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  #1  
Alt 10.09.2013, 07:09
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard AW: Auf den letzten Weg begleiten - wie kann man helfen?

Es macht einen alleine das zusehen wahnsinnig. Die Familie ist absolut desorientiert. Es weiss niemand was der Schwiegervater will - es weiss niemand wohin. Derzeit liegt er ja Palliativ - ich glaube für 2 Wochen ist das möglich und dann???

Die Schwiegermutter hat Angst vor jeder Entscheidung, die Kinder mischen sich nicht ein - weil die Mama weiss am besten.

Jetzt sitzen wir da -und keiner weiss so recht. Nach Hause kann er nicht, obwohl die Schwiegermutter meint - natürlich darf er nach Hause, ich denke er würde das auch wollen - sie schafft das schon... Bitte garschön - sie schafft das nicht - sie bekommt ihn alleine nicht mehr aus dem Bett - er hilft zwar schön mit - aber alleine das hochlupfen aus dem Liegen benötigt Zeit - weil er sonst Kreislaufprobleme bekommt. Wie soll eine 70 jährige einen Totkranken Mann auf die Toilette schleppen, Altbau - die Toilette ist so gross dass man verkehrherum reingehen muss - weil man sich drinnen nicht umdrehen kann??? Da ist es mit einer Mobilen Krankenschwester auch nicht getan.

Vielleicht habt ihr Ideen - beim Hospiz am Rennweg haben sich die Kinder erkundigt schon vor 1 Jahr - wartezeit auf ein Bett 3 Wochen - und dort dürfen sie angeblich auch nur 4 Wochen bleiben (wir befürchten alle dass die 4 Wochen sicherlich nicht aufgebraucht werden). aber eine Entscheidung steht an - und man windet sich wie eine Schlange aus den Problemen.

Geändert von Hase72 (10.09.2013 um 07:12 Uhr)
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  #2  
Alt 10.09.2013, 08:59
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Auf den letzten Weg begleiten - wie kann man helfen?

Das ist schon eine verzwickte Situation die du da schilderst.
Dein Schwiegervater liegt im Sterben und deine Schwiegermutter mag ihn nicht gehen lassen. So schwer es für euch ist ihr könnt an der Situation als solches nichts ändern. Deine Schwiegermutter will bis zum letzten Atemzug ihres Mannes an seiner Seite sein. Im Augenblick könnt ihr der Schwiemu. nur signalisieren dass sie nur etwas sagen braucht wenn sie Hilfe haben möchte.
Ich glaube das deine Schwiemu alles ignoriert was mit dem Tod deines Schwiegervaters zusammenhängt weil sie der Meinung ist das er dann noch ehr geht. Sie mag ihn nicht loslassen. Umgekehrt heißt das für deinen Schwiegervater wahrscheinlich dass er sie nicht alleine lassen will und somit am Leben festhält solange er kann auch wenn er selber noch so leidet.
Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft
__________________
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens.
Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit.
(Rainer Maria Rilke)
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  #3  
Alt 10.09.2013, 09:44
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard AW: Auf den letzten Weg begleiten - wie kann man helfen?

Ja es ist nach wie vor ein Tabuthema.

Leider, ich hätte so schöne Ideen gehabt, für die Grosseltern-Liga, ein kleines Büchlein und eine schöne Schale mit zusammengefaltenen Zetteln mit Fragen von den Kindern - wo die Grosseltern aufschreiben sollen - wie es war zu ihrer Zeit, haben sie noch die Dinosaurier persönlich gekannt, haben sie noch auf Schiefertafeln in der Schule geschrieben, wie haben sie den Führerschein gemacht oder gar - wie haben sie ihre Frau kennengelernt, wie waren Mama und Papa als sie klein waren. Es wurde mir verboten den Gedanken auch nur auszusprechen.

Jetzt wäre es ein schöner Gedanke - etwas da zu lassen, etwas was man den Enkelkindern mitgeben kann für ihre Reise durchs Leben. Vielleicht mache ich es jetzt noch - vielleicht gefällt ihm der Gedanke und er kann mir ein paar Fragen beantworten die ich in ein Buch schreiben kann.

Vielleicht wäre das auch eine Idee für euch. Eine ehemalige Freundin hat das mit ihrer Uroma gemacht - die mittlerweile entweder schon verstorben oder jenseits der 100 Jahre ist. Ich durfte einige Textpassagen lesen - und sie waren so schön geschrieben - man konnte sich das richtig schön vorstellen wie es war "anno dazumal".
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  #4  
Alt 10.09.2013, 15:18
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard AW: Auf den letzten Weg begleiten - wie kann man helfen?

Es ist traurig zum mit ansehen - die Depremierte stimmung. Ich war heute wieder dort. Er isst nichts mehr - schwiema füttert ihn jeden Bissen damit er was zu sich nimmt. Ach, er hat doch einen Zugang.

Leider kam er mir heute etwas verwirrt vor - sehr viele Selbstgespräche, immer wieder was nachfragend oder sich ständig wiederholend. Ob die Leber versagt weiss ich nicht, er hat bräunliche flecken am ganzen Körper - wie Sommersprossen im gesicht teilweise total verdichtet, er hat schwarze Flecken auf der Brust direkt unter der Haut - sieht so aus wie ein bluterguss direkt unter der Haut - nur eben total schwarz und aufgewölbt.

Heute abends fährt mein Mann wieder hin, ich hoffe dass ich mich getäuscht habe mit meinen Beobachtungen. Am Donnerstag wollen sie das Wasser aus dem Bauch punktieren, was nun die Ergebnisse der Untersuchung sind/waren - ach ja - ALLES IN ORDNUNG.

Man ist so frustriert nach solchen Besuchen, das er so krank ist ist das eine - aber das andere eben dass man nicht verstehen kann was los ist - wir wissen ja nicht mal was Sache ist.

Irgendwann werde ich einen Arzt bitten mich aufzuklären - wenn sie nicht sowieso Schweigepflicht haben. Das einzige was er kundgetan hat - dass sich sogar der arzt gewundert hat dass er soooooooo viel Wasser hat ( 1 Liter - 5 - 20 - ich habe keinerlei Richtwerte). all die Informationen die wir uns im Internet zusammengesucht haben, all die ganzen Mittel die wir in Rücksprache mit dem Arzt bestellt haben - sie liegen ungeöffet zu Hause bei meinem Schwiegervater... brauchen wir nicht. Also wir hätten es uns sparen können - im wahrsten Sinne des wortes.

Geändert von Hase72 (10.09.2013 um 15:30 Uhr)
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  #5  
Alt 10.09.2013, 19:00
Hase72 Hase72 ist offline
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Beiträge: 72
Standard AW: Auf den letzten Weg begleiten - wie kann man helfen?

Mein Mann ist gerade heimgekommen, er hat mit dem Arzt gesprochen: Der Tumor ist kein Einzelkind mehr (da hat sich der Arzt verplaudert - wo oder was - kein Kommentar), die Leber sollte noch funktionieren, Jahre hat er keine mehr und eigentlich wissen sie nicht warum es ihm so dermassen schlecht geht.

Wir werden weitersehen.
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  #6  
Alt 10.09.2013, 21:05
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard AW: Auf den letzten Weg begleiten - wie kann man helfen?

Hallo, Leberhautzeichen ist es keine - vielleicht irgendeine Pigmentstörung aufgrund der Bestrahlung, wobei diese schwarzen flecken eher aussehen wie schwarzer Hautkrebs....

Er hat uns heute beide nicht gefallen, er war irgendwie abwesend - in die Weite schauend - immer wieder von irgendwas redend - von den Kindern - zwischendurch huschte ein Lächeln über sein Gesicht - dann redete er irgendwas anderes - wiederholte - fast schon stotternd - und hörte mitten im satz dann auf. Er war sichtlich übermüdet - die Augen sind immer wieder von selber zugegangen. Vielleicht haben sie ihn ja auch auf andere schmerzmedikamente gesetzt - ich weiss es nicht.
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  #7  
Alt 10.09.2013, 23:03
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard AW: Auf den letzten Weg begleiten - wie kann man helfen?

Wissen ja nicht mit was wir rechnen sollen. sollen wir uns betreffend Hospiz informieren, so schlecht wie er nun die letzten 10 Tage abgebaut hat -muss ich sagen - wir sind alle sehr schockiert.
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