Meine Mama ist auf ihrer letzten Reise!

[Bellarina]

Hallo!
Es ist alles so schlimm, denn zu allem Übel bin ich seit drei Tagen total krank, sodass ich meine Mama nicht einmal besuchen kann, ich möchte ja auf gar keinen Fall jemanden anstecken. Das Betreuungsnetz durch Mamas Freundinnen ist echt einmalig und funktioniert so gut, ich bin überaus dankbar für all diese tollen Frauen, die sich so liebevoll um meine Mama kümmern. Von Tag zu Tag soll sie schwächer werden und die Wachzustände immer kürzer. sie ist auch teilweise schon auf Reisen, sieht Raureifwälder und ein
Licht das sie anzieht, wo sie aber noch nicht hin kann. Ebenso erzählte sie dass sie nun auf Reise nach Japan unterwegs sei, also jedenfalls sieht sie schöne Szenen, hat auch oft ein Lächeln auf den Lippen. Sie soll total friedlich sein, ohne Schmerzen, das ist das allerwichtigste.
Aber ich komm so schwer damit klar, heute wieder mal ein Tagesstart der feuchten Art, ich heul nur und weiß nicht wie ich ohne sie weiter leben soll. Ich braich sie doch noch so. Hab mir grad gedacht wohin ich mit dem Kleinen, der im März auf die Welt kommt, hinfahren soll? Mit meiner großen bin ich so oft zu meiner Mama oder sie ist zu mir gekommen, aber das kann ich ja dann nicht mehr. Es ist so gemein, dass sie den Kleinen nicht mehr sehen darf, es wäre ihr doch noch so wichtig gewesen. Meine Familie ist sowieso so klein, nur ich, meine Mama und mein Opa. Ich hab jetzt auch noch eine Familie, mein Mann und meine Tochter, aber meine alte Familie ist so klein. Und nun stirbt mir meine Mama weg, dann ist nur
Opa da, der aber so fertig ist, dass der keine Hilfe ist. Es tut so weh, ich weiß nicht was icht tun soll oder kann? Mama, ich liebe dich!
Bellarina

[GeMa]

Liebe Bellarina,
du kannst bei deiner Mama sein, sie im Arm nehmen, wenn auch im Moment nur gedanklich,
aber sie wird dich spüren und das wird ihr ein Gefühl der Geborgenheit geben!
Ich wünsche dir und deiner Mutter viel Kraft für die kommende Zeit...

Alles Liebe,
Marina

[corina]

Liebe Ballerina,

das ist alles sehr traurig und ich fühle mit Dir. Kannst Du nicht mit Deiner großen zum Opa fahren und ein paar Tage dort bleiben? Meine Kinder waren in den letzten beiden Wochen bei mir als mein mann im Dezember von uns gegangen ist. Es war zwar auch etwas Stress dabei, aber es hat mir in meiner Verzweiflung sehr gut getan. Zusammen schafft man das leichter. Dein Opa freut sich sicher auch Euch um sich zu haben. Oder holt den Opa zu Euch?
Ich drück Dich ganz lieb und wünsche Dir alle Kraft der Welt diesen Weg zugehen. Am Ende dieses schweren Weges brennt ein Licht, das Licht der Hoffnung. Es wird Dir helfen.


LG Corina

[verena30]

deinen schmerz kann mein mann sehr gut nachempfinden.als im september seine mama an BSDK starb,starb auch der letzte aus seiner familie.er hat jetzt nur noch uns und meine eltern.
mir stellt sich eine einzige frage,die aber nie eine antwort finden wird.warum muss das leben so laufen?

ich wünsche dir alle kraft,das du doch noch die chance hast deine mama noch einmal zu sehen.

lg verena

[Gina79]

Tut mir leid, ich wünsche dir ganz viel Kraft zum Durchhalten. Ich möchte dir in dieser schweren Zeit Mut und Zuversicht senden, damit du auch diesen Weg schaffst und deine Mama friedlich und in Liebe gehüllt gehen darf. Ich kenne das auch, bin ein Einzelkind, Papa ist jetzt schwer krank. Hab solche Angst um meine Mama, denn wenn mit ihr auch noch etwas wäre, dann wäre ich bald ganz alleine auf dieser Erde. Freunde und Bekannte habe ich zwar schon, aber eine Familie ersetzen???
Eins bin ich mir sicher, wir müssen uns alle einmal auf die Reise machen, nur zu unterschiedlichen Zeiten, aber wir sehen und bestimmt alle wieder!
Ich denk an dich, Nina

[Andi1300]

Liebe Bellarina!

Ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden. Bei uns ich auch noch alles sehr frisch. Mein Papa ist am 24. Dezember gestorben, seit Februar hat er gekämpft. Es ist noch immer alles so unwirklich, einfach unvorstellbar, dass mein Papa nicht mehr lebt, dass er nie wieder da sein wird. Ich verdränge die ganze Situation irgendwie unabsichtlich, ich mache einfach, was gerade nötig ist, denke aber irgendwie an nichts. Aber natürlich gibt’s auch mehrmals täglich die Phasen, an denen alles hochkommt, schreckliche Momente sind das. Voll Verzweiflung und Traurigkeit.

Die letzten Tage seines Lebens ist er auch immer schwächer geworden, an einem Tag war er noch zeitweise wach, ab dem nächsten hat er nur noch geschlafen. Man kann das einfach nicht verstehen.

Nun sind auch nur mehr meine Mama und ich übrig, eigene Familie hab ich (noch) nicht.

Es ändert zwar nichts an der furchtbaren Situation, dass es deiner Mama so schlecht geht, aber deine Familie braucht dich und wird dir helfen, wieder einen Sinn im Leben zu sehen, dir Halt geben. Aber klar, der Schmerz wird nie wirklich vergehen. Das mit der Zeit und Wunden heilen, ich weiß nicht, bei mir funktioniert das nur sehr, sehr eingeschränkt.

Ich wünsche dir und deiner Mama alles Gute.

Liebe Grüße
Andi

[Bellarina]

Hallo!
Also als ob ich es gespürt hätte, kurz nachdem ich gestern gepostet hab, ist meine Mama Zuhause in ihrem Bett für immer eingeschlafen. Es war eine Freundin bei ihr, die ihre Hand gehalten hat, und ihre Tante und auch Opa war da. Es war alles sehr friedlich und sie hatte keine Schmerzen, also so wie wir uns das alles für sie gewünscht haben. Sie ist jetzt hoffe ich an einem wunderschönen Ort, und hoffe auch glücklich.

Aber seit ich nachhause gekommen bin, bin ich total zusammengebrochen. Ich habe das Gefühl es zerreißt mich und ich schaffe das alles nicht. Der gestrige Tag war für mich dann noch derart arg, ich weiß nicht, wie ich das verkraften soll.
Ich bin dann sofort mit meiner Kleinen zu meiner Mama gefahren, da ich niemanden so kurzfristig für sie auftreiben konnte. Dort haben sich aber sofort meine Großtante und Mamas Freundin um sie gekümmert.

Ich hatte mir vorgenommen, alleine mit meiner Mama zu sein, aber ihr Anblick war so derart schockierend für mich, meine so lebensfrohe Mama liegt da vor mir, sieht absolut nicht mehr so aus wie sie gesund war, rund, fröhlich, hellbraune kurze Haare, strahlende Augen, nein nur mehr Haut und Knochen, graue Haare, leer, einfach nur arm. Trotzdem habe ich noch mit ihr alleine gesprochen, ihre Hand gestreichelt, versucht ihre Anwesenheit zu spüren. Dann hab ich nur mehr funktioniert, geredet wie vom Tonband, das Bestattungsinstitut angerufen, ihr ein schönes Gewand rausgesucht, sie dann noch gemeinsam mit den Bestattern angezogen (das war für mich der absolute Horror, aber ich hatte das Gefühl hier bei meiner Mama bleiben zu müssen, denn ich wollte nicht, dass zwei wildfremde Menschen sie ausziehen und vielleicht nicht so mit ihr umgehen, wie ich mir das für sie gewünscht hätte. Ich hab irgendwie versucht, dass das so wenig schamhaft für meine Mama wie möglich wird, aber jetzt hab ich das Gefühl, das war nicht so). Dann haben sie meine Mama ins Sargbettchen gelegt und mitgenommen. Ich hab dann gleich Bettzeugs waschen müssen, das war mir ein ganz großes Bedürfnis. Meine Großtante hat mich diesbezüglich noch geschimpft, aber ich wollte das Bett frisch machen. Mit Mamas bester Freundin haben wir dann noch den Partezettel für Mama gestaltet, das war sehr schön, und er ist so frisch und fröhlich geworden, wie ich meine Mama in Erinnerung behalten möchte. Als Bild Mamas Kraftplatz, ein wunderschöner Teich und ein wunderschönes Bild von Mama aus dem Jahr 2011, wo sie so schön und fröhlich ist. Ich bin mir sicher, diese Parte gefällt ihr.

Aber seit ich Zuhause bin, heule ich nur mehr, bekomm die schlimmen Bilder der letzen Zeit nicht aus mir raus, vor allem der gestrige Tag, mache mir Vorwürfe, dass ich sie vorher nicht mehr besuchen konnte, weil ich krank war, bzw. noch bin und weil das Umkleiden so nicht nach meinen Vorstellungen abgelaufen ist und weil ich ihr nicht helfen konnte, in diesem leidenden Jahr 2012. Noch dazu kann sie jetzt ihr zweites Enkelkind nicht mehr im Arm halten, obwohl ihr der Kleine soooo wichtig war. Ich bin hundemüde, aber schlafen geht nicht.
Es tut mir leid, dass ich hier jetzt teils recht ausführlich berichtet hab, aber ich muss es mir von der Seele schreiben, es erdrückt mich sonst.

Ach ja, mit meinem Mann hab ich Zuhause einen Streit gehabt, wegen einen Jobtermin, der am Tag des Begräbnisses ist. Er muss da am späten Nachmittag wegfahren und kommt erst spät abends am nächsten Tag nachhause. Also bin ich mit meiner Tochter nach dem Begräbnistag alleine Zuhause - Horror!

Für meine Mama: Mama ich liebe dich über alles, und ich wünsche dir dort wo du jetzt bist alles Glück, dass du wieder so sein kannst, wie du willst, dass es dir dort gut geht. Ich werde dich ganz fest und tief in meinem Herzen behalten, für immer!

Danke, für eure Anteilname, eure Zusprüche, eure Hilfe, danke auch jetzt fürs Trost spenden, ich hoffe ihr erlebt alle mehr Glück und weniger schlimme Erlebnisse wie ich und meine Mama in diesem Jahr 2012.

Bellarina!

[Funnycat]

Liebe Bellarina, es tut mir so unendlich leid, deinen Kummer zu sehen und deinen Schmerz zu fühlen. Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft für dich und deine Tochter, um die kommende Zeit so gut es geht zu überstehen. Deine Mama hat jetzt keine Schmerzen mehr und wird immer in euren Herzen und Gedanken sein. Sei stark und lass dich drücken!

Traurige Grüße sendet dir Jana