#1
|
|||
|
|||
Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Hallo,
Ich bin neu hier, dachte ich melde mich mal an um vielleicht besser mit dem Tod meiner Mama fertig zu werden. Da ihr alle mehr oder weniger das selbe durchlebt. Erstmal möchte ich gerne loswerden was überhaupt passiert ist. Letztes Jahr im Januar 2013 meine Mama wurde am 29.01 51 Jahre alt. Im Februar hört sie plötzlich von einem Tag auf den anderen mit dem rauchen auf und geht nicht mehr ins Solarium ( sie war eine Leidenschaftliche Raucherin, hätte normalerweise nie mit dem Rauchen aufgehört). Nachgefragt warum Sie nach 39 Jahren plötzlich aufhört sagte Sie, sie würde schwer luft kriegen es geht einfach nicht mehr. Und zu mir sagte Sie noch : Claudia geh bitte nicht mehr ins Solarium das ist nicht gut. Wie sie plötzlich darauf kam weiß ich nicht. Bzw konnte Sie mir nicht erklären. Sie sagte es nur immer wieder. Als es mit ihrer Atmung schlimmer wurde kam Sie im März über Ostern für 2 Wochen ins Krankenhaus. Nach den ganzen Untersuchungen hieß es erst Lungenfibrose und dann letztendlich COPD ( bei Rauchern nicht ungewöhnlich) . Wir waren heilfroh das es keine Fibrose war.Es wurden zahlreiche cts gemacht. Seit dem sie im Februar mit dem rauchen aufhörte hatte Sie auch kaum noch Appetit , aß kaum noch. Am 1.5 besuchte ich Sie, da sah Sie soweit gut aus, hatte abgenommen klar, aber soweit schien alles inordnung. Am Muttertag 12.5 dann der Schock...wir besuchten Sie zusammen mit meinem Bruder...Sie öfnete uns die Tür und ich dachte ich fall um. Wesentlich stärker abgenommen und Beine blau ( sie sagte es kommt vom Kortison gegen das COPD, hab es geglaubt, ....wie blauäugig). Sie konnte nicht richtig laufen weil ihr der Körper schmerzte, sagte Sie. Mein Freund und Bruder wollten Sie ins KkH bringen, sie weigerte sich da Sie am nächsten Tag ein Termin bei ihrer Lungenärztin hätte. Wir hatten Sie zu uns mitgenommen. Am nächsten Tag 13.05 war ich mit ihr bei der Ärztin, meine Mama sah mittlerweile Gelb aus. Die Ärztin gab uns eine Notfallüberweisung da es nicht normal sei was mit ihr los ist und wie sie aussah. Zumal fragte Sie uns was beim Orthopäden rauskam wo meine Mama nach dem Kkhaufenthalt im März hinsollte, da im Ct leichte Frakturen im Rücken gesichtet wurden ( was sich später als Metastasen rausstellte die sich durch die Knochen knabberten). Angekommen in der MHH Medizinischen Hochschule Hannover als Notfall, verwies uns der zuständige Arzt nach 4 Std nach Hause da meine Mama nicht wie ein Notfall ( Schlaganfall etc) aussah Sie würden Sich melden. Früh am nächsten Tag ging meine Tante mit meiner Ma zu ihrer Hausärztin um NUR ein Rezept zu holen, die sah meine Mama und veranlasste sofort eine Blutabnahme mit Eilpost ins Labor. Um 18 Uhr waren Sie wieder da um das Ergebnis mitgeteilt zu bekommen. Blutwerte ganz ganz schlecht Verdacht auf Tumor/Krebs. Sie wurde ins Khh gebracht. Das war der 14.5 . Da gings los Verdacht auf Leukämie, die eine Ärztin sagte ihrer Mutter gehts bald wieder gut. Jaaa genau. Es wurden vom hals bis zum darm gefühlte tausend cts gemacht. Ihr ganzer Rücken war voller Metastasen. Primärtumor nicht auffindbar. Uns wurde gesagt sie wird palliativ behandelt ( was das hieß bzw wie ernst es war konnte ich mir nicht vorstellen). Es wurden 2 Darmspiegelungen gemacht, weil sie verdacht auf Darmkrebs war. Dies konnten Sie dann auch ausschließen. Der Arzt sagte dieser Krebs ist sehr aggressiv und bereitet meiner Mama unheimliche schmerzen. Meine Mama war in der Zeit leicht neben der Spur ( wusste nicht das sie starke Schmerzmittel bekam) habe meine 51 jährige Mutter gewaschen,geduscht, ihr die Zähne geputzt alles. Als ob Sie alt und gebrechlich wäre. In der letzten Woche ihres Lebens um den 28.5 rum wurde Sie auf ein Einzelzimmer gelegt wegen den Keimen Ansteckungsgefahr, da ihr Immunsystem stark befallen war. Am Freitag. 31.5 bekam Sie ihre erste Bestrahlung. In der Zeit wurde Sie künstlich ernährt. Ich war täglich da, wollte eine Patientenverfügung über sie, die Ärzte sagten das tut bei meiner Mutter nicht not. Sieht nicht so schlecht aus. Am Samstag und Sonntag 1 u 2. Juni besuchte ich Sie auch, da aß sie sogar bisschen Banane und Joghurt. Ich dachte Wow endlich.... es geht bergauf (Obwohl ihr Thrombozyten Haushalt durch die Bestrahlung sehr schlecht aussah und Sie viele Blutkonserven bekam). Ich sagte ihr ich müsste Montag wieder arbeiten ( war seit mitte mai krank geschrieben) aber würde Dienstag bei Ihr schlafen. SIE freute sich und wollte sogar das ich chips mitbringe. Am Montag ging es mir schlecht da ich Sie nixht besuchen konnte. Mein Bruder und mein Freund waren Montag abends da und sagten Sie sah noch nie so schlimm aus wie heute. Ein Arzt mit dem Sie Abends sprachen sagte wäre es seine Mutter würde es Sie in ein Hospiz bringen. Nachdem mir das mein Freund erzählte wollte ich Montag abend s noch hin. Er sagte morgen fahren wir gleich früh hin. Dienstag morgen, ich schaltete mein Handy an. 3 anrufe in Abwesenheit. Mailbox... ich hörte Sie ab.. meine Tante : verdammt nochmal kann mal einer an sein scheiß Handy gehen. Doktor Papenburg hat angerufen Uta ist heute früh verstorben! !! Schock, unglaublich, NEIN das darf nicht sein. Ihr ging es am Wochenende besser hat gegessen. NEIN NEIN NEIN NEIN. Genau 3 Wochen vom 14.05.13 04.06.13 Dienstag auf Dienstag. Die Schwester sagte um 5 Uhr war Sie noch wach. Um 7 Uhr zum Schichtwechsel war Sie tot. IHRE UHR zu hause ist um 5.20 stehen geblieben. Die Ärzte fragten meinen Bruder und mich ob es zur Obduktion kommen soll. NEIN wir konnten es nicht zulassen. Ich sah sie regungslos mit halboffenen Augen und Mund da liegen... es ging nicht. Welcher krebs es war...ich weiß es nicht. Auf jedenfall kommt es mir vor als wäre Sie nur vereist... kommt bald wieder. Ich bin jetzt 25. Habe vor 3 Wochen geheiratet . Ohne Mama. Sie hatte noch keine Enkel, war noch nie im Urlaub. Hat keinen ihrer 3 Kinder heiraten gesehen. Sie fehlt. Danke falls es jemand liest. Musste es mal loswerden. |
#2
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Liebe Mamasengel,
es tut mir so leid, dass Du Deine Mama so früh verloren hast! Deine Schilderung hat mich sehr berührt, ich kann mir so gut vorstellen, was für ein Schock ihr Tod für Dich war, wie unfassbar... Das ging ja auch so rasant schnell, Du hast ja bis zum Schluss immer noch gedacht, es geht wieder bergauf. Aber auf jeden Fall hast Du Dich ja ganz liebevoll um Deine Mama gekümmert, warst wirklich ihr Engel... Traurige Grüße, Anja |
#3
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Danke liebe Tina,
Es tut gut solche Worte zu lesen. Vielen vielen Dank Unsere Familie Mütterlicher seits hat irgendwie pech. 5 Geschwister meine Mama Tante 3 Onkel. 2008 der erste Onkel mit 49 Lungenembolie, 2011 der zweite mit 54 leberzirrose und 2013 meine Mama...die Eltern leben noch. Aus welchem Grund bist du hier angemeldet wenn ich fragen darf? ? ♥ Grüße |
#4
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Da hat es Deine Familie ja wirklich hart getroffen!
Ich bin hier angemeldet, weil meine liebe Mami vor über 4 Jahren an Lungenkrebs erkrankt ist und vor gut 3,5 Jahren gestorben ist. Wir hatten wesentlich mehr Zeit, uns mit der Krankheit und ihrem möglichen Ausgang zu beschäftigen - 1 Jahr habe ich sie begleitet und es wurde zum Schluss langsam aber unaufhaltsam schlechter. Trotzdem und obwohl sie auch 20 Jahre älter werden durfte als Deine Mama habe ich hart zu kämpfen gehabt mit der Zeit der Krankheit und mit ihrem Verlust... Und es gibt immer wieder Tage, an denen ich so traurig bin, dass ich ihr etwas nicht mehr zeigen kann, dass sie nicht mehr teilhaben kann... Aber insgesamt ist es deutlich leichter geworden für mich damit zu leben. Mir hat es sehr geholfen, hier zu schreiben, zu lesen, dass es anderen ähnlich geht, lieben Zuspruch zu bekommen. Ich hoffe, dass es für Dich auch eine Hilfe sein kann! Alles Liebe, Anja |
#5
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Ich glaube wenn man ein gutes Verhältnis zur eigenen Mutter hatte ( gibt ja viele bei den ist es nicht der fall und die trifft es weniger hart) dann ist es immer sehr sehr schwer. Glaube sogar neben dem Partner und eigene Kind, mit der schlimmste Schicksalsschlag.
Die einen kommen schneller damit klar, die anderen brauchen länger. Und irgendwann muss jeder gehen. Viele sagen Sie guckt von oben zu uns hinab... ist für mich noch schwer vorstellbar. Mir fehlt ihre Stimme ganz arg. Und ja wenn ich ihr was zeigen oder wichtiges erzählen will... Tut mir leid mit deiner Mama.... egal in welchem Alter... Traurig wenn sie den Kampf gegen den ( sorry) Arschloch Krebs verlieren. Hat Sie in den Jahren sehr gelitten? Und wart ihr bei ihr als Sie ging.. LG CLAUDI |
#6
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Liebe claudi!
Ich habe gestern deinen ersten Beitrag gelesen und muss sagen, ich war so betroffen das ich dir erst heute ein paar Zeilen da lassen kann! Erst einmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zur hochzeit! Ich weiß wie schmerzlich es für dich gewesen sein muss das deine Mama das nicht mehr erleben durfte! Sie wäre sicherlich sehr stolz auf dich gewesen! Meine Tochter ist genauso alt wie du und daher kann ich ein wenig mit fühlen! Sie könnte sich auch nie vorstellen uns so früh zu verlieren. Als mein Mann damals so krank war hat sie schon sehr gelitten und als jetzt ihre geliebte omi starb war es ganz ganz arg schlimm. Sie kann den Verlust kaum verarbeiten! Es ist ganz egal wie alt man ist wenn ein Elternteil stirbt es tut immer weh! Und wenn dann von Diagnose bis zum Tod nur wenig Zeit ist ist es noch schlimmer! Mir sagt man auch immer es wird die Zeit kommen wo es nicht mehr so doll weh tut, aber ob das auch bei jedem so ist? Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Lg mausi
__________________
Meine Mama BSDK ED 05.02.2014 28.07.1949 - 22.06.2014 Du warst es wert so sehr geliebt zu werden! Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist! http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514 |
#7
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Liebe claudi,
es ist traurig, dass auch du deine Mama verloren hast, und euer Verlauf ein sehr rasanter war. Da hat man keine Zeit irgendetwas zu verarbeiten oder sich auf das Ereignis vorzubereiten. Ihr hattet ja nicht mal Zeit zum Kämpfen. Das ist oft das Tückische an der Erkrankung, dass sie sich erst zeigt, wenn alles zu spät ist. Du musst das noch verarbeiten, und du wirst das auch. Es ist ein Jahr her. Und ich denke, es ist sehr schnell vergangen dieses Jahr. Ich seh ja jetzt schon wie die zeit rennt. Mama ist am Dienstag schon sechs Wochen nicht mehr da. Ich kanns net glauben. Ich hab sie doch gestern noch gesehen. Sol kommts mir vor. Dass es unabhängig ist vom Alter, dass das Gehen der Eltern weh tut ist ganz klar. Dennoch würde ich sagen, dass wir im mittleren Alter doch vielleicht ein wenig besser damit umgehen können. Wir haben ja zumindest über den Tod schon mal irgendwie nachgedacht, wissen was es bedeutet etc. Ein sehr junger Mensch hat da sicher sehr viel mehr Schwierigkeiten das zu verarbeiten. Das Thema Tod gehört bei sehr jungen Menschen einfach noch nicht ins Lebenskonzept. Also ich denke, dass ein Mensch mit 20 Jahren damit schlechter zurecht kommt als jemand in den 40ern oder 50ern. Die Trauer mag dieselbe sein, aber nicht das Verarbeiten der Situation an sich. Um damit gut umgehen zu können bedarf es einfach auch an Lebenserfahrung. Obwohl ich eine 23jährige kenne, die ist Palliativschwester und macht in ihrer Freizeit noch Sterbebegleitung im Hospiz. So allgemein kann mans halt net immer sagen. Ich wünsche dir viel Kraft und Mut bei der weiteren Verarbeitung, und dass du das bald geschafft hast dein Leben weiter leben kannst und deine Mama in liebevoller Erinnerung behältst. Liebe Grüße Tanja
__________________
Meine Mama *21.01.1950 01.07.2014 Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012 Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben. (Marcus Aurelius) Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus! |
#8
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Danke Mausi, danke Tanja..
Es tut gut Erfahrungen auszutauschen und zu wissen auch andere fühlen diesen grausamen schmerz. Man ist irgendwie nicht alleine. |
#9
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Hallo Mamasengel,
ich bin zutiefst betroffen deine Geschichte zu lesen. Es tut so weh, vor allem wenn es so schnell geht. Was du und deine Familie durchmachen müsst, ist ganz schlimm. Aber bitte tröste dich damit, dass du deinen Mann, deine Brüder etc. hast! Diese Menschen sind gerade jetzt sehr wichtig... . Ich denke, deine Mama wird immer bei dir sein, das merkst du auch Ich wünsche dir viel viel Kraft für die nächste Zeit |
#10
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Hallo Mamasengel,
Deine Geschichte zu hören macht mich sehr betroffen. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht. Mein Papa ist am 25.04 nach einem Monat mit dem Krebs gegangen. Aber ee musste Gott sei Dank nicht leiden. Da bei Papa keine Todesursache erkennbat war mussten wir aucu darüber entscheiden ob er obduziert werden soll, aber wir haben uns auch dagegen entschieden. Es bringt den Menschen ja doch nicht wieder. Wurde deine Mama beschlagnahmt nach Ihrem Tod? Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod! Papa 04.10.1948 - 25.04.2014 |
#11
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Liebe Claudi,
wir hatten in dem Jahr, in dem ich meine Mami im Kampf gegen den Krebs begleitet habe, auch sehr viele schöne intensive Momente. Aber meine arme Mami hat auch sehr gelitten - bei ihr war die Atemnot das größte Problem. Und es war so unerträglich, daneben zu stehen und nichts tun zu können... Gerade in den letzten Wochen habe ich auch sehr viel Angst gehabt - davor, wie es weitergeht, vor dramatischen Situationen und dass ich vielleicht nicht richtig handele, sie z.B. nicht rechtzeitig ins Krankenhaus bringe... (Ich habe meine Mami ganz alleine betreut - Hausarzt war auch praktisch nicht vorhanden.) Die letzten 10 Tage waren wir im Hospiz - das war eine sehr große Entlastung für mich, weil ich da nicht mehr alleine die Verantwortung hatte, weil da endlich kompetente Menschen waren, die uns liebevoll unterstützt haben. Ich war die letzten 24 Stunden an ihrer Seite und war auch bei ihr als sie starb. Auch hier war die Unterstützung durch die Mitarbeiter des Hospiz extrem hilfreich und ich bin dankbar, dass das so möglich war. Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Mama Dir auch gerade jetzt besonders fehlt - Du kannst die Freude über die Hochzeit nicht mit ihr teilen, kannst sie nichts fragen... Ich habe (leider) auch Probleme mit der Vorstellung, dass meine Mami von oben zu mir herab guckt... Aber ich habe ab und zu das Gefühl, dass sie mir nahe ist - vor allem einmal ganz intensiv zu meinem Geburtstag 10 Monate nach ihrem Tod. Alles Liebe, Anja |
#12
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Liebe Julia,
Mein Gott das ist ja genauso Grausam. 1 Monat ist auch keine Zeit! Das er krebs hatte, wie lange wusstet ihr das? Bzw kanntet ihr den Krebs nur die Todesursache nicht? Meine Mama ist letztendlich an multiblen Organversagen gestorben ( der Krebs hat ihren Körper halt geschwächt). Erst Atem, dann das Herz. Meine Mama wurde gottseidank nicht beschlagnahmt. Sie wurde am nächsten Tag vom Bestattungsinstitut abgeholt. Das Absurde für viele, einen Tag vor der Beerdigung war ich mit meinem Bruder dort und haben Sie eingekleidet. Ich wollte Sie nicht alleine Lassen mit den Mitarbeitern. Wir haben ihr ein Kleid angezogen, Strümpfe. Parfüm habe ich ihr drauf gemacht und noch ein Andenken von uns 3 Kindern. Ich bin auch froh das ich es getan habe. Es war erst komisch, die Mama dort liegen zu sehen. Aber es war irgendwie beruhigend. Und ich weiß nicht wie die Mitarbeiter mit ihr umgegangen wären, waren schon grobb drauf. Liebe Tina, Du hast dich um Sie bei dir Zuhause gekümmert! Hut ab. Das erfordert unheimlich stärke. ( hätte es auch gemacht wenn es möglich gewesen wäre, davon mal abgesehen).Aber es war bestimmt eine sehr Intensive Zeit mit höhen und schweren tiefen. Darf ich fragen wie der Moment war als deine Mama gegangen ist? Ich konnte ja leider nicht bei Mama sein, als Sie ging Im Anhang einmal ein Bild von meiner Mama... |
#13
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
War das letze Weihnachten 2012.... da war noch alles schön.
Nur ob Sie was wusste JUNI 2013 ist Sie gegangen. |
#14
|
|||
|
|||
AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar
Liebe Claudi,
das Bild von Euch beiden ist ja wirklich wunderschön! Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Mama es so wollte, dass Du nicht dabei warst, dass sie Dir das ersparen wollte. Es ist ja offensichtlich so, dass manche Menschen dabei alleine sein wollen und andere jemanden bei sich haben wollen - und dass sie es oft irgendwie so einrichten, dass das passt. Als ich am Tag bevor sie starb morgens ins Hospiz gekommen bin, lag sie zum ersten Mal im Bett - sonst sass sie immer im Rollstuhl. Da war schon klar, dass es wieder eine deutliche Verschlechterung gegeben hat. Sie war an dem Tag aber ruhiger - am Tag vorher war sie deutlich unruhiger und verwirrter, teilweise auch etwas aggressiv, was ganz untypisch für sie war. Wir haben noch normal miteinander gesprochen, sie hat noch ein wenig gegessen, die lieben Schwestern haben sie im Bett zu einem Chorkonzert gerollt, das im Hospiz stattfand und sie hat ganz begeistert zugehört. (Sie hat selber leidenschaftlich im Chor gesungen.) Am Nachmittag wurde mir klar, dass sie sich auf den Weg macht - eine Schwester hat mich auch ganz lieb angesprochen, dass es gut wäre, wenn ich bleibe. Ich habe dann den Abend und die ganze Nacht an ihrem Bett gesessen - in der Zeit hatte ich nur einen Wunsch: Dass sie nicht mehr leiden muss! Ich habe gebetet obwohl ich eigentlich nicht gläubig bin, ich habe nicht gewagt, sie zu streicheln aus Angst, dass ich sie wecke; wenn sie meine Hand losgelassen hat, habe ich nicht gewagt, sie wieder anzufassen aus Angst sie zu stören, es ihr schwerer zu machen loszulassen. Irgendwann sprach sie mich an "Ich kann nicht mehr." Ich habe ihr geantwortet "Du brauchst auch nicht mehr" und sie hat genickt. Die letzten Stunden war sie ganz ruhig und offenbar schon weit weg, da habe ich einer Schwester noch geholfen, sie etwas "frisch zu machen". Sie hatte den typischen rasselnden Atem, aber ich habe oft gehört, dass der für die Betroffenen eigentlich nicht schlimm ist, hört sich nur schlimm an. Ich habe ihr noch den Brief vorgelesen, den ich ihr einen Monat vorher geschrieben hatte (der war so ziemlich das einzige, was sie mit ins Hospiz nehmen wollte). Irgendwann gab es Atemaussetzer, sehr kurz danach hörte sie einfach auf zu atmen. Der Moment war irgendwie sehr unspektakulär - zufällig war gerade eine Schwester dabei, die mir bestätigt hat, dass das ihre letzten Atemzüge waren. Ich habe ihr noch ein paar liebe Dinge gesagt, mich endlich getraut, sie zu streicheln - und war vor allem unendlich erleichtert, dass sie jetzt endlich nicht mehr leiden muss. Danach habe ich noch einige Zeit bei ihr gesessen, ich habe sie auch zusammen mit der Schwester angezogen und es fiel mir sehr schwer zu gehen... Alles Liebe für Dich, Anja |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|