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Alkohol und Chemo
Hallo,
habe lange überlegt ob ich in einem forum nach hilfe fragen soll - da ich mit jeder meiner methoden bis jetzt noch keine lösung gefunden habe seh ich keine andere möglichkeit mehr.... mein vater hat im jahr 2002 die diagnose hirntumor bekommen (mein onkel ist 1 jahr zuvor an einem hirntumor gestorben - bei der diagnose waren also alle komplett am boden zerstört). Aber mein papa hat es damals geschafft - wurde operiert und musste sich danach einer chemotherapie und einer bestrahlung unterziehen. Das war alles nicht einfach, aber er hat es geschafft und alles war wieder in Ordnung. 2006 wurde wieder die gleiche diagnose gestellt, da der tumor aber noch relativ "klein" war konnte er mit GammaKnife behandelt werden. Das war wieder eine sehr heftige zeit für uns, aber auch das haben wir überstanden. Im april diesen jahres wurde ihm wieder ein hirntumor diagnostiziert (wir sind schon am verzeifeln) - er wurde im juni operiert und unterzieht sich jetzt wieder einer chemotherapie. Jetzt zum eigentlichen Problem: Mein Papa trinkt sehr gerne und auch jetzt während der chemo - sogar fast jeden Tag, mal ein Bier, mal Wein... habe versucht in aller ruhe mit ihm darüber zu reden - keine chance... er meint wir hätten doch keine ahnung wie es ihm geht und blockt vollkommen ab... ich weiß er hat viel mitgemacht und es ist alles nicht leicht, aber es ist doch sicherlich nicht gut für seine gesundheit vorige woche hatte er wieder ein MR - dort wurde vermutlich wieder ein kleine rezitiv entdeckt, müssen aber noch den morgigen Arzttermin abwarten. kann das auch durch den alkohol sein? weiß ehrlich nicht mehr weiter - hat vielleicht jemand eine idee oder schon erfahrung durch eine ähnlichen situation? bin für jeden vorschlag und für jeden gesundheitlichen tipp dankbar! lg, christina Geändert von Christina2193 (05.10.2010 um 22:30 Uhr) |
#2
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AW: Alkohol und Chemo
Liebe Christina
Erfahrung habe ich nur in sofern, da ich selbst (als von Krebs Betroffene) für MICH entschieden habe, keinen Alkohol mehr zu trinken.... ......wegen des Immunsystems und weil ich gerne einen klaren Kopf behalten möchte Inzwischen mag ich Bier, Wein und Schnaps noch nicht mal mehr riechen Was Deinen Vater betrifft, so empfehle ich Dir, Dich "rauszuhalten" - dahingehend spreche ich aus eigener Erfahrung..... .......Menschen die gerne dem Alkohol zusprechen, lassen sich - OB GESUND ODER KRANK - einfach keine Ratschläge geben Es heißt ja, Alkohol in Maßen "genossen", sei völlig unschädlich - ich habe mich dagegen entschieden.....allerdings kann ich mit meiner Einstellung nicht unbedingt immer Andere überzeugen Liebe Grüße
__________________
Ilse |
#3
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AW: Alkohol und Chemo
Hallo Mädels *g*,
ich bin im Moment auch in ner Chemotherapie und ich muss sagen, wenn ich mit meinem Lebensgefährten 1 bis 2 mal in der Woche essen gehe, (wir haben im Moment so ein Gutscheinbuch,was wir noch bis 30.11. aufbrauchen müssen), dann genehmige ich mir auch das ein oder andere Glas Wein, wenns passt und ich Lust drauf habe. Oder wie gestern beim Griechen 2 Ouzo, er muss ja fahrn *g*. Also, ich denke wenn man Lust drauf hat soll man es auch tun, auf was sollen wir denn noch alles verzichten? Wie das allerdings mit dem täglichen Gebrauch ist, weiss ich nicht. Das ist dann vielleicht doch zuviel des guten, mag sein. Grüße aus dem Saarland Andreas |
#4
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AW: Alkohol und Chemo
Liebe Christina,
ich komme aus dem Lungenkrebs-Forum und habe während meiner Chemo-Therapie bewußt komplett auf Alkohol verzichtet; irgendwo hatte ich gelesen, dass Alkohol während einer Chemo nicht gut sei. Jetzt, nach der Chemo, genehmige ich mir ab und zu zum Essen ein Glas Wein (am Wochenende), ansonsten trinke ich, wenn überhaupt, alkoholfreies Bier. Zitat:
Tipps kann man da glaube ich gar nicht geben. Eventuell kannst du deinen Vater von alkoholfreiem Bier überzeugen? Aber wenn er nicht mitzieht, hast du eh keine Chance. Alles Gute und liebe Grüße, Christa Geändert von Lumine (27.11.2010 um 01:50 Uhr) Grund: Tippfehler korrigiert |
#5
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AW: Alkohol und Chemo
Hallo,
ich glaube nicht, dass es gesundheitsfördernd ist, (und zwar nicht nur während der Chemo) täglich Alkohol zu konsumieren. Andererseits würde ich das von der Prognose abhängig machen. Wenn Dein Vater eh keine Chance mehr hat bzw. sieht, dann lass ihn doch einfach. Vielleicht will er "nur" seine Ängste ertränken. Wäre ein Psychologe eine Möglichkeit ihn zu unterstützen? Wünsche Dir und Deinem Dad alles Gute. Liebe Grüße Birgit |
#6
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AW: Alkohol und Chemo
Danke mal an euch für die raschen Antworten!
Dass sich mein papa nicht dreinreden lassen will hab ich ja schon sehr oft mitbekommen. Leider ist er ein Sturkopf, somit keine Chance wenn ich mit dem Thema Psychologen beginne. Heute waren wir wieder auf Untersuchung - vermutlich wieder eine Neubildung nach nur 3 Monaten :-( wir verstehen mittlerweile die welt nicht mehr :-( Die Chance auf Heilung besteht bei ihm schon, nur nagt das alles schon sehr an der Psyche meinen Papas, somit zieht er sich oft selbst runter - auch wenn ich versuche ihn aufzumuntern, klappt das leider nicht immer... Danke an euch, tut gut mal darüber zu quatschen! glg, christina |
#7
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AW: Alkohol und Chemo
Hallo,
ich komme aus dem Angehörigen Forum. Mein Papa hat Lungenkrebs und trinkt auch jeden Tag ein Bier. (außer am Tag vor und nach der Chemo) meine mama und ich haben mit dem arzt darüber gesprochen, weil wir uns sorgen darüber gemacht haben. unser doc meinte - das gesündeste ist es sicher nicht, aber ein Krebskranker mensch merkt eh selber was ihm tut gut oder nicht - auswirkungen auf die chemo hat es jedenfalls nicht. Und meiner meinung nach - sie sollen halt ein bierchen trinken - sie müssen eh schon so auf viel verzichten?!?! (lebensfreude usw.) Wünsche euch einen schönen Tag und Liebe Grüße aus Oberösterreich
__________________
mein Paps (55Jahre) hat Lungenkrebs (Diagnose April 2010) - ich hab ANGST sehr viel ANGST, aber wir werden es SCHAFFEN meine Omi: geb. 21.05.1933; gest. 27.09.2008 (Leukämie) - denke jeden Tag an dich ... |
#8
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AW: Alkohol und Chemo
Hallo ihr,
mein Onkologe hat mir gesagt, an den Chemo-Therapietagen nicht, da hat die Leber schon genug zu verarbeiten, da ist einem aber auch gar nicht so nach Alkohol zumute, aber sonst kann man ruhig mal ein oder zwei Bier oder Wein trinken, die Entspannung dadurch ist ja auch wichtig für die Nerven und tut einem gut. Wenn der Körper vorher auch an Alkohol gewöhnt war ist das gut für ihn. Außerdem finde ich, ihr müsst eurem Vater nichts vorschreiben. Er soll sich ja auch mal was gönnen Tschüss Flieder |
#9
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AW: Alkohol und Chemo
liebe Christina
du hast ja schon einiges an Antworten bekommen aber eins kam noch nicht. Völlig unabhängig ob es gut ist oder nicht, dein Vater ist keine 12 Jahre mehr. Er ist ein erwachsener Mensch, der für sich selbst entscheiden kann ob er abends ein Bier oder Wein trinkt. Es ist schlimm genug, das er sich mit dieser Erkrankung auseinandersetzen muss. Da ich nicht davon ausgehe, das dein Vater nicht weiß was er tut und er sehr wohl weiß was für eine Prognose er hat, gönnt ihm doch das kleine bischen an Lebensfreude. Es haben sich doch nicht auf einmal die Rollen verkehrt, nicht er ist das Kind und du die Erwachsene. Auch Angehörige müssen lernen das diese Ermahnungen, mehr zu essen, mehr zu trinken aber bloss keinen Alkohol, diese Ermahnungen nerven. Ich bin Hinterbliebene, mein Mann starb. Aber er war bis zum letzten Tag ein erwachsener mensch. Lass ihm doch das kleine bischen Lebensfreude silverlady |
#10
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AW: Alkohol und Chemo
Hallo Christina,
eigentlich wollte ich als Betroffene hier gar nicht antworten - aber ich kann silverlady nur beipflichten. Außerdem - war jedenfalls bei mir so - gibt es Zeiten bei einer Chemo, da schmeckt weder Bier noch Wein - auch nicht alkoholfrei -. Ich weiß ganz bestimmt, dass das alles für Angehörige sehr schwierig ist. Aber für Betroffene ist es nicht einfacher und wenn ein Bier oder ein Wein schmeckt und evtl. auch ein bischen hilft - und evtl. auch für das "normale Leben" nicht unwichtig ist, das man sich ja möglichst immer erhalten will (Jedenfalls war das bei mir so) - laß ihn. Es ist seine Entscheidung. Liebe Grüße Billa P.S. Ich habe im Krankenhaus in der Isolation von Essen und einem guten Rotwein geträumt - wurde in der Zeit künstlich ernährt und auch bewässert, da ich nicht mal richtig trinken konnte. Geändert von puma-billa (07.10.2010 um 22:38 Uhr) Grund: Ergänzung |
#11
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AW: Alkohol und Chemo
Ich versteh meinen Papa ja eh vollkommen - gegen ein wenig Alkohol hab ich auch nichts...
Man macht sich halt als Angehörige Sorgen - und wenns ihm nicht gut tut auch Vorwürfe :-( Ich will nicht die Erwachsene spielen und ihn als Kind behandeln - ich will nur das Beste für ihn. Sicher ist es für ihn schwierig alles - versteh ich vollkommen, aber für uns als Angehörige ist es auch nicht leicht zu sehen wie sich der Mensch den man über alles liebt selbst aufgibt. lg, christina |
#12
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AW: Alkohol und Chemo
Hallo,
habe hierzu meine ich recht gute Beiträge gefunden. http://www.urologie-remscheid.de/dow...herapie,96.htm http://www.uniklinik-duesseldorf.de/...n.pdf?id=10094 gruß hoermi |
#13
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AW: Alkohol und Chemo
eine recht liebevolle junge Frau, die ihrer Mutter bei einer Krebserkrankung zur Seite stand sagte mir mal: "Mir sollte es ja egal sein, ob Mutti sich "gesund" verhält....sie ist mehr als erwachsen, aber wir als Angehörige (die sie unterstützen und helfen wo wir können) haben doch das Interesse, dass sie eigenverantwortlich handelt und ihr Immunsystem nicht noch bewußt belastet.... um dann vielleicht noch abhängiger von uns zu werden" Ich fand das ganz treffend - die "Kümmerer" sollten nicht alles unkommentiert hinnehmen und mitansehen müssen ....
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Ilse |
#14
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AW: Alkohol und Chemo
ich kann Dir nur Zustimmen, meist werden die Sorgen und Nöte der Angehörigen übergangen und nicht beachtet. Im schlimmsten Fall werden sie selbst Krank! Doch denke ich, es muss wirklich jeder selbst entscheiden was er aus dem ganzen Schlamassel macht. Ich für mich bin sehr gut betreut und hab wohl in dieser Richtung Glück im Unglück.
Geändert von hoermi64 (21.11.2010 um 18:45 Uhr) Grund: Hinzugefügt |
#15
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AW: Alkohol und Chemo
Hallo Christina 2193
Ich habe schon eine Menge Chemos hinter mir und kann nur eine Lanze für den Alkohol brechen: ich glaube nicht, dass ich das alles so gut ohne meine 1-3 Helle (Bier) am Abend durchgestanden hätte. Es ist ein enormer Energielieferant und als solcher nicht zu unterschätzen. Da sich Alkohol nicht so schnell abbaut, hat man auch länger was davon. Natürlich kann man damit auch gut die Psyche entspannen. Allerdings muss man wissen, wie groß das eigene Suchtpotential ist. Leider darf ich wegen bestimmten Medikamenten, die ich im Augenblick nehmen muss jetzt keinen Alkohol trinken, und halte mich auch daran, aber merke, wie viel müder und abgeschlagener ich von dieser Chemo bin, obwohl sie viel harmloser sein soll als alle davor. Alles Gute deinem Vater und dir viel Kraft eva |
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