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#1
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AW: Nierenkrebs mit Metastasen
Moin!
Kurze Ergänzung zum Thema Klinikwahl: Mein Papa hat sich in München operieren lassen. Wir kommen aus einer Kleinstadt in Niedersachsen. War also nicht gerade um die Ecke. Die Krankenkasse (eine gesetzliche, sehr verbreitete, allgemeine...) hat nicht mal gezuckt. Die Fahrtkosten muss man zwar selber tragen, aber das war es Papa wert. Alles Gute für euch! Liebe Grüße Reni |
#2
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AW: Nierenkrebs mit Metastasen
Hallo Jan!
Schön, das die Kassen alle Medikamente bezahlen, die für Nierenkrebs zugelassen sind. da hast Du echt Glück!!! Ich muß um jede Tablette kämpfen, da ich schon 5 Präparate genommen habe, die immer nur kurze Zeit gewirkt haben. Mein Urologe darf keine weitere Therapie verschreiben, ich bin jetzt bei einer Uniklinik, wo eine sehr engagierte Ärztin versucht,mir zu helfen. Dafür muß sie einen Antrag bei KK stellen, der dann prompt abgelehnt wird!!! Erst nach Widerspruch wird er vielleicht genehmigt, aber weißt Du wie lange das dauert??? Mehrere Wochen. Und was machen die Metastasen derweil? Sie wachsen munter weiter!!!!° Ich komme mir vor wie ein Dinosaurier, aber leider gibt es keine Studien für 6. Linien, es gibt ja auch keine Probanten dafür. Ich kann nur jedem raten, die Medikamente solange wie möglich zu nehmen, egal wie schlimm die Nebenwirkungen sind. Ich wnsche Euch bessere Erfahrungen. Gruß Kika. |
#3
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AW: Nierenkrebs mit Metastasen
Hallo Kika.
du solltest beim medizinischen Dienst der Krankenkasse, oder wenn das nicht funktioniert bei der Landesärztekammer Antrag auf Beratung und Begutachtung stellen. Falls Du eine Rechtschutzversicherung hast welche Patientenrecht beinhaltet, Anwalt nehmen. Es wäre theoretisch auch möglich über einen Anwalt mittels Verfügung kurzfristig neue Behandlungsmöglichkeiten zu erlangen. Man müsste z.b. einen Behandlungsfehler erwägen, dies führt grundsätzlich zu einer Umkehr der objektiven Beweislast. Die richtige Behandlungsfolge mit den Medikamenten zu beweisen wäre der Gegenseite schier unmöglich, und würde Dir neue Türen öffnen. Gruß Hugo |
#4
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AW: Nierenkrebs mit Metastasen
Hallo Jan,
dank Dir für deine Antwort. Mein Onkel ist 68 Jahre und der neuste Stand ist wie folgt: Die Ärzte Kommission hat sich nun doch für eine Op entschieden. Am Montag muss er ins KH und Dienstag wird er operiert. Wie genau die Op aussieht wissen wir nicht, da uns die Sekretärin über diese Entscheidung telefonisch informiert hat. Ich würde ja so gerne noch eine 2. Meinung einholen, aber das will hier keiner hören. Ich höre nur: "Die werden schon wissen, was sie machen". Es wurden auch keine weiteren Untersuchungen oder CT etc. gemacht. Die Entscheidung der Op resultiert aufgrund des 1. Nieren-CTs, da wo der Tumor entdeckt wurde. Ist das nicht irgendwie alles komisch? Ich hoffe auf Antwort 😐 Liebe Grüße Kerstin |
#5
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AW: Nierenkrebs mit Metastasen
Hallo Kerstin,
"Komisch" kann ich an der Vorgehensweise nicht viel finden. Letztendlich entscheidet dein Onkel über die Behandlung, er hat sich nun mal für das Krankenhaus entschieden. Jetzt noch mal zum Ablauf einer Behandlung des metastierten Nierenzellkarzinoms: Nach begründeten und hinreichend sicheren Verdacht auf ein Krebsgeschehen in der Niere erfolgt nach Möglichkeit die Entfernung des Tumors, auch in der metastierten Situation, war vor einigen Jahren noch nicht so. Der Tumor wird im Gesammten und mit Sicherheitsabstand aus dem gesunden Gewebe geschnitten. Nach Möglichkeit sollte dies nierenerhaltend geschehen. Die Methode der Op ist hier zweitrangig, Sicherheit geht vor. Der operierende Chirurg wird die von ihm favorisierte Art vorschlagen. Dein Onkel muss dem zustimmen, eine Aufklärung erfolgt immer vor jeder OP. Es sei denn, dein Onkel möchte dies gar nicht so genau wissen, und sagt "macht halt". Sind die Voruntersuchungen (CT) aussagekräftig genug, reicht dies für eine OP-Planung. Nach der OP wird das entnommende Gewebe in die Pathologie geschickt, um es feingeweblich zu untersuchen, damit stellt man fest welche Art von Gewebe es ist (Bezeichnung, Größe, Grading, usw.). Dies ist dann der Steckbrief des Tumors, nach dem sich alle weitere Maßnahmen richten. Das dauert in der Regel 6 - 12 Tage. Auch hier ist wieder Geduld gefragt, überstürzte Handlungen bringen nichts. Es wird auch nach Metastasen gesucht, wenn nicht schon durch die verschiedenen CT's geschehen, um herauszufinden ob eine Metastasenchirurgie möglich und sinnvoll ist. Hier kommt es auf die Zahl, Größen und Lokalisationen der Metastasen an, welche weitergehende Maßnahmen man ergreift. jetzt sind wir aber schon wieder in dem Bereich der Spekulation, man muss erst das Ergebnis der Pathologie abwarten um weiteres zu Entscheiden. Vorher werdet ihr auch von den Behandlern keine Festlegungen erwarten können. Noch ein kleiner Tipp für den Krankenhausaufenthalt. Lasst euch dort vom Sozialdienst beraten, falls dein Onkel eine Anschlussheilbehandlung möchte, könne die es für euch beantragen, außerdem hat dein Onkel ein Recht auf Anerkennung des Schwerbehindertenstatus, das kann auch über den Sozialdienst laufen. So spart ihr euch Arbeit und Rennerei. Gruß Jan |
#6
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AW: Nierenkrebs mit Metastasen
Hallo Jan,
für mich ist das einfach zu ein großes Hin und Her. Zuerst sind die Blutwerte ok, dann wieder nicht. Zuerst ist es eine Zyste, dann ein Geschwür. Zuerst soll keine OP sein, dann auf einmal eine OP. Ohne weitere Erkenntnisse und Untersuchungen. Lt. Internet ist die Wahrscheinlichkeit der Streuung bei Nierenkrebs im Knochen und Gehirn. Diesbezüglich wurde nichts untersucht. Ich habe einfach ANGST, das mein Onkel die OP nicht überlebt oder umsonst durchmachen muss, aufgrund der unzureichenden Erfahrung. Es ist nun mal Tatsache, das Nierenkrebs nur 2-3 % aller Krebserkrankungen ist. Und ich glaube nicht, dass so ein Kleinstadt-KH genug Erfahrung hat. Aber egal, mein liebster Onkel hat sich entschieden und ich muss das schweren Herzens akzeptieren. |
#7
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AW: Nierenkrebs mit Metastasen
Hallo Kerstin,
ob euer gewähltes Krankenhaus genügend Erfahrung und Expertise hat, kann und will ich nicht beurteilen, vieleicht sitzt dort in der Klinik das absolute Genie und ich kenn es noch gar nicht. Das hin und her bis jetzt nennt sich Differentialdiagnostik, es wird die Krankheit eingekreist und erst mal alles ausgeschlossen, was sich leicht nachweisen lässt bis am Ende nur noch ganz wenige Möglichkeiten übrig bleiben. Übrigens haben sie bis jetzt sehr flott gearbeitet, da gibt es ganz andere Geschichten. Die OP an und für sich wird schon seit über 100 Jahren durchgeführt, das ist nichts neues, ein guter Chirurg sollte so etwas durchführen können. Das ist ganz einfach deren Handwerk. Ich nehme schon mal an, die Tumorkonferenz hat sich einen Therapieplan zurecht gelegt, nur wenn dein Onkel gar nicht wissen will was jetzt genau passiert, wird er da auch nicht genau zuhören und dir auch nicht alle Informationen zukommen lassen können. Bist du bei den Arztterminen dabei? Welche Voruntersuchungen wurden denn schon gemacht (CT-Oberbauch, CT-Lunge, MRT) und mit welchem Ergebnis? Wie groß ist der Muttertumor, wo sitzen die Metastasen und wie viele sind es? Die OP ist auch ein Teil der Diagnostik, denn erst nach der feingeweblichen Untersuchung, kann der Tumor genau identifiziert weden, danach wird weiter entschieden. Das ist der ganz normale Ablauf. Knochenmetastasen erkennt man auch in den CT/MRT. Hirnmetastasen sind sehr selten. Aber ohne die feingewebliche untersuchung steht ja noch nicht mal 100% fest ob und was für Tumor dies ist. Und wenn du den Feind nicht kennst kannst du auch nicht gezielt dagegen angehen. Eine Krebstherapie hat viel mit Geduld zu tun. Gruß Jan |
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