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  #1  
Alt 23.03.2013, 20:41
Benutzerbild von Enibas27
Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

...und das ist schon so, so viel! Danke, liebe Carmen und das wo Du selber noch viel Zuspruch brauchst - oder?

Wir waren heute wieder im Krankenhaus, man hat ihn in ein Zweibettzimmer zurückverlegt, in das "Schöne", so wie ich es mir gestern gewünscht habe und wie ich es auch den Ärzten gesagt habe...

Das bedeutet natürlich auch Das, das was vor allem meine Mutter nicht wahr haben will... Ich hoffe sie wird es überstehen und nicht daran zerbrechen.

Heute hatte ich die Möglichkeit ihn in den Arm zu nehmen, soweit die "Verkabelungen" es zulassen, es tat so gut und er hat es sich gefallen lassen, ich glaube auch, das es ihm gut getan hat.

Ich denke, ich werde am Montag mit den Ärzten sprechen. Die angedachte Chemo halte ich unter diesen Umständen für absolut nicht mehr zumutbar. Dann bitte etwas gegen Schmerzen und die Angst...

Kennt das einer von Euch, im Moment bin ich wie gelähmt vor Angst, vor dem was kommen wird. Dann wieder bin ich so cool, dass ich mir selbst schäbig vorkomme. Obwohl, die Angst seit heute eindeutig überwiegt...

Seid lieb gegrüßt, Eure Sabine
__________________
* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991
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  #2  
Alt 24.03.2013, 08:48
Kim28 Kim28 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Liebe Sabine,

Ich kann mich Carmen nur anschließen . Von der Chemo würde ich auch abraten. Muss man zusätzlich quälen? Ich denke nein. Du bist so taff du regelst das schon mit den Ärzten.

Fühl dich gedrückt.

LG
Kim
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  #3  
Alt 24.03.2013, 19:11
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Danke Kim,

ja, ich habe schon heute mit einem Arzt gesprochen.
Definitiv nicht mehr zum tragen kommt eine intensivmedizinische Behandlung und Chemo auch nicht mehr.

Letzte Nacht hat er es wohl vor Schmerzen nicht mehr ausgehalten, da ist er noch ins CT gefahren worden. Er hat einen Pneumaerguß in der Lunge, atmet quasi nur noch auf einem Lungenflügel und das auch vermindert und einen Milzinfarkt, verursacht durch das lange liegen, der die Schmerzen im Bauch verursacht.
Ihm ist heute eine Lungendrainage gesetzt worden und nun kann das Wasser abfließen. Mal wieder eine Drainage, nunmehr die Dritte... und gegen die Schmerzen erhält er ein Morphium-ähnliches Mittel...

Das Schlimme oder auch Gute (obwohl ich das nicht mehr weiß, ob das gut ist), er kämpft und kämpft und kämpft...
Heute habe ich mich auch durchgesetzt, mich nicht mehr von ihm wegstoßen lassen und ihm das Gefühl vermittelt, wir sind alle für ihn da... und es tat wieder so gut ihn in den Arm nehmen zu können.

Wir sehen weiter, bis bald,
Eure Sabine
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* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

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  #4  
Alt 24.03.2013, 19:35
cawo cawo ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Sabine.


Schön, dass er dich nicht "weggestoßen" hat.

Ich wünsche euch weiterhin so viel Kraft.

LG

Carmen
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Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #5  
Alt 24.03.2013, 20:25
Ingrid Ingrid ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Sabine, es tut mir wirklich sehr leid für Dich, Deinen Bruder und Deine Familie.
Die Zeit fürs Kämpfen ist vorbei, aber offensichtlich will Dein Bruder das nicht wahrhaben, das zeigt sein Reaktion auf das Arztgespräch. Gibt es in dem Krankenhaus einen seelsorgerischen/psychologischen Dienst? Wenn ja, dann wäre es ein Versuch, dass jemand von denen mal mit Deinem Bruder spricht - aber allein, ohne Familie. Mein Schwiegervater konnte nicht mit seinen Ärzten reden, kaum mit seiner Frau, nicht mit seinen Schwestern, Kindern, Freunden - aber mit dem Pfarrer, einem relativ Fremden. Dem brauchte er nichts vorzumachen, musste nicht den Kämpfer geben.

Es geht jetzt darum, dass Dein Bruder möglichst schmerzfrei ist, das sollte das Ziel aller Behandlungen sein.
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  #6  
Alt 25.03.2013, 21:27
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Ja Ingrid,

ich gebe Dir recht. Meiner Meinung nach ist die Zeit zum kämpfen wirklich vorbei und er sollte sein Schicksal annehmen.
Kann ich als Nichtbetroffene so schön sagen, weiß ich. Aber es tut weh ihn so leiden zu sehen.
Nur was ist heute passiert? Meine Schwester war Zeugin, wir er dem Arzt gesagt hat, er will die Chemo...
Ratlosigkeit macht sich breit, denn die Aussage des Arztes ist ganz klar, sie kann therapieunterstützend wirken, fragt sich welche Therapie, aber es kann auch nach hinten losen gehen...

Wenn ich mir alleine vorstelle wenn die Nebenwirkungen sich einstellen, oh, Mann...

Seelsorger, auch da brauchen wir ihm nicht mit zu kommen...

Wir können nichts anderes machen als ihn in Allem was er noch tut und noch entscheidet, so absurd und brutal sich das für uns anhört, zu unterstützen.

Ich wünsche ihm alles Gute, und wenn es in meiner Macht steht, werde ich ihn begleiten, meine Schwester und meine Eltern natürlich auch...

Ach, großer Bruder... was machst Du blos?
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* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

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  #7  
Alt 25.03.2013, 22:25
cawo cawo ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Sabine, er hat NICHT aufgehört zu kämpfen.

Bin ja kein Mediziner, kenne auch die exakte Diagnose deines Bruders nicht, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass ein Arzt sagt es sei therapieunterstützend, wenn es nur ein Quälerei des Patienten wäre?

Bei uns war es so, als das Wasser in der Lunge dazu kam und die Lebermatas aufgtaucht sind, das war der Zeitpunkt als die Chemo auf eine andere umgestellt werden sollte.

Der Onko Prof. sagte meinem Schatz, dass er nicht empfehlen würde die neue Chemo zu starten, da seines Erachtens die Krankheit zu weit fortgeschritten sei und man meinem Schatz keinen Gefallen damit tun würde, da der Körper schon so geschwächt sei.

Klar, dass er die Chemo gestartet hätte, wenn mein Mann das absolut gewollt hätte... Aber der Dok. hat unverblümt gesagt, dass ihm die Chemo nicht mehr helfen wird.

Nun bleibt mir zu hoffen, dass euer Dok. ebenfalls ehrlich ist und nicht die $ in den Augen hat.

Vielleicht gibt es bei deinem Bruder doch noch ein Fünkchen Hoffung!!!

Ich wünsche es euch so sehr.

LG

Carmen
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  #8  
Alt 27.03.2013, 22:21
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petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Liebe Sabine,

der Druck, den du jetzt aushalten musst, ist das Schlimmste. Ich wünsche euch, dass dein Bruder nicht mehr lange leiden muss und ruhig einschlafen darf. Dann wird auch bei dir langsam der Druck nachlassen.

Ich sende dir ganz viel Kraft und drück dich mal virtuell.

Liebe Grüße
Petra

Habe mich länger nicht gemeldet. Hatte meine Mutter im Krankenhaus. Da sieht es leider auch nicht so gut aus. Allerdings ist sie schon 88 Jahre alt.
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #9  
Alt 28.03.2013, 08:04
Ingrid Ingrid ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Liebe Sabine

Ich schicke Dir in Gedanken ein Päckchen Kraft.
Das ist jetzt eine sehr schwere Zeit für Euch alle. Aber Dein Bruder wird es bald überstanden haben - und das ist dann auch gut so, für ihn ist der Tod Erlösung.

Für Euch, die Angehörigen, geht es noch weiter. Wie kommt Deine Mutter mit der Situation zurecht? Sie trifft es vermutlich sehr schlimm - es ist immer ganz furchtbar, wenn ein Kind vor den Eltern stirbt.

Ich denke an Dich
Ingrid
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  #10  
Alt 29.03.2013, 10:56
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Ihr Lieben,

erst mal ganz, ganz lieben Dank für Euren Zuspruch. Das hilft wirklich. Früher hätte ich das vielleicht noch für Mumpiz gehalten, aber leider muss man wohl in so eine Situation kommen, damit man versteht....

Dir liebe Petra wünsche ich, dass es Deiner Mutter hoffentlich bald wieder besser geht und vor Allem, bleib auch Du bitte gesund!

Danke Ingrid, ja, Du hast Recht, meiner Mutter geht es gar nicht gut...

...denn, gestern um 20.30 Uhr hat er sich auf die Reise gemacht, ganz alleine, wir waren nur eine Stunde weg um ein wenig "aufzutanken". Wir wollten uns gerade auf den Weg machen, da erhielten wir den Anruf aus dem Krankenhaus...
Wie im Leben hat er sich von uns verabschieden lassen, um dann alleine zu gehen... Ich war den ganzen Tag unendlich gefasst, hatte schon das Gefühl, weinen geht gar nicht mehr. Aber als ich ihn dann dort liegen so, so still, so friedlich, da habe ich es nicht mehr ausgehalten und eigentlich heule ich in Abständen seit gestern immer, immer wieder und das obwohl ich weiß, dass er nun keine Schmerzen mehr hat und in einer besseren Welt ist...
Aber ich erzähle Euch ja nichts Neues...

Jetzt kommt eigentlich das Schlimmste, die ganzen Formalismen und und und...

Aber gut, auch das wird irgendwie gehen.

Ich mache jetzt hier erst mal Schluss, wir müssen jetzt noch mal ins KH, alles regeln, etc.
Eure Sabine
__________________
* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

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  #11  
Alt 29.03.2013, 12:30
cawo cawo ist offline
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Liebe Sabine,

ich möchte dir mein Beileid aussprechen.
Ihr wart alle so stark, leider war der Kampf wohl aussichtslos.

So wie du deinen Bruder beschrieben hast, hätte ich mich gewundert, wenn er in eurem Beisein gegangen wäre. Er war denke ich eine Art "Einzelkämpfer" und hat seinen Kampf auch alleine beenden wollen.

Das ist alles gut so wie es ist. Er hat nun seinen Frieden gefunden und keine Schmerzen mehr.

Für euch wird es jetzt schwer, nach dieser langen nervenaufreibenden Zeit.

Pass auf, dass es dir die Füße nicht wegzieht, wenn der Stress mit den Formalitäten erl. ist.

Sabine, ich drück dich ganz feste und wünsche dir und deiner Familie viel viel Kraft für die nächste Zeit.

LG

Carmen
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