#1
|
|||
|
|||
Leben mit nur einem Lungenflügel
Hallo zusammen,
da bei mir für nächste Woche die Entfernung meines kompletten rechten Lungenflügels geplant ist und ich eine Heidenangst habe, wollte ich mich hier mal erkundigen, ob jemand von euch diese OP sich schon bekommen hat. Für Informationen wäre ich unendlich dankbar. Wie War die OP? Wie die Zeit direkt nach der OP? Wie schnell erholt man sich? Wie lebt es sich mit einem Lungenflügel? Die Alternative wäre nochmal eine Chemo, da die erste nicht wirklich gewirkt hat. Schon mal vielen Dank für alle die mir weiterhelfen können. Liebe Grüße Petra |
#2
|
|||
|
|||
AW: Leben mit nur einem Lungenflügel
Hallo Petra, herzlich willkommen hier!
Ich lebe seit fast 7 Jahren mit einer halben Lunge, mir wurde der linke Lungenflügel entfernt, meine komplette Diagnose kannst du hier unter Profilnachrichten lesen. Ich war nach der Op 6 Tage stationär, schmerzmäßig ist man gut eingestellt. Danach bin ich 3 Wochen zur AHB gefahren und hatte dann im Anschluß noch 2Zyklen adjuvante Chemotherapie. Die AHB kann ich dir nur dringend anraten, die ist enorm wichtig mit den Anwendungen, vor allem die Atemtherapie. Heute gehe ich täglich spazieren, fahre mit dem Rad, mache leichtes Krafttraining. Eine positive Einstellung finde ich sehr wichtig. Ich habe mich mit einer Krankheit arrangiert. Eine Operation würde ich der Chemotherapie immer vorziehen. Wenn du noch Fragen hast, beantworte ich diese gern, bin allerdings vom 23.-27.6.14 verreist. Liebe Grüße Heidrun |
#3
|
|||
|
|||
AW: Leben mit nur einem Lungenflügel
Liebe Heidrun.
Ich habe eine Mordsangst vor der OP. Wie ist das direkt nach dem Aufwachen auf der Intensivstation? Hat man das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen? Oder Schläuche im Hals? Atmet man selber oder ist man an so ner Maschine? Hattest du starke Schmerzen? Und wie lange dauerte es Bis du das Gefühl hattest dass es dir wieder halbwegs gut geht? Kriegt man von den Tagen auf der Intensivstation was mit? Ich habe große Angst vor dem Gefühl aufzuwachen und keine Luft mehr zu bekommen. Vielen lieben Dank für deine Infos und die weiterhin alles Gute und Einen schönen Urlaub Petra |
#4
|
|||
|
|||
AW: Leben mit nur einem Lungenflügel
Liebe Petra,
auch ich bin operiert worden, vor fast genau 2 Jahren. Bei mir wurde der rechte Lungenflügel entfernt (sowie das Rippenfell, außerdem Ersatz von Herzbeutel und Zwerchfell). Also, ich will versuchen, Dir alle Fragen zu beantworten. Bei mir war es so: Die Zeit im Krankenhaus nach der OP war gar nicht schlimm! Wie Heidrun schon geschrieben hat, wird man schmerzmäßig gut eingestellt. Ich hatte einen Schmerzkatheter, dadurch hatte ich überhaupt keine Schmerzen verspürt. Nachdem dieser gezogen wurde, bekam ich Schmerztabletten, was dann auch völlig ausreichte. Das Gefühl keine Luft zu bekommen, hatte ich zu keinem Zeitpunkt! Als ich auf der Intensivstation aufgewacht bin, hatte ich auch keinen Schlauch im Hals (davor hatte ich zuvor auch Panik), sondern habe selbständig geatmet. Ich bin nachmittags vom OP auf die Intensivstation gebracht worden, an diesen Tag habe ich nur noch wenig Erinnerung. Zwei Dinge habe ich behalten( die mir sehr wichtig gewesen waren); ansonsten habe ich mir hinterher erzählen lassen, dass ich mich wohl ausgiebig mit meinem Besuch und den Krankenschwestern unterhalten habe, aber davon weiß ich nichts mehr. Am nächsten Tag, also dem Tag nach der OP, war ich sehr schlapp; meine Blutwerte (Sauerstoff? Bin mir nicht mehr sicher) erholten sich nicht so schnell wie erwartet. So bekam ich dann noch eine Blutkonserve; ab da ging es richtig schnell aufwärts. Am nächsten Tag habe ich dann schon mit den Krankenschwestern einen Spaziergang auf den Balkon gemacht. Ich kann mit dem einen Lungenflügel gut leben. Einschränkungen merke ich natürlich schon (bei 30% Lungenvolumen kein Wunder), aber den Alltag – samt Kindern und Berufstätigkeit – kann ich gut meistern. Probleme bereitet mir schnelles Gehen und Treppensteigen (mehr als 2 Stockwerke). Aber dann gehe ich eben langsam und nehme wenn ich höher hinauf muss den Aufzug oder mache zwischendurch eine Pause. Man muss sich eben etwas umstellen, und durch Training wird es ja auch besser. Apropos Training: Kümmere Dich auf jeden Fall um „Atemgymnastik“, „Atemschulung“ oder wie auch immer es in „Deiner“ Klinik genannt wird. Je eher man damit anfängt, umso größere Erfolge lassen sich erzielen. Mittlerweile habe ich auch wieder mit Sport angefangen. Ich wünsche Dir für die OP und die Zeit danach alles Gute. Wenn Du mehr wissen willst, kannst Du mich auch gerne fragen. LG Juliana http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=65658 Geändert von gitti2002 (24.03.2015 um 16:52 Uhr) Grund: Link eingefügt |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|