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#1
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AW: Krebs und keine Vorurteile - ist das möglich?
vielleicht sollte man von anderen auch nicht zu viel erwarten - niemand kann sich genau vorstellen, wie es ist, eine bestimmte Krankheit zu haben, wenn er/sie sie nicht selbst hat.
Abgesehen davon, wird jede(r) Dritte irgendwann im Laufe seines lebens zum/zur Krebspatient/in. Eine gute Gelegenheit für manchen - wenn ihn diese Krankheit später selbst erwischt - seine Einstellung generell zu Krebspatienten zu überdenken, oder speziell seine Einstellung zum Bsp zur Arbeitskollegin, die er damals im Büro herausgemobbt und -intrigiert hat, als sich zur Zeit ihrer Krebserkrankung die Gelegenheit bot. wobei es allerdings für die Karriere ein Unterschied ist, ob man ein Krebspatient im höheren Alter mit gesichertem Renteneinkommen ist, oder ein Krebspatient als Berufsanfänger ist, nicht abgesichert und voll im Erwerbskampf. |
#2
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AW: Krebs und keine Vorurteile - ist das möglich?
Hallo :-)
Meine Mom hatte ein kleinzelliges Bronchialkarzinom. Heute ist ihr zweiter Todestag. Meine Tochter und ich waren gerade vor 6 Monaten nach USA gezogen als meine Mom ihre Diagnose bekam. So zogen wir alle wieder zurück und blieben 9 Monate in D bis meine Mama starb. Die Reaktionen ihrer "Freunde" waren teilweise übelst. Ihre beiden "besten Freundinnen" haben den Vogel abgeschossen. Die eine hat meiner Mom versprochen ihre Hunde zu nehmen, hat sie aber hinter unserem Rücken ins Tierheim gegeben... allerdings so getan als wären sie noch bei ihr... hat auch weiter Geld von meiner Mom genommen. Die andere sagte, sie habe nach der künstlichen Hüfte meiner Mom keine Lust sich das auch noch "reinzuziehen"... Ich habe beiden dasselbe gewünscht mit ebenso guten Freunden wie sie es sind,... ich konnte irgendwann nicht mehr. Ihre anderen "Freundinnen" haben sonst vielleicht mal angerufen (1x alle 2 Monate?)... mehr nicht. Ich hätte mir so sehr gewünscht dass sie ein schöneres Lebensende gehabt hätte. So waren "nur" meine Familie und ich da... eine Freundin von ihr... und meine Freunde. Aber wir haben es geschafft dass sie bis zum Schluss zuhause war... sie wollte es so, und das konnten wir ihr ermöglichen. Liebe Grüße Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... |
#3
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AW: Krebs und keine Vorurteile - ist das möglich?
@Jasmin
Was Du beschreibst ist ja wirklich übel. Wie gut, dass Deine Mom Dich, Deine Familie und ein paar Freunde hatte. Manche Betroffene würde nun sagen "Das ist doch mehr, als viele Andere haben" aber ich verstehe schon, dass Du sehr getroffen bist von der ausbeuterischen und schnoddrigen Art der Freundinnen Deiner Mutter. Dir und Deiner Familie ist es zu danken, dass sie im Kreise ihrer Lieben gehen konnte. Das ist sehr viel. @Eda Du hast natürlich Recht - es ist ein Riesenunterschied, ob Betroffene mitten im Erwerbskampf stehen, oder keinen beruflichen Druck haben. Bei Vielen kommen ja auch verantwortungsvoller Beruf, Kinder und Haushalt bei all den Belastungen der Krankheit und Therapie hinzu. Mir wurde die SchwerbehindertenAltersRente empfohlen und ich habe gut daran getan, das anzunehmen. Das wäre natürlich s o nicht möglich gewesen, wenn ich jünger gewesen oder mein Arbeitgeber und einige Ärzte mit mir darüber fair beraten hätten. Allen alles Gute mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
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