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Alt 30.06.2014, 21:02
Mina1988 Mina1988 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2014
Beiträge: 11
Standard AW: Ich hab es noch nicht verstanden...

Liebe Tani,

mein herzliches Beileid. Es tut mir sehr leid, dass du deine Mama verloren hast.
Mein Papa ist letzte Woche auch für immer eingeschlafen
Ich weiß sehr gut,was du gerade durchmachst.
Mein Papa hatte auch Krebs. Wir haben dies im März diesen Jahres erfahren und es war schrecklich.
Drei Monate später kam er dann ins Krankenhaus, weil er durch die Gehirnmetastasen epileptische Anfälle hatte. Er schlief dann 5 Tage später ein und hat sich aber auch am letzten Tag verabschieden können, worüber wir sehr froh waren.
Als ich damals vom Krebs erfahren habe, habe ich permanent geweint, als es dann hieß, dass es keine Heilung mehr gibt, hab ich auch wieder geweint und habe mich glaube ich schon drauf eingestellt.
Als ich meinen Papa in den letzten Tagen im Krankenhaus gesehen habe, habe ich auch die ganze Zeit geweint, weil es mir weh tat, ihn mit diesen Krämpfen zu sehen. Ich war nur noch am Weinen. Mir war klar, dass es nicht gut aussieht. Die Ärzte sind auch ständig auf uns zugekommen und haben uns gesagt dass es nicht gut aussieht. Er wurde zuletzt von der Intensivstation in ein "Sterbezimmer" verlegt. Das war so schrecklich. Zu wissen, dass ich meinen Papa bald nicht mehr sehen werde. Ich habe ihn schon vermisst, noch bevor er eingeschlafen ist.
Als er dann einschlief, konnte ich nicht weinen. Ich habe glaub ich zuerst garnicht realisiert, dass mein Papa wirklich nicht mehr da ist.
Am nächsten Morgen kam alles heraus und ich habe den ganzen Morgen geweint. Ich wusste garnicht, dass ein Mensch so viel Weinen kann wie ich an diesem Morgen.
Jedenfalls kann ich seitdem auch nicht mehr "viel" Weinen. Es gibt bei mir immer mal wieder solche Momente, in denen ich weine und es herauslasse.
Ich glaube, Trauern bedeutet nicht gleichzeitig, dass man Weinen muss. Trauern bedeutet auch einfach nur traurig zu sein und an deine Mama und an meinen Papa zu denken.
An was ich mich klammere und festhalte ist, dass es das aller Wichtigste ist, dass mein Papa nicht mehr leiden muss und von der Krankheit erlöst ist.
Ich bin auch erst 26 und habe eine 8 Monate alte Tochter, die mich auch ablenkt und mir die Kraft gibt.
Diesen kommenden Donnerstag ist die Beisetzung, davor habe ich auch nochmals Angst, ich denke, da wird es auch wieder hoch kommen.
Und so wird es immer wieder Momente geben, denke ich... Ich hoffe zumindest, dass ich richtig liege und ich nicht auch irgendwann in ein Loch falle. Manchmal denke ich auch, dass mein Papa bei meiner Mama zu Hause ist und alles gut sei. Ich liebe meinen Papa so sehr und er fehlt mir auch so wahnsinnig.

Ich wünsche dir viel Kraft, fühl dich gedrückt.

Mina
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