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Rückkehr in den Beruf
Hallo ihr lieben,
ich hoffe es ist okay dass ich einen neuen Thread aufmache, ich habe hier nichts passendes gefunden und über google auch nicht. Meine Chemo geht noch ca. 3 Wochen, danach bekomme ich Bestrahlungen und dann die Antihormontherapie. Jetzt sieht es so aus, dass ich wohl in meinen alten Beruf (ein kleiner 2-Mann Bioladen, mein Chef & ich) nicht mehr zurückkehren kann, da unser Laden saniert werden muss und wir raus müssen und im Moment keinen neuen Laden finden. :-( Ich hätte mir vorstellen können, gleich nach Abschluss meiner Therapien wieder in meinem alten Betrieb weiterzuarbeiten, ich hätte mir auch vorstellen können an einem neuen Standort weiterzumachen... Aber was ich mir im Moment nicht vorstellen kann: Den Bewerbungsstress und das einarbeiten in ein neues Team.. Daher meine Frage: Wie handhabt ihr das? Oder wie habt ihr das gehandhabt? Ab wann MUSS ich wieder arbeiten gehen? Wie lange bekomme ich Krankengeld und muss ich dann an Reha-Masnahmen teilnehmen, wenn ich Krankengeld weiterhin beziehen möchte (bin ich eigentlich nicht so scharf drauf...) Ich würde mich total freuen wenn ihr mir helfen könntet... Liebe Grüße, Cori Geändert von Cori87 (03.02.2012 um 19:32 Uhr) |
#2
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AW: Rückkehr in den Beruf
Hallo Cori,
das ist ja wirklich eine ganz üble Situation, wenn zusätzlich zu der ganzen Achterbahn Krebs auch noch der Arbeitsplatz schwierig ist. Wichtig ist zu wissen, dass du bei fortbestehender Arbeitsunfähigkeit im Anschluss an die sechs Wochen Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber 72 Wochen Krankengeld bekommst. Bei Rehamaßnahmen bekommst du Übergangsgeld von der Rentenversicherung. Dies als "Zuckerchen", denn wenn du auch nicht scharf auf eine Reha bist, wird man dir die Reha antragen (bei mir unmittelbar nach der letzten Chemo - die Sozialarbeiterin der Uniklinik kam mit allen Anträgen vorbei kaum dass ich abgehängt war ...). Ich hatte nach meiner Krebserkrankung weder mit Rentenversicherung noch mit Krankenkasse Probleme wg. Krankschreibung. Ich habe mit den Sozialkassen immer das persönliche Gespräch gesucht und die Mitarbeiter/-innen sind immer hilfsbereit und geduldig gewesen sobald ich "Diagnose Brustkrebs" sagte. Im Ganzen war ich etwas über ein Jahr arbeitsunfähig wg. starker Fatigue nach Chemo (vielleicht war es auch hilfreich, dass ich zur Psychonkologie gegangen bin zwecks Abgrenzung Fatigue von Depression, fachärztliche Stellungnahmen sind immer gut). Jedenfalls hatte ich zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass man mich zwingen würde, vor der Zeit zur Arbeit zu gehen. Die Reha fand ich übrigens super. Ich hatte vier Wochen mit Kindesmitnahme in Bad Oeynhausen. Das Tolle war, dass die Ärzte dort die vielen, oft mehr lästig als schlimme, Probleme, die bei mir erst so richtig in der Zeit nach der Chemo deutlich wurden, kannten und Hilfe wussten. Zu Beginn der Reha war für mich der Gedanke an einen Arbeitsalltag unvorstellbar, am Ende der vier Wochen hatte ich einen Plan. Die Wiedereingliederung, die zwei Wochen nach der Reha begann (das wird regelmäßig so gemacht, denn dann zahlt die Rentenversicherung auch in der Wiedereingliederung Übergangsgeld und die Krankenkasse bleibt verschont), habe ich dann zwar erst mal (mit Zustimmung der Krankenkasse "Sie sollen ja keine billige Arbeitskraft sein") wieder abgebrochen, weil es noch zu früh war. Dann habe ich wieder Krankengeld bezogen. So gute 8 Wochen später spürte ich wieder meine Kräfte langsam erwachen und habe erneut eine Wiedereingliederung begonnen und auch erfolgreich zu Ende gebracht. Seit Februar 2010 arbeite ich wieder in Teilzeit zu 75%. So wars bei mir - ich will dir mit der Schilderung einfach Mut machen, dass da nichts anbrennt und dass du dich auf deine Behandlung und Gesundkeit konzentrieren kannst. Wenn du ansatzweise verständige Ärzte hast (und das ist die Regel!) bekommst du die Zeit die du brauchst, um wieder auf die Füße zu kommen. (Übrigens: selbst wenn die 72 Wochen Krankengeldzahlung nicht reichen, fällt man nicht ins bodenlose, dann kann man noch Arbeitslosengeld 1 erhalten). Dir alles Gute und toi, toi, toi! Elisabeth |
#3
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AW: Rückkehr in den Beruf
Hallo Cori,
ich hatte BK und entfernte Lymphknoten,damit konnte ich nicht mehr als Altenpflegerin arbeiten und als gelernte Bürokauffrau war ich zulange aus dem Beruf raus. Ich habe Krankengeld bekommen und danach Rente.Da ich nach der Chemo nicht in der Lage war für diesen ganzen "Papierkrieg"hat mir mein Arzt geraten in den SoVD einzutreten.Gute Entscheidung,die haben alles für mich erledigt. Jetzt bekomme ich Rente,mach einen 400E Job und habe Zeit für meine Gesundheit und mein Leben. Die Rente und der 400E Job zusammen sind genausoviel wie vorher mein Gehalt. Bloß mit dem Unterschied das ich jetzt nur ein paar Stündchen arbeiten muß und viel Zeit für schöne Dinge habe |
#4
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AW: Rückkehr in den Beruf
Wenn man nach AHB noch mind. 2 Wochen arbeitsunfähig ist, bekommt man weiter Krankengeld.
Wenn Du einen neuen Job suchen musst, dann melden Dich bei der Arbeitsagentur und lass Dir einen Termin in der Reha-Beratung geben. Für Schwerbehinderte gibts ggfs. Eingliederungshilfen, was einem die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz erleichtern kann. Falls Du noch keinen Schwerbehindertenausweis hast, beantrage ihn. |
#5
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AW: Rückkehr in den Beruf
Huhu!
Ich hab den Thread kurz überflogen. Ich bin zur Zeit in der Wiedereingliederung und war im Dezember auf Reha. Das mit den 2 Wochen ist eine alte Regelung. Jetzt läuft es so das man noch mindestesn 4 Wochen krankgeschrieben sein muß um wieder Krankengeld zu erhalten. Fängt man unter dieser Zeit das Arbeiten an ist die Rentenkasse zuständig und es gibt Übergangsgeld. Liebe Grüße und alles Gute Fabienne |
#6
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AW: Rückkehr in den Beruf
Hallo ihr Lieben,
ich hatte heute meinen ersten Arbeitstag seit 2 Wochen nach der Brust-OP. Wurde mit großen Hallo empfangen, die Kollegen haben sich so gefreut das alles glattging, sagten wie gut ich doch aussehe (mußte mich wieder so zusammenreißen um nicht loßzuheulen). Als dann aber eine Kollegin sagte:"Jetzt hast Du das schlimmste überstanden, jetzt geht es wieder aufwärts mit Dir" und das sie mich so bewundere wie ich das alles überstanden habe war es vorbei mit meiner Beherrschung....wenn die wüßten. Ich habe mal irgendweo gelesen das eine Frau mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium geschrieben hat: "Ihr Leben geht weiter aber meines steht still". Ich habe mich so auf die Arbeit gefreut, aber ich fühle mich mehr und mehr nur als Zuschauer. lg Petra |
#7
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AW: Rückkehr in den Beruf
Hallo Cori,
ich bin in ungefähr gleicher Situation, aber ob ich helfen kann?! Ich war 2009 befristet angestellt und bin in der Zeit an Brustkrebs erkrankt! Der Arbeitsvertrag wurde natürlich nicht verlängert und so erging es mir wie dir. Im Krankheitszustand stellt einen niemand ein und somit bekam ich die bereits aufgeführten 78 Wochen, die meine Behandlungszeit die fast 2 Jahre ging nicht ganz deckelten. In den vergangen 2 Jahren war ich 2x zur Reha und habe in dieser Zeit vom Rentenversicherungsträger Übergangsgeld erhalten, danach kam die Agentur für Arbeit. Da ich auf Grund meines Lymphödems meinen Arm nicht mehr wie bis zu 2 Kg belasten kann, kann ich in meinen erlernten Beruf Kauffrau im Einzelhandel leider nicht mehr zurück. Meine letzte Stelle als Sachbearbeiterin habe ich leider nicht erlernt und somit gibt es leider immer wieder jemanden dessen Profil besser passt als meins. Vor einem halben Jahr habe ich dann beim Rentenversicherungsträger "Teilhabe am Arbeitsleben" beantragt, leider haben die sich jetzt auch wirklich viel Zeit gelassen. Denn der Versicherungsträger zahlt auch erst dann Übergangsgeld, wenn Sie dich in einer Maßnahme untergebracht haben. Was mir auch nicht im ersten Beratungsgespräch mitgeteilt worden ist, dass dieses Maßnahmen nur 2x im Jahr (Frühjahr/Herbst) starten. Was ich dir auf alle Fälle raten kann: Nimm noch eine neutrale Person mit! Beim 2. Gespräch hatte ich dann jemanden dabei und plötzlich sind der Informationsfluss und die Bemühungen größer geworden!!! Am Anfang hörte ich von der ARGE und der Rentenversicherung: "Sie brauchen sich keine Sorgen machen, entweder ist die ARGE für sie da oder die Rentenversicherung... sie fallen nicht hinten runter!" Leider muss ich Anderes berichten. Mir hat weder ein EGZ (Eingliederungszuschuss etc.) in den Wiedereinstieg geholfe, noch von mir angebotene Praktika. Ich habe meinen GdB im Lebenslauf vermerkt, dann doch wieder raus genommen. Dann war ich über die ARGE im Integrationsfachdienst, der einen im Einstieg helfen sollte... aber auch da nichts! Ich hab viele Weiterbildungen - aber mir fehlt darin die meist geforderte 2jährige Berufserfahrung... Mein Arbeitslosengeld läuft jetzt zum 09. Juni aus und ich bin ein Fall für Hartz IV / Grundsicherung. Da hab ich über 20 Jahre, teilweise in 1 - 3 Jobs gearbeitet (allein erziehende Mutter), dann werd ich krank und all das was ich den letzten Jahren geschaffen habe (was nicht sehr viel ist - aber immerhin) werd ich unter Umständen wohl verlieren! Momentan ist mir nur nach heulen, weil irgendwie gar nichts gelingen will und ich nicht mehr weiß, was ich anders machen könnte. Ich hadere mit meiner damaligen Entscheidung "Teilhabe am Arbeitsleben" beantragt zu haben statt Rente... aber ich dachte halt auch "ich bin noch nicht mal 40" ich möchte schon gern wieder arbeiten gehen... . Ich wünsche dir mehr Glück als ich es hatte und hoffe, dass du in diesem System vl noch einen Weg entdeckst, der mir vl bisher entgangen ist. Toi, toi, toi
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Herzliche Grüße Sim __________________________________________________ __________________________________ Die Hoffnung durch einen Stern ausdrücken, die Sehnsucht der Seele durch einen strahlenden Sonnenuntergang. - Vincent van Gogh - |
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