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Alt 15.12.2010, 22:35
Hoffnung09 Hoffnung09 ist offline
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Standard AW: Die Wahrheit - Glioblastom IV

Liebe Anita

Du hast recht, was du meinst. Jeder hat das recht, die Wahrheit zu erfahren, egal wie schlimm diese nun auch ist. Die Leute, die die Wahrheit nicht verkraften können sind diejenigen die überfordert sind und nicht wissen wie damit umzugehen. Ich rede aus eigener Erfahrung in unserer Familie.

Unser 5 jähriger Sohn Matthias ist am 22.4.10 in unseren Armen für immer eingeschlafen nach einem Rezidiv-Medulloblastom IV (bösartiger Hirntumor). Als wir am 29.4.09 die Diagnose erhielten, machten wir eine 5 monatige Therapie Hochdosis Chemo mit Stammzellentransplantation. Wir wussten, dass die Rückfallquote in den nächsten 2-3 Jahren hoch waren. Wir genossen jede Minute mit ihm. Als wir die Schreckensnachricht/Diagnose erhielten, dass er einen Rückfall (Rezidiv) hatte und wir nichts mehr für ihn tun konnten, sprachen wir gegenseitig über den Tod. Unser Sohn hat sogar uns getröstet!!! Er hatte keine Angst vor dem Tod und weinte nicht einmal. Er sagte uns, dass es ihm im Himmel viel besser gehe als hier unten auf der Erde und er gut auf uns aufpassen werde. So nahmen wir uns - so schwer es für uns auch war - gegenseitig Abschied. 12 Tage später, ist er in unseren Armen eingeschlafen. Die Àrzte hätten noch mit einem Monat gerechnet. Wir sind froh, dass wir unserem Jungen nichts vorgemacht haben. Es hätte nichts gebracht. So haben wir uns alles sagen und machen können. Heute weiss ich nichts mehr, dass ich meinem Jungen noch sagen wollte. Denkt daran: Irgendwann, irgendwo sehen wir unsere Liebsten wieder...........

Stille Grüsse und viel Kraft für die bevorstehende Zeit wünscht euch
Sandra
__________________
Wenn du bei Nacht in den Himmel schaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
(Antoine de Saint-Exupery)

Euer Matthias 6.3.05 - 22.4.10

(3.4.10)

Geliebt, vermisst und unvergessen.
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  #2  
Alt 16.12.2010, 01:13
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Die Wahrheit - Glioblastom IV

Hallo (

... Hoffnung - immer, wenn ich von Dir lese hab ich Tränen in den Augen, weil Dein kleiner Schatz mich so anstrahlt Ich bewundere Deine Kraft
und schicke Dir noch viele Portionen davon!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hallo Anita,
nun zu Dir. Schade, dass auch Dein Weg hierher ins Forum führen musste ...

Deine Frage ist nicht so ganz leicht zu beantworten.
Natürlich hat jeder das Recht zu wissen wie es um ihn steht.

Ich hänge gerade etwas an Deinen Aussagen hier fest:
Zitat:
Vor einigen Wochen hat unsere Familie erfahren, dass meine Mutter (46) an einem Hirntumor erkrankt ist
Was bedeutet es? Wurde er vor einigen Wochen diagnostiziert ODER war er vielleicht schon lange vorher diagnostiziert und ihr habt es erst jetzt von Deiner Mutter erfahren?

Zitat:
Der Arzt sagte uns, dass sie mit OP, Bestrahlung und Chemo noch 14 Monate zu leben hat.
Ich frage das, weil ja meine Freundin im MAi am Glioblastom verstarb - sie hatte das aber insgesamt 4 Jahre. Sie hatte 2 OPs im Abstand von 1 1/2 JAhren, auch Bestrahlungen, Chemo und nahm die ganze Zeit über Temodal (CHemo) in Tablettenform.

Bei ihr war der Tumor zuletzt nicht mehr operabel, da sich unter der Einnahme der Chemo irgendwann ein Zweittumor gebildet hatte, der sehr ungünstig sass. Vielleicht hätte man sie sonst sogar noch etwas länger über die Zeit retten können und ein 3. Mal operieren.

Mein Gedanke ist:
Wenn es bei Deiner Mutter noch am Anfang ist und ihr sagt ihr JETZT, dass sie sterben wird, gibt sie vielleicht alles auf und lehnt auch jegliche Behandlung ab - denn Chemo etc ist ja kein Pappenstiel ...

und lies zB auch mal hier: Der ERSTeintrag stammt aus dem Jahr 2006 http://www.krebs-kompass.org/forum/s...4&postcount=10

Könnt ihr euch nicht nochmal mit dem behandelnden Arzt zusammensetzen
und euch das alles nochmal ganz genau erklären lassen?

Wenn es dabei herausstellt, dass ihre Zeit WIRKLICH unumkehrbar schon so begrenzt ist, dann bin ich für: Ja - ihr MÜSST es ihr sagen, weil ihr eurer Mutter sonst die Chance nehmt noch Wichtiges in ihrem Leben zu regeln.

Jetzt in der laufenden Chemo würde ich den Zeitpunkt aber als schlecht ansehen, womöglich bricht sie die Behandlung dann aus lauter Verzweiflung sofort ab.

Alles Liebe und viel Zeit
wünscht euch
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!

Geändert von HeikesFreundin (16.12.2010 um 01:17 Uhr)
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  #3  
Alt 16.12.2010, 09:16
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Registriert seit: 21.07.2010
Beiträge: 56
Standard AW: Die Wahrheit - Glioblastom IV

liebe anita

es tut mir leid, dass auch deine mami diese grausame krankheit hat, und du und deine familie sicher sehr traurig und verzeweifelt seid.

ich möchte dich nicht beeinflussen, nur aus meiner erfahrung erzählen. und man bedenke, jeder patient ist anders...

meine mami hatte die gleiche diagnose, ziemlich genau vor 1 jahr... sie war immer extrem stark, zuversichtlich, hat "gekämpft", wollte leben und alle bestrahlungen und die chemo so gut wie möglich gemeistert...!! sie war so aktiv, fröhlich, positiv eingestellt gegenüber den therapien etc. wir hofften alle so sehr, dass sie es lange überleben wird.

hätten wir resp. die ärzte ihr eine zeitangabe gemacht, hätte sie wohl ihre kraft verloren. es zeigen genügend beispiele, dass es auch "langzeitüberlebende" gibt, also solche, die über die prophezeite lebenserwartung noch leben - welch ein glück ! ich würde deine mami nicht mit einer zeitangabe einschränken, jeder krankheitsverlauf ist anders...

bei uns wollten wir als kinder zuerst meine mami "konfrontieren", mit zeitangaben, ihr bewusst machen, dass der tumor schnell tödlich sein kann etc. und wir wollten, dass sie der "realität" ins auge schaut. jedoch hatte sie so, dass sie keine genaue zeitangabe hatte (es aber wahrsch. trotzdem merkte), noch eine doch relativ schöne zeit, wenn man das überhaupt so sagen darf. sie hat die wohnung neu eingerichtet, neue vorhänge machen lassen, den teppich neu verlegt etc., damit sie sich noch freuen kann, hier und jetzt da zu sein. wir haben sie auch immer besucht, mir ihr sachen unternommen etc.

ich bin sicher, dass deine mutter jetzt schon ihr leben anders lebt und und ein anderes bewusstsein hat ? da sie sich ja offenbar gedanken darüber macht und fragen stellt....

wir fuhren eines tages mit meiner mam zu unserer familie. im auto sagte sie plötzlich, sie habe nachgelesen, wie der verlauf der krankheit ist und dass sie daran sterben wird. ich war geschockt, und erleichtert zugleich. aber zeitlich hat sie sich nie eingeschränkt oder wir ihr gesagt, wie lange es noch gehen "könnte", das weiss ja niemand...

ich hoffe es sehr für deine mam und euch, dass sie noch lange leben wird. 45 jahre ist ja noch so jung !

jetzt hab ich doch so viel geschrieben....

es werden die ersten weihnachten ohne meine geliebte mami...

liebe anita - ich wünsche euch ganz viel kraft, liebe und zuversicht !!!

alles liebe, herzlich chris
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