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#1
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Psychotherapie
Hallo liebe Forumteilnehmer,
ich habe jetzt Chemo und Bestrahlung ca 5 Monate hinter mir gelassen. Ich habe immer mal so totale Stimmungsschwankungen und das große Heulen, wie bestimmt (fast) alle hier. Mein Gyn hat mir heute vorgeschlagen mal eine Psycho-Onkologin aufzusuchen.Habe eigentlich gedacht, dass ich das allein auf die Reihe bekomme. Ich habe da so Berührungsängste, so nach dem Motto."Was kann die mir denn sagen, außer, dass ich krank bin?" Wie soll mir das denn weiterhelfen? Muss dazu sagen, dass ich gleich mit der Erstdiagnose im Rahmen des Stagings als "Bonus" Knochenmetastasen bekommen habe. Wer hat denn Erfahrungen mit Psycho-onkos oder -therapien. Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand seine Erfahrungen mitteilen könnte: Danke und liebe Grüße Eli |
#2
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AW: Psychotherapie
Hallo Eli,
ich habe damals nach der Chemo eine onkologische Psychotherapie gemacht. Ich dachte dass mir das vielleicht hilft mit der Krankheit besser umzugehen. Ich bin sehr froh darüber diesen Schritt getan zu haben. Ich habe eine supernette onkologische Psychologin gefunden. Ich weiß nicht wo ich heute ohne sie stehen würde.....Sie hat mich unterstützt, mir Sicherheit gegeben und das Verständnis gezeigt, das mir von deinem Umfeld nicht entgegengebracht werden konnte. Ich habe heute noch ab und an einen Termin, wenn ich mich überfordert fühle......Ich bin so froh dass es diese Frau gibt! Wenn ich dir raten soll, suche dir eine Therapeutin. Die sind extra auf dem onkologischen Gebiet geschult und erfahren. Du kannst, meiner Meinung nach, nur davon profitieren. Ansonsten kannst du es ja auch"abbrechen" wenn du dich unwohl dabei fühlst. Wage den Schritt, du wirst erstaunt sein wie gut dir die Gespräche tun.... Lieben Gruß Gina |
#3
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AW: Psychotherapie
Hallo,
da ich an einem Rezidiv inkl. dem schon genannten "Bonus" Knochenmetas erkrankt bin, hab ich mich entschlossen diesmal auch einen Psychoonkologn bzw Psychotherapeuten mit entspr. Zusatzausbildung aufzusuchen. Die Erstdiagnose hatte eine gute Prognose und ich nahm damals keine psychologische Hilfe in Anspruch. Aufgrund der Metastasierung liegt nun eine lebensverkürzende Erkrankung vor und das ist doch eine andere Situation wie bei der Ersterkrankung. Gerade die Gespräche mit einem emotional distanzierten Menschen finde ich sehr wichtig, meine Eltern und natürlich mein Partner , meine Freunde sind natürlich zu stark involviert und teilen meine Angst, und ich vertraue ihnen deshalb viele meiner Gedanken und Gefühle nicht an. Ich erhoffe mir echte Unterstützung und Denkanstösse durch den anderen Blickwinkel eines Therapeuten. (z.B. Lebensende, Lebensziele, Frausein nach Brustamputation....eben ganz vieles das ich mit niemandem sonst besprechen kann und möchte) Heute morgen hab ich deshalb bei der AWO "Beratungsstelle für Krebserkrankte" hier am Ort um einen Termin gebeten.War also selbst noch nicht bei einem Gespräch. Ich setze wirklich Hoffnung in die Unterstützung, da ich allgemein als eher "tough" gelte und es mir sehr schwer fällt mich bei meinen Angehörigen fallen zu lassen. Ein Versuch ist es allemal wert, denke ich. Dennoch muss jeder für sich entscheiden, ob es Sinn macht. Liebe Grüße Conny |
#4
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AW: Psychotherapie
Zitat:
Ich muss sagen, dass ich mich durch die psychoonkologische Betreuung auch persönlich sehr viel weiterentwickelt habe. Und auch, wenn die Betreuung nun nahezu abgeschlossen ist, merke ich auch immer noch, wie es positiv "nachwirkt". Ich kann Dir nur raten, probier es aus! |
#5
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AW: Psychotherapie
Hallo zusammen,
ich habe meinen Psycho"onkologen" seit etwa 3 Jahren; mittlerweile gehe ich nur noch ca. alle 14 Tage hin. Ich kann mit ihm viele Lebensbereiche bereden, manchmal ist es sehr entlastend, manchmal - was auch natürlich ist - gehe ich auch mit dem Gefühl, nicht weitergekommen zu sein. Ich rate bei der Wahl eines Therapeuten, dass man von vornherein ein gutes Gefühl haben muss, keine Kompromisse machen sollte. Einfühlung, gleiche Augenhöhe, keine Dekadenz und vor allem (!) Erfahrung sind wichtig. Manchmal denke ich aber auch: Wer kann mir - in meinem Fall metastasierter BK - wirklich helfen ... Ich muss mich im Prinzip mit meinem (früheren) Lebensende versöhnen, was mir sehr schwer fällt. Kein Therapeut kann hier Hoffnungsprinzipien anbringen. Es geht nur um die eigene Fähigkeit, jetzt zu leben und keinen Tag später. Karin |
#6
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AW: Psychotherapie
Ich hab gestern bei der Krebsinformation meiner Stadt angerufen und gleich für heute eine Termin bei der Psychoonkologin bekommen.
Ich war 2 1/2 Stunden bei ihr, hab über meine Angst gesprochen und konnt das erstemal richtig weinen, die ganzen 2 1/2 Stunden lang, vielleicht fühlte ich mich deshalb etwas besser als ich ging. Das Gespräch tat mir gut, sie hatte einige gute Ratschläge, aber ich brauche noch lange um das Ganze zu verarbeiten, wohl auch weil ich es doch lange verdrängt hab, wie sie sagt. Sie war auch ehrlich und sagte die Angst vergeht nicht, aber man lernt damit zu leben. Zum Schluß haben wir noch eine Entspannungsübung gemacht, aber das klappte bei mir noch nicht. Ich fragte sie dann nach Antidrepressiva, aber das kann nur der Arzt verschreiben und das sind dann Hämmer, da ist man wirklich ruhig gestellt. Aber wenns nicht anders geht bleibt mir nichts weiter übrig. Sie hat mir dann zu nichtverschreibungspflichtigen Tropfen geraten. Von einer Therapie war aber nicht die Rede, hat gesagt ich soll einfach wiederkommen wenn ich will. LG Petra |
#7
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AW: Psychotherapie
Hallo Eli,
anfangs dachte ich, dass ich das alleine schaffe. Aber nach Abschluss der Therapie überkam mich das Elend. Mein Onkologe überwies mich zu einer Psychoonkologin, ich bekam ganz schnell einen Termin. Unser erstes Gespräch war recht lange, danach fühlte ich mich besser. Seitdem gehe ich regelmäßig hin, denn unsere "Treffen" tun mir sehr gut, ich arbeite meine Erkrankung (bin ein Meister im Verdrängen) und andere Dinge auf, bekomme Denkanstösse, Verständniss und Unterstützung. Die Abstände unserer "Sitzungen" werden größer, da ich dank meiner Psychoonkologin momentan recht gestärkt bin. Versuch`s einfach mal.
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Grüße Birgit und alle die hier leben ________________________________________ 8/2010 OP Rectumkarzinom, Bestrahlung + Chemo bis 2/2011, OP Bridenileus 8/2011! 5/2014 Verdacht auf Lokalrezidiv, Rectumamputation & Anlage Kolostoma |
#8
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AW: Psychotherapie
Hallo ihr Lieben
Danke an Euch alle für die Antworten. Ich habe mich nun gestern mit einer Psychoonkologin (Empfehlung meines Gyn) in Verbindung gesetzt. Sie hat nun meine Telefonnummer und wenn ein termin frei ist, wird sie mich anrufen.... das dauert aber 4-6 Wochen. Liebe Grüße an euch alle Eli |
#9
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AW: Psychotherapie
Zitat:
Was anderes sind die Angstlöser wie Tavor o.ä. (Diazepam, Lorazepam...) Die können sehr schnell abhängig machen, die wird Dir aber auch kein Arzt leichtfertig einfach so verschreiben (zumindest kein guter Arzt). Ich habe in den schlimmen Phasen meiner Krankheit gelegentlich so eine Pille genommen, um einen Panikanfall abzubrechen. Hat sehr gut geholfen, ich bin aber auch sehr verantwortungsvoll damit umgegangen. Das ist dann aber kein Antidepressivum!! Es sollte wirklich nur punktuell eingesetzt werden. Lass Dich vom Facharzt beraten. Irgendwelche Tropfen (Baldrian?) hätten mir jedenfalls nicht geholfen. |
#10
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AW: Psychotherapie
Hallo Petra,
da muss ich Zitronengras zustimmen. Antidepressiva machen nicht abhängig und sind auch keine Hammermittel im Gegensatz zu besagten Mitteln wie Tavor, etc. Die halte ich auch für ungünstig, weil sie eben nur kurzzeitig wirken und sehr!! schnell abhängig machen. Mir hat meine Gynäkologin schon direkt bei der Erstdiagnose ein leichtes Antidepressivum verschrieben. Sie meinte, ich bräuchte jetzt Kraft und müsse nachts schlafen können. Hierbei helfen sie nämlich auch, aber ohne dich tagsüber balla zu machen. Mittlerweile bekomme ich Mirtazapin vom Hausarzt verschrieben. Nehme nur abends eine Halbe. Ich bin sehr froh, dass ich damit so super klarkomme. Also, ran. Ist allemal einen Versuch wert. LG Anne |
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