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  #1  
Alt 12.02.2015, 08:42
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,

so schwer es ist und so gerne man abwartet, vor sich herschiebt.... ihr solltet mit den Ärzten sprechen.... was haben sie vor? wie geht es weiter? was sollte jetzt schon organisiert oder in die Wege geleitet werden?

Der Sozialdienst im Krankenhaus kann euch da auch unterstützen und Tipps geben... diese Möglichkeit sollte man nutzen.

Wenn unvorbereitet der Satz: "Dannunddann ist die Entlassung" kommt... dann ist es schwieriger so Hals über Kopf.

Ich denke an euch und drück dich ganz herzlich

glg Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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  #2  
Alt 12.02.2015, 21:54
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...ach ihr Lieben...heut ist bei UNS der mega beschissene Tag...immerhin hat sich heute mein Mann wieder mal schön geöffnet mir gegenüber und viel erzählt und viel mit mir gesprochen...aber Papa hat nur mehr 65 Kilo...im Dezember waren es noch 80...und die Wundheilung seit der Lymphop lässt mehr als zu wünschen übrig...und heute haben es die Ärzte tatsächlich ausgesprochen...er soll nächste Woche entlassen werden...ein Pflegeantrag ist zur Vorsicht schon mal von meinem Mann gestellt worden...die Schwiegermama will Papa auf jeden Fall daheim haben für mein Gefühl...aber ich weiß nicht wie das gehen soll...er kann zwar noch alleine essen und so...aber kommt kaum mehr auf...zehn Meter alleine gehen ist schon ein Marathon für ihn...es ist alles so furchtbar...und Papa mag einfach nicht mehr...am Montag ist nochmal großes Ärztetreffen, aber ich glaube, dass sie da nur beschließen werden, dass er im Krankenhaus eigentlich nicht mehr richtig aufgehoben ist...und selbst wenn die Ärzte wider Erwarten dazu kämen, es doch noch mal mit Chemo zu probieren - soweit es die Organwerte zulassen - er würde es nicht mehr wollen glaub ich...versteh ich auch...

...mein Mann ist so stark...er wirkt so kraftvoll...er strahlt das richtig aus...aber er zerbricht innerlich grad...
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  #3  
Alt 13.02.2015, 06:45
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,
auch der beschissenste Tag geht mal rum … und ich hoffe sehr, dass er das ist und ihr heute wieder etwas mehr Licht seht. Dieses ständige auf und ab und mal besser, dann wieder schlechter … dieser ständige Wechsel zwischen Hoffnung und Verzweiflung … das kostet einfach soviel Kraft und lässt einen tatsächlich innerlich zerbrechen.
Aber dein Mann redet … und du bist da . Das finde ich ganz wunderbar für euch beide … ich könnte ja nun schreiben …. Ich habe es ja gesagt! … aber natürlich mache ich das nicht, weil ich ja nicht besserwisserisch sein will ….
Du hattest mal von einem tollen Hospiz bei euch geschrieben … wäre das nicht vielleicht eine Option?
Mein Papa hat sich von dem Entfernen der Lymphknoten übrigens bis jetzt nicht wirklich erholt. Das Bein ist immer dick und geschwollen und bereitet Schmerzen seitdem.
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  #4  
Alt 14.02.2015, 19:51
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...ich sags euch...es muss einfach immer irgendwas unrund laufen...mein Mann hat sich ein kleines Wintersportvergnügen gegönnt mit Freunden, was ihm unheimlich viel Kraft gegeben hat weil es wunderschön war...ich hab mich so gefreut für ihn...nur ist er leider gestürzt und nun an der Schulter ziemlich verletzt....ich hoffe nur dass uns da jetzt nicht auch ein KH Aufenthalt bevorsteht...ich zerplatze mittlerweile fast vor lauter Sorgen...und bin nervlich nicht gut beinander...

...mir kommen ständig die Tränen...weil ich nicht weiß was uns jetzt bevor steht...ja...ein Hospiz gäbe es bei uns...ein wirklich großartiges sogar...aber erstmal wird es schwierig wegen einem Platz....und zusätzlich ist das viel größere Problem, dass ich glaube dass Papa das gar nicht will...und dann ist der Plan ohnehin schon abzuhaken...die Schwiegermama möchte es wie ich sie einschätze auch nicht...die verdrängt eher das zugehen auf ein nahes Ende...und daher glaub ich, dass auch mein Mann letztendlich sich dem anschließen wird, was seine Eltern sich vorstellen können...er wird das Hospiz nicht mal vorschlagen glaub ich...aber ich denke das wird vielleicht das KH zur Sprache bringen...es ist einfach schwierig, weil ich kann es auch eher schwer direkt ansprechen...mein Schatz will es nicht hören...ich hab das Gefühl er befindet sich auch noch eher mehr in dieser Verdrängungs- und nicht Wahrhabenwollen-Phase...ach...was für eine kräftezehrende Zeit....
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  #5  
Alt 17.02.2015, 07:06
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,

wie geht es bei deinem Mann mit der Schulter? Ich hoffe, dass man dir mittlerweile diese Sorgen nehmen konnte und es wirklich nix Schlimmes ist. Manchmal ist es, als wenn sich alle Welt gegen einen verschworen hätte, oder? Aber weißt du … in uns allen stecken unglaubliche Kräfte … eigentlich denken wir, wir können nicht mehr … nix mehr ertragen, nix mehr verarbeiten, fühlen uns nervlich völlig am Ende. Aber dann passiert das Nächste und was tun wir? Wir brechen nicht zusammen, wir machen einfach weiter. Es geht immer weiter … wir werden funktionieren, so lange man uns braucht. Und warum ist das so? Weil wir es uns gar nicht anders leisten können. Das ist doof, aber es ist so. Aber ich hoffe ganz inständig, dass dir wenigstens die Sorge um deinen Mann genommen werden konnte … ich sage ja immer … Sport ist nicht gesund !!!!

Wie geht es deinem Schwiegerpapa? Habt ihr eine Entscheidung treffen können, wie es nach dem Krankenhaus weitergeht?
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  #6  
Alt 18.02.2015, 21:14
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebe Wind...mei du hast so recht...wir brechen nicht zusammen...weil es gar nicht ginge...hm...mein Mann musste Gott sei Dank nicht operiert werden...er hat sich zwar eine Sehne in der Schulter gerissen, aber der Arzt sagte keine OP. Ich bin so froh...das wäre in dieser Situation für mich an Sorgen glaube ich zu viel...er hat zwar Schmerzen und kann sich jetzt auch zwischendurch nicht mehr sportlich austoben, aber zum Glück ist ihm nicht mehr passiert...das hätte auch ganz ganz anders ausgehen können...war ein ziemlich schlimmer Sturz. Tja...jetzt hat er allerdings seine kurzen Bergtouren zwischendurch nicht mehr, die ihm immer irrsinnig viel Kraft gegeben haben...das war der einzige Teil des Tages wo er einigermaßen runter kam...

...aber da sich zwischenzeitig bei uns eh wieder einiges getan hat, ist es möglicherweise eh unerheblich, weil die Zeit für kleine Auszeiten für ihn nun eh mehr als knapp wird...Papa wurde montags einfach entlassen...keine Chemo mehr...er will nicht mehr und die Ärzte sagen auch es bringt nichts mehr...die Tumore sind so aggressiv, dass sie auf Leber und Knochen übergreifen werden. Bestrahlung wurde noch überlegt, aber ich glaub Papa mag einfach nicht mehr...die OP Wunde verheilt schlecht und muss außerdem nochmal aufgeschnitten werden, weil die Flüssigkeit dort nicht abtransportiert werden kann unter der Achsel...ich weiß nicht, ob das auch der Hausarzt machen kann oder ob er dazu wieder ambulant ins KH muss...denke Wundversorgung wird auch der Hausarzt machen können...

Tja...Stand der Dinge...Papa zu Hause...für die Schwiegermama natürlich eine irre Aufgabe...das wird auf Dauer nicht gehen...mein Schatz macht grad eher zu was die Auseinandersetzung damit angeht...wisst ihr...ich frag mich sooft wie lange sowas gehen kann...damit sind wir wieder bei dem, das keiner einen Zeitpunkt vorher sagen kann...Gott sei Dank...? Leider...? Ich möchte einfach nicht, dass er leiden muss...ich möchte nicht, dass mein Mann sich so kaputt macht...er opfert sich richtig auf...und über einen längeren Zeitraum schafft er das nicht...wenn ich so im Forum herum lese, wie lange sich wirklich akute Sterbeprozesse offensichtlich ziehen können, da bekomme ich einfach nur riesige Angst...aber kommt sicher auch auf das Lebensalter und die Körperverfassung an...ein starkes Herz hat er nicht...hm...ich wünsche ihm, dass wenn seine Zeit wirklich gekommen sein sollte, er einfach einschläft und nicht mehr aufwacht...ganz friedlich...ohne Schmerzen und Qualen...
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  #7  
Alt 19.02.2015, 09:38
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,

ich bin sehr traurig, deinen Eintrag zu lesen. Wenigstens ist dir die gesundheitliche Sorge um deinen Mann etwas genommen worden. Und das ist gut! Auch wenn jetzt die andere Sorge wegen dem „nicht-reden“ wieder erwacht. Aber auch jetzt kannst du ihm einfach wieder nur die Zeit geben, die er braucht. Bisher konnte man sich an der vorgesehenen Chemo entlang hangeln und alle Hoffnung darauf setzen und sich daran festhalten. Nun ist die Situation völlig verändert. Dein Schwiegerpapa mag nicht mehr und wer weiß, wofür es gut ist. Bei meinem Papa hatten die Ärzte ja auch von Anfang an gesagt, dass wir von der Chemo nicht so viel erwarten sollen. Aber Papa wollte es und es war am Ende einfach nur eine furchtbare Qual … für ihn und auch für uns. Aber als er dann die Entscheidung gegen eine weitere Chemo getroffen hatte, war das für mich trotzdem wie ein riesiger Schlag ins Gesicht. Keine Chemo bedeutete für mich, dass er sich aktiv für das Sterben entscheidet. Ich habe auch sehr lange gebraucht, damit zurecht zu kommen. Aber jetzt … mit allem was bisher passiert ist … war es die richtige Entscheidung … für ihn und auch für uns.
Was ich damit eigentlich nur schreiben will … lass deinem Mann die Zeit, sich mit der neuen Situation auseinander zusetzen. Du weißt … manche Leute brauchen länger …
Habt ihr mal überlegt, euch Hilfe für die Pflege daheim zu holen? Einen Pflegedienst oder vielleicht sogar den Palliativdienst? Wir haben damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht und der Palliativdienst ist einfach klasse. Die kümmern sich nicht nur um den Patienten, sondern auch ganz, ganz viel um die Angehörigen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, die Lage etwas zu entspannen?

Ich bin in Gedanken sehr bei euch.
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