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#1
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AW: Einzelgänger
Hallo Eugene,
Deine Gedankengänge kann ich gut verstehen, bin ich doch selbst eher Einzelgänger Deine Kernpunkt-Frage kannst du dir eigentlich selbst beantworten. Was war den für dich schlimmer? Der Tag vor einem Jahr, als du die Diagnose bekamst? ( Ohnmacht, Fassungslos? ) Oder die ganzen Monate, in der du mit der Diagnose zu leben lerntest? Du verstehst sicher, was ich damit meine. Fassungslosigkeit auf der einen Seite....und lernen damit zu Leben auf der anderen..... Was findest du besser? Alles gute für dich und für deine Entscheidungsfindung. Und das der Tumor auch die nächsten Jahrzehnte nicht wächst. LG Titsche |
#2
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AW: Einzelgänger
Lieber Eugene,
auch wenn ich aus Deinem Posting den Eindruck gewonnen habe, dass Du Deine Entscheidung für den Moment bereits getroffen hast, frage ich mich, was Dich (und damit indirekt auch Deine Lieben) mehr Kraft kostet. Ist es tatsächlich leichter, so lange wie möglich eine Geschichte, von der man selbst weiß, dass sie auf tönernen Füßen steht, aufrecht zu erhalten als sich der Auseinandersetzung mit geliebten und Dich liebenden Mitmenschen zu stellen und sich dann auch mal fallen lassen zu können? Mit wem teilst Du Deine Ängste, Deine Wut, Deine Hoffnung? Wer umarmt Dich (körperlich, nicht nur virtuell), wer reicht Dir ein Taschentuch, wenn Du weinen musst? Mit wem kannst Du mal lachen mit wem reden oder schweigen? Oder kann es nicht gar sein, dass Deine Lieben auch ohne dass Du ausdrücklich mit Ihnen sprichst, spüren, dass Du ihnen etwas verschweigst, sie ahnen, dass dem etwas Schwerwiegendes zugrunde liegt, sie auch nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen und nur auf ein kleines Signal Deinerseits warten und hoffen, dass Du Dich öffnest und erzählst, was mit Dir los ist? Viele Fragen an Dich, ich weiß. Selbst wenn ich nicht – so wie Du als Betroffene sondern zunächst als Angehörige und seit nunmehr etwas mehr als 18 Monaten als Hinterbliebene – und somit aus einem anderen Blickwinkel auf die Dinge schaue, habe ich sie gestellt und ich hoffe, Du siehst mir sie nach. Auch meine Mutter war ein Mensch, der sehr viele Dinge, die sie betrafen, mit sich selbst ausmachte. Dennoch ist mein Eindruck der, dass es für sie in der Zeit ihrer Krankheit gut war, sich mit ihrer Familie austauschen zu können, jemanden bei sich zu wissen, der ihr nicht nur logistisch bei Arztterminen sondern auch emontional zur Seite stand, ihr seine Liebe bekennen konnte, mit ihr hoffen und bangen, weinen und lachen konnte. Herzlich ulphin |
#3
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AW: Einzelgänger
@eugene
Dass Du - sozusagen nach langem Schweigen - in einem Krebs-Forum ausführlich über Deine Befindlichkeiten berichtest, ist für mich ein Zeichen, dass Du inzwischen offenbar doch ein großes Mitteilungsbedürfnis hast. Es sind - wie man auch bei Dir vermuten kann - nicht immer unbedingt die eigenen Leute, die einen wirklich gut stützen können; das berichten hier im Forum und auch bei persönlichen Bekanntschaften im Betroffenen-Kreis viele Menschen. Ulphin, Titsche, nikita und Briele haben Dir ihre Meinung dazu m.E. sehr treffend geschrieben und Du siehst, dass Du hier auf großes Verständnis stößt. Die meisten User in diesem Forum berichten von großer Unterstützung durch ihre Familien und auch ich bin für das allgemeine Verhalten in schweren Zeiten meine Lieben sehr dankbar. Ob es an Familienstrukturen oder dem Alter oder der jeweiligen Sozialisation liegt, w i e Patienten sich verhalten, íst durchaus untersucht worden - für Patienten ist jedoch die individuelle Entscheidung wichtig Lieben Gruß und alle guten Wünsche
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Ilse Geändert von Ilse Racek (20.03.2012 um 07:41 Uhr) |
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