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  #1  
Alt 28.11.2013, 20:34
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Ich möchte noch einwerfen, dass bei einer Schwangerschaft das Immunsystem heruntergefahren wird. Das wirkt sich leider selten positiv auf eine Krebserkrankung aus.
__________________
lg
gilda
  #2  
Alt 28.11.2013, 20:45
Hope0212 Hope0212 ist offline
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Standard Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Es gibt Frauen die nach BK schnell schwanger wurden und danach nie wieder ein Rückfall hatten. Ist für mich ein positives Zeichen!

Warum soll es nicht auch in dem Fall was positives bewirken!
Im übrigen ist das Immunsystem nur in den ersten 3 Monaten geschwächt!
Ein Baby ist immer ein egoistischer Grund ob nun krank oder gesund.
Und zu wissen das die Familie und Freunde sich kümmern würde, beruhigt doch ungemein oder?

Es gibt Frauen die ein Baby bekommen und es in den Müll schmeißen, warum solltest du dann nicht eins bekommen.
Wir habe sooo viel Liebe zu vergeben!
Auch ich werde nach der Geburt klären, wer das Sorgerecht bekommt, für den Fall der Fälle.
Aber solche Sachen hat meine Freundin auch geklärt und die ist gesund.

Geändert von gitti2002 (08.12.2013 um 23:07 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
  #3  
Alt 29.11.2013, 01:28
paddi paddi ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Guten Abend, oder besser gute Nacht Ihr da draussen.

Ich kann mal wieder nicht schlafen, obwohl ich sowas von müde bin.
Ich bin mit dem Sortieren meiner Gedanken noch immer kein Stück weiter. Hab heute den ganzen Tag gearbeitet und im Anschluss noch einen Computer repariert. Also eigentlich Dauerbeschäftigung von Morgen bis Abend.

Gegen Mittag tauchte der Kindsvater im Geschäft auf. Zum Glück nur kurz. Er arbeitet nicht im Büro. Ich habe ihn seit seiner "Aussprache" nicht mehr gesehen. Ich wusste, dass seine Schicht gegen Mittag beginnen würde und wurde immer nervöser. Ein ganz kurzes "Hallo". Dann hab ich mich gezielt ganz fest in meine Arbeit vertieft. Er musste zum Glück auch gleich los.

Meine Mittagszeit verbrachte ich im Aufenhaltsraum, wo sich eine weitere Arbeitskollegin aufhielt. Wir hatten nie persönlichen Kontakt. Ich sass vor meinem Salat. Sie vor der Zeitung. Da fragte sie mich plötzlich: Was für ein Sternzeichen bist du?
Ich antwortete und sie begann gleich vorzulesen.
Es stand da in etwa: Ihr Partner steht ihnen in einer schwierigen Zeit zur Seite. Leben Sie in den Tag hinein und geniessen sie einfach mal das nichts tun.
Wie nett. Nicht wahr? Ich glaube nicht an Horoskope usw. Sah meine Kollegin wohl auch etwas ungläubig an.
Sie meinte, es hat immer was an solchen Aussagen dran. Ich schüttelte innerlich den Kopf und sagte nur. Ja, das Gegenteil trifft wohl eher zu.
Sie war einen Moment still und meinte, sie wäre froh, hätte ihre schwer kranke Tochter einen tollen Mann an ihrer Seite.
Sie weiss, dass ich Krebspatientin bin. Aber mehr auch nicht. Ich wusste dass ihre Tochter krank ist. Aber ich wusste nicht was sie hat.
Sie erzählte mir dann, dass ihre Tochter vor ein paar Jahren fast zeitgleich die Diagnose MS und Schilddrüsenkrebs erhalten hat. Und das mit etwas über zwanzig, wenige Tage vor ihrem ersten Hochzeitstag.
Ihre Tochter ging die ersten Jahre den schulmedizinischen Weg. Es klang nach sehr schweren Jahren. Seit 2 Jahren hat sie jede Behandlung bewusst abgebrochen. Und es würde ihr so gut gehen wie schon lange nicht mehr.
Dann leuchteten ihre Augen und sie erzählte mir, dass ihre Tochter nichts mehr von ihrer Krankheit hören will. Dass man in der Familie einfach nicht mehr darüber sprechen würde. Und dass sich alle freuen, dass die Tochter im 3. Monat schwanger sei.
Ich fragte sie, ob das geplant war. Sie verneinte. Ihre Tochter wolle das Kind aber unbedingt bekommen. Die Meinungen darüber, ob eine Schwangerschaft sich positiv od. negativ auf die Krebserkrankung und MS auswirken würden, gehen weit auseinander. Und ihre Tochter hätte sich für das Kind entschieden und auch dafür, dass es ihr nicht schlecht tun würde.
Wir sassen uns am Tisch gegenüber und schauten uns einfach nur an.
Sie meinte, dass sie natürlich Angst hätte. Aber dass sie mit ihrer Angst klar kommen würde.
Meine Pause war leider gleich um. So konnte ich ihr nur noch schnell sagen, dass ich ihrer Tochter ganz viel Kraft und Zuversicht wünsche. Und auch ihr die nötige Gelassenheit und das Vertrauen dass alles gut kommt.

Ich grübelte die ganze Zeit daran herum. Warum erfahre ich so etwas genau jetzt. Von einer Arbeitskollegin mit der ich sonst nie über irgend etwas persönliches gesprochen hatte.

Der Tag wirkte endlos lange. Ich musste mich verdammt anstrengen um noch konzentriert arbeiten zu können und mir war die ganze Zeit flau im Magen.
Genau als ich Feierabend hatte, kam der Kindsvater wieder ins Büro um sich zu verabschieden. Ich wich ihm aus. Er schien noch irgend etwas zu erledigen. Ich wartete auf meine Tante, die mich mit ihrem neuen rollstuhlgängigen Auto abholen kam. Wir packten noch das Fahrrad von meiner Mutter ein und wollten es mit der Befestigung fixieren. Doch irgend etwas schien zu klemmen.
Da kam dann gleich der Kindsvater und half meiner Tante. Die beiden kennen sich ja auch.
Mir wurde dermassen übel, dass ich zur Toilette flüchtete und mich übergeben musste. Es fiel zum glück niemandem auf, weil alle mit dem Befestigungsproblem beschäftigt waren.

In meinem Kopf ist ein riesen durcheinander. Ich hoffe fest, dass ich das übers Wochenende etwas sortieren kann.

@Hope0212
Danke für Deine positiven Worte. Es tut gut zu lesen, dass nicht alle nur mit Vernunft denken.
Ich wünsche Dir und Deinem Baby einfach nur das Allerbeste. Fühl dich Ich würde mich riesig freuen, mal wieder was von Dir zu lesen.

Nicht dass mich jemand falsch versteht. Ich will das Thema ja nicht beeinflussen. Sondern beide Seiten hören.

Ich danke Euch für Eure offenen Worte.
Bis bald und schlaft alle schön
  #4  
Alt 29.11.2013, 07:59
Vampirin Vampirin ist offline
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Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Ich möchte noch kurz etwas dazu sagen:

@ hope
Deine Situation ist nicht mit der von paddi zu vergleichen. Du hast momentan keine Metastasen und deine Krankheit schreitet nicht voran. Das ist ein großer Unterschied. Im übrigen denke ich das man so eine Entscheidung durchaus mit einer gehörigen Portion Vernunft angehen sollte. Denn hier geht es um zwei Leben und es ist nicht einmal klar, ob beide die Schwangerschaft überhaupt überstehen.

Liebe paddi
Ich weiß die Entscheidung ist nicht leicht. Hol dir nochmal Rat bei Ärzten und kläre ganz deutlich ab was passieren kann wenn du dich jetzt nicht behandeln lässt und welche Konsequenzen deine Medikamente für das Ungeborene haben. Das solltest du wissen bevor du eine so wichtige Entscheidung triffst.
  #5  
Alt 29.11.2013, 08:55
Tanja1968 Tanja1968 ist offline
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Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Hallo paddi,

ich schreibe hier nicht, um dich zu einem pro oder contra der Schwangerschaft zu bewegen. Aber ich möchte einen Punkt ansprechen, den du irgendwie ausgeklammert zu haben scheinst.
Zitat:
Nun, meinem ex. Partner habe ich bis anhin natürlich nichts erzählt. Ich bin noch zu sehr verletzt und mag mich nicht mit ihm auseinandersetzen. Zudem ist es eine Entscheidung die ich für mich treffen muss.
Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Es ist und bleibt das Kind deines (Ex)Partners. Das heißt, auch er hat ein Mitspracherecht und - falls du dich für das Kind entscheidest - auch ein Sorgerecht!!!
Da ihr euch ja auch beruflich begegnet, wird die Schwangerschaft vor ihm nicht zu verheimlichen sein. Natürlich kann es sein, dass er sagt, dass ihn das nicht interessiert und bestenfalls "nur" den Unterhalt bestreitet (was du bei Bekanntgabe des Vaters nicht ablehnen kannst!).
Bekennt er sich aber zu dem Kind, hat er definitiv Anspruch auf ein Sorgerecht. Und selbst, wenn er das nicht tut: dein Kind hat ein Anrecht darauf zu wissen, wer sein biologischer Vater ist - egal wo es aufwächst.
Auch Paare, die sich trennen, bleiben ein Leben lang durch ein gemeinsames Kind miteinander verbunden - ob ihnen das nun gefällt oder nicht. Und die Identität eines Kindes wird durch beide Partner gespeist. Dem Kind einfach den Vater vorzuenthalten finde ich höchst problematisch und egoistisch, auch wenn dies aus Sicht der Mutter erst mal sinnvoll erscheinen mag. Ein Kind sollte immer das Recht haben, sich selbst für oder gegen einen Elternteil zu entscheiden, aber dafür benötigt es möglichst vorurteilsfreien Zugang dazu.
Und egal, wie wir zu unseren Eltern stehen mögen: sie sind ein Teil von uns, der nicht ausradiert werden kann.

Vielleicht sollten deine Gedanken auch mal in diese Richtung gehen.
Liebe Grüße
Tanja
  #6  
Alt 29.11.2013, 09:26
paddi paddi ist offline
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Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Liebe Tanja. Du hast natürlich mit allem recht. Nur ist der Zeitpunkt jetzt einfach nicht passend. Was soll ich mit ihm reden, wenn ich mich vielleicht ja doch noch gegen das Kind entscheide? Es geht im Moment um mein Kind und um mich. Ich muss für mich und das Kind eine Entscheidung fällen. Und das möchte ich erst mal ohne ihn tun. Ich mag jetzt einfach noch nicht mit ihm sprechen. Die Verletzung ist einfach noch zu gross. Alles zu seiner Zeit.
Danke trotzdem. Du hast ja Recht.
Lg paddi
  #7  
Alt 29.11.2013, 09:47
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Hallo Paddi,

deine Geschichte ist schon sehr speziell.
Leider schreibst du nicht, wie alt du bist, wann du erkrankt bist und wann du die Chemotherapie hattest. Du schreibst auch nichts über das Tumorgrading und eventuellen weiteren Behandlungen.

Was du schreibst, das du Wasser mit Tumorzellen in der Bauchhöhle hast.
Das ist schon eine relativ heftige Diagnose. Ob du ohne Behandlung überhaupt eine Chance hast, kann ich nicht sagen. Aber ich glaube nicht, das man damit ein Kind austragen kann.
Ob es verantwortlich wäre, dem Kind gegenüber und aus deiner Sicht mag ich nicht beurteilen.

Das mag hart klingen, aber du hast ja nach Meinungen gefragt

Unabhängig davon kann ich Tanja nur zustimmen. Ein Kind "gehört" nicht der Mutter. Es hat ein Recht darauf den Vater zu kennen und Zeit mit ihm zu verbringen. Genauso haben Väter Rechte.
Mich hat wirklich sehr gestört, dass du deiner Schwester das Kind geben würdest und dem Vater vorenhalten würdest.
Ein Solches Verhalten ist unabhängig von Krankheiten nicht hinnehmbar.
Das du verletzt bist, kann ich verstehen. Aber Trotzdem hat auch der Vater das Recht einbezogen zu werden.


Viele Grüße
Susi
__________________

  #8  
Alt 29.11.2013, 10:28
paddi paddi ist offline
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Standard AW: Krebs und Schwangerschaft. Wie weiter?

Liebe Susi

Ich habe ja nicht gesagt, dass ich ihn im dunkeln stehen lassen will. Ich kenne seine situation, seine familienverhältnisse und auch seine einstellung. Wenn sich die nicht ändert und davon gehe ich eigentlich aus, dann wäre es ihm überhaupt nicht möglich alleine für sein kind da zu sein. Und die nötige unterstützung erhält er wohl nicht. Seine familie ist dermassen zerstritten seit jahren.
Ist es jetzt klarer warum ich mich dermassen absichern muss, um überhaupt nur im Entferntesten an eine entscheidung denken zu können? Meine schwester würde den vater niemals aussen vor lassen. Aber ihr ist es möglich für das kind da zu sein, wenn nötig. Und das gibt mir ein sehr gutes gefühl.
Ich denke der vater wäre schlussendlich auch für sein kind da. Auch wenn er zwar mal klar gesagt hat, dass er jetzt ganz klar kein kind möchte. Wollte ich ja auch nicht! Aber alleine wird er es sowieso nicht schaffen und auch nicht wollen. Es wäre unrealistisch.
Ich versuche doch nur abzuwägen und vorzusorgen. Es ist mir klar,dass schlussendlich ein paar personen zusammen sitzen müssen. Aber erst muss ICH mal einen klaren kopf habe und wissen was ich tun will.
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