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Alt 23.09.2014, 10:10
Tina2563 Tina2563 ist offline
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Registriert seit: 17.07.2014
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Beiträge: 36
Standard AW: Neue Therapie und 1000 Fragen

Hallo Marietta!

Du schreibst mir aus der Seele. Als meine Familie hörte das ich heilbar bin war ich das für meine Lieben schon. Sie möchten einfach keine Sorgen mehr haben. Ich kann das sehr gut verstehen und trotzdem macht es einfach einsam.Wir sind aber nicht einsam sondern nur in dem Gefühl das wir es nicht mehr los werden können unsere Angst.Mir tut es z.b. Immer so gut wenn ich mit dir spreche.Nicht nur weil du immer gute Tipps hast sondern weil du weist wie ich fühle,und ich glaube nicht das das gesunde Menschen können die nicht in dieser Situation sind.Ich wünsch dir einen guten Rückflug. Lieben Gruß Tina
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  #2  
Alt 23.09.2014, 10:46
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Registriert seit: 27.09.2013
Beiträge: 175
Standard AW: Neue Therapie und 1000 Fragen

Ich glaub, ein wenig liegt das daran, dass ich spüre, dass diese Krebsgeschichte in den Köpfen meiner Mitmenschen keine unendliche Geschichte ist. Manchmal denke ich sogar, dass es einigen so auf die Nerven geht, dass sie froh wären, wenn das Drama ein Ende finden würde. Ich spüre, dass mir so allmählich die Menschen ausgehen, die mit mir fühlen können. Es kommt mir manchmal so vor, als ob mir nur aus Höflichkeit zugehört würde, wenn ich mal wieder meine Sorgen kundtun möchte. Irgendwie ist dann immer so ein unausgesprochenes “mach hinne, hör auf zu jammern, so schlimm ist das ja alles nicht“ im Raum.

Liebe MarMi-Marietta,

kann mich gar nicht entscheiden, zwei so schöne Namen. Ich bin so angerührt von diesen Zeilen, dass ich sie noch einmal hierher kopiert habe, um sie vor Augen zu haben. Es trifft so 150%ig, wie es auch mir geht mit den Leuten um mich herum, die gefühlt immer weniger werden, und ich spüre jeden Tag, fast jede Stunde, wie das Interesse und die Aufmerksamkeit und eben das ehrliche Zuhören, also nicht dasjenige aus Höflichkeit, sondern dasjenige, das zeigt, dass wirklich jemand etwas verstehen will, wie es einem geht, immer weniger wird. Ich stelle fest, dass ich nur noch mit anderen (Krebs-)Kranken wirklich auf Augenhöhe kommunizieren kann. Alles andere wirkt auf mich zurück, als würde ich eine eindressierte Zirkusnummer vor Publikum aufführen. Nur ja nichts negatives sagen. Nur ja nicht jammern. Nach solchen Gesprächen mit der angeblich normalen Außenwelt fühle ich mich leer und traurig. Ich denke dann: wird das jetzt immer so sein? Wird das noch einmal anders in Deinem Leben? Und wie lange wird das sein? Als würde eine leere Hülle mit der Außenwelt kommunizieren, aber nicht 'ich' oder irgendwas authentisches aus meinem Inneren.

Letztens wurde ich mit fassungslosem Staunen gefragt: "Ja, hast Du denn immer noch Krebs? Ich dachte das wäre jetzt vorbei." Ich sagte darauf: "Nein, es ist nicht vorbei. Es wird nie vorbei sein. Ich bin palliativ, unheilbar." Nur weil man Haare auf dem Kopf hat (ich hab keine Chemo gemacht), gilt man als gesund hat sich als solcher zu benehmen. Ich habe ehrlich gesagt, keinen Bock mehr, andere zu 'schonen'. Ich werde auch nicht geschont. Und wenn sie's nicht ertragen. Tja, was soll ich sagen: Willkommen im Club, ich ertrag's an den meisten Tagen auch nicht.

Dein Beitrag hat mir auch gutgetan, nicht nur Dir Alles Gute für Dich.

Liebe Grüße
Charl0tte

Geändert von Charl0tte (23.09.2014 um 10:50 Uhr)
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