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  #1  
Alt 11.10.2011, 11:57
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Beiträge: 1.688
Standard AW: Wesensveränderung bei Glioblastom

Hallo Chewie,
es ist schwer zu entscheiden, ob eine Wesensveränderung wirklich durch den Tumor kommt. Oder vielleicht auch nur durch die hohe psychische Belastung die so eine Krankheit mit sich bringt. Manchmal wird es auch medikamentös ausgelöst.

Wenn Du schreibst, dass ihr schon vor der Diagnose kurz vor der Trennung wart, sind das sicher nicht sehr gute Voraussetzungen diese Krankheit jetzt gemeinsam durchzustehen. Es wird nicht einfacher, so viel kann man leider sagen. Es wird im Gegenteil sehr, sehr schwer. Das ist schon für eine sehr glückliche Beziehung nicht einfach, für eine im Grunde schon schlechte, ist es meiner Meinung nach unmöglich.

Was kannst Du machen? Einfach nur in Demut ertragen geht nicht. Das hält kein Mensch aus und Du hast auch nur ein Leben!
Aber Du musst den Mut haben das Thema bei Deinem Mann anzusprechen. Sag' ihm wie es in Dir aussieht und dass Du dieses Leben so nicht aushältst. Wenn er sich bei Ärzten zusammennehmen kann, muss er das auch in der Familie schaffen. Wenn nicht, dann muss die Ursache gefunden werden. Vielleicht kommt er nicht klar mit der Diagnose (wer kommt das schon?) und braucht psychologische Unterstützung. Vielleicht ist es auch ein medizinisches Problem, dann muss er seine Ärzte darauf ansprechen. Und Du muss auch seine Ärzte darauf ansprechen und schonungslos die Wahrheit sagen. Vielleicht liegt es auch nur an den Medikamenten die er nehmen muss. Ich kenne von meinem Mann, dass er durch Cortison und Keppra sehr gereizt und aggressiv wurde, was ich vorher von ihm gar nicht kannte.

Er selbst hat es in der Hand sich zu überlegen wie er reagiert. Er ist schließlich klar im Kopf und kann seine Entscheidungen selbst treffen. Vielleicht wird er erst einmal total austicken, oder er überlegt selbst wie die Situation zwischen euch ist und wird bereit sein daran etwas zu ändern.

Ich kann nur von mir aus sagen: Wir haben wirklich immer eine sehr glückliche und gute Beziehung und waren bereits 16 Jahre verheiratet als die Diagnose kam, aber es hat auch bei uns gekracht wie noch nie zuvor. Die hohe psychische Belastung einer solchen Krankheit muss so eine Beziehung erstmal aushalten!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #2  
Alt 13.10.2011, 12:01
sunshinesoni sunshinesoni ist offline
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Ort: wien
Beiträge: 355
Standard AW: Wesensveränderung bei Glioblastom

hallo liebe chewie,

ich kann dir nur erzählen wie es bei meiner mutter war und dass mir gesagt wurde, dass bestimmte tumore und jeder eingriff in den kopf - das wesen verändert. bei einem stärker bei dem anderen schwächer.

meine mutter hatte einen faustgroßen tumor der operativ entfernt wurde - danach chemo und bestrahlung. die tumore waren gutartig - absiedelung - non hodgyn.

das war im jahr 1991 und da hab ich von meiner mutter das erste mal abschied nehmen müssen. sie hatte sich total verändert. am anfang ganz extrem ins negative und mit der zeit zwar nicht mehr so aggressiv aber doch ganz anders als sie jemals war. nur wenige charakteristische eigenheiten blieben die ersten jahre über.

meine mutter liebte meine tochter über alles und wir hatten einen sehr engen kontakt.
möchte dir nur ein bespiel erzählen: als ich sagte ich kann sie nicht bei ihr lassen weil sie noch nicht gesund ist (ich konnte ihr nicht so vertrauen nach dieser veränderung) - wollte mich meine mutter würgen weil sie so wütend und verletzt war - sie hatte angst ich nehme ihr ihr enkerl weg.

wenn wir im spital waren gab es keine aggressionen, deshalb glaubte mir der arzt damals nicht als ich es ihm erzählte. ein anderer klärte mich dann auf und sagte mir, dass der tumor das emotionale zentrum angefriffen hat und sie es nicht so steuern kann wie sie will. ich habe dann auch im internet viel rausgefunden und leider kann es manchmal sehr schlimme veränderungen geben.

ich habe - als meine tochter älter wurde - mit ihr gesprochen - ihr die situation erklärt und gemeinsam haben wir gelernt damit umzugehen. nichts persönlich zu nehmen. es war ein harter weg aber er hat sich gelohnt - wir wurden friedlich und waren nicht verletzt.


bei deinem mann denke ich - wird es so ähnlich sein. natürlich sollte er tabletten nehmen damit er selbst nicht immer soviel negative energie verschwenden muss - aber das ist eben schwierig.

vielleicht findet ihr einen weg - deinen mann und vater der kinder - anders zu sehen - es nicht persönlich zu nehmen. mit ihm mal zu reden wegen den tabletten. versuche deinen kindern zu erklären dass er vieles selber nicht möchte und es ihm nicht auffällt. hol dir auch hilfe von ärzten!

ich hoffe du findest einen weg damit ihr alle mit dieser schrecklichen stiuation könnt - ich wünsche es euch!!!

liebe grüße und alles gute
sonja
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  #3  
Alt 13.10.2011, 21:56
parigo parigo ist offline
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Registriert seit: 28.07.2010
Beiträge: 127
Standard AW: Wesensveränderung bei Glioblastom

Salut,

eine Frage.
nimmt er evtl Medikamente gegen epilepsie?, sie machen zum Teil Agressiv.
und mann sollte evtl anderes Mittel nehmen (das kann aber Arzt am besten sagen)
diese Krankheit und Die Behandlung dafür verändert immer die Betroffene. und damit meine ich Alle,nicht nur der wo direkt betrofen ist sondern auch sein ganzen Umfeld.
andere gegenüber versucht man sich zuzammen zureissen, aber das kann man(n) nicht aufrecht erhalten wenn mann wieder unter sich ist. wo sollte die ganze Angst Wut frust oder hofnung sonst hin? es wäre gut wenn Ihr mit ihm von aussen unterstützung bekommen würde, die euch zeigen wie mann mit sowas umgeht und verarbeitet

(ich habe gut reden ich selber konnte es nicht und kann es immer noch nicht )

habt Mut und kämpft den jeden Tag, woche, Monat, jahr, ist es wert das man darum weiter kämpft. und Ihr seid stärker als Euch bewust ist

LG
__________________
Diana ist am 04.10.2010 um 7:30 gestorben
Diana Du bist immer noch meine Grosse Liebe, Dich als Frau zu haben war das Grösste Geschenk auf Erden, ich vermisse Dich und wünsche mir jeden Tag das wir so schnell wie möglich wieder vereint werden

Geändert von parigo (14.10.2011 um 08:46 Uhr)
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