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AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...
Hallo J.F.
nach einer unruhigen Nacht habe ich heute sehr früh bei meiner Mutter angerufen, die hörbar nur noch funktioniert, aber eigentlich schon lange nicht mehr kann. Meinem Vater geht es immer schlechter er hat kaum mehr eine Stimme und redet bereits wirres Zeugs aus seiner Kindheit... . Meine Schwester und sind beide gestern auf die Fatigue-erkrankung gestoßen, von der wir beide davon ausgehen, dass mein Vater stark davon betroffen ist. Denn seine Krebserkrankung ist "geheilt", er nahm bis vor wenigen Tagen Nahrung und Flüssigkeit, in kleineren Mengen, aber gerne zu sich und leidet unter unglaublicher Müdigkeit und Erschöpfung, obwohl jeder Außenstehende behaupten würde, er schläft gefühlte 20 Stunden am Tag bei minimaler körperlicher Tätigkeit. Am Samstag war er gut drauf, lief ein wenig mit Unterstützung durchs Haus, war relativ gesprächig und hatte sogar rote Bäckchen, seit Sonntag wird er immer erschöpfter und ist sehr blass...ißt immer weniger. Meiner laienhaften MEinung nach leidet er unter Blutarmut, da sein Blutwert nach der Entlassung vor 6 Tagen bereits grenzwertig war. Warum der Arzt den nicht bereits schon geprüft hat, ist sehr fraglich...dafür wollte er meinem Vater gestern Antidepressiva geben (das wäre sicher vor Wochen angebracht gewesen, jetzt sind ganz andere Maßnahmen nötig) Mein Vater möchte verständlicherweise nicht mehr ins KKH, meine Mutter möchte das eigentlich auch nicht mehr. Ich denke aber, dass sein Zustand das mittlerweile leider wieder erfordert. Ich habe gerade meine Schwester angerufen, die sich bereit erklärt wieder nachts bei ihm zu sein, da er von dem letzten Krankenhausaufenthalt regelrecht traumatisiert ist. Vielleicht ist eine Bluttranzfusion nötig. Eines wird mir immer klarer: ohne die Strahlen- und Chemotherapie hätte mein Vater einen relativ normalen Lebensabend erlebt...auch wenn er nach 1,2,3....Jahren? vermutlich an Krebs gestorben wäre mit Schmerzen, Ängsten und Sorgen, die nicht schlimmer als jetzt sein können. Wenn er sich doch nochmal aufrappelt, wird seine Lebesqualität nicht annähernd so sein, wie vor oder ohne die sch... Therapie. Liebe Grüße, Gabinchen |
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AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...
Mein Vater ist gestern morgen verstorben.
LG Gabinchen |
#18
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AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...
Hallo Gabinchen,
es tut mir sehr leid dass die Therapie bei deinem Vater nicht geholfen hat und er das alles durchmachen mußte. Ich denke die Ärzte haben sich das auch anders vorgestellt. Lieben Gruß Wangi
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#19
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AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...
Liebe gabinchen ,
alle Worte sind zu viel, alle Worte sind zu wenig . Von daher schlicht und einfach: Es tut mir leid. Mein herzliches Beileid Dir, Deiner Mum und Familie. Stille Anteilnahme JF |
#20
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AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...
Vielen lieben Dank für eure Anteilnahme.
...ich wollte euch nur noch kurz, sozusagen ein letztes Mal zum Abschied aus diesem Forum, meine Gedanken mitteilen: Die Todesursache meines Vaters war laut Arzt eine Sepsis. Die Sepsis wurde auch durch Nierenversagen hervorgerufen. Dieses wurde (mitunter) verursacht durch einen unerkannten hohen Zucker, der leider, da unerkannt die Zellen bereits zerstört hat. Der Sanitäter, der meinen Vater am Tag vor seinem Tod abgeholt hat, meinte er lag bei über 900. (Das KKH-gerät steigt bei 600 aus,- warum gibt es eigentlich solche Geräte?) Diesen hohen Zuckerwert hatte mein Vater, wahrscheinlich auch ausgelöst durch Kortison, vermutlich über mehrere Tage da er extrem schlapp, müde und wahnsinnig schmerz- und berührungsempfindlich und sehr durstig war und der Hausarzt den Zuckerwert bei seinen täglichen Besuchen bis einen Tag vor seinem Tod kein einziges Mal gemessen hat. Diese Symptome sprechen deutlich für Zucker... und da ist sie ein letztes Mal, meine Wut...er wäre durch eine rechtszeitige Behandlung des Zuckers nicht gestorben. Der KKH-Arzt meinte 12 Stunden vor seinem Tod noch,- morgen wird er schon wieder ganz anders aussehen und sich deutlich besser fühlen. Die Ärzte kommunizieren zu wenig miteinander, schauen sich Patienten weniger an, als Akten (die auch zu wenig) ...sie haben die Lage ziemlich falsch eingeschätzt. Nicht der Krebs, sondern die Therapie und deren Nebewirkungen haben den Tod meines Vaters verursacht. Die Wut ist viel schwächer als Trauer und Liebe... Tschüß Gabinchen |
#21
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AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...
Liebe Gabinchen, wie traurig ist das alles... ich kann auch deine Wut verstehen und nachempfinden. JA die Ärzte schauen zu wenig genau hin und JA sie sprechen auch zu wenig miteinander, wo Menschlichkeit sein sollte ist nur Kälte...
Das ist aber leider auch kein Trost. Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Mein tiefstes Mitgefühl lg ed |
#22
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AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...
Hallo Gabinchen,
es ist schwer in Worte zu fassen, was zu schreiben ... Ich wünsch euch, dass ihr gut über seinen Tod hinwegkommt und öfters mal an ihn denkt; an gute und schlechte Zeiten, aber immer mit nem guten Gefühl. Und fangt nicht an zu grübeln, was man hätte besser machen können. Ich finde es super stark, dass er euch zwei bis zuletzt hatte - sicher das beste, was ihm passieren konnte liebe Grüße Sebastian |
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