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#1
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Liebe Anita,
es ist immer ein schwierige Frage, wieviel Informationen man jemanden zumuten kann/möchte! Die Ärzte haben mit mir immer offener gesprochen, als mit meiner Mutter. Für mich war das sehr belastend! Meine Mutter hat sich kaum mit Ihrer Krankheit auseinandergesetzt und so gut wie nie irgendwelche Fragen gestellt. Deswegen habe ich mit Ihr auch nie über Ihre schlechte Prognose gesprochen. Auf der einen Seite habe ich mir gewünscht die Ärzte würden es ihr sagen, auf der anderen Seite war ich sehr erleichtert das ihr immer noch ein Strohhalm bis zum Schluß "gereicht" wurde.Ich denke ohne diese kleine Hoffnung läßt sich die Chemo/Bestrahlung kaum überstehen.Wozu dann auch??Wenn man hört man hat nur noch 14 Monate zu leben(finde ich im übrigen nicht so gut, wenn Ärzte solche konkreten Zeitangaben machen.Arbeite selber auf einer onkologischen Station und habe seltenst erlebt das solche Zeitangaben zutreffen.Es gibt so einige Patienten die lt.Prognose nicht mehr unter uns weilen dürften und quicklebendig sind! Unsere Ärzte auf Station sind zum Glück sehr zurückhaltend mit Zeitangaben und Prozenten.). Deine Mutter stellt nun konkrete Fragen.Ich denke,wenn jemand gezielte Fragen stellt ist er für die Antworten auch bereit. Ich würde allerdings mit Deiner Mutter in "abgeschwächter" Form sprechen und konkrete Zeitangaben von ihr fern halten und ihr nie die Hoffnung nehmen! Ich selber hätte gerne so manches Male meine Mutter geschüttelt und ihr gesagt Du stirbst bald,weißt Du das eigentlich?! Das war aber nur mein Bedürfnis und nicht ihres! Sie ist mit der Krankheit und dem sterben ganz anders als ich umgegangen. Alles gute für Euch Anna |
#2
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Danke ihr Lieben für die tollen Antworten.
@Hoffnung: Dein Schicksal macht mich traurig, aber ich bin auch überwältigt, wie offen du darüber sprichst und das gibt auch mir Kraft. Danke ![]() Um noch mal ein paar Unklarheiten zu Klären: der Hirntumor meiner Mutter wurde vor einigen Wochen diagnostiziert, ihr Bruder fuhr mit ihr in die Notaufnahme, da sie sich nicht mehr artikulieren konnte und orientierungslos schien. Daraufhin fuhr ich jeden Tag in die Klinik und bangte um sie, auch nach der OP. Man sagte ihr nie explizit welchen Tumor sie hat. Als ich den Arzt auf die Lebenserwartung ansprach, nannte er mir die 14 Monate. Ich würde ihr auch nie diese Zahl an den Kopf werfen. Wie gesagt, das ist nur Statistik, das weis ich. Aber mein Onkel behandelt meine Mutter wie ein Kleinkind. Sie hat nun ein Zimmer bei ihm im Haus und bekommt nur die Bücher, die er für lesenswert hält. Dann hat sie nach Internet gefragt, aber das ist natürlich gefährlich, da sie dort ja alles nachlesen kann. Dies möchte er auch nicht. Sie ist also in ihren Handlungen sehr beschnitten wurden und das stört mich. Natürlich würde ich sie nicht einfach vor den Computer setzten und sagen: friss oder stirb. Ich würde ihr gern erklären, wie ihr Krankheitsbild aussieht und das sie im Internet auf sehr viel Niederschmetterndes stoßen kann...aber es gibt auch ja genauso solche Foren, wo sie sich mit Betroffenen austauschen könnte... Nochmal Danke an Alle für die lieben Beiträge! Geändert von Nieta (16.12.2010 um 12:24 Uhr) |
#3
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Ich bin 45 Jahre alt, und wenn ich lese wie dein Onkel deine Mutter behandelt, bin ich entsetzt. Das kommt ja einer Entmündigung gleich! War das Verhältnis vorher auch schon so? War/ist deine Mutter immer eine unsichere Person gewesen? Stand sie vor der Krankheit mitten im Leben oder richtete sie sich immer eher danach, was die anderen ihr sagten?
Ich vermute letzteres, oder es geht ihr jetzt einfach so schlecht, dass sie sich nicht wehren kann. Denn ich würde mir einen Internetanschluss nicht verwehren lassen -- aber es käme sicher auch niemand auf die Idee. Besprich doch die Situation mit den Ärzten und der Sozialarbeiterin im Krankenhaus. Mir macht das alles kein gutes Gefühl ![]() |
#4
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Ja, meine Mama hatte wirklich kein gefestigtes Leben. Vor ihrer Diagnose ist sie bei meinem Vater ausgezogen und die Scheidung läuft. Jedoch ist sie schon sehr lange ohne Job und sie war immer sehr traurig über ihre Situation. Ich habe mir schon immer sehr viele Sorgen um sie gemacht, aber jetzt muss sie sich ja richtig (ich wage es kaum zu sagen) wertlos vorkommen. Ich würde mich auch nie so beschneiden lassen, aber sie wurde auch schon immer von meinem Vater so unterdrückt. Sie kennt es also nicht anders...(was mich total traurig macht - wir haben lange gebraucht, um sie da rauszuholen)
Mein Freund und ich haben schon ein Termin bei einem Psychologen der Klinik, um mal ein Angehörigengespräch zu führen. Ich hoffe, da lässt sich so einiges klären. |
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