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#1
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Danke für eure Worte.
Habe die letzten Tage bis nachts durchgelernt und habe heute promt meine Belohnung erhalten - erste Prüfung sehr gut bestanden! Hatte Papas Herz dabei (habe ein goldenes Amulett mit Papas Asche drin). Vielleicht hat das mir die Kraft gegeben. Freuen tu ich mich nicht. Da fehlt einfach jemand, der mir sagt, dass er stolz auf mich ist. Ich stell mir seine Worte immer vor, aber das ist einfach nicht ansatzweise das Gleiche. Hatte heute nur 2 Stunden Schlaf. In denen hab ich geträumt, dass ich mit Papa auf Terrasse sitze und er meine Hand nimmt. Keiner hat das so getan wie Papa. Wenn meine Hand irgendwo lag, hat er seine darunter geschoben - gedreht - und meine gepackt. Ich vermisse dieses Handhalten so unendlich. Klingt vielleicht doof, aber mir haben solche Kleinigkeiten immer so arg viel gegeben. Mit solchen Gesten habe ich immer meine Seele aufgetankt. Der winzige Traum hat mich direkt so aus dem Konzept gebracht, dass ich weinend aufgewacht bin. Ich verfluche diese Sehnsucht. Gestern waren es zudem exakt 8 Wochen ohne Papa. 2 Monate. Oh Gott, wie wenig das erst ist. Und es sollen noch so viele Jahrzehnte folgen? Bevor ich wieder ins Grübeln komme, widme ich mich wieder meinem Anatomiebuch. Thema Lunge spare ich mir bis zum Ende auf. ![]() Bleibt tapfer. Luisa. Geändert von LSN (03.07.2014 um 21:50 Uhr) |
#2
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Liebe Luisa,
wenn ich bei dir lese - muss ich ganz oft mit den Tränen kämpfen. Ich habe vor 6,5 Jahren meinen Vater (er hatte Magenkrebs) verloren, und 2 Jahre später meine Mutter (Parkinson) - kenne also auch den Schmerz des Verlustes (wobei ich allerdings damals 41 Jahre alt war). Und ich finde es so bewundernswert, wie du dich "schlägst". Ich habe zwar damals auch die Erfahrung gemacht, dass man "von irgendwoher" die nötige Kraft zum weitermachen bekommt, aber in deinem Fall ist das gerade schon ganz besonders erwähnenswert! Vielleicht schickt dein Papa dir die Energie dafür.... Ich habe deine vergangenen Beiträge gelesen und bin so gerührt, wieviel Liebe aus ihnen spricht! Ich wünsche dir aus tiefstem Herzen eine lebbare Trauer, die dich nicht lähmt - sondern die dich umhüllt, wie eine wärmende Decke ... ![]() und dass es nicht allzulange dauert, bis der Schmerz und die Sehnsucht nicht mehr so schlimm an dir nagen - sondern die Erinnerungen dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert... |
#3
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Ich weiß nicht, was ich getan habe, dass ich so bestraft werde. Und ich kann auch langsam einfach nicht mehr.
Ich war seit Freitag mit meinem Freund zusammen in der Heimat. Mussten jedoch gestern Abend wieder nach Berlin, da ich jetzt gleich zur Uni zum Selbststudium muss - habe Dienstag Prüfung. Ich muss zugeben, dass ich ein sehr schnelles aber auch sehr sicheres Auto fahre. Fahre viel, überwiegend Autobahn, kenne mein Auto gut, musste schon in vielen unverschuldeten Situation richtig reagieren. Ich war auf der Autobahn, knappe 20km von der Heimat entfernt.Autobahn war komplett frei, vereinzelt mal ein LKW. Ich fuhr auf der Mittelspur mit etwas über 200km/h. Dann kam eine langgezogene Kurve und ich konnte mein Auto nicht mehr lenken. Es ging absolut nichts mehr. Mir war plötzlich eiskalt, mein Freund fragte ob was nicht stimmt. Es gingen auch direkt alle Warnzeichen an. Batteriewarnung, "Kühlwasser, schalten Sie den Motor sofort aus.". Er beruhigte mich dann und wir brauchten knappe 2km, um mein Auto auf den Standstreifen zu lenken. Wäre mehr Verkehr gewesen oder überhaupt ein Auto auf meiner Spur, wir wären wohl beide tot gewesen. Der Mercedes-Notdienst kam sofort. Brachte uns sicher nach Berlin in die Werkstatt, spendierte ein Taxi nach Hause. Wollte keinen Leihwagen und kein Auto mehr an dem Tag haben. Ich bin immer noch fix und fertig. Ist mein Papa da oben so unfähig? Werde ich bestraft für irgendwas? Oder gibt es diese "höheren Mächte" gar nicht? Ich weiß nur, dass ich keine Kraft mehr hab. Punkt. |
#4
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Liebe LSN..
ich möchte Dir gern eine weitere Ansicht von dem Vorfall auf der Autobahn mitgeben: Wie Du schreibst, hätte das auch ganz böse ausgehen können. Doch Dein Daddy war euer Schutzengel und hat Euch vor Schlimmeren bewahrt. Liest sich doch schön, oder? Liebe Grüße, Tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#5
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Liebe Luisa,
es ist immer schlimm einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen. Das wird irgendwann mit der Zeit besser, nur verschwindet es nie, es ändert sich aber. Du hast niemanden etwas getan und wirst auch für nichts bestraft. Es gibt leider viele Sachen im Leben die einfach keinen Sinn haben. Es hilft dann auch kein Hinterfragen, nach dem warum oder weshalb. Das mit der Autobahn sollte man nicht überbewerten aber ich möchte dir gerne etwas erzählen, vllt hilft es dir. Mein Vater ist vor 4 Jahren gestorben, die Lücke ist natürlich auch heute noch da aber anders. Letztes Jahr hatte ich ein leichtes ziehen im Bauchbereich und ich bin nicht der Mensch der sofort zum Arzt geht. Da es aber schon zu spät für den Hausarzt war und es mir komisch vor kam, entschied ich mich ins Krankenhaus zu fahren. Irgendwas sorgte dafür das ich dahin fahren sollte. Letzten Endes war es die absolut richtige Entscheidung, denn man diagnostizierte Krebs. Für mich war es naheliegend das da jemand auf mich aufpasst, denn die Schmerzen hatten mit der Krebserkrankung nicht wirklich was zu tun. Komischerweise waren sie auch kurze Zeit später verschwunden. Es gibt vieles was wir nicht begreifen oder verstehen aber es wird mit der Zeit besser. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Zuversicht. Mathias |
#6
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Habe soeben mein Auto wieder abgeholt und mich doch für die Sichtweise entschieden, dass Papsi mich vor Schlimmerem bewahrt hat.
Hatte heute eine Wimper im Gesicht. Eine Freundin nahm sie auf ihren Finger und ich wünschte mir, dass Papa noch lange lebt. Bis mir auffiel, dass das nichts mehr bringt. Und mir ist einfach kein anderer Wunsch eingefallen. Ich wünsche mir bei allen "Wunschsachen" seit 3 Jahren, dass der Krebs nicht siegen wird. Tja, Pech. Da sieht man wieder mal, wie sehr das alles Besitz ergriffen hat. Heut ist wieder ein schlimmer Tag mit vielen doofen Gedanken und Tränen. Papi und ich waren immer so WM-vernarrt. Er hatte sich so sehr auf dieses Jahr gefreut. Wir wollten zusammen zum Brandenburger Tor zum Public Viewing. Ich geh morgen mit Freunden. Und mit meinem Herz mit Papas Asche drin. Ich hoffe, dass wir was zu Jubeln haben. Ich bin so wütend, dass mein Weltbester Papi gehen musste. Und nicht irgend so ein doofer Papa, der nie für seine Kinder da ist oder sie gar schlägt oder vergewaltigt. Die braucht doch niemand. Aber ich brauche meinen Papi noch so sehr. Bin so hilflos. |
#7
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Liebe LSN,
für die morgige Prüfung möchte ich dir viel Erfolg wünschen und schicke noch ein großes Kraftpaket für die Vorbereitung auf das Physikum auf die Reise. Dein Papa sitzt da oben auf der Wolke und hält seine schützende Hand über dich. Liebe Grüße, Elisabethh. |
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