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  #1  
Alt 14.08.2014, 11:26
Marmot Marmot ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo an alle Löwinnen und Löwen,

ich lese immer bei euch mit und bin immer wieder betroffen, wie sehr dieser Scheixxx Krebs unser Leben bestimmt.

Heute ist es genau eine Woche her, als mein Liebster den Kampf verloren hat. Zwischenzeitlich war ich selbst beim Arzt, habe mich krankschreiben lassen und mit ihm gesprochen; er meinte, dass mein Mann bei der Diagnose von Anfang an keine Chance hatte und - das hatte ich ja schon mal geschrieben - er selbst nie eine Chemotherapie begonnen hätte.

Mein Mann hat aber noch gesagt, dass er diese Chemo`s wieder gemacht hätte, einfach um noch ein paar Wochen mehr Zeit auf dieser Erde und mit uns zu haben, trotz Nebenwirkungen usw.

Gerade wurden das Pflegebett und der Rollstuhl abgeholt.

Mich erschreckt so sehr, wie man ein Leben dann so "aufräumt" und "verwaltet"

Ich weiß nicht, wie ich das richtig formulieren kann, ohne falsch verstanden zu werden, ich versuche es trotzdem.

Es ist eine Art Erleichterung nicht immer zwischen Hoffnung und Niedergeschlagenheit zu wandeln. Nicht immer niedergeschlagen und voller Angst zu sein, wenn sich neue Verschlechterungen ergeben haben.

Wohin der Weg führen wird, war von Anfang an klar (mir jedenfalls).

Ich versuche mir im Bett immer die letzten 9 Monate in Erinnerung zu rufen. Was war passiert???

Ich habe seit 9 Monaten bereits Abschied genommen. Auch wenn ich meinen Mann noch 20 Jahre voller Liebe und Hingabe gepflegt hätte, für ihn war es keine Lebensqualität mehr. Er wollte nicht gehen, bis zur letzten Stunde. Aber er hatte Schmerzen, multiples Organversagen. Für ihn ist es besser, dass er erlöst wurde.

Ich hoffe, ich komme irgendwann damit auch zurecht und ich hoffe, dass er seinen Frieden gefunden hat.

Ich hadere noch damit, dass die Onkologin mir ja gesagt hat, dass es wohl "in den nächsten 14 Tagen" passieren wird (eine Woche war es dann tatsächlich), aber ich ihm seine Illusion lassen soll.

So hatte ich ihm im Krankenhaus gesagt, dass die Onkologin mir mitteilte, dass wir erst mal die nächsten 14 Tage abwarten sollen und dann evtl. die letzte Chemomöglichkeit probiert wird, je nachdem, wie sich seine Leberwerte entwickeln und er solange zu Hause von der Palliativärztin betreut wird...

Wäre es vielleicht doch besser gewesen, ihm zu sagen, was ich wusste??? Hätte er dann leichter abschließen und gehen können???

Ja, solche Fragen quälen mich gerade. ABER ich habe schon die 2. Nacht irgendwie ohne Schlaftabletten schlafen können.

Ich wünsche euch so von Herzen alles Gute, dass doch noch Wunder geschehen und ihr noch wertvolle gemeinsame Stunden verbringen könnt!!!

Wir hatten eine sehr innige, wertvolle Zeit in den letzten neun Monaten.

Liebe Grüße
Marmot
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  #2  
Alt 14.08.2014, 14:30
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Marmot,
Dem was Dieter und zaubermieze dir schon geschrieben haben, gibt es nicht zuzufügen, alles ist gesagt ......du hast soooooo viel liebevolles getan und immer nur das richtige , das gute für deinen Mann gewollt. Ich denke wenn er eine Zeit hätte wissen wollen, die ihm bleibt, hätte er die Ärztin selbst gefragt, das hat er aber nicht....sondern er hat geplant ....

Eine kurze Geschichte die ich erlebte vor 9 Jahren,einen meiner Freundinnen hatte einen inoperablen Gehirntumor.... Sie hatte zu all ihren Freunden einen unreglmäßigen Kontakt. Eines Abends hatte ich das starke Gefühl sie anrufen zu müssen. Sie freutesich sehr und sagte mir, Heike es geht mir im Moment noch nicht so gut, aber bald und dann hole mich bitte wieder ab und wir gehen wieder im Wald spazieren so wie letztens......das war so schön.... Mein nächstes Ziel ist es dann wieder mit dir reiten zu gehen...so plauderten wir noch eine Weile. Laut Ärztin ist sie ca. eine Stunde nach unserem Gespräch für immer mit einem Lächeln im Gesicht eingeschlafen.... Der Gedanke an das Telefonat gibt mir noch heute Trost und kraft auch im Bezug auf meinen kranken Mann der immer noch weit im voraus plant..........wofür ich sehr dankbar bin....die Ärzte sagten mir etwas ganz anderes ...... Da er nicht nachfragt, will er es auch nicht wissen....

Du hast alles richtig gemacht.....
Ich schicke dir weiterhin gaaaaanz viel kraft....du tapfere .....
LG glaube
.
__________________
gLG Heike
___________________________________________
Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.

Geändert von Glaube39 (14.08.2014 um 14:42 Uhr)
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  #3  
Alt 14.08.2014, 15:14
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Liebe Marmot,

als mein Mann die Wochen auf Palli lag, haben mir die Ärzte und Schwester zu verstehen gegeben, dass mein Mann nicht mehr lange leben wird. Sie wollten ihm das zwar auch sagen, kamen aber nicht an ihn heran. Und ich bin fast verzweifelt an dem Wissen. Ich habe ganz vorsichtig versucht mit meinem Mann darüber zu sprechen. Heute bin ich froh, dass ich es ihm nicht so deutlich gesagt habe, denn für ihn hat sich ja das Blatt etwas gewandelt und wer weiss, ob er genauso gekämpft hätte, hätte man ihm das so krass gesagt. Du hast alles richtig gemacht! Du hast deinen Mann geliebt und warst bis zum Schluss mit deiner Liebe für ihn da. Das ist das Wichtigste überhaupt.

LG MEL
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Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
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  #4  
Alt 15.08.2014, 08:10
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Ein Satz mit x => das war wohl nix! Ich komme gestern nach der Arbeit ins Zimmer meines Mannes und war geschockt. Er lag wie ein Häufchen Elend im Bett, bekam Sauerstoff, Blutdruck und Herz wurden dauerhaft kontrolliert und sein Gesicht vor allem die Lippen waren extremst geschwollen und er sprach ganz verschwommen mit mir. Sie hatten ihm mittags erst 3 Mittel gegen Nebenwirkungen gegeben, dann das Antikörpermedikament angeschlossen und 5 Minuten später hatte mein Mann die ersten Reaktionen bis hin zu Atemnot, da die Zunge und die Bronchien auch angeschwollen sind. Er sagte, dass 5 Ärzte ihn notversorgt hätten. Er hat 2 Spritzen mit Cortison bekommen und ganz viel Flüssigkeit. Als ich abends gegen 19.30 Uhr abgehaun bin, ging es ihm schon wieder viel besser. Die Schwellungen waren alle so gut wie weg, die Bronchien hatten auch nicht mehr gerasselt und er konnte wieder normal sprechen und hatte auch wieder Hunger. Tja... und wieder ist unsere Hoffnung zerplatzt wie eine Seifenblase. Der Antikörper war doch unsere grosse Hoffnung Keine Ahnung wie es jetzt weitergeht. Die Ärztin konnte mir gestern dazu nix sagen, sie waren froh, dass sie meinen Mann wieder stabil bekommen hatten. Also heisst es jetzt wieder abwarten. Ich hoffe nur, dass sie jetzt nicht sagen, er wäre austherapiert
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Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
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  #5  
Alt 15.08.2014, 08:54
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BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

oh Buffy so ein Schreck! Wie geht es ihm denn heute, hast du schon mit ihm sprechen können? Ich wünsche euch alles Gute

Anette
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  #6  
Alt 15.08.2014, 09:06
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Tobi geht es heute zum Glück wieder richtig gut. Er hat gerade mit mir telefoniert, er darf auch gleich schon nach Hause. Der Onkologe hat sich wohl auch schon Gedanken gemacht, wie es jetzt weiter gehen soll und wir sollen nächste Woche zu ihm kommen, damit er in Ruhe mit uns darüber reden kann. Also auf ein Neues!
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Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
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  #7  
Alt 15.08.2014, 10:53
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Ah... mein Mann ist schon wieder zu Hause und er soll Donnerstag wieder ins KH, sie haben wohl schon eine Alternative gefunden. Würde trotzdem gern mit dem Onkologen sprechen. Mal schaun, ob wir das vor Donnerstag noch hinbekommen.
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  #8  
Alt 15.08.2014, 10:58
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phoenix02 phoenix02 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Mel,
Es freut mich für Euch das es Tobi schon wieder so gut geht.
Ich drücke Euch für nächste Woche alle vorhandenen Daumen, das der Oncodoc noch einen Plan C in der Schublade hat um dem sch... Krebs eins auf die Mütze zu geben.

phoenix
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dann würde ich hinaufsteigen und dich zurückholen

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  #9  
Alt 15.08.2014, 15:17
Grisu62 Grisu62 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hi Ihr Lieben,

bei uns gibt es nur wenig Neues. Mein Mann baut körperlich weiter ab und leidet schrecklich darunter. Hat jemand eine Idee, wie man ihm die irrige Meinung aus dem Kopf holen kann, dass er "erbärmlich" ist, nur weil er beim Laufen einen Rollator braucht ?? Ich habe schon Fransen am Mund vom vielen Reden, aber er hält an seiner Sichtweise fest, obwohl sie ihn unglücklich macht... Und DAS macht mich unendlich traurig. Manchmal geht mir durch den Kopf "klar, dass er im Moment nicht liebevoller mit mir umgeht - er kann ja nicht mal mit sich selbst ein bisschen liebevoll und nachsichtig sein". Gestern wollte er sogar, dass ich ein sehr schönes Foto von ihm aus der Zeit unseres Kennenlernens abhänge und wegräume, weil er es nicht erträgt, den Unterschied so deutlich vor Augen zu haben...

@ Mel, meine Güte, wie hälst du diese Achterbahn nur aus ?? ich sage ja nicht, dass ich es leicht habe, aber dieses Auf und Ab von Hoffen und Bangen wäre für mich schier unerträglich.

@ Marmot, ich habe dreimal hinschauen müssen... über den Daumen gerechnet sind das noch sechs Wochen - da fehlt mir jedes Verständnis... das ist rücksichtslos den Angehörigen gegenüber. Schade, dass Berlin so weit weg ist, und ich im Moment so kraftlos - da würde ich gern mal den Verantwortlichen auf die Füße treten und fragen, ob sie sich eine Sekunde mal vorgestellt haben, wie es ihnen in einer solchen Situation gehen würde...

Ein schönes Wochenende !! Trotz allem ... liebe Grüße
Grisu
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  #10  
Alt 15.08.2014, 15:55
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NO SURRENDER NO SURRENDER ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Zitat:
Zitat von Grisu62 Beitrag anzeigen
... Hat jemand eine Idee, wie man ihm die irrige Meinung aus dem Kopf holen kann, dass er "erbärmlich" ist, nur weil er beim Laufen einen Rollator braucht ?? ...
Liebe Grisu,

mein Mann hat sich auch mit allem was er zu bieten hatte gegen den Rollator gewehrt, ich hab ihm auch immer wieder gesagt, das es nicht schlimm sei und ja für ihn nur eine gewisse Sicherheit bietet, aber ich glaube er hätte sich lieber der Länge nach auf unseren Flurboden "gelegt" als das er dieses doofe Ding benutzt hätte.

Ich hatte hier im Laufe der Zeit auch schon einen langen Bart vom - Fusseln an den Mund reden - mein Mann hatte ähnlich wie deiner, seinen eigenen "Verfall" ganz klar vor Augen Leider kann man da sehr wenig tun, als Ihnen immer wieder gut zuzureden.

Mein Mann kam z.B. auch mit seinem Stoma überhaupt nicht zurecht und ich glaube er hat es fast mehr gehasst als diese schreckliche Krankheit, ich hab ihn dann mal gefragt, ob er noch vorhat eine andere Frau kennenzulernen?...denn MIR würde es nichts ausmachen, und das es das wichtigste sei, das er lebt!!! Er hat sich sehr erschrocken und es war fortan nicht mehr sooo ein Riesenthema.

@Marmot, meine Güte 6 Wochen noch, ich kann`s nicht glauben, ich dachte 3 Wochen wären schon kaum auszuhalten. Vielleicht kannst du ja doch nochmal nachbohren?!

Allen hier weiterhin viel Kraft und Sand für eure Uhren
LG
Gabi
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Tougher Than The Rest

Ich schau zurück auf eine wunderschöne Zeit.
Warst die Zuflucht und die Wiege meines Seins.
Hast gekämpft und jeden Moment mit mir geteilt.
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  #11  
Alt 16.08.2014, 07:43
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Liebe Marmot,

das ist in der Tat spät.....wir sind ja auch aus Berlin. Aber Mom ist am 17.07. schon beerdigt worden, und selbst das fand ich noch spät. Aber um mal kurz hinterher Luft zu holen, wars okay.

Die Freundin meines Sohnes ist Griechin, die war darüber total entgeistert, dass unsere Toten hier noch so lange "rumliegen" In Griechenland wird sofort am nächsten Tag beerdigt. Da wird aber auch nicht eingeäschert.

Finde das eigentlich richtig, sofort zu beerdigen. Hier bei uns gehen dann danach noch die Bestatter und alle ran, und lauter Fremde machen sich an dem toten Körper zu schaffen, schön find ich dsa nicht.

Ich hab Mama auch nicht mehr "hygienisch versorgen" lassen....wozu? Sie wurde nicht aufgebahrt, sie wurde drei Tage später eingeäschert, und sie hat sich für ihren kranken Körper zum Schluss so geschämt, dass sie nicht gewollt hätte, dass man nochmal an sie rangeht, also hab ich gesagt, der Sarg wird nicht mehr aufgemacht nach dem Abholen und so wars dann auch.

Ich mein mal ehrlich, wieso muss ein Toter noch gewaschen werden, wenn er doch eh eingeäschert wird und nicht mehr vorgezeigt wird. Ist doch eigtl eher Geldschneiderei. Zumal sie im Hospiz längst gewaschen wurde. Und ich hab gelesen, wie ein Toter zur Aufbahrung bearbeitet wird, das hätte ich nie und nimmer für Mama gewollt, das ist ganz schön heftig.

Euch allen alles Gute,
und dass es bei jedem so läuft, wie es grad gebraucht wird.....

LG
Tanja
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Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!

Geändert von schnaddi (16.08.2014 um 07:45 Uhr)
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  #12  
Alt 16.08.2014, 10:07
Marmot Marmot ist offline
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Moin Ihr Lieben,

es gibt leider keine frühere Möglichkeit der Beerdigung. Er wollte eine bestimmte Kapelle und einen bestimmten Pfarrer. Der Pfarrer ist im Urlaub und danach erst mal ausgebucht und die Kapelle ist wohl auch nicht frei, der Bestatter teilte mit, dass auch er mit der Arbeit nicht mehr hinterher kommt. Wir werden in diesen sauren Apfel beißen und das aushalten.

Mir geht es da zur Zeit aber wie Omondi geschrieben hatte; irgendwie zucke ich nur mit den Schultern und mir ist alles recht. Wahrscheinlich kommt das, weil man durch die Trauer keine Kraft mehr hat.

Dadurch haben Bestatter natürlich auch "leichtes Spiel", zum Glück kümmert sich aber der Bruder und dessen Lebensgefährtin darum, auch was die Auswahl des Bestatters anging, damit man sich eben nicht alles "aufschwatzen" lässt.

Irgendwann bin ich aber hoffentlich wieder halbwegs "die Alte"

Ich bin sehr dankbar für meine Kinder, meine Familie und meine Freunde, die mir so sehr jetzt gezeigt haben und zeigen, dass ich nicht alleine bin und mich wirklich unterstützen. Und ich bin dankbar für dieses Forum und euch

Ich wünsche allen eben solche Hilfe und Unterstützung und ein Katastrophen freies Wochenende!

Liebe Grüße
Marmot
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  #13  
Alt 18.08.2014, 10:42
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phoenix02 phoenix02 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Grisu,
frag Deinen Mann doch mal, ob er Dich auch erbärmlich finden würde wenn Du einen Rollator oder Rollstuhl brauchen würdest.
Oder ob er Dich verachten würde wenn Du schwach und hilflos währest?
Ich bin überzeugt, das weist er weit von sich.
Vielleicht kannst Du Ihm so helfen die Kurve zu kriegen und ihm helfen leichter Hilfe annehmen zu können.
Ich war bei uns zuerst krank und mein GÖGA hat mich schwach und hilflos gesehen, ich glaube das hat es ihm erleichtert auch schwach sein zu können.
(Wobei, mein Mann war auch immer ein "harter Knochen" und konnte Hilfe nur schwer annehmen).
Ich schicke Dir Kraft und einen Lastzug voll Sand, solange Du den brauchen kannst
phoenix
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  #14  
Alt 18.08.2014, 11:19
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buffy197111 buffy197111 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Guten Morgen,

@Marmot: 6 Wochen bis zur Beerdigung sind ja echt der Hammer, aber wenn es die bestimmte Kapelle und der bestimmte Pastor sein sollen, dann geht es wohl nicht anders. Wünsche dir viel Kraft für diese lange Zeit!

@Grisu: mein Mann gibt auch oft solche Kommentare von sich. Am liebsten sagt er, wäre ich doch mal abgenippelt, dann hättest Du jetzt weniger Arbeit. Oder was willst Du denn noch mit so einem Krüppel. Das tut weh! Und mir fehlen oft die Worte.

Unser WE war sehr schön. Mein Mann war am Samstag mit einem Kumpel und meinem Dad zum Forellen angeln. Anschliessend haben wir diese zusammen bei uns auf´m Platz gegrillt. Danach war mein Mann zwar platt, aber glücklich.

Leider haben uns die Platten am Dünndarmstoma dieses WE geärgert. Ich weiss nicht, wie oft ich diese wechseln musste, weil sie undicht waren. Heute Nacht war es 2x! Ätzend!

Im Moment mache ich mir etwas Sorgen, da mein Mann leider immer wieder mal brechen muss. Wir wissen nicht woran es liegt. Zum Glück kann er trotzdem recht gut essen. Und er hat in der letzten Zeit extrem viel Wassereinlagerung in den Beinen, er muss diese zwischendurch immer wieder hoch legen. Ich vermute ja, dass sowohl das Erbrechen und das Wasser in den Beinen mit der Menge des Palladons zusammenhängt. Er hat ja eine Schmerzpumpe mit einer Grunddosis, und kann sich zwischendurch selbst Boli geben. Mittlerweile gibt er sich diese aber nicht nur noch bei Schmerzen. Und je mehr er sich davon gibt, desto schlimmer ist da mit dem Erbrechen und dem Wasser in den Beinen. Er will ja selbst davon weg kommen und weiss, dass er sich schon ein leichtes Suchtverhalten angewöhnt hat. Jetzt habe ich ihm einen Zettel hingelegt, auf dem er eine Strichliste führen soll. Vielleicht hilft es.

Mein Mann ist ja noch immer davon überzeugt, dass wir wie geplant vom 12.09. bis zum 23.09. nach Kreta in den Urlaub fliegen können. Ich bin mir da echt nicht sicher. Die Ausgänge machen wir dabei die geringsten Sorgen. An diese wird er sich gewöhnen müssen, es gibt so viele Menschen, die mit einem oder zwei Stomas leben müssen. Aber die Schmerzpumpe und die zusätzliche Flüssigkeit, die er noch intravenös bekommt. Wie soll das funktionieren? Er soll seinen Onkologe fragen.

Jetzt bin ich erst einmal gespannt wie es mit welcher Therapie weiter geht.
__________________
Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
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