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  #1  
Alt 01.08.2014, 14:20
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Moin zusammen,

es gibt zwei Dinge, die ich akzeptiere, doch nicht verstehe:

1. dass sich so viele Menschen als Christen bezeichnen und gleichzeitig am alten Testament kleben bzw. sich nicht als solche bezeichnen wollen, und sich dabei auf das alte Testament berufen,

2. dass so viele Menschen die Bibel so wortwörtlich nehmen.

Das alte Testament war bei seiner Entstehung keineswegs eine komplett neue Erkenntnis. Gleiches gilt für den Monotheismus, nur ein Gott. Auch das war nicht neu. Das gab es auch schon mal bei den alten Ägyptern. Der Gott des alten Testaments war, wie schon geschrieben, kein 'lieber Gott'. Er war grausam, rachsüchtig, intolerant und das Wort Verzeihung gab es nicht. Ein Gott, nur für ein Volk und wer sich ihm nicht unterwarf, der war verdammt. Das war keine Freiheit, das war Knechtschaft.

Das neue Testament, auf das wir Christen uns berufen (sollten), ist total anders. Es betont den Gott der Liebe und die Freiheit des Menschen und seines Glaubens. Das Wichtigste, was außer dem Monotheismus aus dem alten Testament übernommen wurde, sind die zehn Gebote und da steht: "du sollst".

Ich denke, die Bibel und seine Geschichten sollte man im Kontext zu der Zeit sehen, in welcher sie entstanden ist. Nur sehr wenige Menschen konnten lesen und schreiben. Die Verbreitung des Glaubens lief über Erzählung und da sind der Veränderung des Inhalts und der Deutung Tür und Tor geöffnet. Ins Extrem getrieben durch die Kirchen und die Mächtigen ihrer Zeit. Da war die Predigt auf der Kanzel das Mittel, dem einfachen, ungebildeten Gläubigen die Macht- und Lebensverhältnisse als gottgegeben darzustellen. Das hatte mit der Botschaft des neuen Testaments jedoch gar nichts mehr zu tun. Die Religion war zu dem verkommen, was alle anderen davor auch waren: das Mittel, eine möglichst große Masse an Menschen unter einen Hut zu kriegen und dahin zu lenken, wo die Mächtigen sie zu ihren Gunsten haben wollten. Wenn es sein musste, mit Gewalt. Die Kirche selbst hatte mit dem Christentum nur sehr, sehr wenig gemeinsam. Sie benutzte die Wörter der Bibel so, wie es ihr gerade in den Kram passte, nicht den Sinn der Bibel. Selbstständiges Denken war strengstens verboten. Logisch.

Ursprünglich wurde Religion 'erfunden', um die kleinen, nomadisierenden Grüppchen zu vereinen, denn nur so war es möglich, große Dinge zu erschaffen und einander Schutz zu bieten. War durchaus ein Vorteil zum Wohle aller unter diesem Hut. Irgendwie lief das dann allerdings aus dem Ruder.

Heute dürfen/sollen wir kritisch sein und selber nachdenken oder auch nicht. Jeder sollte so glücklich werden, wie er es möchte und auf seine Weise kann.

Ich persönlich 'glaube' und damit an das Leben nach dem Sterben. Das gab mir den Halt und die Kraft zu überleben und heute, um im Jetzt zu leben. Ob mein Glaube richtig ist oder nicht, werde ich irgendwann wissen ... oder auch nicht. Wenn dann Nichts ist, ist auch kein Wissen. In meinen Augen nicht die schlechteste Alternative.

Das hat nur indirekt mit meiner Taufe und Erziehung zu tun. Es war ein langer, schwerer Weg bis dahin und dieser Weg ist sicher noch nicht beendet.


Alles Liebe,

Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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  #2  
Alt 02.08.2014, 09:21
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Hallo Ihr Lieben,

naja......also ganz so wie du seh ich das nicht. Religion ist ja als solches nicht zeitabhängig. Sie ändert sich auch nicht mit der Zeit. Das geschriebene Wort der Bibel ist natürlich für den gläubigen Christen Gesetz, heute wie damals. Denn Gottes Wort wurde ja (angeblich) durch den Propheten empfangen. Daran gibt es dann ncihts auszulegen, und das war keine temporäre Erscheinung. Wenn das so wäre, was ich ja sowieso sage, nicht Gottes Worte, sondern irgendeines Menschen Worte, dann gäbs auch kein Christentum. Man kann doch nicht einfach sagen, die Bibel wäre heute gnadenlos zeitüberholt.

Okay das neue Testament. Und auch wie die Protestanten leben. Das ist für mich in Ordnung. Aber wenn man es genau sieht, leben die Protestanten nicht mehr nach Gottes Worten, die machen inzwischen was ihnen gefällt. Finde ich auch richtig. Aber, und das ist großer Bestandteil des Christentums, am Ende gibt es immer noch ein Jüngstes Gericht. Mit Satan als Ankläger pipapo. Wer jetzt sagt, das stimmt so nicht, hat das Christentum noch nicht verstanden. Nach christlichem Glauben, haben wir uns dann zu verantworten, und beim einen oder anderen könnte am Ende die Hölle stehen. Das besagt das Christentum. Sehr schöner Glaube, muss ich schon sagen (Ironieknopfaus)

Wer sich da seinen eigenen Mix draus macht, und sagt Gott wäre gütig (auch mein Gottesbild, wenn überhaupt) der lebt nicht nach dem Christentum, er mag gütig sein, aber er wird auch verurteilen, und wen weswegen wozu, das weiß keiner. Laut Bibel reicht die Erbsünde schon aus.........Erbsünde, wer hat sich solchen Mist ausgedacht? Klar, die meisten Menschen erleben sich nicht als sündig, da erfindet man einfach mal die Erbsünde und dann passt das schon.......

Jeder der das nciht glaubt, würde ich nicht als Christ bezeichnen, sondern als spirituell. Ich mach mir meinen eigenen Reim auf die Dinge. Ich glaube an etwas, aber nciht an die Bibel oder das Christentum. Auf alle Fälle nicht so, wie Menschen es aufgeschrieben haben.

Aber Religion ist nicht zerlegbar, entweder glaubt man das so wie es vorgeschrieben ist, oder man gehört eher einer universellen Religion an, so würd ich das für mich bezeichnen.

In meinen Augen gibt es keine Religion. Schon alleine, dass ganze Völker andere sachen glauben, müsste einen doch wachrütteln. Jeder hat seinen eigenen Glauben, unter Umständen seinen eigenen Gott, also so kanns nicht sein.......was ist es dann? Jeder meint, nur seine Reiligion wäre die richtige, ist doch vollkommen schräg. Da sind mir die Heiden, die an Naturgütter glaubten, und somit auch im Einklang der Natur lebten, doch wesentlich lieber. Die katholische Kirche würde von meinem Glauben schon behaupten, das wäre Teufelszeug......schon krank irgendwie. Der Teufel ist hier überall auf Erden, wieso sollte es eine Hölle geben? Die wäre doch leer, weil die Teufel alle hier auf Erden sind. Wieso sollte nach dem Tod was schlimmeres kommen? Glaubt ja keiner, will auch keiner glauben, aber das ist unsere Christenreligion. Die besagt, doch nach dem Tod könnts noch schlimmer sein.......

Sich die Religiion auf das jeweilige moderne Leben anzupassen ist Quatsch und besagt schon, dass so alles nicht stimmen kann....denn so will es keiner.....

Naja......also auch das Neue Testament lockt mich nicht aus dem Hinterstübchen.......da braucht man auch noch einen festen Glauben an Gott und Jesus, und wer den nifcht hatte, wird dann verurteilt.........schönen Dank auch.........

Und andersrum.....ein wenig Liebe zu mir selbst, lässt zu, dass ich auch andere lieben kann, lässt zu, dass ich Schwächeren helfen kann, lässt zu, dass ich andere nicht allzu schnell verurteile, oder desöfteren auch gar nciht bewerte. Ein bißchen Arbeit an mir selbst lässt zu, dass ich mich in solchen Dingen weiterentwickele und wachse.........wieso einen Gott? Wenn ifch fest zu mir selbst stehen kann, bedarf es solcher Dinge gar nicht.

Ich glaube auch an etwas, aber nicht an Religion im herkömmlichen Sinne. Eher so spirituell......ich glaube an etwas, aber es sit ganz anders als wir denken....

KÖnnt noch soviel schreiben.....aber muss mich fertig machen, bin gleich verabredet......

Liebe grüße
Tanja
__________________
Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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  #3  
Alt 19.08.2014, 20:15
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Registriert seit: 15.10.2013
Beiträge: 121
Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Liebe Schnaddi,

wie geht es Dir? War eine Weile nicht mehr hier... denke häufig an Dich.

Fühl Dich gedrückt,

das Erdnussgellee
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