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  #1  
Alt 18.07.2014, 19:53
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Liebe Angela,

meine Mama hatte auch ein kleinzelliges BC. Ihr ging es nach der Diagnose noch 19 Monate richtig gut, trotz ständiger Chemotherapie. Wir hatten noch eine ganz tolle und intensive Zeit! Bei jedem ist der Krebs anders und wer weiß, vielleicht besiegt Dein Papa das Mistvieh ja ganz. Auch solche Fälle gab es schon beim Kleinzeller!

Kopf hoch und auf in den Kampf! Solange es Deinem Papa gut geht und er alles gut verkraftet und sein Kampfwille da ist, gibt es noch viel Hoffnung!!!!

LG! Tina
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  #2  
Alt 18.07.2014, 23:33
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Taziana Taziana ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Hi,

Erstmal tut es mir leid, dass dein Papa diese Diagnose bekommen hat.

Meine Mama hatte eine ähnliche Diagnose: T3 N2 M1 (zu beginn) später T4 N3 M1b... Es war ein Adenokarzinom. Es gibt keine Allgemeingültige Regel Wielange Menschen mit der Diagnose leben, die Arzt haben meiner Mama ca. 10 Monate.
Sie starb nach genau einem Jahr.

Es kommt wohl drauf an wie schnell sich Metastasen ausbilden und wie gut man auf Behandlungen anspricht und die körperliche verfassung. Daher wird dir niemand sagen können wie lange dein Papa noch zu Leben hat. Fakt ist leider, dass das Stadium deines Papas Stadium 4 entspricht und somit nichtmehr zu heilen ist. Das liegt an dem M1 - Bei deinem Papa die lebermetastase... Meine Mama hatte erst lymphknotenmetastasen - dann nach und nach überall anders.
Leider ist die Verbreitung der Metastasen nicht aufzuhalten, man kann die vorhandenen Metastasen zum Teil gut in den Griff bekommen, manche kann man operieren, manche werden versucht mit Bestrahlung in den Griff zu Kriegen...

Du kannst gerne bei Wikipedia unter Bronchialkarzinom mal nachlesen, da steht alles über die verschiedenen Stadien.
Auch bei lungenkrebs.de gibt es Infos zu zB: Tumorstadien bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
TNM-Klassifikation

Das kann für dich als "neues Mitglied" evtl interessant sein. Du kannst mich natürlich gerne anschreiben, wenn du das Bedürfnis Hast. Meine Mama hatte schon körperliche Beschwerden als der Krebs entdeckt wurde (eine lungenemobolie und dementsprechende Symptome).

Ich möchte dir raten, die Zeit in dem es ihm sehr gut geht zu genießen. Vor allem während einer chemo gibt es immer wieder heftig Hochs und Tiefs. Meiner Mama ging es während der chemo recht gut und sie könnte die zeit gut genießen, trotz Übel- und Müdigkeit!

Fühl dich gedückt. Ich hoffe, dass ihr eine schöne zeit haben werdet und das es ihm noch lange gut geht.
__________________
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001

Geändert von Taziana (18.07.2014 um 23:44 Uhr)
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  #3  
Alt 19.07.2014, 11:18
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Majesty Majesty ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Guten Morgen Tina!

Danke für deine etwas Mut machende und vor allem hoffnung machende Nachricht!

Zitat:
vielleicht besiegt Dein Papa das Mistvieh ja ganz. Auch solche Fälle gab es schon beim Kleinzeller!
Irgentwie hoffe ich es sehr. Aber man wird immer wieder gepeinigt vor Angst, das nichts mehr zu retten ist!

Zitat:
Solange es Deinem Papa gut geht und er alles gut verkraftet und sein Kampfwille da ist, gibt es noch viel Hoffnung!!!!
Hatte er noch vor ein paar Tagen!
Gestern war er da und es war nichts mehr übrig von seinem Willen, nicht an dem sch... Krebs zu sterben.
In unserem Dorf wo wir wohnen, kennt ihn jeder! Und alle die selber Krebs haben/hatten meinen ihm sagen zu müssen, daß es noch kommen wird, das er die nächste Chemo nicht vetragen wird. Da könnte ich ausflippen.
Du hast absolut recht wenn du sagst, jeder Krebs ist individuell. Egal ob selbe Diagnose oder nicht.
Es nimmt ihm leider den Mut, weiter zu Kämpfen!

Er will auch kaum über seine Krankheit reden. Er ist der Meinung, ablenken ohne Ende. So wenig wie möglich dran denken.
Finde ich irgentwie gut. Er lenkt sich dann mit Gartenarbeit ab oder ähnliches!
Aber das manko für uns Angehörige ist, man bekommt so auch nicht wirklich raus, wie es ihm geht...

Naja, es ist eine schwierige Situation in der wir alle stecken. Und kein Mensch weiß, wie es weiter geht...

Ich danke dir sehr, für deine Nachricht!

LG Angela
__________________
PAPA!

*12.09.1937

ED: 12.06.2014: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit 2 Lungenmetastasen und 1 Lebermetastase
cT4 N2 M1b

+09.01.2016


Ich vermisse dich so sehr! Weil ich dich so liebe!
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  #4  
Alt 19.07.2014, 13:17
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Hallo majesty,

erstmal herzlich willkommen im Angehörigen-Forum, und es tut mir leid, dass ihr nun auch mit dieser Sch....s Krankheit konfrontiert sein.

Also erstmal, ganz pauschal betrachtet, ist der Kleinzeller wohl eher eine ungünstige Diagnose..........aaaaaberrrr......er spricht oft sehr gut auf Chemo an, weil er eben schneller wächst, und die Chemo ja grad die schnell wachsenden Zellen mitnimmt. Von daher..........abwarten........!

Ich könnte brechen über Ärzte, die sagen, deinem Vater muesste es bei der Diagnose schlechter gehen, denn das kann man überhaupt nicht sagen, und nicht ein Verlauf lässt sich mit dem anderen vergleichen, und das weiß ich aus Erfahrung. Man kann bei der Krankheit gar nicht pauschal sagen, wie es einem gehen müsste, seltsame Ärzte. Klingt nach der Sorte, die auch Äußerungen macht ala:"Sie haben noch genau 1 Jahr und 8 Monate zu leben." Solche Prognosen gibts, und lasst Euch sagen, kein seriöser Arzt würde solche Einschätzungen abgeben. Ganz am Anfang haben wir mal gefragt, da hieß es meherere Jahre, was genaues hat also niemand gesagt. 2 Jahre und vier MOnate warens dann. Wusste aber anfangs niemand.

Ob er eine Chance hat 10 Jahre damit zu leben? Hmmm.....also auch als Nichtarzt kann ich dir sagen, da müsste ein kleines Wunder geschehen, und ich will dir die Hoffnung aber nicht nehmen. Ein paar Jahre sind je nach Verlauf ganz sicher noch zu holen. Um eine Chance darauf zu haben, hätte man operieren müssen. Aber es gibt hin und wieder seltsame Verläufe, die aber so selten sind, dass man darauf net so wirklich bauen kann.

Leute die sich vergleichen, weil sie auch mal Chemo gemacht haben.........naja....nimms ihnen nicht übel. Jeder verträgt jede Chemo anders. Und ein Spaziergang sind Chemos nicht, aber manche schienen ganz gut aushaltbar, andere weniger. Da müsst ihr eigene Erfahrungen machen. In der Regel kann man beobachten, dass die erste Chemo ganz gut geht, und die zweite dann schon mehr Nebenwirkungen macht, ist oft so, kann man sich aber auch net drauf verlassen. Genauso ist es mit Symptomen. Mom war zwar kurzatmig, hatte aber bis zum Schluss nicht eine einzige Luftnotattacke, also nciht jeder bekommt alles usw......Dein Vater wird vielleicht nie oder wenig mit Luftnot zu tun haben.

Jede Krebserkrankung verläuft individuell. Und ich kann dir sagen, die Diagnose ist ein SChock, aber dann irgendwann gewöhnt man sich daran und lebt mir der Krankheit, manchmal sogar recht gut, manchmal eben schlechter.

Dein Vater wird sicher mehrere phasen durchlaufen, bis er wirklich lernt damit umzugehen.

Ich wünsch Euch ganz viel Kraft
und ganz viel ERfolg bei der Behandlung
macht EUER Ding und lasst Euch nicht verunsichern
Liebe grüße
schnaddi
__________________
Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!

Geändert von schnaddi (19.07.2014 um 13:38 Uhr)
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  #5  
Alt 22.07.2014, 14:21
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Hallo Taziana!

Zitat:
Es gibt keine Allgemeingültige Regel Wielange Menschen mit der Diagnose leben, die Arzt haben meiner Mama ca. 10 Monate.
Ja, du hast recht! Leider! Und das macht es nicht einfacher. Bis vor ein paar Tagen habe ich noch an ein kleines Wunder geglaubt. Aber mittlerweile habe ich mich sehr belesen und ich weiß, es gibt kein zurück mehr für ihn!
Ich kann das einfach noch nicht akzeptieren! Ich kann diesen Gedanken noch nicht zu lassen.

Zitat:
Das liegt an dem M1 - Bei deinem Papa die lebermetastase...
Auch wenn er nur eine einzige Metastase hat?
Das N2 bei ihm hat meine Mutter gestern nachgefragt. Wir waren irritiert. Es hieß ja, weitere Fernmetastasen werden ausgeschlossen. Und dann sehe ich N2. Angeblich sind ja bei N2 auch schon Lymphknoten betroffen. Vielmehr wurden Krebszellen in den naheliegenden Lymphknoten des Primärtumores gefunden.
Die Ärzte gestern sagten aber meiner Mutter, das in der Lunge Lymphdrüsen sind am Tumor oder um den Tumor, und die sind angeschwollen. Mehr nicht.
Verstehen tue ich das nicht! Hast du eine Ahnung?

Zitat:
Ich möchte dir raten, die Zeit in dem es ihm sehr gut geht zu genießen.
Ja, das versuche ich! Es fällt mir dennoch sehr schwer, nicht los zu heulen wenn ich ihn sehe! Oder mir nichts anmerken zu lassen. Denn er möchte so wenig wie möglich über diese Krankheit reden.

Ich danke dir sehr für deine Infos!
Vielleicht weißt du auch noch was zu meiner Frage!

Fühl dich auch gedrückt von mir!

Danke!
LG Angela
__________________
PAPA!

*12.09.1937

ED: 12.06.2014: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit 2 Lungenmetastasen und 1 Lebermetastase
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+09.01.2016


Ich vermisse dich so sehr! Weil ich dich so liebe!

Geändert von Majesty (22.07.2014 um 14:22 Uhr) Grund: Tippfehler mag ich nicht
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  #6  
Alt 22.07.2014, 14:34
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Hallo Schnaddi!

Ich danke dir für das Willkommen heißen!

Zitat:
kein seriöser Arzt würde solche Einschätzungen abgeben.
Da gebe ich dir recht! Mein Papa ist mit seinen Ärzten zufrieden! Sehr sogar. Solche Prognosen von den Ärzten wollte mein Papa unbedingt haben. Sie drucksten rum laut meiner Mutter. Haben ihm aber eine Antwort gegeben. Vielleicht 3-4 Monate ohne Chemo und mit Chemo vielleicht 1-2 Jahre!
Tja, er vertraut ihnen! Und das finde ich wichtig. Wenn de auch noch das Gefühl hast, die veräppeln da einen oder haben keine Ahnung was die da machen?
Na, dann gute Nacht!
Ich denke, sie wollten ihm nicht den Mut nehmen weiter zu machen und haben solche Dinge gesagt wegen seinem guten Allgemeinzustand!

Zitat:
Leute die sich vergleichen, weil sie auch mal Chemo gemacht haben.........naja....nimms ihnen nicht übel. Jeder verträgt jede Chemo anders.
Ich finde es trotzdem nicht gut. Sie sollten mal selber darüber nachdenken, ob sie so etwas hören wollten während ihrer Chemos!!!

Zitat:
Jede Krebserkrankung verläuft individuell. Und ich kann dir sagen, die Diagnose ist ein SChock, aber dann irgendwann gewöhnt man sich daran und lebt mir der Krankheit, manchmal sogar recht gut, manchmal eben schlechter.
Ja, sie war ein Schock. Es war mit einem Todesurteil gleichzusetzten. Grausam und schmerzhaft! Sag, wie lange hat es bei dir gedauert, bis du es einigermaßen akzeptierst hast?

Danke sehr für deine Antwort!
Sie war irgendwie erfrischend!

LG Angela
__________________
PAPA!

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  #7  
Alt 22.07.2014, 23:21
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Hallo majesty,

ja Vertrauen in die Ärzte ist das A und O für eine gute Behandlung. Es ist nicht immer einfach den passenden Onkologen zu finden, wir hatten mit unserem ersten Pech, dafür mit dem anderen dann sagenhaftes Glück. Im Prinzip hat er eingefädelt, dass es nachher bis zum Schluss alles so gut lief.

Wie lange ich gebraucht habe um mich von dieser "Totschlagsdiagnose" zu erholen? Hmm.....also eigentlich ging das so schleichend. Am Anfang stand erstmal das Thema Tod im Vordergrund. Lungenkrebs, weiß jeder, führt halt leider meistens irgendwann zum Tod, wenn man dann unwissenderweise mal im Internet liest, was die Statistiken besagen, wird einem erstmal übel.

Die erste Besserung trat ein, als Mom mit der ersten Chemo angefangen hat. Denn da wussten wir, jetzt wird dem Miststück auf den Buckel gerutscht. Naja, dann kamen ca. zwei Monate später noch Hirnmetastasen dazu, da dachten wir das zweite Mal, nun ist echt ganz aus. Aber man konnte die erfolgreich wegbestrahlen, udn sie kamen auch nciht mehr wieder. Da hatte Mom dann eine Phase, in der es ihr blendend ging, und da haben wir dann wieder Hoffnung geschöpft. 2013 war so, dass wir uns ziemlich auf der sicheren Seite fühlten. Der Tumor hielt sich in Grenzen, und weitere Metastasen sind erst viel später in den Knochen aufgetreten. Ja da haben wir gedacht, wir können jahrelang mit der Krankheit leben. Sie verlor, trotz manch schlechter Tage, ihre Bedrohlichkeit. Meine Mom hatte fast zwei Jahre, die eigentlich noch bis auf wenige Ausnahmen gut genießbar waren. Verschlechterung fing erst im Januar/ Februar diesen Jahres an. Moms Tumor ist nie kleiner geworden, die größten Erfolge waren Wachstumsstillstand, und dennoch hat sie fast 2,5 Jahre geschafft.

Bei gutem Therapieverlauf kann da auch noch mehr Zeit rausgeholt werden, es ist eben immer unterschiedlich. Ich habe von einer Frau hier im Forum gelsen, die hat es sieben oder acht Jahre geschafft. Ich glaube, sie war hier das Musterbeispiel. Also vieles ist möglich, lass den Kopf nicht allzu sehr hängen, du wirst schon sehen

Viel viel Kraft
und noch mehr Erfolge bei der Behandlung
lg
schnaddi
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Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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  #8  
Alt 23.07.2014, 21:21
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Taziana Taziana ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Zitat:
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Ja, du hast recht! Leider! Und das macht es nicht einfacher. Bis vor ein paar Tagen habe ich noch an ein kleines Wunder geglaubt. Aber mittlerweile habe ich mich sehr belesen und ich weiß, es gibt kein zurück mehr für ihn!
Ich kann das einfach noch nicht akzeptieren! Ich kann diesen Gedanken noch nicht zu lassen.
Ich verstehe das total und wollte dich mit meinem Beitrag auch nicht runterziehen. Ich kann dir nur die Erfahrung mitgeben, die ich selbst als Angehörige gemacht habe. Auch für mich war es schwer zu akzeptieren, dass meine Mama Krebs hat und das es in diesem Stadium heißt, dass sie sterben wird. Ich habe viele schlaflose Nächte durchlebt und Rotz und Wasser geheult... Nun ist sie tot und noch heute möchte ich es nicht akzeptieren... Aber ich möchte dich nicht mit meinem Schmerz runterziehen... Ich bin deshalb nun großtenteils im Hinterbliebenen Forum und schreibe dort...
Lass dir Zeit um mit diesem Hammer klar zu kommen! Ich weiß, dass es alles andere als leicht ist. Ich drück dich!

Zitat:
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Auch wenn er nur eine einzige Metastase hat?
Das N2 bei ihm hat meine Mutter gestern nachgefragt. Wir waren irritiert. Es hieß ja, weitere Fernmetastasen werden ausgeschlossen. Und dann sehe ich N2. Angeblich sind ja bei N2 auch schon Lymphknoten betroffen. Vielmehr wurden Krebszellen in den naheliegenden Lymphknoten des Primärtumores gefunden.
Die Ärzte gestern sagten aber meiner Mutter, das in der Lunge Lymphdrüsen sind am Tumor oder um den Tumor, und die sind angeschwollen. Mehr nicht.
Verstehen tue ich das nicht! Hast du eine Ahnung?
Naja, ich bin kein Arzt. Ich habe auch keinen medizinischen Hintergrund, ich habe es so verstanden, dass "Metastasen" in den Lymphknoten keine Metastasen sind wie welche in den anderen Organen. Deshalb ist M und N auch voneinander getrennt... Würde ja keinen Sinn machen die sonst getrennt voneinander anzugeben. Die Lymphe ist dafür zuständig, dass Krankheitserreger dort in den Lymphknoten "festgehalten werden" damit sie sich nicht weiter im Organismus verteilen. Die Krebszellen die also im N beschrieben werden sind Krebszellern, welche sich auf Wanderschaft begeben wollten, aber in den Lymphknoten vom Immunsistem feststecken und der Krebs dann nicht streut, wie bei Organmetastasen. Damit verhindert der Körper solange wie möglich, dass sich der Krebs ausbreitet. Natürlich kann daraus auch ein Lymphknotentumor entstehen, der sich ähnlich wie der Haupttumor verhält. Somit ist N, deutlich von M abzugrenzen. Sollte das nicht oder nicht vollkommen korrekt sein, bitte ich um Berichtigung durch medizinisches Fachpersonal

Zitat:
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Ja, das versuche ich! Es fällt mir dennoch sehr schwer, nicht los zu heulen wenn ich ihn sehe! Oder mir nichts anmerken zu lassen. Denn er möchte so wenig wie möglich über diese Krankheit reden
Ich verstehe dich sehr gut. Auch ich hatte das Bedürfnis loszuheulen, wenn ich meine Mama sah. Das galt von dem Moment wo sie das Ergebnis mitgeteilt bekamt, bis zu dem Moment in dem sie im Sterben lag... Und es gab Momente da haben wir zusammen geweint. Uns getröstet und das tat unheimlich gut.

Man kann diese Momente nicht erzwingen. Man muss sie einfach kommen lassen. Wenn dein Papa bereit ist diese Gefühle zuzulassen - er muss es nicht sagen - man merkt es einfach. Wenn dieser Moment da ist, dann kannst du ihm alles sagen und wenn du dann weinen musst, dann ist das schön.
Ich weiß gar nicht wieso Menschen weinen immer für eine Schwäche halten. Es reinigt und es tut gut und es zeigt unseren Lieben, dass wir uns um sie sorgen und sie lieben. Was gibt es schöneres als einen Menschen so zu lieben, das man bei dem Gedanken daran diesen Menschen zu verlieren weinen muss?
Zitat:
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Ich danke dir sehr für deine Infos!
Vielleicht weißt du auch noch was zu meiner Frage!
Liebend gerne, es tut mir leid, wenn mein Beitrag dich traurig gemacht oder desillusioniert hat. Das wollte ich nicht, denn ich weißt- dass man das alles erstmal verdauen muss, war bei mir nicht anders! Ich finde es toll, dass du selbst gemerkt hast, wie es um deinen Papa steht und von dir aus sagst, dass du nicht bereit bist es zu akzeptieren. Respekt!

Ich möchte noch kurz Schnaddis Statement aufgreifen:
Leute die sich vergleichen, weil sie auch mal Chemo gemacht haben.........naja....nimms ihnen nicht übel. Jeder verträgt jede Chemo anders. Und ein Spaziergang sind Chemos nicht, aber manche schienen ganz gut aushaltbar, andere weniger. Da müsst ihr eigene Erfahrungen machen. In der Regel kann man beobachten, dass die erste Chemo ganz gut geht, und die zweite dann schon mehr Nebenwirkungen macht, ist oft so, kann man sich aber auch net drauf verlassen. Genauso ist es mit Symptomen. Mom war zwar kurzatmig, hatte aber bis zum Schluss nicht eine einzige Luftnotattacke, also nciht jeder bekommt alles usw......Dein Vater wird vielleicht nie oder wenig mit Luftnot zu tun haben.

Absolut - Kann ich unterschreiben. Sie hat 3 verschiedene Chemotherapien bekommen. Und hat alle mehr oder weniger gut vertragen. Eigentlich immer die erste super schlecht und dann wurde es besser. Die ersten Tage nach der Chemo hat sie total schlecht überstanden, bei der ersten Chemo hatte sie 4,5 Tage Probleme und nach der 2ten "nur" noch 3,4 Tage. Natürlich baut der Körper irgendwann ab... Nach dem 4,5 Zyklus kam dann irgendwo der Punkt wo sie gesagt hat, sie ist froh, dass erstmal Pause gemacht wird. Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist eine Chemo zu bekommen. Aber es ist natürlich ein seeehr starkes Medikament. Das die Symptome und die verträglichkeit immer anders sind liegt natürlich nicht nur daran, dass jeder Mensch individuell ist. Sondern auch in der Chemo selbst. Es gibt so unendlich viele möglichkeiten die Chemo zusammen zu setzen. Das wird natürlich aufgrund des Tumors und der körperlichen verfassung entschieden, wer wielange, in welcher Dosierung, welche Chemotherapie bekommt. Mahc dich nicht bekloppt, wegen diesen Dingen. Ich bin ein faktischer Mensch. Ich habe diese Informationen gebraucht um zu verstehen was in ihrem Körper passiert. Um zu versuchen nachzuvollziehen wie sie sich fühlt. Und wie ihr Körper jetzt mit der Krankheit und der Chemo funktioniert. Wenn du das nicht brauchst ist das auch in Ordnung.

Bei meiner Mama hat die Diagnose leider mit der Luftnot angefangen, weil sie deswegen im Krankenhaus war. Meine Ma hat leider alle Symptome mitgenommen. Das einzige was sie eigentlich sehr wenig hatte war Erbrechen. Sie hat während der Chemo 10 Kilo zugenommen, sie hatte ständig hunger. Hat sich im Gegensatz zu dem, was ich sonst so hier lese sehr wenig übergeben. Meistens nur wenn die Chemo ganz frisch war.
Also, alles kann, nix muss. Wichtig ist, dass ihr einen guten Arzt an der Seite habt und das dein Papa richtig medikamentös eingestellt wird, damit falls im Laufe der Zeit Symptome auftreten, diese nicht seine Lebensgewohnheiten zu sehr einschränken und er solange wie möglich ein so beschwerdefreies Leben führen kann. Deshalb toitoitoi, dass es bei deinem Papa lange ohne Luftnot oder andere Symptome bleibt!

Wie hier Gina schreibt sind Statistiken keine Garantie und es gibt natürlich einige Beispiele die hier als Muster gelten... Nur hat das meiner Mama leider nichts geholfen. Und ich glaube auf 8 Jahre zu bauen, hätte ich mich einfach nicht getraut... Ich freue mich natürlich für jeden der 8 Jahre und mehr schafft, keine Frage... Aber wie hätte ich mich jetzt gefühlt? Jetzt, wo sie tot ist nach 12 Monaten?

Man muss einen Weg finden zwischen Realismus und Hoffnung, der nicht vollkommen irreal ist. Das ist glaube ich das Schwerste. Nicht nur was den Krebs angeht, sondern überall im Leben anwendbar.

Liebe grüße Tazi!
__________________
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001

Geändert von Taziana (23.07.2014 um 21:36 Uhr)
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  #9  
Alt 26.07.2014, 11:14
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Liebe Angela,

der Allgemeinzustand deines Papas ist eigentlich das wichtigste! Solange er stark genug ist, seine Blutwerte usw. stabil sind, kann dem Mistvieh immer ordentlich auf die Mütze gegeben werden. Und da das kleinzellige BC sehr chemosensibel ist, kann man es in den meisten Fällen ganz gut in Schach halten. Vertrauen in die Ärzte ist tatsächlich wichtig.Vor allem Dein Papa muss das Gefühl haben, in guten Händen zu sein, denn es geht ja schon ein bißchen um was. Das die Leute oft mit ihren eigenen Erfahrungen um die Ecke kommen ist fast normal. Aber es ist ja tatsächlich so, dass jeder die Chemo anders verträgt. Meine Mama hatte z.B. fast gar keine Einschränkungen. Nur die Bestrahlung hat ihr zu schaffen gemacht...Als Betroffener ist es aber bestimmt wahnsinnig schwer, sich keine Gedanken um die Verträglichkeit zu machen. Es ist eben eine schwierige Situation, auf die man sich schwer einstellen kann...

Nach der Diagnose meiner Mama haben meine Schwester und ich sofort alles gegoogelt was es zu dieser Krankheit gab. Wir waren total fertig, da nirgends wirklich etwas Positives stand. Allerdings stand dort auch, dass 5 % eine Lebenserwartung von bis zu 5 Jahren und länger haben können. Da meine Mama total positiv war und sie nach der 1. Chemo auch eine Vollremission erreicht hatte, haben wir uns an diese 5 % geklammert...leider tauchten dann 2 Monate später Hirnmetas auf und unsere Hoffnung auf die 5 % schwand wieder...aber Mama wurde mit Gamma Knife behandelt, was gut funktionierte...also wieder HOffnung...so ging es auf und ab, aber solange es Mama gut ging, haben wir einfach immer daran geglaubt, dass es noch ganz lange so weiter geht...

Liebe Grüße und alles Gute!

Tina
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bronchialkarzinom, lungenkrebs, mestastase


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