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  #1  
Alt 20.02.2015, 14:15
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Zitat:
Zitat von Bernsteinketterl Beitrag anzeigen
...cut...

die OP Wunde muss übrigens operativ wieder unter Vollnarkose aufgemacht werden....derzeit werden täglich rund ein halber Liter (!!!) Flüssigkeit herauspunktiert beim Hausarzt...ist das eigentlich gefährlich?? Weiß das wer? Kann das Wasser in Herz und Lunge - ist ja gleich daneben - übergehen?

...cut...

Liebes Bernsteinketterl...

bevor ich auf das obige Zitat eingehe, möchte ich was anderes loswerden...

Du bist eine tolle Frau und ich hoffe, dass dein Mann das weiß und auch zu schätzen weiß, dass er dich an seiner Seite (oder hinter sich) hat.


Nun zum zitierten... Die Lymphbahnen und Lymphknoten transportieren normalerweise Gewebsflüssigkeit aus körperfernen Regionen, um sie dem Kreislauf wieder zur Verfügung zu stellen. Ist dieser Transportweg unterbrochen (z.B. durch die Entfernung eines großen oder mehrerer Lymphknoten) muss die Gewebeflüssigkeit ja irgendwo bleiben... in diesem Fall tritt sie an der Wunde aus bzw. sammelt sich in der Wundhöhle (daher dann die Menge Flüssigkeit die abpunktiert wird). Eine Entzündung durch die stetige Flüssigkeitsansammlung wäre jetzt wohl das akuteste Problem, das auftreten könnte. Kann das "Leck" erfolgreich verschlossen werden, dann würde der betroffene Arm wegen eines Lymphödems anschwellen... (lies mal bei den Brustkrebsdamen nach, dort gibt es diese Problem schonmal häufiger)

Wegen der Behandlung der Schmerzen könntet ihr euch auch wegen des hinzuziehens eines Schmerztherapeuten erkundigen... in den Krankenhäusern sind i.d.R. die Narkosärzte dafür zuständig. Nervenschmerzen sind generell schwierig zu behandeln... daher könnte euch dieser Weg da etwas mehr Klarheit bringen... was getan werden kann... und mit welchem Erfolg zu rechnen ist. Da es sowas wie ein Schmerzgedächtnis gibt, ist es leider nicht immer sooo einfach wie man sich das vorstellt

Ich umarme dich ganz herzlich... ihr seid, denke ich, auf dem richtigen Weg... und Du wirst deinen Mann mit deiner unglaublich liebevollen Art sicher so unterstützen können, dass er gute Entscheidungen gewinnenen und vertreten wird.

glg Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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  #2  
Alt 20.02.2015, 18:14
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,

ich antworte heute nur ganz kurz: ich finde die Idee, sich das Hospiz gemeinsam mal anzusehen auch sehr gut. Das ist doch immer besser als Broschüren. Und wer weiß, vielleicht werden deinem Mann oder seinen Eltern dann auch einfach ein paar Ängste genommen.
Und die Aussagen der Ärzte wegen der Schmerzen … unglaublich. Niemand kann vorhersagen, wie und was kommt. Lebt im Heute und denkt nicht schon über das Morgen nach.

So, ich bin hier wieder "gefragt" … ich drücke dich!
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  #3  
Alt 22.02.2015, 10:19
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Wie geht es bei euch? Meine Gedanken sind sehr bei euch!
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  #4  
Alt 22.02.2015, 21:10
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...danke Euch für die lieben Worte...das ist so ein tolles automatisches "geben" und "nehmen" hier...sehr schön in so einer schweren Zeit die wir alle gerade erleben...

...so lieb von Euch, dass Euch das auffällt wie ich über meinen Mann spreche...und ja, ich denke, er weiß es zu schätzen...ich hoffe es...!

...tja bei uns alles wie vor drei Tagen...mein Mann kommt mir vor als ob er in so einem Zwiespalt wäre zwischen absoluter Realität und absolutem Verdrängen...mal denke ich, er weiß was kommt, mal denke ich, es ist ihm überhaupt nicht bewusst bzw er will es nicht wahrhaben...aber das ist wahrscheinlich normal...

Papa spürt es wahrscheinlich wo er selber grad steht, weil wissen tut er ja wenig...für ihn ist einfach nur wichtig, wieder daheim...aber das wird ohnehin nicht lange sein, wenn die OP Wunde wieder aufgemacht werden muss...befürchte er wäre letzte Woche zu schwach gewesen um die OP durchzuführen, sonst hätte man ihn ja wohl behalten und nicht erst entlassen um ihn dann wieder zu holen...wisst ihr was Wahnsinn ist....er isst irrsinnige Portionen zu den Mahlzeiten...! Er nimmt zwar weiter ab, aber isst als gäbs kein Morgen....puh jetzt beim schreiben fällt mir erst auf, dass das vielleicht der treffende Ausdruck ist und er vielleicht genau deswegen so viel isst...hm...und vielleicht ist auch ein bisschen gegen den körperlichen Abbau kämpfen wollen dabei...ich weiß es nicht...ich befürchte halt ständig, dass es ganz plötzlich gehen wird, dass ihn die Metastasen wirklich in seiner körperlichen Gesamtheit angreifen werden...
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  #5  
Alt 23.02.2015, 13:10
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Wenn du deinen Mann beschreibst, lese ich meine Mama heraus. Nur mit dem Unterschied, dass sie absoluten Redebedarf hat.
Ach Bernsteinketterl ... was eine schwierige Zeit für so viele von uns.
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  #6  
Alt 23.02.2015, 21:10
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

...jetzt wird Papa tatsächlich an Donnerstag wieder operiert...mit Vollnarkose...heut wurden ihm wieder 600ml heraus punktiert...müssen die das operieren um eine Entzündung zu verhindern? ...sein Herz ist doch viel zu schwach...
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  #7  
Alt 23.02.2015, 21:28
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Zitat:
Zitat von Bernsteinketterl Beitrag anzeigen
......ich befürchte halt ständig, dass es ganz plötzlich gehen wird, ...
liebes Bernsteinketterl,
weißt du, ich glaube - so schwer das ist - dafür muss man sich nicht fürchten.
Manchmal bedeutet das auch einfach ein Geschenk, schnell gehen zu dürfen.

mein Papa hat damals die Diagnose an einem 10.Oktober erhalten. Aussage: nur noch wenige Wochen. Ich war dabei, den Schock darüber zu verarbeiten, als er am 20.Oktober an einer Komplikation (embolie) verstarb.
jetzt - mit viel viel zeitlichem Abstand - kann ich sagen, dass das ein Segen für ihn war. Sein starkes Herz hätte ihn lange nicht gehen lassen und das hätte Leid bedeutet. Leid, das ICH nicht für ihn wollte und er für sich selbst ganz sicher nicht.


OP: ich bin generell vorsichtig, wenn Ärzte Operationen an schwerstkranken Patienten für nötig befinden. Weil ich weiß, unter welchem Effizientdruck Kliniken stehen.
ich würde dreimal nachfragen, OB die Op notwendig ist und wenn ja: WARUM und mit welcher Zielsetzung.

Alles Gute für Euch!
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  #8  
Alt 23.02.2015, 22:09
Benutzerbild von Tündel
Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Hallo Ketterl,

Als mein Mann vor rund 4 Jahren an seiner schweren Herzkrankheit starb, fiel mir auf dem Weg ins Krankenhaus ein kleines Gedicht ein:

An der Kreuzung stehen,
den eigenen Weg gehen,
den Weg der uns führt aus Schmerz und Leid
der Weg, der uns führt in die Ewigkeit!

Ich schmücke mich mit eigenen Federn, denn dieses kleine Gedicht stammt von mir selber!

Ich hab das dann auch in die Todesanzeige geschrieben, es passte soooo gut, weil er sich selber entschieden hatte zu gehen. Ich hatte 10 Minuten vorher noch mit ihm telefoniert, hatte ihm gesagt, dass ich am nächsten Morgen den ersten Zug zu ihm nehmen würde.
Er war beruhigt, 15 Minuten später bekam er das tödliche Kammerflimmern und starb!

Er sah sooooo friedlich aus, lächelte vor sich hin! Und ich wusste, er hatte sich selber entschieden zu gehen!

Und ich stelle mir das so vor: Er schwebte da schon über sich hin, sah die Ärzte mit dem ganzen Equipment hantieren und dachte dann so bei sich: "Naaaaa, Leitln, es duats mia nimmer weh!" Und weg war seine Seele! Für mich eine beruhigende Vorstellung!
Ich hätte ihn kaum weiter leiden sehen können, er war nur noch Haut und Knochen, schlimm, wenn man ihn vorher kannte, 1,80 groß, 120kg und als er starb? 1,60 und 45kg!

Weißt du, wenn euer Papa sich entscheidet zu gehen, dann sollte er das tun dürfen, in Würde und in Frieden, nicht in Angst und voller Schmerzen!
Und deshalb glaub ich, wie das Engelchen auch, dass ihr genau nachfragen solltet, welchen Zweck und Sinn diese neue OP hat! Hilft sie ihm, schmerzfrei zu sein? Erleichtert sie das Weiterleben? Lindert sie Schmerzen?

Alles Gute für euch!
Lasst euren Papa seinen Weg gehen!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!

Geändert von Tündel (23.02.2015 um 22:58 Uhr)
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  #9  
Alt 24.02.2015, 18:51
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Beiträge: 99
Standard AW: Anfang vom Ende...?

...schön so viel Unterstützendes hier zu bekommen...hm...die OP hat vorrangig den Grund, dass die Flüssigkeit einfach nicht abtransportiert werden kann...birgt offenbar eine akute Entzündungsgefahr in sich...

Ach...ich muss morgen mit meinem Mann unbedingt darüber sprechen, wegen einer Patientenverfügung...stellt Euch vor die würden Papa im Zuge der OP mit Wiederbelebungsmaßnahmen quälen, falls Komplikationen auftreten...ich hab kein gutes Gefühl vor Donnerstag...

...die OP machen sie denke ich nur, weil die Entzündungsgefahr genauso groß ist, wie das Risiko der OP selber...und beides könnte zum selben führen...nämlich zum Tod...weil grds ist man doch eh eher vorsichtig bei den Ärzten, dass nur ja niemand am Tisch liegen bleibt bei einer OP...

...findet ihr es normal, dass er so viel isst der Papa...?
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