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Auch unser Papa ist schwer krank
Für uns alle ist es noch unfassbar. Unser Vater hat mit 74 Jahren erfahren, dass er Rippenfellkrebs hat.
Es fing an mit starkem Husten und Atemnot, was zuerst als Lungenentsündung behandelt wurde. Einige Wochen später folgte dann eine Röntgenuntersuchung mit dem Ergebnis - Pleuraerguss. Im Krankenhaus wurde dann punktiert - knapp 4 Liter - , CT, Spiegelung der Bronchien und Thorakoskopie, Verklebung eines Lungenflügels Diagnose nach 10 Tagen: Pleuramesotheliom cT1b N0 M0; epithelialer Zelltyp Die Klinik hat eine Meldung an die Berufsgenossenschaft gemacht zwecks Anerkennung als Berufskrankheit. Unser Vater hat jahrelang mit Asbest gearbeitet. Das war früher normaler Bau- bzw. Dämmstoff. Schutzmaßnahmen gab es nicht und waren auch nicht üblich. Mein Vater meint, dass er keine Kraft hat, seine Ansprüche bei der BG durchzusetzten. Er will davon nichts hören, obwohl er es bitter nötig hat. Inzwischen wurde auch mit der Chemotherepie begonnen: Pemetrexed/Cisplatin Wir stehen alle unter Schock, wollen gerne irgendwie helfen, wissen aber nicht wie. Unsere Mutter steht auch total neben sich. Es wechselt bei ihr zwischen so tun als ob nichts ist und total Überbesorgnis. Nächste Woche sollen mehrere Leute von der BG kommen. Was kommt da auf meinen Vater zu? Ist es wirklich so schwierig eine Anerkennung als BK zu bekommen? Er hat kaum noch Zeugen. Seine ehemaligen Kollegen sind fast alle an Krebs (vielleicht ohne es zu wissen am selben) verstorben. Den Betrieb gibt es nicht mehr - wurde "abgewickelt". Hat jemand Ahnung wie ehemalige DDR-Arbeiter bei der Berufsgenossenschaft behandelt werden. Womit könnte mein Vater rechnen? Kann jemand was zum Krankheitsverlauf sagen.? Kann man ihm irgendwie helfen oder ihn unterstützen? Wir stehen noch ganz am Anfang. Wir hatten früher von dieser Erkrankung noch nie was gehört. Wäre schön, wenn wir ein paar hoffnungsvolle Informationen bekommen könnten. Ich Frage mich immer wieder, welcher Mensch hat so eine grausame Krankheit verdient? - mein Vater jedenfalls nicht. Er ist so ein bescheidener und hilfbereiter Mensch. Ihm hat das Leben oft übel mitgespielt - Heimkind, Armut, Hunger und dann folgte Arbeit, Arbeit, Arbeit unter den schwierigsten Bedingungen und trotzdem war er immer ausgeglichen, genügsam und zufrieden. Geändert von Ephie (17.02.2012 um 07:58 Uhr) |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Guten Morgen,
erst einmal *Herzlich Willkommen*in diesem Forum!! Es wird Dir gut tun, Dich mit anderen hier auszutauschen!!!! Man wird Dir zuhören, Deine Fragen soweit es geht beantworten...Dich trösten und versuchen aufzubaun! Das mit Deinem Vater tut mir sehr leid!! Ich kann mir sehr gut vorstellen,wie Ihr Euch jetzt fühlt.Es ging uns damals nicht anders. Mit Husten und Luftnot fing auch bei uns alles an und dann kam die Diagnose! PM? Noch nie gehört...und man fängt erst einmal an zu googlen!! Dann wird einem irgentwann mal bewusst, was dieses PM ist und was das überhaupt für jemanden bedeutet.Denn leider ist es so,das diese Erkrankung nicht heilbar ist!!! So traurig das klingt! Kaum hat man diese Sache verdaut, fängt schon die Chemotherapie an... Die Zeit wird jetzt nicht leicht für Euch, so gerne ich Euch anderes schreiben würde!! Mit der Berufsgenossenschaft kenn ich mich nicht so aus, aber hier werden viele sein...die damit Erfahrungen haben und werden es Dir bestimmt mitteilen.Da bin ich mir ganz sicher!! Ich wünsche Euch für die Zeit ganz viel Kraft...hoffe das Dein Vater die Chemo gut verträgt!!!!!!!! LG Nicole
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An Deiner Seite.. |
#3
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
auch von mir einen guten Morgen ---
es tut mir ja so leid, wieder so einen Krankheitsbericht zu lesen! -- Zur Krankheit schrieb Dir ja Nicole schon aktuelles - Ich kann Dir zur BG etwas berichten. Mein Mann war selbständiger landschaftsgärtner, er starb vor einem jahr an PM. die Diagnose bekam er genau jetzt vor zwei jahren.(auch nach Wasser absaugen und Verkleben) Das Krankenhaus benachrichtigte die BG , es war auch jemand hier. Der füllte seinen Fragebogen aus. So gut wir konnten, gaben wir antwort. Und da ihr schon jemand erwartet, läuft es ja bereits auch bei euch an. Die Anerkennung der Krankheit als Berufskrankheit kam dann mal irgendwann. Ich glaube, erst nach dem Tod. Aber es war mir eine große Hilfe,sie übernahmen einige Kosten . außerdem eine Rente für meinen mann für das eine jahr der Krankheit als Nachzahlung. und nun erhalte ich jeden monat eine Witwenrente. Da fällt mir noch ein: die Diagnose mallignes ephi... Pleuramesotheliom ist verbindllich für eine Berufskrankheit. Aber - es dauert lange, der Beamtenweg. ich bin fast froh, über so was mit dir zu "reden" - man begibt sich auf sachliches Terrain. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft --- Liebe Grüße, Moni |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Hallo Ephie,
bei meinem Schwiegervater war die Anerkennung kein Problem und es ging auch relativ schnell. Hierbei geht es nicht nur darum, was Dein Vater bekommt, sondern was Deine Mutter nachher für eine Rente bekommt. Das ist nämlich höher, als wenn Sie nur einen Teil seiner normalen Rente bekommt. Das ist zwar ein blöder Aspekt, aber nicht unerheblich. Gruß Schneeglitzern |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Wir hoffen, dass die BG keine Schwierigkeiten macht. Geld macht niemanden wieder gesund, aber es kann erstmal ein bisschen helfen. Schließlich ist es auch für die behandelnden Ärzte günstiger, wenn sie von der BG bezahlt werden und nicht von der Krankenkasse. Das wirkt sich manchmal auch auf die Behandlungsmöglichkeiten aus.
Momentan geht es meinem Vater wohl nicht so gut. Die Chemo hinterlässt wohl seine Spuren und er liegt nur im Bett. Er hat selbst im Internet nach seiner Diagnose gegooglt. Das belastet zusätzlich. Wir erzählen ihm ständig, dass es immer mal wieder Patienten gibt, die es trotz allem schaffen noch einige Jahre gut und zufrieden zu leben. |
#6
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Hallo,
also bei uns ( BG Bau) war es gar nicht SO schwer die Anerkennung der Krankheit als Berufserkrankung zu bekommen. Mein Vater wollte damals auch nicht mit dem Papierkram belastet werden, sein Argument ich arbeite ja nun nicht mehr habe ich nicht gelten lassen :-) Und versucht es auf alle Fälle !!! Es lohnt sich finanziell (z.B. Rente,Zuschuss zur Beerdigung) aber vorallem bei Dingen, die mit der Krankheit zusammenhängen. Es fing an mit einem Kuraufenthalt den mein Papa kostenfrei über die Bg bekommen hat ( dort hat er spezielle Atemtechniken bei Atemnot erlernt), ging weiter mit Hilfsmitteln, die die BG ohne lange Wartezeiten zur Verfügunggestellt hat ( 2 Sauerstoffgeräte, Rollator). Zudem wurden bei KH Aufenthalten die 10 Euro por Tag nicht fällig oder die Medis waren ohne Zuzahlung. Dann als mein Papa nicht mehr alleine bleiben konnte, wurde der Aufenthalt im Pflegeheim komplett übernommen. Und letztendlich am Ende OHNE Diskusion der Aufenthalt in der Palliativstation übernommen - hier wurde zusätzlich noch ein Medikament auf Canabis Basis gegeben, dass z.b. die Krankenkassen nicht übernehmen. Auch wegen der ungewissen Aufenthaltsdauer auf der Palliativstation ( Terminalphase) sollten wir uns keine Sorgen machen - lt. Auskunft der Ärtzt würde die BG bei dem Zustand meines Vaters die Kosten für den Aufenthalt auch über eine längere Zeit tragen. Ein Bekannter hat mir mal gesagt, dass die Krankenkasse immer nur das nötigste zahlt und auch da oft nur, wenn man darum kämpft. Die Statuten der BG sehen eine ganz andere Regulierung im Krankheitsfall vor - man soll bestmöglich versorgt werden. UND SO haben mein Papa und ich uns auch gefühlt !!! Bei uns waren damals 2 Herren von der BG, die mit uns zusammen etliche Formulare ausgefüllt haben. Sie wollten ALLE Arbeitsstellen meines Vaters belegt bekommen - gut, dass Papa sämtliche Lohnzettel/Arbeitsnachweise aufgehoben hatte. Geholfen hat ihm wohl, dass bereits ein Kollege aus der gleichen Firma auch mit einem PM als Berufserkankung anerkannt worden war. Ich glaube, der Besuch war im Mai und der positive Bescheid kam schon im Juli. Bereitet euch am besten dahingehend vor, dass ihr alle Arbeitsstellen, die dein Vater hatte (möglichst mit Nachweis) aufschreibt. Wichtig ist einfach, dass ihr einen Antrag stellt. Sollte dein Vater die Zusage der BG nicht mehr erleben, wird das ganze rückwirkend bezahlt - und deine Mutter erhält eine Rente. Klar gibt das Geld KEINEM die Gesundheit wieder, aber man hat eine Last weniger zu tragen. Blöd über sowas zu reden :-( Mein Papa hatte nie gut vorgesort - Dank der BG konnten wir uns um IHN und sein Wohlergehen kümmern. Er hat sein Leben lang geschufftet und war ein einfacher Mann - aber mit dem Geld der BG er sich noch eine schöne Zeit machen können ! Darüber haben wir uns alle sehr gefreut , zumindest DAS war ein Lichtblick bei all dem Leid, Ärger, Trauer, Wut ....
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Simone --------------------------------------------- PAPA ( * 01.03.1937 + 20.10.2010) 03.02.2009 Diagnose Pleuramesotheliom Am Ende eines steinigen Weges möge dich die Wärme der Sonne empfangen. Geändert von TochterSimone (13.02.2012 um 15:24 Uhr) |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Heute Morgen: Weggetreten - Notarzt - Herzinfarkt oder Schlagangfall
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
oh mein Gott!!!!!!!!!! Schrecklich...
Ich drück fest die Daumen das es nicht so schlimm ist. Komm mal her und lass Dich fest drücken!!!
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
ach du schreck! ich drücke euch auch die Daumen und denke an euch
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betroffen: meine mama (1952) diagnose 20.05.2010: epitheliales pleuramesotheliom rechts - T3N0M0 Für immer eingeschlafen: 07.07.2011 |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Er liegt nu im Koma nach Schlaganfall. Kann das durch die Chemo kommen?
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Guten Morgen Epieh,
wie geht es Deinem Vater? Konnten die Ärzte schon was genaueres sagen? Ich kann mir nicht vorstellen, das der Schlaganfall von der Chemo kam. Die überwiegenden Ursache eines Schlaganfalls sind: 1. durch verengen oder verschluß eines Blutgefäßes im Gehirn oder 2.Gefäßverkalkung ( Arteriosklerose) 3.oder durch Blutgerinnsel ( Thrombus) verstopft das Gehirn ein Sauerstoffgmangel tritt im Gehirn ein! Kopf...nicht unter kriegen lassen, das muss noch nichts heissen!! lieben Gruss Nicole
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An Deiner Seite.. |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Mein Papa ist leider gestern. verstorben
Ich war am Sonntag noch für ein paar Stunden im Krankenhaus. Er lag im Koma. Nachts ist er dann eingeschlafen. Eine Verbindung zwischen dem Schlaganfall und dem Krebs/der Chemo wird nicht ausgeschlossen und wird deshalb in der Pathologie untersucht. Geändert von Ephie (21.02.2012 um 06:09 Uhr) |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Das tut mir sehr sehr leid!! Mein Beileid...
Es hört sich vielleicht krass an und vielleicht verstehst Du das jetzt auch noch nicht, aber vielleicht ist Ihm dadurch so einiges erspart geblieben. Die Zeit mit der Chemo und auch ohne wäre sehr sehr hart geworden!! Er hätte das ganze nicht so leicht weggesteckt, dann das ständige hoffen und bangen,ob die Chemo anschlagen hat und die Erkrankung nicht fortgeschritten ist. Ich blicke auf ganze 3 .Jahre mit dieser Erkrankung zurück...und selbst ich bin Müde. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft... Nicole
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An Deiner Seite.. |
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Liebe Epie - Sieh es als Gnade Gottes an, daß er so ohne Kampf im Koma einschlafen konnte -- Du solltest nur dankbar dafür sein, daß ihm viel erspart geblieben ist ---
Vielleicht ist das ein kleiner Trost für euch -- Vie Kraft wünsche ich Dir für die nächsten Tage -- ich umarme dich in stillem Mitgefühl -- Moni |
#15
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AW: Auch unser Papa ist schwer krank
Liebe Epie
ich wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft und Stärke. Auch wenn es sich vielleicht makaber anhört, aber deinem Papa ist bestimmt viel erspart geblieben. Meine Mama hat ihren Kampf gegen den Krebs vor zwei Tagen verloren und sie hat sich schrecklich gequält. Diese Bilder werde ich nie vergessen, ich weiß genau wie du dich fühlst und nehme dich mal ganz fest in den Arm. Wollen wir an die schönen Stunden mit unseren Lieben denken, vielleicht hilft es ja. Wenn du reden möchtest, jederzeit gerne. LG Sandra |
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