Darmkrebs und LEBERmetastasen

[Melanie1812]

Hallo,

wie schon an anderer Stelle beschrieben hat(te) mein Papa Darmkrebs.
(7cm Tumor, 40 cm Darm im Nov 2012 entfernt) Alles gut verlaufen.

Jetzt hat er 3 Metastasen in der Leber alle so um die 5,7 cm groß und damit erstmal inoperabel. Er bekommt Oxaliplatin zum einschrumpfen, in 4 Wochen stellt sich dann raus ob die Metas entsrepchend geschrumpft sind und operiert werden können. Ca. 80% der Leber müssten weg.

In einem Artikel vom Ärzteblatt steht "Heute können auch Patienten mit mehr als drei Metastasen oder Metastasen > 5 cm durch adäquate chirurgische Therapie geheilt werden"

Hat oder kennt jemand einen solchen Fall?
Bei manchen Chirurgen/Ärzten kann man garnicht vorsprechen bezüglich einer OP oder eines in-situ-Verfahrens, wenn die Metas nicht kleiner als 5 cm sind.

Aber es scheint doch möglich?
Wo und an wen wende ich mich?

Falls ihr etwas wisst, ich bin für jeden Hinweis dankbar.
Alles Liebe.
Melanie

[Schweitz]

Hallo, ich bin neu hier und hab einfach mal eine Frage. Ich habe Dickdarmkrebs Stadium IV mit neun Metastasen über die ganze Leber verteilt mit einer durchschnittlichen Größe von 4 cm. Der Primärtumor wurde im Februar entfernt (R0). Zur zeit bekomme ich eine Chemo FOLFOX mit Avastine. Ziel ist die Lebermetastasen OP. Wer hat auch mit der o.g. Chemo Erfahrung zur Metastasenrückbildung und kann darüber berichten?

[coliflor]

Hallo,

Zitat von Schweitz

Hallo, ich bin neu hier und hab einfach mal eine Frage. Ich habe Dickdarmkrebs Stadium IV mit neun Metastasen über die ganze Leber verteilt mit einer durchschnittlichen Größe von 4 cm. Der Primärtumor wurde im Februar entfernt (R0). Zur zeit bekomme ich eine Chemo FOLFOX mit Avastine. Ziel ist die Lebermetastasen OP. Wer hat auch mit der o.g. Chemo Erfahrung zur Metastasenrückbildung und kann darüber berichten?

mein Vater (77 Jahre alt) hatte in 05/2012 ein colorectales Carcinom mit R0 Resektion operiert bekommen. Auch er hatte (bis heute) Lebermetas in ähnlicher Größe wie Du (max. Größe knapp 6cm).

Postoperativ gab es 3 Zyklen Folfox4 mit Pause dazwischen. Danach waren die Tumore wesentlich kleiner geworden. An Nebenwirkungen hatte er Polyneuropathie und natürlich Müdigkeit. Eine weitere Chemo mit Avastin brachte keine wesentliche Größenänderung der Metas mehr.

In 01/2013 erfolgte die erste OP am rechten Leberlappen. Bis hierhin wurde das alles im GKH Herdecke gemacht. Lob an Ärzte, Pfleger und alle die dort unterwegs waren - sehr gute Betreuung und medizinisch war auch alles gut.

Die weitere Behandlung findet im UKH Essen statt. Auch hier fühlt er sich gut aufgehoben. Hier gab es dann ein wenig Zeitverlust, weil der Anästesist und Kardiologe meinten, dass vor einer großen Leber-OP ein Stent gelegt werden müsste. Damit die Tumore die Zeit dann nicht für wachsen nutzen konnten, gab es eine Chemo mit Cetuximab in Tablettenform. Nebenwirkungen etwas weniger als Folfox4. Ziel war, die Metas bis zum OP-Termin stabil zu halten oder zu verkleinern. Das hat soweit funktioniert, sie sind zumindest nicht gewachsen.

In 05/2013 wurde der linke Leberlappen entfernt. Da war dann noch in Segment VII eine 7mm große inkomplett entfernte Meta übergeblieben. Die ist, nachdem sich seit der OP im Mai das Lebergewebe ausreichend wieder neugebildet hat, gestern erfolgreich operiert worden. Damit ist Papa dann erstmal metafrei - möge es so bleiben.

Für die weitere Behandlung nach den OPs gibt es jetzt folgende Möglichkeiten für ihn. Nochmal eine (diesmal adjuvante) Chemo um die Neubildung von Metas zu verhindern, oder aber die Teilnahme an der LICC-Studie. Falls hier im Forum jemand mitliest der hierzu was sagen kann, würde mich das sehr freuen.

In Sachen Chemo - Folfox4 ist wohl derzeit die beste Möglichkeit initial nicht operierbare Metastasen so zu verkleiner, dass man doch operieren kann. Eine Zusammenfassung zum Stand der Dinge aus 2010 in Sachen Darmkrebs mit Lebermetastasen findest Du hier :
http://www.aerzteblatt.de/archiv/748...talen-Karzinom

Dir wünsche ich alles Gute und viel Kraft bei der Chemo. Mögen Deine Metas so klein werden und liegen, dass sie gut operierbar werden!

Gruß
Torsten

[Schweitz]

Hallo Thorsten,
danke für deine Antwort. Mein Ct ist gut ausgefallen - reicht aber noch nicht für eine OP. Also weiter machen mit der Chemo bis eine OP machbar ist.
Gruß
Johann

[zlata]

Hallo Dani79!
Es tut mir Leid, das es auch euch getroffen hat. Und wie ich gelesen habe sind es jedes Jahr cca. 60000 Leute die an diese Krankheit erkranken.Und bei einem Drittel sind schon Metastasen usw...Und es ist einfach so was von traurig.Egal wie alt und jung man ist.
Aber was ich dir sagen wollte mit diesen Kliniken.Wir haben uns auch 2 Meinung geholt im Heidelberg.Ich hab dort angerufen und um ein Termin gebetet.Das bekommen wird schnell.Wir waren im Nat.Tumor Centrum.Und natürlich hab ich auch versucht es per E-Mail an anderen Kliniken und habe auch Mehrmals angerufen.Aber die haben mir nur gesagt, sie melden sich bei uns.Ich hab auch gelesen, das man gleich die Ct-Bilder an CD machen soll uns so es verschicken.
Ich hab keine Ahnung ob es dir vielleicht ein wenig hilft.
Mit allebesten wünschen für dein Papa.
Mfg zlata

[vont]

Hallo,
bei meinem Vater wurden Ende April Lebermetastasen festgestellt. Sehr viele und über die gesamte Leber verteilt. Jetzt hat man den Primärtumor im Enddarm gefunden. Heute war er bei einer Rectoskopie mit Biopsie, nach welcher der Arzt sagte, dass man schnell handeln müsste da der Darm schon fast zugewuchert ist. Er hat eine After-Loading oder Seed-Implantation vorgeschlagen. Ich habe jetzt rumgesurft und finde bei Darmkrebs eigentlich keine lokale Strahlentherapie. Mein Problem ist bzusätzlich, dass mein Vater sich im Urlaub in Spanien befindet und die Ärzte einen Rücktransport ausschließen. Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Art der Strahlentherapie gemacht?
Ich würde mich über eine schnelle Antwort freuen.
Liebe Grüße
Yvonne

[Jutta]

Hallo Yvonne,

Die Behandlung die dein Vater bekommen sollte, ist eher für den Prostatakrebs bekannt, siehe Link hier: http://www.prostata.de/256.html

Ich möchte nicht über ein ausländisches Behandlungsprogramm sprechen, aber ich würde dir vorschlagen, einen Weg zu finden, damit dein Vater wieder nach Deutschland zurück kommt, und hier gründlichst untersucht wird, bevor es evtl. zu einem Darmverschluß kommt. Wenn seine Blutwerte und sein körperlicher Zustand extrem schlecht sind, könnte das schwierig werden. Bitte mache dich aber schlau wie du ihn am schnellsten hier her holen kannst, wenn auch er das möchte. Was du zudem versuchen kannst, ist, Kopien aller Befunde zu bekommen, und damit an einen erfahrenen Onkologen zu gehen.

[vont]

Hallo Jutta,
vielen Dank für Deine Antwort. Es ist leider nicht möglich ihn zurück zu holen, dafür geht es ihm zu schlecht. Vor dem Darmverschluss habe ich auch Angst. Die von den Ärzten vorgeshlagene Therapie finde ich auch nur bei Prostata aber nicht bei Darmkrebs, daher mache ich mir große Sorgen. Ich habe hier versucht Kontakt zu Onkologen aufzunehmen, ist aber nicht so leicht. Meine Mutter will mir die die gestrigen Befunde per Mail schicken und dann werde ich es noch einmal versuchen. Die Ärzte die ich bisher gesprochen habe sagen alle ich soll ihn herholen aber wie?

Liebe Grüße
Yvonne

[Jutta]

Hallo Yvonne,

dann sitzt du zwischen 2 harten Stühlen .

Ich weiß, dass es nicht einfach ist einen Kontakt zu einem Arzt herzustellen, wenn der Patient im Ausland ist. Vielleicht hilft dir aber einen privaten Gesprächstermin mit den Unterlagen zu bekommen (da sind sie dann eher "geneigt"). Einen Versuch könntest du hier http://www.krebsinformationsdienst.de/ unternehmen.

Ich wünsche dir viel Glück dabei.