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  #1  
Alt 05.06.2012, 20:48
larap larap ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

hallo Rickerl,
es war schrecklich!
nein, eigentlich war es sehr, sehr gut!
Ich glaube unser Freund hat den Onko erstmal darauf gebrieft es ihr schonend bei zu bringen, meinte aber bereits im Vorfeld, das es ein sehr emphatischer, fähiger Mann sein...von wegen keine Heilung, aber eben 'damit LEBEN lernen'...
so gut und so lange es geht.
Meine Mutter war super tapfer...ich hab nur geheult, alle Last ist von mir gefallen, aber in dem Moment konnte ich auch aller Traurigkeit freien Lauf lassen. Ich weiss nicht, was meine Mutter mehr geschockt hat: die Diagnose, oder mein hemmungsloses Los-Geheule.
Er hat ihr sehr sanft bei gebracht, das sie nicht mehr geheilt wird und wir jetzt weitere Maßnahmen überlegen müssen, hat aber auch immer hinterfragt, was gerade in ihr so vorgeht und ob sie Fragen hat. Er wird jetzt mit allen weiteren Instanzen (Radiologen, Chirurgen) in den nächsten Tagen ihren Befund furch gehen um ihr dann am kommenden Montag eine Therapie vor zu schlagen.
Gemäß dem Motto: den 'jetzt' Zustand solange wie möglich zu erhalten!
Er hat ein tolles Beispiel angebracht: Zuckerkranke wissen auch das sie unheilsam krank sind und sich täglich spritzen müssen. Sie lernen MIT ihrer Krankheit zu leben! Wir reden nicht über das Sterben...sondern über das LEBEN!

Meine Mutter musste im Nachhinein zugeben, das es viel öfter schlecht geht, als sie zugibt, aber: ich glaube, sie hat das Gespräch, trotz des Schocks, sehr gut aufgenommen und ist willig ihr Leben so weiter zu führen und alles zu tun, damit das noch lange so möglich ist.

Wir schauen nach vorne, und ich habe eine neue Parole:
so gut und so lange damit leben lernen, wie es eben geht!
Herzlichen Dank an den Chefarzt der Inneren & Onkologie, Diakonie Kaiserswerth!
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  #2  
Alt 05.06.2012, 21:56
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Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Puh, ja nicht einfach, aber auch für dich nun leichter. Das traurige Geheimnis ist nun raus.

Es werden in der nächsten Zeit viele Höhen und Tiefen geben, aber auch wunderschöne Momente.

Jetzt mal abwarten, wie der Plan ist.

Auch deine Mutter muß es erst mal "setzten" lassen.

Ich drück euch die Daumen
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #3  
Alt 05.06.2012, 23:00
larap larap ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Vielen, liebe Dank Rickerl!
Das ist soooo lieb...und was ich bisher nicht erwähnte:
ich freue mich so, so, so sehr für euch!
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  #4  
Alt 06.06.2012, 13:47
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Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Was sagt nun deine Mutter, einmal hat sie darüber geschlafen
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #5  
Alt 06.06.2012, 17:04
larap larap ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Als ich heute mittag zu ihr kam, war sie gerade erst aufgestanden...
will heissen: sie hat heute Nacht nicht wirklich geschlafen, wie sie zu gab.
Alles Mögliche sei ihr durch den Kopf gegangen, auch, ob sie sich überhaupt
behandeln lassen soll.
Sie hat doch Bammel vor der Chemo
aber sie will es versuchen!
Ich habe sie auch dahin gehend ermuntert, da der Arzt gestern meinte, das es ihr bei diesem Befund jetzt sehr rasch deutlich schlechter gehen kann und die Therapie vor allem auch darin liege die Lebensqualität zu erhalten. D.h. sie würden eine Chemo wählen, die gut verträglich sei, aber hoffentlich trotzdem den Tumorzustand 'einfriert'.
Das ist ja alles noch Spekulation und mir müssen schauen, was er am Montag vorschlägt, nachdem er mit seinen Kollegen die Befunde (und vor allem MRT Bilder) genau studiert hat.
Natürlich ist sie auch traurig das soll und darf sie auch sein, hauptsache ist aber doch, das sie weiter nach vorne schaut und sie meinte
das sie auf jeden Fall dieses Jahr noch mit uns Weihnachten feiern will!
Step to step!
Ich versuche ihr möglichst viel Gesellschaft zu leisten, denn sie lebt ja alleine und ich weiß in welche 'Grübelphasen' und Abgründe man dann schnell abrutschen kann.
Allerdings hat sie mir auch schon aufgetragen in welches Hospiz sie möchte etc. ...*schluck

Mir geht es heute ganz gut. Ich habe mich gestern erstmal ausgeweint
und bin ganz optimistisch, das wir in den richtigen Händen sind und sie eine für sie gute Therapie bekommen wird. Alternativ Medizin ziehe ich auch noch in Erwägung und werde nachher deine links studieren. Eine Freundin von mir, die leider seit einem Jahr an Leukämie erkrankt ist, meint, das ihr das 'begleitend' sehr gut tue. Energetiker, Heilpraktiker... auch das kommt auf meine Liste für nächsten Montag.

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  #6  
Alt 06.06.2012, 21:03
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Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Warte mal ab, was am Montag nun rauskommt

Ja ich denke sie muß nun auch entscheiden wie es weiter geht?

Bei der Chemo gibt es wirklich auch gute Medis gegen die Nebenwirkungen und auch nicht immer fallen die Haar aus! Nur so nebenbei!

Ich denke man kann das auch nicht in einer Nacht verarbeiten, nein sicherlich nicht, aber so wie du schreibst ist deine Mam auf dem richtigen Weg.

Deine Erleichterung verstehe ich, ändern kannst du die Tatsache nicht, nur annehmen und wenn alle Bescheid wissen, komm das eigene Gewissen zur Ruhe.
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Viele Grüße

Rickerl
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  #7  
Alt 06.06.2012, 23:25
Arona Arona ist offline
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Beiträge: 119
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Larap,
nachdem ich seit einigen Tagen deine Beiträge verfolgt habe, habe ich mich nun endlich entschlossen, mich beim Forum anzumelden, dessen stiller Leser ich seit Januar bin. Zu diesem Zeitpunkt wurde meinem Mann, 55 Jahre, eine ähnliche Diagnose wie deiner Mutter mitgeteilt, weit fortgeschrittener Magenkrebs im Übergangsbereich zur Speiseröhre (Cardiakarzinom) und jede Menge Metastasen in der Leber. Prognose: schlecht!

Ich kann also einigermaßen nachempfinden, wie es dir nun geht. Dieses ganze emotionale Chaos - ich hatte das Gefühl, völlig den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Jetzt sind wir 5 Monate weiter und ich kann euch nur darin bekräftigen, die Chemotherapie anzufangen. Die Horrorbilder, die man als Unbeteiligter so im Kopf hat, wenn man an Chemotherapie denkt, müssen nicht eintreffen. Mein Mann z.B. hat seine Chemo sehr gut vertragen. Er hat nach seinem 10-tägigen Krankenhausaufenthalt die ganze Zeit weiter gearbeitet, hatte bis auf den Haarausfall wenig Nebenwirkungen und macht gerade sicherheitshalber und freiwillig einen dritten Chemozyklus, obwohl die ersten beiden Zyklen seinen Krebs schon sehr weit zurückgedrängt haben. Der Tumormarker, der bei Diagnosestellung 36000 (!) war, ist mittlerweile im völligen Normalbereich (9,1). Ein kleines Wunder!
Ich denke, es ist wichtig im Kopf zu behalten, dass jede Krebserkrankung ein individuelles Geschehen ist und niemand vorhersagen kann wie sie sich unter der Behandlung entwickelt. Es kann also auch 'gut' werden - in unserem Fall - nach Aussage der Ärzte - deutlich lebensverlängernd bei nur geringem bis keinem Verlust von Lebensqualität, auch daraus schöpfen wir unsere Hoffnung und unseren Mut.
Deine Mutter scheint eine patente Frau zu sein, die die Dinge erstaunlich schnell regelt (Hospiz), aber auch nicht den Mut verliert und sich Ziele setzt. Das sind Eigenschaften, die ihr beim Kampf gegen ihre Erkrankung helfen werden.
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für die nächste sicherlich anstrengende Zeit!
Arona
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Stichworte
chemotherapie, magenkrebs, palliativmedizin


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