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  #1  
Alt 13.01.2013, 05:24
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

danke miri,

hm das mit meinen verwandten ist so eine sache. ich war damals ziemlich sauer auf alles und jeden, meiner meinung nach waren "ihre geschwister" nicht so da für sie wie sie es gebraucht hätte, ausser eine tante. die jüngste von 5 geschwistern, zu der ich auch noch kontakt habe, aber sie sieht meiner mum so unglaublich änlich dass ich sie nicht richtig ansehen kann. nochdazu, hat eine dazu geheiratete tante am 2. jahrestodestag meiner mum eine geburtstagsparty gefeiert. ab da war mir klar, dass ich sie hasse. alle.

ich kenne niemanden der meine mum so lange gekannt hätte dass er mir was über ihr leben bevor sie mama wurde erzählen könnte (sie ist ja quasi als kind schwanger geworden, auch schon 33jahre her)

naja vl kann ich mich überwinden mit der einen tante zu reden. ich möchte nicht dass sie weiss dass es mir so schlecht geht, da ich die letzten jahre ziemlich gut im schauspielern war. aber es wird sich nicht verhindern lassen. irgendwo muss ich anfangen.
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Miss u Mummy! 07.08.1960 - 21.01.2010
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  #2  
Alt 13.01.2013, 08:53
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

Schön, wieder von dir zu lesen!

Ja, Verwandte kann man sich leider nicht aussuchen... Wer kennt das leidige Thema nicht?! Aber die jüngste Tante hatte sicherlich ein sehr inniges Verhältnis zu deiner Ma und vielleicht kannst du bei gegebener Zeit doch einmal das Gespräch mit ihr suchen. Glaube mir, sie wäre bestimmt froh, mit dir über ihre Schwester sprechen zu können. Die beiden sind ja zusammen aufgewachsen und sie hat bestimmt so einige Erinnerungen, die sie gern mit dir teilen würde.

Mir hilft es immer, wenn ich über meinen Vater sprechen darf. In ganz alltäglichen Situationen fällt mir ein, was er jetzt wohl für einen Kommentar abgegeben hätte und dann höre ich beinahe seine Stimme. Ich denke, du weißt, was ich meine... Dann kann ich sogar lachen und als ich am Freitagabend "Life of Pi" im Kino gesehen habe, da haben mich ganz viele Situationen derart aufgewühlt und an meinen Vater erinnert, dass ich wiederum weinen musste. Und hinter meiner 3D-Brille wurde es recht salzig und nass. Auch okay!

Es ist auch nicht zu spät für dich, dir Hilfe zu suchen! Wenn es dich sehr belasten sollte, schau dich doch mal nach einer Trauergruppe um! Da triffst du ja ausschließlich auf Menschen, die ebenfalls einen geliebten Menschen vermissen und erfährst, wie sie damit umgehen und zurecht kommen (oder eben nicht) und davon kann man persönlich lernen.

Auch wenn es dich sehr belastet, so klingt für mich zwischen deinen Zeilen auch leise Humor durch, d.h. ich vermute, dass du auch ein sehr föhlicher und lebenslustiger Mensch sein kannst. Und deine Mama würde sich nichts sehnlicher wünschen, als dass du diese Lebensfreude in dir wieder findest, Bernadette! Damit würdest du sie so glücklich machen und dich selbst auch...

Liebe Grüße
Miriam
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  #3  
Alt 16.01.2013, 06:37
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

5 tage noch bis zu ihrem 3 todestag,... und er ist schlimmer als die ersten beiden. ich komme mir vor als würde ich jetzt realisieren das dieser abschied vor 3 jahren entgültig war,... vl bin ich deshalb noch immer so traurig?

vom hausarzt überweisung für psychologische hilfe geholt, termin erst viel zu spät!!! 4wo wartenzeit (!?!)

meine tante konnte ich noch nicht kontaktieren, habe irgendwie angst davor?!
mal schaun vl gehts nach dem todestag.

jeden tag will ich meine mum noch anrufen, jedes mal wenn ich bei ihrer alten wohnung vorbeikomme ist es so als bräuchte ich nur läuten und sie macht auf, was natürlich nicht passiert. ich habe damals die wohnung selbst mit ausgeräumt.

jemand hat mir geraten mich von den alten sachen meiner mum zu trennen, um abstand zu gewinnen. was ich eigentlich nicht möchte. ich will ja an sie denken, nur ohne die tiefe trauer. (ausserdem besteht meine halbe einrichung aus ihrem alten zeug)

wieder jeden tag aufstehn, heulen, ins bett gehn. ich mag nicht mehr.
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  #4  
Alt 16.01.2013, 07:55
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

liebe arelia..
ich kann dich gut verstehen, ich hab hier im haus auch ganz viel sachen von mami. meine geschwister und ich mußten ja ihre wohnung ausräumen und ich konnte nicht genug erinnerungsstücke mitnehmen. so ist fast in jedem zimmer was von ihr. und ich werde mich nie davon trennen. es ist mir eine ehre und verbindet mit ihr, ihre pflanzen weiter zu pflegen, ihr parfüm immer wieder zu riechen,in ihrer kuscheldecke reinzukriechen, ihr abendlämpchen anzuschalten, ihre vielen engelchen anzuschauen... ich könnte noch ganz viel aufzählen. meine mami hatte ein gutes deo.. ich kauf seit ihrem tod nur noch das.
ich halte fest, und mir tut das gut. und wenn es dir auch so geht, dann pfeiff auf die meinung anderer, behalt die sachen.
ich wünsche dir viel kraft für den schweren todestag. versuch ihn, mit all deiner liebe zu deiner mum.
ich denk an dich,
glg tine
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  #5  
Alt 16.01.2013, 08:44
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

Auf keinen Fall darfst du dich von den Sachen deiner Mama trennen! Du sollst sie auch nicht vergessen!!! Nur es sollte so werden, wie du geschrieben hast, dass du auch ohne diese tiefe traurigkeit an sie denken kannst.

Vielleicht musst du aber momentan genau diesen Weg beschreiten, um die Traurigkeit loslassen zu können. Um zu verstehen, dass deine Mama dich nicht freien Willens verlassen hat, sondern einfach aus dem Grund, dass sie unheilbar krank war. Außerdem ist sie in dir und um dich herum.

Kennst du das Buch "Meine Trauer wird dich finden"? Ich habe das Gefühl, dass auch dir dieses Buch helfen könnte. Da sind viele Tipps und Übungen drin, anhand derer man sich durch seine Trauer "hievt". Ich habe es immerhin geschafft Und ich bin mir sicher, dass auch du es schaffst.

Großartig, dass du dir einen Termin geholt hast, auch wenn du noch warten musst! Ich wünsche dir sehr, dass dir die Gespräche und die Begleitung helfen werden!

Liebe Grüße
Miriam

P.S.: Und mit der Tante solltest du es nicht überstürzen! Alles in deinem eigenen Tempo, so wie es eben zu ertragen ist, okay?!
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  #6  
Alt 16.01.2013, 14:14
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

danke ihr beiden! ihr gebt mir immer ein bisschen hoffnung auf gute zeiten!

ja das buch hast du mir schon empfohlen und ich habs auch gelsen, aber es hilft nichts. ich kann mich nicht so richtig da reinversetzten und während dem lesen kommen auch immer tränen.

heute war ein besonders schlimmer tag, ich kann mich nicht an die haarfarbe meiner mum erinnern ohne foto...
ich hab immer dieses dumme bild im kopf entweder mit perücke oder kahl, das macht mich grad bisschen fertig.
hab schon alle fotoalben durch nur eins gefunden das halbwegs "aktuell" war. aber ohne foto kann ichs mir trotzdem nicht vorstellen,... grrrrrrrrrrr

wenn ich grade nicht an sie denke bin ich der fröhlichste humorvollste mensch auf erden, dann kommt irgendwas wo ich mich erinnere und die tränen steigen in die augen. ich kann auch nicht in gedanken mit ihr reden weil ich nicht im ansatz daran glaube dass sie das hört, bzw wenn ich es versuche kommen mehr und mehr tränen.

ich fragte meine mum mal was sie glaubt das "nach dem Tod" mit "uns" ist. sie sagte nur: "nichts. wie schlafen ohne träumen und aufwachen."

an das muss ich auch immer öfter denken. gibt irgendwie auch keinen trost.

ps: ich weiss was du meinst wenn du sagst das meine mum und mich das glücklicher machen würde wenn ich nicht so oft so traurig bin, nur kommen da automatisch die tränen weil ich weiss dass meine mum nie wieder glücklich geschweige denn irgendetwas anderes sein kann. ergo ich bin wieder traurig, teufelskreis hallo! ich muss dass immer mit bisschen humor schreiben sonst sehe beim schreiben vor lauter tränen nichts.
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Geändert von Arelia (16.01.2013 um 14:22 Uhr)
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  #7  
Alt 16.01.2013, 17:14
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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hmm arelia.. ich bin da ähnlich wie du.. ich brauch meinen humor, sonst würde ich manchmal bißerl durchdrehen.
behalt ihn dir.. er hält uns immer ein stück.
und doch ist da die grausame traurigkeit, die immer wieder über uns hereinbricht. jeder kennt hier deine tränen, jeder hat sie hier auch schon geweint.
ich würde dir gern ein buch empfehlen: 90 minuten im himmel.
vielleicht erweitert dir es die möglichkeit, deine mutter doch noch in einem anderen licht zu sehen.
ich legs dir sehr ans herz, es zu lesen.
ich habs meiner mami im hospiz vorgelesen... damit sie licht am ende des tunnels sehen konnte.
fühl dich lieb gedrückt von tine
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