemo, Tumor, unheilbar.............Habe schon etwas gebraucht alles zu verarbeiten. Eben es annehmen zu können, damit zu leben, nicht die Krankheit leben sondern mein Leben. Ein für mich neues Leben, Rente, körperliche Einschränkung und da hatte ich immer noch so einen Glauben an ein Wunder. Die Entscheidung, war mein Feger mit ihren 4 Jahren, da hat man keine Wahl. Man trägt Verantwortung. Danke mein lieber kleiner Feger!!!!!!!!!!!!Auch hat sie meine Krankheit immer etwas in den Hintergrund gedrückt. Was kommt auf einen zu???????? Glaubt mir, es kann keiner erahnen. Tiefe Löcher, humorvolle Stunden. Schmerzen und Zeiten ohne körperliche Probleme. Alles war bei mir dabei........und mein Karussell dreht sich weiter. Mein Opa starb an Magenkrebs, es gab noch keine Chemo, er wäre dankbar gewesen. Wir haben Glück 2010 zu leben und in Deutschland geht es uns med. auch noch sehr gut. Bis bald Gitta |
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#8
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Liebe Christel,
vom ersten Tag (meiner Anmeldung bei KK) lese ich bei dir mit und bewundere dich für deinen Kampf gegen unsere Scheixxkrankheit. Alles, was du über den "Kampf gegen den Krebs" geschrieben hast, kann ich voll und ganz unterschreiben und auch Sina's, Tom's und Erika's Worte gehen in die gleiche Richtung. Wir kämpfen alle und wer etwas anderes behauptet, hat vielleicht gar nicht richtig begriffen, um was es tatsächlich geht? Ein "Kampf" kann auch etwas Positives sein/haben, denn das Kämpfen selbst setzt im menschlichen Körper ungeheure Kräfte frei... Kräfte, die wir "Betroffenen" bitter nötig haben und die wir (wann immer es möglich ist) mobilisieren müssen und auch sollten. Ich jedenfalls werde mit aller Kraft kämpfen bis zum letzten Atemzug, das bin ich auch meiner Familie und allen Freunden schuldig, die mich unterstützen, für mich beten und um mich bangen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen erfolgreichen Kampf ... wir ergeben uns nicht unserer Krankheit, sondern wir weisen sie in ihre Schranken. Liebe Grüße, Christa |
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#9
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![]() Liebe Christel,langsam mache ich mich bettfertig. Morgen werden Daumen gedrückt. Ich denke hast ein CT, mein kaputtes Chemohirn denkt es. Cortison und Entwässerungspille halten mich aber noch ein bisschen wach. Dir geht es spitzenmäßig, so wird auch das Ergebnis. Schlaf gut Gitta |
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