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#1
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liebe annasue!
ich lese immer wieder still bei dir mit. deine gedanken sind auch meine gedanken! es waren bei uns 6 wochen gewissheit, dass meine geliebte mama nicht mehr heilbar ist, davor aber schon einige wochen mit diversen untersuchungen, weil sie auch andere krankheiten hatte. bei diesen ganzen untersuchungen wussten wir nicht, dass es schon längst auffälligkeiten gab, meine ma hat uns das alles verschwiegen, hat uns immer schützen wollen. wir haben das ganze ausmass erst erfahren, als sie schon längst eingeschlafen war, von ihrer schwester (unserer tante), mit ihr konnte sie sprechen, weil sie wusste, dass meine tante anders damit umgeht. so viel energie ging auf beiden seiten verloren, wir wussten, wie es um sie stand und wollten sie verschonen, sie wusste es auch und wollte uns schützen. diese ganze zeit, voller angst um unsere geliebte ma hätten wir viel besser nutzen können, als uns gegenseitig schützen zu wollen. wir haben so viel verpasst, so vieles war unausgesprochen, obwohl ALLE das bedürfnis hatten, und es kaum auszuhalten war. jetzt ist es 7 wochen her, als unsere geliebte ma eingeschlafen ist, und mich verfolgen auch so viele gedanken, sie lassen mich nicht zur ruhe kommen, genauso wie dich... liebe annasue, ich fühle das gleiche wie du und ich fühle mit dir. das alles ist so ungerecht, nicht wahr! liebe grüsse, dani |
#2
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@Dani: Vielen Dank für Deine tröstenden, mitfühlenden Worte! Ja, es ist verdammt ungerecht! Ich wünsche Dir viel Kraft (denn die brauchen wir), um den jetzt um vieles Kälteren und Ärmeren Alltag zu meistern!
Ich umarme Dich mal still! AnnaSue
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Mama, ich hab' Dich lieb. Für immer und immer... 08.10.1951 - 08.07.2012 Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012 ![]() |
#3
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Hallo!
Mir geht es im Moment von Tag zu Tag schlechter. Die Trauer ist jetzt richtig schlimm, ich weine so oft am Tag, manchmal bleibt mir regelrecht die Luft weg. Diese innere Verzweiflung und Leere und das Vermissen sind gerade übermächtig. Dazu kommt, dass ich mich um meinen Vater kümmere (Wäsche waschen, Essen kochen), um meine Großeltern (2x wöchentlich einkaufen, und jeden Tag nach dem Rechten schauen), ich mich mit meinem Studium eigentlich in der Klausurphase befinde, aber gar keine Zeit zum Lernen habe, weil mich meine 2 Kinder (eines davon erst knapp 2 Jahre alt) so sehr brauchen und beanspruchen, und von meinem eigenen Haushalt will ich gar nicht reden. Der zweite antibiotikapflichtige Infekt innerhalb von 3 Wochen hat sich auch eingeschlichen, ich huste mir die Seele aus dem Leib und fühle mich einfach permanent krank und grade ein wenig überfordert. Ich weiß auch gar nicht wohin mit meiner Trauer... Sie fehlt mir einfach so wahnsinnig, das kann man gar nicht beschreiben. Warum??? Warum hat "der da oben" so was zugelassen?!? Sie fehlt mir jeden Tag ein Stück mehr.. Unerträglich!!!
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Mama, ich hab' Dich lieb. Für immer und immer... 08.10.1951 - 08.07.2012 Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012 ![]() |
#4
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Liebe AnnaSue,
ich würde dir gerne schreiben, was du machen kannst, damit es dir besser geht, aber leider habe ich dafür auch keine Lösung. Ich möchte dir sagen, dass ich genau weiß, wie du dich fühlst, wie sehr du leidest!!! Es ist einfach furchtbar, diese Zeit des Aufwachens aus dem Albtraum, des Realisierens, dass diese Welt jetzt die Realität ist. Es ist grauenvoll, ich weiß. Ich hatte damals das "Glück", dass ich kurz nach Mamas Tod in Urlaub ging und Zeit nur für mich hatte. Trotzdem habe ich es in der Zeit nicht geschafft, das Erlebte zu verarbeiten. Liebe AnnaSue, was da auf deinen Schultern lastet ist einfach zu viel! Stell dir mal vor, du klappst endgültig zusammen! Dann müssen auch alle ohne dich zurechtkommen. Also solltest du besser jetzt schon anfangen an dich zu denken, denn so verhinderst du vielleicht noch den Zusammenbruch. Denk an dich, so selbstsüchtig du dich auch fühlen magst. Du brauchst das jetzt. Und - ohne es zu wissen - brauchen die Menschen um dich herum auch, dass du an dich denkst! Ich kenne deine Familienverhältnisse nicht, aber mein Papa und mein Bruder mussten auch lernen, alleine klar zu kommen. Heute sind sie glücklich darüber "erwachsen" geworden zu sein und autark ihr Leben zu gestalten. Ich hoffe, dass es dir wenigstens tagsüber besser geht. Ich weiß, dass die Nächte am schlimmsten sind. Ich hoffe, dass du dennoch ein wenig zur Ruhe kommen kannst. *lieb drück* Edna
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#5
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Liebe Edna!
Hab' ganz vielen lieben Dank für Deine Zeilen! Es tut so gut, verstanden zu werden.. Und wenn HIER jemand sagt, "Ich weiß genau, wie Du Dich fühlst", dann weiß ich, es sind KEINE leeren Phrasen. Deshalb mag ich Dich auch mal unbekannterweise feste drücken und Dir wünschen, dass der Schmerz irgendwann erträglich wird, Du leise lächeln kannst, wenn Du an Deine Mama denkst, und wieder ganz viel lachen kannst!!! Ich fühle mich momentan wie ein Hamster im Rad - muss so viele Dinge tun, die ich eigentlich ÜBERHAUPT NICHT will - und weiß nicht, wie ich da raus kommen soll...bin zum "Nein"-sagen viel zu feige. Gerade meinem Vater gegenüber. Vor dem habe ich echt sowas wie Angst... ;( Morgen "muss" ich mit ihm und meinen Kindern 4 Tage in Urlaub fahren. Und mir zieht es jetzt schon den Magen zusammen. Ich weiß, das klingt total undankbar, aber er hat so eine Art, mich klein zu halten (gerade jetzt, da Mama nicht mehr "vermitteln" kann), dass ich das Zusammensein mit ihm kaum ertrage. So viel Kritik, niemals ein liebes Wort... Aber was jammere ich: Meine Kinder freuen sich drauf. Und ich? Ich frage mich, warum "der da oben" mir einfach meine Mama weggenommen hat. Was gäbe ich darum, wenn ich sie nur noch einmal umarmen könnte, wir uns gegenseitig helfen könnten, zuhören könnten, gemeinsam lachen könnten, gemeinsam weinen... Ich vermisse sie jede Sekunde!!! Traurige Grüße, AnnaSue
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Mama, ich hab' Dich lieb. Für immer und immer... 08.10.1951 - 08.07.2012 Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012 ![]() |
#6
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Liebe AnnaSue,
ich hoffe, du hast den Kurztrip gut überstanden? Liebe, sonnige Grüße!!!
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#7
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Ich denk an Dich, liebe AnnaSue. Du musst nicht immer stark sein - lasse den Gefühlen freien Lauf - nur so kann eine Seele auch heilen. Wenn sich alles anstaut, dann ist das nicht gut für Körper und Seele.
Ich find es ganz toll, wie Du Deine Gefühle beschreibst und ich hoffe, dass es Dir zumindest einwenig in dieser "Situation" hilft. Dir und Deinen Kindern alles, alles Liebe! Wir hören uns. LG Christin |
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