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#1
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Man muss sich fragen, wie wahrscheinlich ein Profit aus der OP gezogen werden kann. Eine Ablatio hilft-wie bereits oben mehrfach erwähnt- nicht gegen die Metastasierung. So, wenn man einer Ablatio eher zwiespältig gegenüber steht,würde ich mir folgendes überlegen: Lymphknotenbefall ist immer noch einer der wichtigsten Prognosefaktoren. Bei negativen Lymphknoten ist eine Metastasenbildung weniger wahrscheinlich als bei Befall und gerade dann könnte eine Ablatio sinnvoll sein. Der Umkehrschluss gilt natürlich nicht!
Und bezüglich meiner widersprüchlichen Aussagen: Ja, man muss sich viel mehr vor Metastasierung fürchten als von einem erneuten Primarius. Und wenn man dann Metastasen entwickelt, dann war die Ablatio mehr oder weniger umsonst. Aber was wenn nicht? Dann könnte man die Gefahr eines erneuten Primärtumors durch die Ablatio erheblich reduzieren. Um es also zusammenzufassen: Ich würde nach wie vor eher zur Ablatio raten, die Patientin aber genau darüber aufklären, dass sie dadurch trotzdem an BK sterben kann und dass eine Metastasierung dadurch nicht verhindert werden kann, wohl aber das Risiko eines erneuten Primärtumors, welches nicht gerade gering ist. Ich kann in meinen Aussagen keinen Widerspruch entdecken! Und warum sollte man denn dann bei befallenen LK eher eine prophylaktische Ablatio machen? Mir ist bis dato nicht bekannt, dass Vorhandensein und Anzahl befallener Lymphknoten etwas mit der Wahrscheinlichkeit eines Lokalrezidivs zu tun hätten. Falls ich irre, bin ich um Aufklärung sehr dankbar. Zum Aufbau: Ich habe einmal im PJ einen primären Aufbau mit Silikon gesehen, das hat ganz gut ausgesehen. Die Nachteile von Silikon sind mir bestens bekannt und nicht jedes Rekonstruktionsverfahren kann bei jedem Patienten angewendet werden, auch das ist klar. Zu anderen Rekonstruktionsmethoden kann ich mich nicht äußern, solche OPs hab ich nie gesehen. Hab aber beispielsweise Flap-Rekonstruktionen in anderen Körperregionen gesehen, wenn das bei der Brust dann am Ende auch so wird, kann ich jegliche Bedenken gut verstehen. Dies alles ist nur meine Meinung. Ich rate täglich irgendwelchen Leuten Dinge bezüglich ihrer Gesundheit, hab aber stets vollstes Verständnis, wenn sie anders handeln. Richtig ist das, womit man selbst gut leben kann. |
#2
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![]() Zitat:
Zunächst: warum sollte man bei dem günstigsten Fall-also keine LK betroffen und absolutes Frühstadium-die härteste OP-Variante wählen?Das leuchtet mir definitiv nicht ein.Und ich glaube,dass sich da viele Ärzte weigern werden. Bei befallenen LK und vielleich noch L1 ist die Krankheit lokal fortgeschritten,also kann man davon ausgehen,dass einzelne versprengte Tumorzellen in der Brust sitzen(die auf dem Weg zu den LK waren),welche auch nicht immer sicher durch die Bestrahlung vernichtet werden. Viel häufiger gibt es ja ein echtes Rezidiv(gleiche Rezeptoren) als eine Neuerkrankung(andere Rezeptoren) Tja,warum ist das wohl so?Klar,weil eben versprengte Tumorzellen in der Brust sitzen können. Oder meinst Du,wer befallene LK hat,dem ist eh nicht mehr zu helfen,dem nützt auch keine Ablatio mehr ![]() Im Grunde ist es defintiv so: je schlimmer der Befund,desto härter wird vorgegangen-sei es bei der Chemo oder bei der Op oder bei der Bestrahlung.Und das ist auch völlig richtig und gut so! Und da spreche ich aus eigener Erfahrung! LG,Jule |
#3
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![]() Zitat:
das Problem ist aber, dass Du zwar Ärztin bist, wie Du sagst, Dich aber hier in verwaschenen Mutmaßungen, vagen Prozentrechnungen und ungenauen Äußerungen verlierst und ich finde es problematisch, mit diesem Hintergrund zu raten. In der Diskussion um Ablatio ja oder nein, und wenn ja, wann können wir uns glücklicherweise auf die Aussagen unserer behandelnden spezialisierten Ärzte verlassen. Mausimama zB. ist in einem Brustzentrum in Behandlung; man kann davon ausgehen, dass dort nicht fahrlässig gehandelt und geraten wird und vor allem kann man davon ausgehen, dass individuell für jede Patientin entschieden wird, unter Einbeziehung aller Aspekte, die für die Behandlung wichtig sind. Ich für mich fand es auch sehr wichtig, mich zu informieren, trotzdem hatte ich ein gutes Vertrauen in meine behandelnden Ärzte. Gleichzeitig habe ich immer versucht, mich vor ungenauen Scheininformationen zu hüten. Grüße, Sandra
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Unsere größten Ängste sind die Drachen, die unsere tiefsten Schätze bewahren. Rilke |
#4
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Danke Sandra.Hast genau die richtigen Worte gefunden
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