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  #1  
Alt 30.03.2012, 21:38
SteffiJo SteffiJo ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Hallo, meine liebe Tempete.
Jaja...die achso bockigen Mami´s !!! Unglaublich, oder? Ich habe manchmal mit Engelszungen auf meine Mama eingeredet, gebittelt und gebettelt...aber es hat nur selten genützt. Erst als ich einmal vor meiner Mama in Tränen ausgebrochen bin, alle Sorgen mal aus mir "raus kamen", sie gesehen hat wie sehr ich auch unter der Situation leide, hat sie hier und da eingelenkt. Da dachte ich immer ich muss die Starke sein, die, die alles kann und weiß und schon richtet... . Aber als ich dann heulend auf ihrer Bettkante saß, hat ihr das doch alles sehr leid getan...all´ die Sorgen, die sie mir bereitet hat.
Ich hab ihr auch gesagt "Stell Dir doch mal vor, ICH wäre an deiner Stelle. Du würdest die Welt auf den Kopf stellen und alles versuchen, damit es mir besser geht! Und würdest bestimmt mit mir schimpfen, wenn ich so wie Du andauernd "Nein, das will ich nicht / mag ich nicht / mache ich nicht" sagen würde!!!" Da hat sie traurig und schmunzelnd zugleich mit dem Kopf genickt, und mich in den Arm genommen, und meine Tränen von den Backen gewischt.

Ach Tempete.....ich denk an Dich
Ganz ganz liebe Grüsse
Steffi
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  #2  
Alt 30.03.2012, 23:17
Benutzerbild von wolfgang46
wolfgang46 wolfgang46 ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Hallo Steffi,

ja, eine Frau kann es eben doch besser ausdrücken als ein Mann.
Ich bin nun mal ein Mann......
aber gemeint habe ich das, was Du hier mit den Worten einer Frau beschrieben hast.

Ich wünsche auch Dir alles Liebe
Wolfgang
__________________
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  #3  
Alt 01.04.2012, 11:26
Tempete Tempete ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Hallo Wolfgang und SteffiJo,

eure aufmunternden Worte tun mir immer richtig gut!
Und SteffiJo und ich scheinen ja wirklich ziemlich identische Situationen mit unseren Müttern zu erleben. Wir Armen

Ich habe meiner Mutter inzwischen auch vesucht klar zu machen, daß wir mehr als Team an ihrer Krankheit arbeiten müssen un das es einfach unfair von ihr ist, sich über Anordnungen der Ärzte und die Wünsche ihrer Familie und den gesunden Menschenverstand hinwegzusetzen.
Das habe ich auch in einem recht strengen und harten Tonfall getan. Erst habe ich mich für meine Strenge geschämt, aber als ich dann gemerkt habe, daß sie nun doch anfängt mal darüber nachzudenken, fand ich mein Verhalten ganz in Ordnung.
Vor dem Krebs haben wir uns schließlich auch mal gestritten und offen und hart diskutiert!
Das nicht immer alles so läuft, wie sie es sich ausdenkt, hat sie gestern gemerkt.
Sie muß halt noch dauernd absaugen und die Kanüle verstopft schnell. Aber sie mußte trotzdem Freunde besuchen und hat natürlich ihre ganze Ausrüstung nicht bei sich gehabt. Der Besuch endete dann in Panik und Alarm, weil sie mal wieder keine Luft bekam und schnell nach hause mußte...
Glücklicherweise war ein Freund dabeie, der mal Zivi war und sich gut auskannte....
Jetzt hat sie wohl gelernt, das ACC nicht so schlecht ist und man ihre Krankheit nicht einfach an der Haustür abgeben kann, wenn es einem mal nicht paßt.
Morgen wird ihr HNO ihr sicher auch noch mal den Kopf zurecht rücken, was die Medikamente und die weitere Thrapie und Behandlung angeht.

Was ich überhaupt nicht begreife ist, das sich die riesige Angst und Panik meiner Mutter vor dem Alleinsein in ihrer Wohnung nun in die (fast) totale Ignoranz ihrer Situation verwandelt hat...
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  #4  
Alt 07.04.2012, 17:09
Tempete Tempete ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Hallo Ihr alle!

Schon wieder habe ich eine Frage!
Meine Mutter ist ja nun schon ein Weilchen zuhause und inzwischen kommt sie ganz gut zurecht.
Sie hat gelernt, ihre Kräfte einzuteilen und fängt langsam an, wieder weitgehend "normal" zu leben.
Sie geht allein zum Einkaufen, kann fast normal essen, besucht mal Freunde und sogar leichte Gartenarbeit geht schon.
Zuerst hatte ich Angst, daß sie sich etwas übernimmt, aber sie läßt sich sowieso nicht reinreden - also mische ich mich einfach nicht mehr ein.

Leider gibt es aber -ausgerechnet jetzt, zu den Feiertagen! - ein Problem mit dem Tracheostoma.
Neuerdings verklebt die Außenkanüle mit der umgebenden Haut und kann nur sehr schwer herausgezogen werden. Die Knüle ist immer ganz verkrustet und sowohl das Entfernen als auch das Einsetzen tut höllisch weh und geht ganz schwer.

Meine Mutter verwendet so ein "Tracheostomaöl", aber das scheint nicht die Wirkung zu haben, das nichts verklebt.

Auch die Innenkanüle verdreht sich neuerdings immer, so, das die Öffnungen der Innen- und Außenkanüle nur noch sehr schwer passgenau übereinander eingesetzt werden können.
Ausgerechnet heute muß das natürlich alles passieren!
Habt ihr vielleicht einen Tip, wie man das Verkleben und Verkrusten verhindern kann???
Es wäre toll, wenn wir das selbst regeln könnten - und nicht Ostern in der Notaufnahme verbringen müßten

Ich wünsche allen hier schöne und entspannte Ostertage!
Hoffentlich seid ihr alle dort, wo ihr sein möchtet und es geht euch gut!
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  #5  
Alt 07.04.2012, 20:18
Tempete Tempete ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Wow! Davy! Ich bin platt! Danke für die ausführliche Antwort! Der drucker ratert grade um deinen Beitrag transportfähig zu meiner Mutter zu machen. Morgen, bei unserer Lammkeule, werden wir das mal besprechen.
Wir dachten beide, es wäre "Pflicht" die Außenkanüle mindestens 2 x am Tag herauszunehmen! Fast glaube ich jetzt ja schon an ein neues Wunder!
Die Granulation oder Granulome oder so... die meiner Mutter auch sehr zu schaffen machen, sind ja auch zum teil auf Reizungen zurückzuführen. Vielleicht kann man das ja auch durch einen Kanülenwechsel "nach Bedarf" etwas positiv beeinflussen?! Deine Antwort hat so gut getan!
Wieder habe ich das Gefühl, wir schaffen alles, wenn wir uns nur Mühe geben, die richtigen Ratschläge befolgen und einfach nur durchhalten!
.. ach, Davy! Ich hoffe, dir geht es gut und du kannst die Ostertage auch etwas genießen. Ich fühle mich grade richtig mutig und gut!!! Danke!
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  #6  
Alt 17.04.2012, 14:02
SteffiJo SteffiJo ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Hallo, liebe Tempete!
Wie geht es Euch? Zeigen Davy´s Tipps Erfolge?
Ganz liebe Grüsse
Steffi
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  #7  
Alt 17.04.2012, 18:00
Tempete Tempete ist offline
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Standard AW: Nach der OP- wie geht's weiter?

Hallo SteffiJo,

ja, Davys Tips haben tatsächlich etwas Ruhe in den Kanülenwechsel gebracht. Sie wechselt nach Bedarf und hat sie diese geschlitzten Lätzchen besorgt. Das ist sehr angenehm!
Warum klären einen wohl die Ärzte über so etwas nciht auf???

So ganz entspannt ist es bei uns mal wieder nicht.

Nach wie vor hat meine Mutter Probleme mit dem Wechseln. Dauernd ist die Außenkanüle mit Blut verkrustet. Die Schleimproduktion ist merkwürdigerweise immer im Wechsel mal mehr und mal weniger, also 1. Tag viel, 2. Tag wenig, 3. Tag viel. Ulkig?!

Schlimm ist, daß meine Mutter total depressiv geowrden ist. Sie hat das Gefühl, daß es niiiiiiiie wieder besser wird und sie wartet auf die nächste Untersuchung in der Klinik, d. h. sie warte wirklich so als fast einzige Beschäftigung.

Erst wollte sie psychologische Hilfe - dann wieder nicht. ERst hat sie wieder Kontakt zu Freunden aufgenommen - jetzt geht sie kaum noch ans Telefon.
Sie ist total auf meine Schwester und mich fixiert und will nur uns sehen.
Das geht natürlich gar nicht und wir versuchen uns auf eine behutsame Art etwas von ihr fern zu halten - ohne sie allein zu lassen. Ein Drahtseilakt!

Wenn ich nicht mit ihr telefoniere, mache ich mir Sorgen und habe ein schlechtes Gewissen, aber etwas Abstand muß einfach sein, sonst drehe ich noch durch.

Dieser Rollentausch (ich die Mutter, sie das Kind) muß mal langsam aufhören.
Mal sehen, was die nächste Untersuchung bringt. Falls sie doch wieder Granulome hat und nicht zugenäht werden kann, wäre es sicher gut, sie ginge erstmal zur Kur zum Kraft schöpfen.

Mich deprimiert das alles so. Darum habe ich in letzter Zeit auch fast nur hier im Forum gelesen. Manchmal fehlen mir einfach die Worte.
Dabei sind hier so viele Leute, denen es ja nun wirklich um Klassen besch...eidener geht.
Andere kämpfen um ihr Leben! Da schämt man sich fast für die eigenen doch relativ kleinen Probleme.
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