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Nachsorge Nierenkarzinom
Hallo allerseits, ich hoffe hier kann mir jemand helfen.
Meiner Schwester wurde letztes Jahr ein großer Nierentumor, incl. Niere, entfernt - klarzellig, T2b, keine befallenen Lymphknoten, keine Metastasen. Jetzt sind wir "ein bisschen" irritiert wegen der Nachsorge. Zur ersten Nachsorge-Untersuchung ist sie wieder ins UKE, wo sie auch operiert wurde, gegangen. Da hieß es dann, dass sie nur Patienten mit metastasiertem Krebs betreuen, eine Nachsorge für alle dort untersuchten Patienten könne man nicht leisten. Hm. Also vor Ort nach einem Arzt gesucht. Zum Onkologen soll sie nicht, weil sie keine Chemo bekommt . Der alte Urologe war sch.... (der hat drei Jahre lang den Tumor nicht erkannt , also einen Termin beim anderen gemacht. Von der Hausärztin einen Überweisungsschein für ein Abdomen CT (ich habe ihr tausendmal gesagt, dass sie Thorax und Abdomen machen lassen soll ) und mit den Bildern und dem Befund zum neuen Urologen. Dieser Urologe schaute sich den CT Befund an, machte ein Ultraschall der anderen Niere (die auch von Zysten durchsetzt ist) und möchte zur Sicherheit noch ein CT dieser Niere an. In Zukunft solle meine Schwester dann nur noch Röntgenaufnahmen machen lassen, das ist weniger strahlenbelastet. Das ist doch alles nicht wahr, oder? . Wo lasst ihr eure Nachsorge machen? Also, bei was für einem Arzt.... und soweit ich weiß, sollte man regelmäßig ein CT von Thorax und Abdomen machen lassen... auch vom Kopf? |
#2
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AW: Nachsorge Nierenkarzinom
Hallo Lalelu,
es ist tatsächlich so, die großen Zentren können nur die Hochrisikopatienten weiter betreuen, alles andere würde deren Kapazität sprengen. Leider gibt es für die Behandlung des Nierenkrebses, so auch für dessen Nachsorge, (noch) keine sogenannten Leitlinien an denen sich die Ärzte orientieren können. Es existieren lediglich Empfehlungen, wie z.B. das Mannheimer Schema. Nach diesen Empfehlungen ist die Nachsorge individuell auf den Patienten abzustimmen (TNM, Grading und Allgemeinzustand). http://www.lh-nierenkrebs.org/media...._id=2033753088 ab Seite 28 hier ist dies erklärt. Röntgen ist nicht sehr aussagekräftig, CT- Thorax und CT oder MRT-Abdomen und kleines Becken sollten Standard der Bildgebung sein. Der Intervall ist abhängig von den Risikofaktoren. Ein T2b ist sooo klein nicht. Ultraschall ist gut für Zwischendurchkontrolle. Welches Risiko ist für deine Schwester höher, das eines Rezidivs, bzw. ein zu spät gefundene Metastase oder die erhöhte Strahlenbelastung? Muss deine Schwester leider für sich ausmachen. Hat deine Schwester keine Nachsorgeempfehlung von der Klinik für den niedergelassenen Arzt, bzw. Hausarzt bekommen? Fragt dort mal nach, danach kann sich dann der Urologe (die für die Nachsorge des Nierenkrebses zuständig sind) richten. Warum will der Urologe noch ein CT haben, die Bilder des Abdomens sind doch da, und dann sich wegen der Strahlenbelastung ereifern. Viele Grüße Jan Geändert von Jan64 (19.05.2013 um 23:27 Uhr) Grund: Alzheimer |
#3
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AW: Nachsorge Nierenkarzinom
Als wegen der "Strahlenbelastung" würde ich mir keine Sorgen machen. Dein Risiko liegt wo anders. Aber wenn das Sorgen macht macht man ein MRT. Einmal fliegen ist auch ne Strahlenbelastung....
Klar gibt es "Leitlinien" - da soll der Urologe mal in Heidelberg nachfragen. So ein Arzt muss ab Studium nichts dazulernen - nur bei der Abrechnung. Mich hatten die damals einfach heimgeschickt und ich sollte nach 6 Wochen wiederkommen - und das war die Urologische Abteilung eines Krankenhaus. Hätte ich dann wohl kaum überlebt. Bei den Ärzten ist die Anzahl der Dummschwätzer genauso hoch wie im Bundesdurchschnitt:-) Das ein Tumor 3 Jahre nicht erkannt wurde kann kaum sein. So alt wird ein Tumor selten. So ein kleiner wächst in ein paar Monaten. Daher auch die regelmäßige Nachsorge. Das Röntgen nicht aussagekräftig ist stimmt so nicht, die Lunge z.B. lässt sich damit optimal ansehen - besser als mit CT oder MRT - und dort sitzen ja auch oft die Metas. Torax und Abdomen kann man mit einem MRT in einem Rutsch machen. Meine Nachsorge nach 13 Jahren: Lunge röntgen, MRD Abdomen und Torax, Blut. Nach 6 Monaten ne Zwischenkontrolle mit Ultraschall. Und für Männer: Abtasten und Finger. Und dann wieder nach 6 Monaten von vorne. Das einzig nervige ist ein paar Tage Angst vor dem Termin. Wenn die nur Röntgen vorschlagen such einen anderen Arzt... und solange bis du einen hast. Für die Untersuchung braucht es nur die Geräte - also MRT, Röntgen macht ein Radiologe, der auch die Aufnahmen beurteilt. Mein Urologe liest nur das Ergebnis. Ultraschall soll ein Urologe machen, der findet dann auch die Niere (nach dem Alter seines Ultraschallgeräts fragen). Blut macht eh ein Labor. Bei meinem Urologen wartet man 5 Monaten auf einen Termin! Lies mal im Forum wie oft der Krebs nach vielen Jahren zurückkommen kann. Entdecken die den schnell - gut. Entdeckt den keiner....... Übrigens ersparte man sich durch das MRT neben der fehlenden Strahlenbelastung ,die unangenehmen Kontrastmittel. Also dem Arzt sagen das man die nicht verträgt :-). MRT ist die teuerste Untersuchung. Notfalls ne Woche Urlaub opfern und mal 20 Ärzte hintereinander besuchen, bis einer passt. Im Raum 70 kann ich dir einen empfehlen. Klaus |
#4
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AW: Nachsorge Nierenkarzinom
Ich bitte dieses zu verzeihen, muss jedoch ein paar Tatsachen ins rechte Licht rücken.
Zitat:
Das Heidelberger, Mannheimer oder Münchner Nachsorgeschema ist die einzelne Meinung eines Zentrums. Zitat:
Hier kommt es stark auf die Pathologie an - G3/G4 Tumoren des Nierenzellkarzinoms, papilläre Typ 2 oder Ductus Bellini wachsen schneller. Tatsächlich ist jedoch die durchschnittliche Wachstumsgeschwindigkeit eines kleinen Tumors 0,28cm IM JAHR! Dabei gilt, je größer der Tumor wird, umso mehr Blutgefäse er zur eigenen "Ernährung" heranlocken und anziehen kann - umso schneller wächst dieser. Ein pT2 Tumor - je nach Größe - kann also gut und gerne schon 3-4 Jahre vorhanden gewesen sein. Schließe mich Jans Meinung an und betone nochmals zu den bildgebenden Verfahren in der Nachsorge beim NZK: KEIN Röntgen der Lunge - CT ist der Standard!!! Bei der Lunge ist es egal ob mit oder ohne Kontrastmittel. Übrigens jetzt auch ganz frisch in den neusten EAU Leitlinien hinterlegt. KEIN MRT der Lunge - MRT hat seine besondere Leistungsfähigkeit in der Darstellung der inneren Organe - jedoch Schwierigkeiten bei der Lunge. Oberbauch (Abdomen) Aufnahmen - entweder CT oder MRT mit Kontrastmittel! Bitte immer inkl. kleines Becken machen lassen. |
#5
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AW: Nachsorge Nierenkarzinom
Bei dem durchschnittlichen Wachstum versteh ich die jährlichen Untersuchungen nicht. :-) Mit Durchschnitt, üblich, meistens und nach meiner Erfahrung - wäre ich Vorsichtig.
Und bei der Wahl zwischen Röntgen, CT und MRT - kann man auch die Strahlenbelastung wieder dazu nehmen. Und bei dem "Empfehlungen" den Kostendruck derer die Empfehlen wieder abziehen. Die Nachsorgung sollte auch jedenfalls in den ersten 5 Jahren nach OP engmaschig sein und danach lebenslang regelmäßig. Jeden Arzt der jetzt was anderes empfiehlt würde ich ersetzen. Untersuchen tut nicht weg - und rettet dein Leben Klaus |
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