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  #1  
Alt 24.11.2013, 22:06
Benutzerbild von Sternschnubbe
Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Registriert seit: 15.10.2013
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Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

Liebe Betty, es tut mir so leid, mein aufrichtiges Beileid. "Deine Geschichte" zu lesen hat mich zu tränen gerührt. Du bist auch noch so jung und hast kein Elternteil mehr. Die Welt ist ungerecht. Einfach grausam.
Hast du denn noch Familie, die dich unterstützen kann?
Dass es dir nach 1 1/2 Jahren noch immer so schlecht geht, ist glaube völlig normal. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass es mir in 1,5 Jahren soviel besser geht. Und gerade an bedeutenden Tagen wird man die fehlenden Menschen erst recht vermissen. Weil wir sie immer in unseren Herzen tragen und wir sie lieben und uns an die Tage erinnern, die wir mit ihnen teilen durften. Und das nie wieder zu erleben, tut einfach weh.

Trotzdem wollte ich dir sagen, dass es schön ist, dass sich deine Mama von dir verabschiedet hat - "Sie bekam ein Zimmer in der Privatabteilung mit wunderschönem Blick auf See und Alpen.
Ich blieb bis 19.00Uhr bei ihr, hab sie gestreichelt, war einfach da. Sie war noch immer ansprechbar und verabschiedete sich mit den Worten, das sie mich liebt."
- ich hätte es mir so gewünscht, dass meine mama auch mir "tschüss" sagt. Vielleicht auch noch einmal meine Hand streichelt und sagt, danke für alles und ich liebe dich! Aber sie konnte es nicht. Meine Mama wurde ins Koma gelegt und ist dann wenige stunden später im Beisein meiner Schwester und mir eingeschlafen. Ich denke, Mama fand es schön, dass wir da waren. Wie ein Forum-Mitglied hier mal schreib: sie war bei mir, als ich auf die Welt kam und ich war bei ihr als sie die Welt verließ.
Also, ich kann deinen Schmerz verstehen und denke, dass er nie gehen wird. Erst recht nicht, wenn man sich karten von der Mama angeguckt und dass in solchen Momenten auch dein Papa präsent wird, ist auch völlig normal.

Liebe Betty, ich wünsche dir alles gute und viel kraft und hoffe, dass es dir irgendwann besser geht....
__________________
Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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  #2  
Alt 25.11.2013, 08:13
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

liebe betty..
auch mir tut es leid, daß du deine eltern so früh verloren hast.
als ich deine letzten zeilen las, bekam ich gänsehaut. wie schön, daß deine mami und du euch noch so verabschieden konntet. glaub mir, daß hat seltenheitswert und viele von hier.. auch ich.. hätten sich das so gewünscht.
das ist trotz des verlustes ein reichtum.
ich wünsch dir weiterhin viel kraft.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #3  
Alt 26.11.2013, 11:38
Betty28 Betty28 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2013
Ort: BaWü
Beiträge: 7
Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

Hallo ihr Lieben...
Zuerst einmal möchte ich mich für euren Zuspruch bedanken, es tut echt gut verstanden zu werden.
Viele aus meinem Umfeld können es nicht verstehen, dass ich 1 1/2 Jahre danach immer noch am kämpfen bin, jeden Tag. Mal mehr, mal weniger. Je nach Tagesform. Es gibt Tage, da rückt alles nach hinten, habe sehr unbeschwerte Momente. Dann gibt es wieder Tage, da falle ich in ein riesiges Loch... Bin verzweifelt und wütend, warum sie mich alleine gelassen haben.
Dann bin ich wieder um unsagbar traurig, dass ihnen nicht mehr Zeit geblieben ist, obwohl beide doch so tapfer gekämpft haben.
Ausserdem frage ich mich immer wieder, ob ich alles richtig gemacht habe? Ich mach mir heute noch schlimme Vorwürfe, dass ich 1 Woche vor Mamas Tod noch im Urlaub war. Obwohl ich wusste, das es ihr alles andere als gut ging. Ich habe meinen Urlaub damals mit dem Onko Doc besprochen, er meinte damals, ich müsste mir keine Sorgen machen, etwas Abwechslung würde mir gut tun. Wenn ich gewusst hätte, das es so schnell gehen würde, wäre ich nie und nimmer gefahren und hätte die Zeit mit ihr bewusst genossen.

Liebe Gitti, Ich drücke dich lieb zurück Ich hab gerade deine Geschichte gelesen.... Es tut mir so leid, dass du deinen Mann verloren hast. Es ist so schwer, geliebte Menschen so kämpfen und leiden zu sehen.

Liebe Gina79, ich kann deine Vorwürfe gut nach empfinden. Aber ich bin mir absolut sicher, du brauchst dir keine zu machen!!! Ich habe deine Geschichte gerade nachgelesen.
Dein Papa wollte bestimmt das ihr euch keine Sorgen macht und so viel Last von euch nehmen wie es nur geht. Meine Mama war oft auch so, sie wollte bis zum Schluss immer alleine auf die Toilette, weil sie nicht wollte dass ich sehe wie schlecht es ihr wirklich geht. Hat sich sogar am Abend bevor wir in mit dem RTW die Notaufnahme fuhren, gut gelaunt die Nägel lackiert (Hände und Füsse). Sie hat alle Register gezogen, um mir nicht noch mehr Angst zu machen, wie es der Krebs schon tat.

Liebe Sternschnubbe, vielen Dank für deine lieben Worte. Ich hab sie mir nun so oft durch gelesen und kämpfe jedes Mal mit den Tränen.
Es war eine super schöne Geste von dem Notfallarzt, dass er ihr ein so wunderschönes Zimmer für ihre letzte Reise organsiert hat und ich bin auch dankbar, dass ich mich auf diese Art und Weise verabschieden konnte. Denn das konnte ich bei meinem Daddy auch nicht... Ich konnte ihm keine lieben Worte auf seine letzte Reise mitgeben und dass tut mir heute noch weh.
Nein, ich hab leider niemanden in der Familie der mich Unterstütz, da unsere Familienverhältnisse sehr zerrüttet sind und meine beiden Omas und Opas gestorben sind, als ich noch ganz klein war.
Meine Mama war meine Familie... Ich war ganz alleine mit Beerdigung arrangieren, Ämter, Wohnung ect. Ich war nach allem so fertig und nicht fähig zu reagieren und agieren, dass ich an falsche Menschen geraten bin, die mir noch mehr schadeten.Ich wollte wohl einfach nicht alleine sein. Nun bin ich vor 4 Monaten von Zürich nach BaWü gezogen zu meinem Partner. Der mich zu meinen miesesten Zeiten kennen gelernt hat und mir wieder neuen Lebensmut geschenkt hat. Nun versuche ich mein Leben wieder auf dir Reihe zu kriegen.

Liebe Tine, auch dir vielen dank für deine lieben Worte und deine Fähigkeit in allem negativen doch etwas positives zu sehen... Du hast mir gerade meine düsteren Gedanken vertrieben.:

Alles liebe und viel Kraft wünscht euch eure
Betty
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  #4  
Alt 26.11.2013, 11:59
Kessy86 Kessy86 ist offline
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Beiträge: 63
Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

Liebe Betty,

deine Geschichte ist mir sehr nah gegangen und ich sitz noch immer mit Tränen in den Augen hier und möchte verusche die ein paar Zeilen zuschreiben....

Erstmal möchte ich dir sagen wie unendlich leid mir das alles tut und ich kann deinen Schmerz so gut verstehen, ich bin selbst 27 und habe meine Eltern auch beide an dieser schlimmen Krankheit verloren...

Du hast wirklich so viel mitgemacht und ich finde es toll das du jetzt deinen Leben wieder in die Hand nehmen kannst/willst, du bist sehr tapfer... aber die Trauer bleibt und wir können nur eins machen unsere Eltern in unseren Herzen weiterleben lassen und sie auf diese weise an unserem Leben teilhaben lassen....

Sie sind ein Teil von uns und werden es zum Glück auch immer bleiben.

Ich wünsche dir für die nächste Zeit alles erdenklich Gute und vorallem viel Kraft

Kessy
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  #5  
Alt 09.12.2013, 10:18
Betty28 Betty28 ist offline
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Ort: BaWü
Beiträge: 7
Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

Liebe Kessy, vielen Dank für deine lieben Worte... Es tut echt gut verstanden zu werden. Auch möchte ich dir für deinen Buchtipp danken. Ich nehme alle Anregungen gerne an, die mir helfen damit klar zu kommen. Gerne würde ich wissen, wie du damit lebst?

Nun steht die Weihnachtszeit vor der Türe und ich muss sagen es ist echt eine schwere Zeit. Vor allem muss ich echt aufpassen, dass ich nicht täglich ausraste. Wenn ich das genörgel von gewissen Menschen höre, oh nee bin schon wieder bei Mama und Papa zum essen eingeladen, keine Lust, oder ich geh halt hin weil es meine Eltern sind, da könnte ich jedesmal die Decke hoch und aus der Haut fahren.
Was würde ich dafür geben, dass ich Weihnachten auch mit meinen Eltern feiern könnte... So als wenn es wie früher wär...
Mit Papa den Baum kaufen und mit Mama die Wohnung schmücken, durch die Stadt bummeln. Mit ihr Weihnachtskeckse backen und Glühwein trinken.
Ihre total verrückten Ideen zu Weihnachten vermisse ich total. Oft wenn sie bummeln war, hat sie etwas verrücktes mitgebracht.
Haarreif mit Rentieren die an einer Feder montiert waren, einen singenden und tanzenden Schneemann/Rentier, Weihnachtsmützchen die wie eine Diso blinkten und mit dem sie dann singend am kochen war....
Leider kann mir mein Weihnachtswunsch nie erfüllt werden. Nicht mehr in diesem Leben.
Ich habe Weihnachten 26 Jahre lang geliebt. Nun ist es ein Fest voller trauer und schmerzen...
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  #6  
Alt 09.12.2013, 11:28
Benutzerbild von Schäferhund26
Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Beiträge: 141
Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

Liebe Betty,

ich verstehe dich nur zu gut.Ich werde dieses Weihnachten zum ersten mal alleine sein und bin furchtbar traurig.Das Fest war immer so wunderschön und auch wenn ich versuche es mir gemütlich zu machen,es wird doch nie so wie vorher.Wenn ich höre wie andere die Tage verbringen (dürfen) werde ich noch trauriger.
Was wirst du denn an Weihnachten machen?

LG,Valli
__________________
MEINE MAMA
1960-2013.Du wirst immer in meinem Herzen sein-bis wir uns wieder sehen.
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  #7  
Alt 09.12.2013, 12:30
Betty28 Betty28 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

Liebe Valli,
Ich weiss es noch nicht. Mein Partner hat sich erst vor einigen Wochen beruflich selbständig gemacht. Da fällt noch einiges an... Seine Eltern leben ja auch nicht mehr (Vater gestorben an BSDK, Mama hatte 4 Hirnschläge) und er möchte an Weihnachten feiern gehen. Was für mich der absolute Horror wäre.
1.Ich bin vor 5 Monaten von Zürich nach BaWü gezogen und für mich ist immer noch alles sehr neu. In der Disco in der er feiern möchte, kennt er alle... Ich nicht. Ich bin halt auch nicht der Mensch, der auf fremde Personen zugeht und quasselt und macht und tut.... Das ist halt nicht meine Natur, erst wenn ich Vertrauen gefasst habe werde ich lockerer...
2. An Weihnachten feiern gehen, habe ich noch nie gemacht. Irgendwie ist es das typische Bild, dass nur solche feiern gehen die keine Familie mehr haben und das will ich nicht. Es würde mich noch mehr runter ziehen.
Auf der anderen Seite, möchte ich ihm seinen Wünsch natürlich gerne erfüllen, aber ich mag nicht den ganzen Abend wie bestellt und nicht abgeholt rum stehen. Das kann noch was werden....
Was machst du?
liebe Grüsse
Betty

Geändert von Betty28 (09.12.2013 um 12:48 Uhr) Grund: Tippfehler
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