Wirkt eine Bestrahlung immer?

[maillinger]

Haaaaallo....
Ich bin ganz neu, mit gaaaanz vielen Fragen...
Ich(weiblich, 39) habe im Bauch in Höhe des Bauchnabels, zwischen Niere, Aorta und Wirbelsäule ein mittlerweile sicher diagnostiziertes Marginalzonenlymphom.
Mein behandlender Arzt ist äußerst zuversichtlich, dass mein "Bommel"(5x6.5cm) auf die Bestrahlung verschwindet und nichts mehr wiederkommt....
Er meint, wenn nochmal was kommt, dann hat das mit dem jetzt nichts mehr zu tun, denn man kan mein Teilchen gut heilen...
Bin im St.1A,
keine Symptome
Blut u. Knochenmark u.-wasser ok,
Ct´s gemacht,
Biopsie des Tumors erl.,daher die genaue Diagnose,
Magen-u.Darmspiegelung ok,
alles gemacht, was notwendig war... Hurra!!!
Aber...
obwohl ich mir, gerade nach dieser guten Nachricht,keine zu großen Sorgen mehr mache, habe ich dennoch jetzt vor der Bestrahlung, die nächste Woche beginnt, die Hose voll...
Da diese Art von Tumor anscheinend so selten ist, sprechen sich die Ärzte und Physiker mit anderen Kliniken ab, wie er zu bestrahlen ist.
Sie gehen von 20x in Höhe von 40 G aus.
Er meinte noch:heutzutage könnte man schon um die "Kurve" bestrahlen, um Wichtiges nicht zu beeinträchtigen.
Soll ich Angst vor den Nebenwirkungnen haben???
Evtl. Übelkeit, Müdigkeit usw.. steck´ich bestimmt irgendwie weg...
Aber was ist mit Darmverschluß und wenn die Niere beschädigt wird usw.???
Mein Hausarzt meint ich soll nicht zuviel darüber nachdenken, denn gesunde Zellen, die bestrahlt werden würden, sind nicht sehr anfällig für die Strahlen und ausserdem reparieren sie sich schnell wieder.(Nur die blöden gehen schnell kaputt)
Kann mir jemand Mut machen???
Hat jemand Erfahrung mit dieser Art von Tumor und/oder Bestrahlung im Bauch?
Was kann ich tun, um "Nachzuhelfen"?(Verträglichkeit, Wirksamkeit usw.)
Viele Fragen , ich weiß...
Ich hoffe, mich liest bald jemand ...
LG

[nikita1]

Hallo maillinger
ich bin in genau dieser Region an den Lymphknoten der Aorta in Nierenhöhe bestrahlt worden, denke es waren 50 Gray.
Nebenwirkungen: keine. Ich hatte auch Angst, dass da was kaputt geht, aber abgesehen von den Magenschmerzen, die ich nun ab und an habe, die aber auch von Gallensteinen herrühren können, hatte ich keinerlei Nebenwirkungen.
Und das CT ein Jahr später, zeigte, dass die Lymphknoten nicht mehr vergrössert sind. Also Erfolg auf der ganzen Linie.
Das wünsche ich dir auch

[Wangi]

Ich hab da mal eine Frage, gibt es hier im Forum eigentlich Leute die den Hypopharynx-Ca "nur" mit Chemo/Bestrahlung langfristig besiegt haben, Selbstbetroffene oder Angehörige?

Lieben Gruß
Wangi

[Heinz63]

Hallo Wangi

Mir wurde am 13.08.2008 im Alter von 62 Jahren ein Hypopharynxkarzinom cT3/cT4, cN2b, Mx diagnostiziert .Auf Grund der Ausdehnung in Nähe der Wirbelsäule kam
eine OP nicht infrage .Vom 26.08. bis 21.10.2008 kombinierte Radiochemotherapie (70Gy, Cisplatin, 5-FU, und Erbitux). Danach Kontrolluntersuchungen beim
HNO Arzt alle drei Monate ,halbjährlich Ultraschall und MRT und einmal jährlich Panenendoskopie, CT, Lunge-röntgen und Endoskopie Bauchraum stationär .
Nebenwirkungen wie im Forum von fast allen Betroffenen beschrieben, absolute Mundtrockenheit, Geschmacksirritation usw. PEG wurde erst August 2010 entfernt ,eine vollständige Ernährung war bis ca. 4-5 Monate vorher nicht möglich und ist teilweise bis heute manchmal noch problematisch .Ich bekomme deswegen immer noch zusätzliche eiweißreiche Trinknahrung und ein Pulver zum unterrühren in Suppen und Soßen . Ich konnte nun aber auch wieder mein Gewicht von ehemals 57 auf nun 73kg normalisieren . Eines möchte ich hier noch anmerken die PEG-Anlage war für mich eine sehr wichtige und notwendige lebenserhaltende Maßnahme . Ich kann mir nicht vorstellen wie man diese knapp 2 Jahre hätte überstehen können. Ansonsten bemerke ich heute immer noch Fortschritte beim Geschmack sowie auch beim Schlucken (Weihnachten das erste Mal wieder Rindsroulade und ein wenig Torte).Nun brauchte sich nur noch der Geschmacksinn für zuckerhaltige Nahrungsmittel verbessern und ich wäre fast der“ Alte .Ansonsten habe ich mein Leben den jetzigen Gegebenheiten angepasst .Ich treibe etwas Sport, Laufen und Rad fahren und dies konsequent jeden Tag. Dazu gehört noch das rumtoben mit der Enkelin und arbeiten wenn es sich machen lässt im Freien. Und das wichtigste für uns Betroffenen zu hoffen das bei den Kontrollen alles sauber bleibt.

Grüße Heinz

[Wangi]

Hallo Heinz,

vielen Dank für deine Antwort. Super toll dass es dir so gut geht.

Ich hatte 72 Gy und auch Cisplatin und 5FU.

Mit Süßem hab ich auch so meine Probleme und ich war auch froh über die PEG, obwohl ich sie auch gehasst habe.
Das Zeug zum Einrühren habe ich auch, mache mir damit und Milch, Sahne und Banane jeden Tag einen Powerdrink, konnte die Trinknahrung nicht mehr sehen. Ich habe leider noch nichts zugenommen, aber halte mein Gewicht.
Die Fortschritte die man macht sind Klasse, hab mich nie so über Essen gefreut wie jetzt.
Ich wünsche Dir dass es so weiter geht und viel Gesundheit.

Lieben Gruß
Wangi

[maillinger]

Hallo, Nikita!
Vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast!
Leider (oder gottseidank) antworte ich erst jetzt, weil ich die Sache gut überstanden hab´und mich auch mit dem Umstand soweit gut im alten Leben wieder zurechtfinde.
Der Bommel ist, lt. Arzt , um 20% geschrumpft, was zu erwarten war, sagt er...
Denn wo soll das aufgebaute Gewebe denn hin, sagt er. Und das heiße nicht , dass der Krebs noch da ist, dazu müsse man den Bommel rausschneiden,um es festzustellen und das wär zu blöd...
Dann bin ich soweit zufrieden. Bis auf wenige Momente, in denen ich zweifle...
Ich lese manchmal zuviel...und dann kommt wieder dieses fiese, mulmige Bauchgefühl!
Aber vielen Dank nochmal!
Mach´s gut und halt die Ohren steif...