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  #1  
Alt 28.09.2014, 23:03
Jan64 Jan64 ist offline
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Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Meine Geschichte

Hallo Veilchen,

ich überlege mir immer, wie es mir nach einer wie auch immer gearteten Aktion geht, ich muss ja dann damit Leben. Nicht alles was möglich ist macht auch Sinn.

Am Anfang meiner Krebslaufbahn habe ich auch alles den Ärzten überlassen, die haben aber auch gleich abgewogen, was sinnvoll und unbedingt nötig ist. Es war auch ein relativ langer Prozeß bis zur Operation, da waren die Spezialisten mal nicht zur Verfügung oder die Herz-Lungen-Maschine nicht frei. Da bei mir die Metastasen eh schon da waren, kam es auf zwei Wochen hin und her nicht an.

Ich habe in dieser Zeit sehr viel über die Abläufe in einem Krankenhaus lernen dürfen, bin etlichen Studenten als "Übungsobjekt" zur Verfügung gestellt worden und habe dabei von den ausbildenden Ärzten in den anschliesenden Besprechungen sehr viel über das NZK und meine Situation gelernt. Mir kommt diese Art der Krankheitsverarbeitung sehr entgegen, andere Patienten wollen das alles lieber nicht so genau wissen.

Durch die Arbeit in der Selbsthilfe habe ich immer noch direkten Zugang zu den Informationen aus erster Hand, das macht das Leben für mich einigermaßen selbst steuerbar. Tumorboards werden bei mir auf dem kleinen Dienstweg organisiert (das kann schon mal in der Teeküche passieren).

Ich habe sehr schnell mein Leben geregelt und unnötigen Ballast abgeworfen, die Zahl der Menschen die mir den Buckel runter rutschen können hat sich etwas erhöht und der Nachlass ist geregelt oder schon verteilt. Jetzt lebe ich. Wenn ich morgen Tod umfalle ist es halt so,aber lieber nehme ich jetzt alle Möglichkeiten an, ein möglichst langes und für mich akzeptables Leben zu führen.

So das Wort zum Sonntag ist nun zu Ende.

Viele Grüße vom Titisee (Urlaubsdomizil) Jan
  #2  
Alt 29.09.2014, 08:50
joggerin joggerin ist offline
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Registriert seit: 21.08.2010
Beiträge: 582
Standard AW: Meine Geschichte

Lieber Jan,

das hast du super geschrieben. Da sieht man, wie wichtig es ist, informiert ueber seiner Krankheit zu sein, diese dann annehmen und sich einen "Plan" machen, wie man damit weiterleben will.

Gruess bitte ganz liebe deine besssere Haelfte.
Eine schoene Zeit am Titisee.

LG
  #3  
Alt 30.09.2014, 13:14
Veilchenviolett Veilchenviolett ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Meine Geschichte

Hallo,

- Ich hoffe, mein Papa, wir, schafft(en) es auch so gut wie Du, Ihr alle im Forum, dann die richtigen Entscheidungen zu treffen bzgl. Therapie etc..

Liebe Grüße!
Veilchen
  #4  
Alt 30.09.2014, 23:10
Jan64 Jan64 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Meine Geschichte

Ob die Entscheidungen immer richtig sind, wissen wir auch erst hinterher.

Patienten, die in der Lage sind sich grundlegend mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen, können ihre Behandlung weitgehend mitbestimmen. Dazu braucht es aber fundierte Informationen, in denen gibt es aber leider auch unangenehme Fakten. Dies zu verarbeiten kann nicht jeder. Gute, aktuelle und verständliche Informationen gibt es bei der Patientenorganisation die oben unter "Anlaufstellen bei Nierenkrebs" genannt ist. Da kann man auch anrufen, es sind meist selbst betroffene mit Erfahrungen mit Nierenkrebs am Telefon.

Gruß Jan
  #5  
Alt 01.10.2014, 12:25
Veilchenviolett Veilchenviolett ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Meine Geschichte

Ja, danke Dir! Wie geht´s am Titisee? - Hab gehört, dass es dort sehr schön sein soll.

Grüße aus Wien,
Veilchen
  #6  
Alt 01.10.2014, 21:13
Jan64 Jan64 ist offline
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Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Meine Geschichte

Hallo Veilchen,

hier ist es schön. das Örtchen ist Geschmackssache, viel Trubel und Tourismus, aber wir logieren ja am anderen Ende des See's. Es ist aber alles sehr schnell von hier aus zu erreichen. Feldberg, Belchen, Schluchsee und haste die Schnauze von Natur voll geht’s kostenlos mit der Bahn nach Freiburg.

Wir stehen hier unter Bäumen am Wald, haben das Fenster am Bett einen Spalt weit offen, die Vögel singen und der Seebach plätschert leise. Dann darf es draußen gern etwas kühler sein, es läuft leicht die Heizung und ist jetzt so richtig kuschelig. Für mich die beste Entspannung.

Viele Grüße Jan
  #7  
Alt 03.10.2014, 20:48
Veilchenviolett Veilchenviolett ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Meine Geschichte

..das hört sich wirklich sehr fein an bei Dir..!

Liebe Grüße!
Veilchen
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