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  #1  
Alt 10.10.2010, 00:23
Micha66 Micha66 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2009
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo Reinhard,

Zitat:
Ihr wisst, es geht mir krebsmäßig völlig großartig. Aber dieses dauernde leichte aber stets spürbare, mahnende Drücken des Tumors belastet mich.

Diese Warterei darauf, daß es wieder los geht, nächste Woche, nächsten Monat oder wann, diese Warterei ist nicht schön. Wie im Wartezimmer, wann wirst du aufgerufen?

In den ersten Monaten m. K. wollte ich möglichst alles Medizinische wissen und dauernd ein neues CT. Dann kam die Phase, wie verarbeitest du das psychisch? Wie werden die anderen damit fertig?
Was Du hier geschrieben hast, kann ich gerade jetzt sehr gut verstehen und nachempfinden. Nachdem mir bei der letzten Kontrolle nun ein Progress bescheinigt wurde, der mir allerdings NOCH keine Beschwerden bereitet, hatte ich mich ja dazu entschlossen, zunächst andere Baustellen abzuarbeiten.

Dass man aber dabei anfängt auf jedes noch so kleine Zucken und Ziehen zu achten wie ein Bekloppter - das muss ich auch zugeben. Und es ist ein Warten - SO wie Du es beschrieben hast: "Na ... Wann bin ich dran, wann geht es weiter, wann ärgert dich der Tumor, wann merk ich die ersten Metas..." etc. In diesem Sinne

LG Micha
  #2  
Alt 10.10.2010, 20:57
Erika E Erika E ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

[I]

Lieber Micha ,

" Never give up " recht hast Du !

Ich wünsche Dir daß Du ein wenig abgelenkt wirst und das Zwicken u Zwacken andere Ursachen hast.

Weiterhin guten Erfolg bei der Bearbeitung der Baustellen.

Lass Dich nicht kleinkriegen. Liebe Grüße Erika E
  #3  
Alt 10.10.2010, 23:15
mouse mouse ist offline
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Beiträge: 3.469
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Ach, ihr Lieben,
ja dieses Zwicken und Zwacken. Früher hätte man es ignoriert. Jetzt weiß man, es kann etwas Schlimmes dahinterstecken. Wie Onkodok mal sagte, wir können unserem Körper nicht mehr trauen. Nein, können wir nicht.
Wenn man dann noch Nebenbaustellen hat, ist das alles einfach nur ein blöder Kampf. Immer in der Hoffnung er möge insofern lohnen, als er noch gute Zeit bringen möge. Gute Zeit ist das worauf wir hoffen.
Wenn jemand in dem Spruch von Vaclav Havel Trost finden kann, so finde ich das gut.
Ich allerdings kann keinen Sinn in der Krankheit sehen. Sie trifft einen und das ist es. Oder macht vielleicht eine Erkältung Sinn?
Seid lieb gegrüßt
Christel
  #4  
Alt 11.10.2010, 00:53
Micha66 Micha66 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2009
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Beiträge: 291
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo liebe Erika,

der Song ist auch hörbar...*gg* - nun daher auch verlinkt.

Hab mich heute mit 7 Runden Bowling ( zu zweit ! ) gut ablenken können. Schnitt gute 160; und immerhin eine mit 220 dabei...das bringt schon was...

LG
Micha
  #5  
Alt 11.10.2010, 01:26
Effie Effie ist offline
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Beiträge: 67
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Ich möchte als Ortsfremde hier mal meinen unbedeutenden Senf dazugeben. Ich halte es für möglich, dass auch eine Erkältung Sinn macht. Insofern, als auch sie ein Teil des Prinzips Schmerz ist, das zum Leben gehört. Warum das so ist, weiß wohl niemand, aber wir wissen, dass es so ist. Und das Leben lieben heißt demnach, den Schmerz mitzulieben. Sonst liebt man etwas anderes als das Leben.
Allen eine gute Nacht!
Effie
  #6  
Alt 11.10.2010, 10:51
Lumine Lumine ist offline
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Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Nähe Frankfurt/Main
Beiträge: 564
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Lieber Reinhard,
es ist gut, dass du diesen Faden wieder ans Tageslicht befördert hast; man sieht (und liest), es gibt "Gesprächsbedarf". Ich finde es sehr gut, sich hier über solche Themen austauschen zu können, denn woanders sonst findet man Menschen, die mit den gleichen Sorgen, Nöten und Gedanken geplagt sind und verstehen, was man sagt und fühlt.


Liebe Christel,
langsam glaube ich, wir beiden sind seelenverwandt. Deine Worte...
Zitat:
Wenn jemand in dem Spruch von Vaclav Havel Trost finden kann, so finde ich das gut. Ich allerdings kann keinen Sinn in der Krankheit sehen. Sie trifft einen und das ist es. Oder macht vielleicht eine Erkältung Sinn?
...könnten meine sein.
Es mag sein, dass ein im landläufigen Sinn "schlechter" Mensch bei Ausbruch der Krankheit sagt: "Wenn ich das überlebe, dann ändere ich mein Leben und gehe nicht mehr z.B. stehlen, morden, vergewaltigen oder betrügen." Wenn der durch Krankheit und Genesung geläuterte Mensch dann tatsächlich zum "Guten" mutiert, könnte ich eventuell einen "Sinn" erkennen (wollen). Wenn ich nun mich bzw. mein bisheriges Leben betrachte, so finde ich nichts, aber auch gar nichts, womit ich so einen "Denkzettel" verdient habe...


Lieber Micha,
na, du bist ja ganz schön fit! Klasse! Ich wünsche dir, noch ganz viele Bowling-"Duelle" und möglichst wenig Grund, um über "Zucken und Ziehen" nachzugrübeln.


Liebe Grüße und allen eine schöne Woche,
Christa
  #7  
Alt 11.10.2010, 11:53
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 831
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Effie Beitrag anzeigen
Und das Leben lieben heißt demnach, den Schmerz mitzulieben.
Liebe Effie,

so habe ich das ehrlich gesagt, noch nie betrachtet, und es fällt mir auch schwer, das so zu akzeptieren.

Ist es nicht vielmehr so, daß Menschen sich nur deshalb absichtlich Schmerzen zufügen, um ihren seelischen Schmerz halbwegs ertragen zu können?

Liebe Grüße Reinhard
  #8  
Alt 11.10.2010, 21:18
Cali_Fax Cali_Fax ist offline
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Registriert seit: 30.05.2010
Ort: Nähe Frankfurt am Main
Beiträge: 20
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo,

mit dem Zitat von Václav Havel wollte ich keinem zu nahe treten...

Für mich bedeutet es halt, dass ich nicht sagen, ob mein Kampf gegen den Krebs mir in Endeffekt mehr lebenswerte Tage schenkt oder nicht. Aber mein Wille, dass es eigentlich so sein soll, weckt Kräfte in mir, die ich schon lange verloren glaubte.

Also, auch wenn ich den Tagen nur mehr Leben, aber nicht dem Leben mehr Tage geben kann, dann hat es sich doch trotzdem gelohnt.

Wenn sich jemand unangenehm durch das Zitat berührt gefühlt hat, dann tut mir das leid und ich bitte die/denjenigen um Entschuldigung.

Liebe Grüße,
Cali_Fax
__________________
Denke immer daran, dass es nur eine wichtige Zeit gibt.
Heute. Hier. Jetzt.
- Leo Tolstoi -
  #9  
Alt 11.10.2010, 22:48
mouse mouse ist offline
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Registriert seit: 21.11.2006
Beiträge: 3.469
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo ihr Lieben,
Schmerzen gehören zum Leben. Klar. Zum Teil sind sie sogar nützlich. Zahnschmerzen lassen mich zum Zahnarzt gehen, ein überanstrengtes Gelenk wird geschont, die Beispiele lassen sich fortsetzen. Dann machen die Schmerzen sogar Sinn. Lieben muss man sie nicht, aber akzeptieren, dass sie zum Leben gehören.
Schon bei Migräneschmerzen hört der Sinn auf, bei Tumorschmerzen erst recht. Die muss man nicht akzeptieren und Sinn machen die auch nicht.
Das überhaupt gar nichts damit zu tun, ob man das Leben liebt.
Man kann natürlich auch für unsere Krankheit einen Sinn finden, so nach dem Motto wir helfen der Wissenschaft. Wir alle.
Ich halte diesen Sinn allerdings für schwachsinnig. Denn gäbe es die Krankheit nicht, brauchte sie auch nicht erforscht zu werden.
Liebe Cali Fax,
wenn Dir das Zitat hilft, ist es doch gut. Dafür brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen. Mir hilft es nicht. So ist das eben. Wir sind Menschen und wir sind verschieden und das ist gut so.
Allen hier liebe Grüße, dem Hausherrn Reinhard aber noch einen Extragruß

Christel
  #10  
Alt 12.10.2010, 02:42
Effie Effie ist offline
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Registriert seit: 30.06.2008
Beiträge: 67
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo, lieber Reinhard!
Es gibt bestimmt nur sehr wenige Menschen, die Schmerz und Tod als Teil des Lebens akzeptieren können. Ich kann es auch nicht. Aber wenn es mir mal bißchen gelingt, wird's einfacher. Menschen, die sich körperlichen Schmerz zufügen, um den seelischen nicht mehr zu spüren - mir nicht nachvollziehbar. Aber ich verstehe nicht ganz, was Du damit sagen willst in diesem Zusammenhang.
Mit fällt ein Wort von Meister Eckhart ein:
„Fürchtet man den Tod und hält ihn zurück, dann sieht man Teufel, die einem das Leben entreissen. Ist man jedoch zufrieden und im persönlichen Einklang mit sich selbst, verwandeln sich die Teufel in Engel."
In diesem Sinn grüße ich Dich herzlich!
Effie
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