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  #1  
Alt 23.12.2013, 13:26
Eisbärchen Eisbärchen ist offline
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Registriert seit: 21.10.2007
Beiträge: 21
Standard AW: Alles raus oder Brusterhaltend

Kann jetzt nur von "eigenen" Erfahrungen berichten...

Aufgrund des schwerwiegenden Eingriffs raten Ärzte meines Erachtens eher zur OP mit Brusterhaltung. Ich meine, weil die Wunde natürlich viel länger braucht, um zu heilen und auch weil es für Frauen natürlich sehr schwer ist, sich von ihren Brüsten zu verabschieden. Allerdings sollte man die Menschen doch umfassender aufklären und zumindest eine Amputation vorschlagen. Macht man meiner Erfahrunge nach aber kaum. Ich schätze man möchte verhindern, dass die Patientinnen abwandern und sich dort operieren lassen, wo man ihnen die Brust erhält. Jedenfalls solange bis nachoperiert oder doch amputiert werden muss - oder die Patientin an der Krankheit verstirbt...

Als ich den Arzt fragte, ob einen Amputation die Überlebenschancen verbessert, hat er nur mit dem Kopf geschüttelt. Daher hat man's dann auch nicht machen lassen, um diesen Eingriff meiner Mutter zu ersparen. Im Nachhinein hätte man's besser gleich machen lassen. Nach zwei Jahren wurde wieder einiges dort gefunden und natürlich nach der histologischen Untersuchung einiges mehr als man je mit Ultraschall & Co sehen könnte.

Ich persönlich denke, es ist ein hohes Risiko, was man mit einer Brusterhaltungs-OP eingeht. Es können immer noch Krebsvorstufen in der Brust sein, die bei der OP nicht mit rausgeschnitten werden usw. Warum lassen sich denn die genetisch vorbelasteten Hollywood-Stars die Brüste abmachen, obwohl sie noch gar keinen Tumor haben?

Möglicherweise kommt es aber auch auf die Art des Tumors an. Wächst er schnell oder eher langsam? Es gibt ja auch Frauen, die sich brusterhaltend operieren ließen und dann nie mehr Probleme hatten oder zumindst über viele Jahre nicht.

Du hast ja noch Zeit zum Überlegen. Vielleicht solltest du deinem Bauchgefühl vertrauen.

LG + alles Gute

Eisbärchen
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  #2  
Alt 23.12.2013, 13:41
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.907
Standard AW: Alles raus oder Brusterhaltend

Eisbärchen, du kannst eine prophylaktische Mastektomie nicht mit einer kurativen Ablatio vergleichen. Wenn man erst mal Brustkrebs hatte, ist die Gefahr weniger ein Rezidiv, sondern Fernmetastasen. Die können auch auftreten, wenn die Brust abgenommen wurde.
__________________
lg
gilda
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  #3  
Alt 23.12.2013, 15:26
Kayar Kayar ist offline
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Beiträge: 396
Standard AW: Alles raus oder Brusterhaltend

Hi Brynia,

ich habe mir ja beide Seiten abnehmen lassen und sofort mit Silikon wieder rekonstruiert. Inzwischen sind gute 12 Wochen herum, das Ergebnis ist phantastisch was Optik und Beweglichkeit an geht. Ich spüre natürlich das etwas anders ist, vor allem wenn ich im Bett lese und das Buch auf den neuen Busen stütze ist das Gefühl sehr wenig. Auch bei Berührungen ist halt wenig Gefühl drin.
Die Brust selber ist weich aber straff, wie in jungen Jahren halt, aber nicht irgendwie unnatürlich. Sie bewegt sich auch etwas mit wenn ich mich bewege, ist aber mit einem großen C auch nicht wirklich klein.
Ich fühle mich komisch wenn ich auf dem Bauch schlafe, aber bei normalen Dingen im Alltag oder beim Sport fühlt sie sich so normal an, dass ich garnicht dran denke.
Die Narben sind bereits sehr verblasst, um die BW herum sieht man sie fast nicht mehr, die senkrechte ist sichtbar aber nicht mehr "giftig" und die Quernarbe sitzt genau in der Falte der Brust und ist nur zu sehen wenn ich Handstand mache.

Ich habe keinerlei Fremdkörpergefühl und auch nicht das Problem eines Verlustes..ich habe ja nichts verloren. Es ist eher wie bei einem Teddy, der eine neue Füllung bekommen hat....

Optisch, psychisch und physisch also optimal. Wbei ich mir so eben auch die Bestrahlung erspart habe. Für mich war es eindeutig die beste wahl auch wenn die ersten 2-3 Wochen nach OP echt eklig waren und ich gewaltig geflucht habe...


Ich wünsche Dir alles, alles Gute!

Kayar
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  #4  
Alt 24.12.2013, 01:42
Norma Norma ist offline
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Beiträge: 1.157
Standard AW: Alles raus oder Brusterhaltend

Hallo,

über Mastektomie kann ich nichts schreiben; hatte Ablatio der rechten Brust und komme damit gut klar.

Aber auf Katharinas Antwort möchte ich eingehen, weil auch ich der Meinung bin, dass sehr viele Frauen im Diagnose-Schock zu vorschnell "alles über sich ergehen lassen, um ganz schnell das *Ding* los zu werden".

Brustkrebs ist KEIN Notfall! Jede Frau, die ganz frisch so eine Diagnose bekommen hat, sollte sich genügend Zeit lassen, um erst einmal Infos über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten einzuholen (neadjuvante Chemo, brusterhaltend, Mastektomie oder Ablatio mit späterem Aufbau etc).

Auch ich bekam sofort nach gesicherter Diagnose eine KH-Einweisung zur Operation... und habe es nur dem glücklichen Umstand der bereits vorhandenen Internet-Erfahrung zu verdanken, dass mich andere Betroffene rechtzeitig "aufklärten".
Daraufhin zweite Meinung eingeholt und die fiel gänzlich anders aus: KEINE sofortige Op (Tumor viel zu groß, 5 cm) und schon gar nicht brusterhaltend. Stattdessen neoadjuvante Chemo und Ablatio; auch dann, wenn der Tumor gut auf die Chemo ansprechen sollte.

Nun hatte ich zwei Meinungen und musste entscheiden.

Überzeugt hat mich dann die zweite Variante, weil die Ärztin (für mich) überzeugend ihre Sichtweise darlegen konnte und auch auf Nachfragen nicht ungeduldig reagierte (wie es bei der Erstdiagnose der Fall gewesen ist) sondern bereitwillig alle Vor- und Nachteile aufzählte.

Mein Rat ist also der gleiche wie Katharinas: Bevor man hinterher eine Therapie-Entscheidung bereut, sollte man erst einmal Ruhe bewahren und sich informieren. Unter Umständen kann bereits DAS überlebenswichtig sein.

Alles Gute für Alle!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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