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Neuroendokrines Mammakarzinom und Frührezidiv
Hallo,
ich (38) bekam im Juli 2011 die Diagnose Brustkrebs (G3, T4b, N1a, V0, M0; ER 20%, PR 0 %, Her2/neu 1+). Ich hatte eine neoadjuvante Chemo (4x EC und 3x Doc), unter EC schrumpfte der Tumor um 40 %, bei Doc tat sich nichts mehr. Im Januar 2012 folgte die brusterhaltende OP, bei der der Tumor im Gesunden entfernt wurde. Am März hatte ich 28 normale und 7 Boosterbestrahlungen, danach Tamoxifen und Trenantone. Im Juli 2012 fand mein Frauenarzt bei der ersten richtigen Nachsorge mit Ultraschall eine Auffälligkeit in der linken Brust (wo der Krebs saß) und schickte mich zur Mammographie. Dort sagte man mir, dass das entweder noch ein Serom oder eine beginnende Fettnekrose sei. Nichts bösartiges. Kurz danach fuhr ich in den Urlaub und merkte dort, dass der Knoten wuchs. Als ich zuhause ankam bin ich sofort zu meinem Frauenarzt, der Ultraschall machte und mir mitteilte, dass der Knoten gewachsen sei, am Tag darauf hatte ich eine Stanzbiospie und erfuhr 2 Tage später, dass es ein Rezidiv sei. Extrem schnell wachsend (Ki67 79%, mein alter Tumor war "nur" 30%), G3 und diesmal Triple negativ, noch nicht mal 3 Monate nach Bestrahlungsende, zum Glück keine Metastasen, auch nicht in den Lymphknoten. Darauf folgte eine Ablatio. Beim OP-Nachgespräch teilte mir der Arzt mit, dass sie im Tumor viele BK-untypische Zellen gefunden hatten, nämlich neuroendokrine Zellen. Da neuroendokrine Tumoren der Brust extremst selten sind und wenn, nur bei Frauen ab 65 vorkommen, lag der Verdacht nahe, dass der Brusttumor eine Metastase eines neuroendokrinen Tumors irgendwo sonst im Körper sei (diese Tumoren treten wohl v.a. in der Lunge und im gastrointestinalen Trakt auf). Ein PET/MRT bestätigte diesen Verdacht jedoch zum Glück nicht und so habe ich "nur" einen neuroendokrinen Brustkrebs. Meine Therapie sei mit der Ablatio abgeschlossen, sagte man mir im Brustzentrum. Da ich erst vor Kurzem eine sehr aggressive Chemotherapie hatte und die Studienlage da ja sehr dürftig sei, empfehle man mir keine weitere Chemo, da dort die Gefahr der Überbehandlung bestehe. Ich habe nur einen Termin für ein Kontroll MRT Anfang Januar 2013 bekommen. Nach der anfänglichen Euphorie, nicht wieder eine Chemo durchmachen zu müssen, habe ich jetzt aber Bedenken. Ich kann ja nicht mal mehr Antihormone nehmen, da der neue Tumor ja Triple negativ war. Und das Rezidiv kam ja praktisch unmittelbar nach Behandlungsende. Ende der Woche habe ich einen Termin in einem sehr großen Brustzentrum und hole mir eine zweite Meinung ein. Aberr ich würde gerne wissen, ob es hier Frauen mit Neuroendokrinen Mamma Ca und/oder Frührezidiv gibt und wie ihr behandelt wurdet. Viele Grüße, Nordstern |
#2
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AW: Neuroendokrines Mammakarzinom und Frührezidiv
Hallo Nordstern,
ich hatte nach 5 Monaten ein Rezidiv an der Brustwand - nach EC-DOC und Ablatio beidseitig. Ich wurde dann bestrahlt (war zunächst nicht nötig wg. Ablatio) und erhielt eine Carboplatin-Chemo, da diese bei Triple Negativen Tumoren und BRCA 1 - Patientinnen (was ich bin) gute Erfolge erzielt haben soll. Die Worte meiner Ärztin waren: "Jetzt können wir noch alle Tumorzellen vernichten". Leider hat es bei mir nichts genützt, da ich inzwischen diverse Metastasen habe. Wenn ich noch mal die Wahl hätte, würde ich wohl keine Chemo mehr machen, sondern nur das Rezidiv entfernen lassen. Dann kann man sich die Chemo "aufheben" für den Fall, dass Metastasen auftreten. Dir alles Gute und viele Grüße Christiane |
#3
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AW: Neuroendokrines Mammakarzinom und Frührezidiv
Hallo Nordstern,
bei mir waren Diagnose und Therapie etwas anders (außer, dass auch ich EC und Doc hatte), aber ich möchte Dir doch zumindest alle guten Wünsche für die nächste Zeit auf den Weg geben Dass Du Ende der Woche eine Zweitmeinung in einem Brustzentrum einholen wirst, halte ich für absolut wichtig. Es gibt zwar die Formulierung: "Wer eine Zweitmeinung einholt, sollte eine Drittmeinung nicht ausschließen, weil man dann die ersten beiden Ansichten vergleichen kann", aber das ist etwas allgemein und m.E. auch flapsig ausgedrückt. Wir haben ja nach Einholen von Erst- und Zweitmeinung dann die Möglichkeit, zusammen mit einem der beiden Dieagnose-Teams die Aussagen seriös auszuwerten. @Christiane - dass Du an der Richtigkeit, eine Chemotherapie zu machen, Zweifel hast ist verständlich; allerdings kann man diese Ansicht nicht EINS zu EINS auf andere Betroffene übertragen Euch alles Gute wünscht mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
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chemotherapie, frührezidiv, neuroendokrin |
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