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Mein Vater nun auch betroffen
Hallo Zusammen,
ich lasse den emotionalen Teil mal außen vor und hoffe auf euer Feedback oder Erfahrungen bezüglich meines Vaters. Er wurde gestern mit Prostatakrebs diagnostiziert. Der PSA-Wert liegt bei 8 (genaue Zahl liegt mir nicht vor), seine Biopsie ergab folgendes: Gleason: 3+4=7a TNM: mindestens pt3a, pPn1, G3 Es waren 10 von 12 Stanzen betroffen, teilweise vollständig infiltriert. Mein Vater wird 74 Jahre alt und war bisher absolut aktiv und fit. Mir geht es jetzt darum, die beste Therapie zu finden. Er hat wahnsinnige Angst vor der OP und gleichzeitig einen doppelten Leistenbruch. Er soll in der Helios-Klinik in Wuppertal behandelt werden, die Skelettszintigraphie wird morgen durchgeführt. Der Urologe lies aber schon durchblicken, dass eine OP empfohlen wird. Sofern alle Befunde vorliegen, würde ich eine Zweitmeinung empfehlen. In NRW gibt es ja einige Möglichkeiten. Ich hatte die Uniklinik in Düsseldorf (DaVinci-Methode) im Auge, diese ist auch ein Prostatatumorzentrum. Alternativ wäre noch Köln oder Leverkusen möglich (keine daVinci-Methode). Ich muss ehrlich sagen, dass der Überblick schwer fällt. Macht eine OP überhaupt Sinn oder wählt man Alternativen? Grade bei einem 74-jährigen? Es ist unglaublich schwer. Wenn jemand hier in der Region aber Erfahrungen hat oder einfach vielleicht Hinweise geben kann, wäre ich unglaublich dankbar. Geändert von Derda (22.10.2014 um 17:15 Uhr) |
#2
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AW: Mein Vater nun auch betroffen
Hallo "Tochter",
die Behandlung des älteren Patienten hat sich stark geändert, weil die Männer immer älter werden und dabei wie Sie auch von Ihrem Vater berichten, immer noch fit sind. Deshalb ist eine OP bei einem 74 Jährigen mit gutem Allgemeinzustand möglich. Ist Ihr Vater jedoch wie Sie schreiben ein ausgesprochener "Schneideängstling" dann sollte er auf die Bestrahlung ausweichen, die mit bedeutend weniger Nebenwirkungen als eine OP verbunden ist. Allerdings kann man nach einer Bestrahlung, wenn sie nicht hinhaut, nur noch schwerlich unter Inkaufnahme von hohen Nebenwirkungen operieren. Währen nach einer OP ( 7 von 10 Operierten werden in der Regel geheilt), eine Bestrahlung problemlos möglich ist. Eine OP hat selbst in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn eine Heilung nicht mehr erreicht werden kann, folgende Vorteile: - die Hauptmasse des Tumors wird aus dem Körper entfernt. Es gibt die Theorie dass Metastasen keinen weiteren Mestasen bilden können, nur der sogenannt Indextumor. Ferner braucht sich das Immunsystem nur noch mit den Metastasen und nicht mehr mit dem Hautptumor herumschlagen. - spätere Obstruktionen in die Nachbarorgane wie Harnröhre, Blase und Darm durch den Haupttumor werden vermieden. Da wir nicht wissen, welches die beste Therapie beim Anfangsprostatakarzinom ist, läuft zur Zeit die Prefere-Studie, die für Ihren Vater höchst interessant sein könnte: Hier mehr: www.prefere.de In dem Patientenratgeber I, der auf den S3-Leitlinien basiert, können Sie mehr über die Behandlungsmöglichkeiten des Prostatakrebses erfahren: Prostatakrebs I Lokal begrenztes Prostatakarzinom: http://leitlinienprogramm-onkologie....krebs_1_01.pdf Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute und ein gute Therapieentscheidung für Ihren Vater! Hansjörg Burger |
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