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  #1  
Alt 11.11.2011, 23:26
Benutzerbild von Jessa
Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Wundfluss nach Hysterektomie / Erfahrungen

Hallo Ihr Lieben,

möchte mich bei euch mal zu Wort melden, weil ich eine ähnliche Diagnose hatte wie ihr

Im Januar diesen Jahres wurde bei mir eine vaginale HE vorgenommen, da ich nach 3 Konisationen und 2 CIS-Befunden wieder einen schlechten Pap zeigte.

Die Histologie brachte dann ans Licht, dass ich bereits ein Karzinom gehabt hatte - hochdifferenziertes Adenozervixkarzinom pT1a1, L0, V0, G1, R0..

Meine Eierstöcke und damit meinen Zyklus habe ich noch. Mir geht es sehr gut, die letzte Nachsorge war unauffällig, ich fühle mich fit und habe die HE sehr gut überstanden. Habe keinerlei Wundfluss oder auffälligen Ausfluss oder Blutungen gehabt seitdem, auch direkt nach der OP nicht.

Lymphknoten wurden auch nicht entfernt, nur etwas vom Parametrium. Ich hatte auch keinerlei Bestrahlung oder Chemotherapie, weil dies laut Rücksprache mit mehreren Ärzten, darunter Uni-Klinik, unnötig war.

Ich war sechs Wochen krankgeschrieben, hatte auch keine Reha. Schmerzen hab ich nur ab und zu kurzzeitig, meist vergeht es gleich wieder.

Ich schicke euch liebe Grüße

Jessa
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  #2  
Alt 12.11.2011, 17:41
Lilli_1 Lilli_1 ist offline
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Standard AW: Wundfluss nach Hysterektomie / Erfahrungen

Hi Jessa,
ich begrüße Dich in unserem Beitrag.
Es tut gut, von anderen zu hören, dass es auch wieder aufwärts geht.
Das gibt uns sicher eine ganze Menge Hoffnung. 'Man kann es überleben'.
Auch ich hatte bezüglich weiterer Behandlungsstrategie mehrere ärztliche Meinungen eingeholt. Und kann dies nur jedem empfehlen. Und wenn es nur darum geht, die eigene Meinung zu bekräftigen.
Ich hatte zwischendurch auch immer wieder überlegt, früher mit der Arbeit wieder zu beginnen. Im nach hinein muss ich sagen, dass es mir auch mal ganz gut getan hat, etwas ruhiger zu leben, fernab von 50 Stundenwoche im Geschäft, auszuschlafen und auch mal einen Spaziergang zu genießen, wofür ich in den letzten Jahren keine Zeit hatte. Meine Tochter sagte heute zu mir, dass ich mich zu einer typischen 'Hausfrau' entwickeln würde. Naja, nur bedingt . Nach Weihnachten wird es auch für mich wieder Zeit, Geld für mich und unser Steuersystem zu verdienen.
Leider werde ich einige meiner derzeitigen Hobbys aufgeben (nicht mehr schwer heben) und mir neue Herausforderungen suchen müssen.
Auch verändert sich mein Freundeskreis derzeit nicht unerheblich. Es trifft mich schon um einiges, wieviel Menschen in meinem Umkreis sich zurückziehen und wer wiederum neu auftaucht, mit dem man unter keinen Umständen gerechnet hat.
Wie war bei Euch die Reaktion im Geschäft auf Eure Diagnose; betretendes Schweigen und gesenkter Blick oder ....?

Liebe Grüsse
Lilli
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  #3  
Alt 12.11.2011, 23:04
Nici79 Nici79 ist offline
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Standard AW: Wundfluss nach Hysterektomie / Erfahrungen

Hallo Jessa und Lili

Herzlich willkommen Jessa in unserer Runde und danke für deinen Betrag.
Es tut unglaublich gut zu lesen, dass ich nicht alleine da stehe. Ich freue mich für dich Jessa, dass es so gut ausgegangen ist. Dein grosser Vorteil ist, dass sie die Eierstöcke nicht entfernen mussten.

Mein Team an der Arbeitsstelle hat sehr schockiert auf die Diagnose reagiert. Ich arbeite im Krankenhaus auf einer gynäkologischen und Geburtenstation. Ich habe grosse Unterstützung von meinen Arbeitskolleginnen erhalten und fühlte mich sehr getragen. Dies hat mich unglaublich aufgebaut. Dies hat meine positive Einstellung nur verstärkt. Ich war selber über mich erstaunt wie optimistisch ich nach dem ersten Schock über die Diagnose reagiert habe. Ich habe mich bis jetzt noch nie nach dem warum gefragt, sondern meine Kräfte voll und ganz ins Gesund werden investiert. Wie war dies bei Euch?

Mein Umfeld hat ebenfalls sehr unterschiedlich auf die Diagnose reagiert. Ich habe von Anfang an alle gleich informiert. Gewisse Personen haben sich zurück gezogen, andere waren voll und ganz für mich da. Für meine Schwiegereltern war es sehr schlimm, dass es nie Enkelkinder geben wird....

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Nici
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  #4  
Alt 13.11.2011, 00:15
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Wundfluss nach Hysterektomie / Erfahrungen

Hallo Lilli, Hallo Nici,

Danke für eure lieben Worte. Ich bin sehr froh, euch gefunden zu haben, denn viele Mädels mit pT1a gibt es hier nicht. Bisher konnte ich mich gar nicht dazu austauschen..

Nici, ja, dass ich meine Eierstöcke noch habe, empfinde ich als großes Glück und bin auch sehr dankbar dafür. Da habt ihr es ungleich schwerer , das tut mir sehr leid. Ich habe mich jahrelang mit der Thematik Hysterektomie beschäftigt, da ich seit mitterweile 5 Jahren mit der Problematik Zellveränderungen am GM-Hals zu kämpfen hatte, und habe auch zu Eierstockentfernungen einiges recherchiert.

Ich selbst war nach dem Befund "Adenokarzinom" sehr geschockt, da ich vor der HE gehofft hatte, dass es wieder "nur" ein Carzinoma in Situ sei. Auf der Arbeit habe ich es nur meinem Chef (zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis habe) und meiner besten Kollegin erzählt. Meine Familie war eher erleichtert, dass es so glimpflich ausgegangen war, denn das Karzinom hätte ja auch schon einen schlimmeren Grad bzw ein schlimmeres Stadium aufweisen können...

Ich wollte meine Gebärmutter anfangs unbedingt behalten, hatte auch Angst vor der HE mit ihren möglichen Risiken, während meine Familie dafür plädierte, die HE endlich machen zu lassen. Und auch meine Gyn war schon seit Jahren dafür wegen meiner Vorgeschichte. Ich habe aber lieber drei Konisationen auf mich genommen, in der Hoffnung, dass es damit ausgestanden sei, und letztendlich mußte ich doch die HE machen lassen - und ärger mich im Nachhinein, dass ich nicht eher dazu bereit war, denn die HE hab ich leichter verkraftet als die Konisationen mit ihren ewigen Nachblutungen.

Lilli, nimm dir ruhig soviel Auszeit, wie du brauchst! Genieße die Erholungszeit Das Arbeitsleben hat dich früh genug wieder im Griff
Ich habe nach dem ersten Schock auch damit begonnen, das Positive zu sehen (Rezidivrisiko geht laut Ärzten gegen Null) und mich aufs Gesundwerden konzentriert. Ich hatte dabei große Hilfe und Unterstützung in einem Forum, wo viele Mädels mit Hysterektomien schreiben - wir haben uns ausgetauscht und gegenseitig unterstützt und geholfen und Mut gemacht, das hat mir viel Kraft gegeben, auch wenn die meisten Mädels da ihre HE wegen Myomen u.ä. hatten. Noch heute schreibe ich da und habe echte Freunde da gefunden.

Freue mich auch sehr auf den Austausch mit euch, und wünsche euch auch ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Jessa
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  #5  
Alt 13.11.2011, 00:25
Nici79 Nici79 ist offline
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Standard AW: Wundfluss nach Hysterektomie / Erfahrungen

bin schockiert und unendlich traurig!!! Habe jetzt vorher ein Mail von meiner Patentante (der Schwester meiner Mutter) erfahren, dass sie bei ihr wieder einen Tumor entdeckt haben. Ich bin unglaublich wütend auf diesen scheiss Krebs! Sie hatte Brustkrebs und nach 5 Jahren ein Rezidiv. Nun haben sie einen grossen Tumor in der Gebärmuttergegend entdeckt, der bereits auf die Blase drückt und eine Wasseransammlugn im Unterbauch hervorruft. Am Montag muss sie in die klinik für weitere Abklärungen und das Procedere zu besprechen.

bin unendlich traurig
Nici
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  #6  
Alt 13.11.2011, 00:32
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Wundfluss nach Hysterektomie / Erfahrungen

Ach Nici, tut mir leid, das zu lesen. Ich wünsche deiner Patentante alles Gute und viel Kraft. Berichte doch bitte, wie es bei ihr weitergeht. In meiner Familie gab es bisher keine schweren Krebsfälle. Meine Tante hatte aber auch mal einen bösartigenTumor in der Brust, zum Glück geht es ihr bis heute gut. Ich selbst hab ein Fibroadenom und muß auch regelmäßig zur Kontrolle..

Viel Kraft auch für dich

LG Jessa
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  #7  
Alt 14.11.2011, 20:39
Lilli_1 Lilli_1 ist offline
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Standard AW: Wundfluss nach Hysterektomie / Erfahrungen

Hallo Leute,
es ist doch wie verflixt. Heute habe ich eine gute Kollegin angerufen. Sie hat mich sehr unterstützt in den letzten Wochen. Da ich seit zwei Wochen schon nichts mehr von ihr gehört habe, rief ich heute also bei ihr an.
Der Schock, bei ihr wurde ein Mammakarzinom festgestellt. Ein Alptraum und Horror.
Je mehr ich mich mit der Thematik auseinandersetze, umso größer wird der Kreis der Betroffenen.
Habe ich wirklich so im Tal der Ahnungslosen gelebt ? Auch meine FA sagte mir, dass die Fälle in den Jahren eher zugenommen haben.
Ich habe das Gefühl, es ist nicht eine Frage ob, sondern nur wann und wo am Körper.
Im Moment geht es mir nicht gut. Hat mich ganz schön wieder nach unten gezogen. Kaum strampelt man sich an die Oberfläche und schon geht es wieder rückwärts.
Wir lassen uns aber nicht unterkriegen, versprochen. Jeden Morgen stehe ich jetzt mit den Worten auf 'ich werde wieder gesund'. Und das sage ich mir den ganzen Tag wieder und wieder, auch habe ich ein Gute Besserung / Lächelbild in meinem Auto aufgehängt.
Mittwoch wird meine Oma wegen Magenkrebs operiert. Da sie bereits schon fast 90 ist, wohl eher eine 'Alterskrankheit'. Aber, ich versuche, es im Moment nicht an mich ranzulassen.
Wie ich schon geschrieben habe, habe ich mir psychologische Hilfe geholt. Meine Psychologien sagte mir, dass es wichtig ist, Traurigkeit auch ruhig zuzulassen. Wir müssen nur aufpassen, uns nicht zu sehr den immer wieder auftretenden Depressionen zu sehr hinzugeben.
Also unser Motto: 'wir werden wieder gesund'

Alles Liebe an Euch Lilli
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