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#1
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AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Habe Muttertag im Hospiz verbracht, einen tollen Kuchen gebacken. Es war das letze, was sie mit Genuss gegessen hat. Leider kann sie kaum schlucken, es wird schlimmer.
Sie ist erst 54. irgendwie bin ich am Ende meiner Kräfte. Man ist da, macht und tut, versucht kleine Freuden zu machen, verbietet sich Trauer. Bin mit der Situation an sich ziemlich allein, kein Partner der wibeb unterstützt und ich möchte meine Freunde nicht damit belasten. Deswegen lass ich es hier mal raus ... |
#2
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AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Kann dich total verstehen, meine Mutter ist 51 und vor kurzem wurde eine Lebermeta entdeckt von ursprünglich einem NN-Ca
Weiß an manchen Tagen nicht was ich tun soll, es ist sehr zermürbend einfach und die Angst riesengroß dass sie den Kampf eines Tages verliert Heute ist es wieder ganz schlimm
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Meine Mama: Juni 2014: Nebennierenrindenkarzinom T2N0M0V1 R(0) Resektion , orale Tabletten-Therapie mit Lysodren Februar 2015:Metastasen in Lunge und Leber August 2015: Lokalrezidiv und multiple Lebermetastasen am 23.10.15 ist sie ins Regenbogenland gegangen |
#3
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AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
@LiebesHerz
Danke, für deine so lieben und wahren Worte ich denke, dass die krankheit einen sehr prägt und bei all dem schlimmen und negativen auch irgendwas "gutes" hinterlässt. und das ist aufjedenfall, dass "zu schätzen wissen" und dankbar sein, für die kleinen dinge, die kleinen dinge überhaupt wahrnehmen. und trotzdem hat all das so einen üblen beigeschmack. manchmal habe ich es satt, ständig diese angst zu haben. ständig zu denken, wie oft werden wir das noch miteinander haben, kopfkino wenn sie hustet oder über rückenschmerzen klagt...natürlich sollte man sich erst verrückt machen, wenn es soweit ist...,aber manchmal überrollt es mich einfach. dann bin ich froh, wenn ich mich hier austauschen kann. ich wünsche euch allen, und natürlich allen mamas und papas ganz viel kraft. ylva |
#4
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AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Hallo Kallirhoe,
wir hatten ja schon einmal geschrieben. ich bin länger nicht mehr ins forum, weil ich mich zu sehr rund um die Uhr mit der Krankheit beschäftigt habe und der Trauer. bei meiner Mutter wurde Ende 2013 eierstockkrebs diagnostiziert. Hat jetzt wieder eine Chemo hinter sich. Heute das niederschmetternde Ergebnis: Lebermetastasen weiter fortgeschritten trotz chemo. ich schäme mich jetzt das zu sagen, aber ich bin inzwischen irgendwie so abgehärtet. ich hatte eine zeit da habe ich wegen der ganzen sache nichts mehr gemacht. das einzige was noch ging war arbeiten, dazu musste ich mich jeden morgen zwingen. sogar duschen oder ein brot schmieren erscheinte mir unnötig und wertlos im angesicht dieser diagnose und der angst um meine mama. alles hat sich angefühlt wie blei. von aufwachen bis einschlafen sind meine gedanken um nichts anderes gekreist. ich wurde sehr verbittert und wütend und wollte dieses leben, so wie es sich jetzt seit 2 jahren verändert hatte, nicht akzeptieren. dass das jetzt zu mir und meiner familie gehört, habe ich nicht angenommen. irgendwann ging es einfach so nicht mehr weiter. habe viel gelesen in letzter zeit und mich gedanklich damit auseinandergesetzt. dass manche menschen solche schicksalsschläge aushalten müssen. dass der tod teil des lebens ist, dass man traurigkeit zulassen muss, aber sich nicht darin sulen darf. ich übe mich in dankbarkeit trotz allem. ich will dem Krebs nicht die Macht geben, auch mein Leben zu zerstören. Das ist das letzte was meine Mutter will. Das lasse ich nicht zu. Diese Krankheit wird meine Seele, meine Hoffnung und meine positive Lebenseinstellung nicht auch zerfressen. lange hatte ich das gefühl, mir "darf" es nicht gut gehen, wenn es mama nicht gut geht. jetzt denke ich, ich bin es ihr schuldig, dass ich etwas aus meinem leben mache. ich werde schon irgendwie zurecht kommen, wenn meine mama nicht mehr da sein wird. denke ich. ihr auch. es wird ein teil von uns sein, uns verändern, vielleicht sogar die ein oder andere gute eigenschaft mit auf den weg geben. nämlich gesundheit wertzuschätzen, einen tag in der sonne mehr zu genießen, kleine probleme nicht groß zu machen, nicht oberflächlich zu sein. es gibt ein zitat das ich liebe: “In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.” — Albert Camus vielleicht verdränge ich auch in letzter zeit alles. meine mama ist körperlich recht fit zur zeit und kann eigentlich alles machen. isst auch gut und geht viel spazieren. vielleicht wird es auch wieder ganz anders, wenn es ihr schlechter geht. habe immer noch große angst was da kommen wird. sehr große sorgen mache ich mir dagegen um meinen papa. schließlich verbringt er fast jeden tag 24 stunden mit ihr. ich weiß nicht was aus ihm werden wird...ich hoffe er wird es schaffen, einen neuen alltag zu finden und sich nicht aufgeben. aber noch ist meine mama ja da. sie liegt auf dem sofa und ließt. und da lege ich mich jetzt dazu. liebe grüße tine (fast 27, mama 69 Jahre alt) |
#5
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AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Liebe tine, ich bewundere dich für die worte die du gefunden hast und deinen weg damit umzugehen!! Ich versuche es auch, Rede mir gut zu, versuche es anzunehmen wie es ist und scheitere dann doch.
Ich versuche mich abzulenken aber es fällt mir schwer. Am Freitag stehen die Nachsorge Untersuchungen an (Mammo, US, Blut etc) Ich habe Angst. Ylva |
#6
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AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Liebe Tine,
da hast Du ganz schöne und passende Worte gefunden finde ich! Es beschreibt genau das was ich auch gerade denke. Es hilft niemandem wenn man sein Leben auch noch dem Krebs opfert. Ich habe heute nach einemBesuch bei meiner Mutter der es weiterhin sehr gut geht ebenfalls beschlossen,dass jetzt Schluss ist. Schluß mit der Angst, Schluss mit dem Pessimismus, Schluss mit dem Lauern was als nächstes schlimmes kommt. Ich habe jetzt einfach beschlossen dass schon alles gut wird. Zuversicht und Optimismus können sicher nicht heilen, aber sie schaden ganz gewiss nicht. Ich habe es so satt, dass der Krebs mein Leben bestimmt!!!! Es reicht! Es ging mir in der ersten zeit nach der Diagnose auch so wie dir, du hast es so passend beschrieben.. Diese bleiernde Last die sich den ganzen Tag auf einen legte.. Zu nichts mehr Energie, nichts hat mehr Freude gemacht, nichts hätte mehr einen Sinn. Es tut so gut zu lesen, dass es andere auch so erlebt haben, man fühlt sich gleich nicht mehr alleine... Schön fand ich auch dass du geschrieben hast, dass wir schon klar kommen werden.. Ohne unsere Mamas.. Es wird schwer.. Aber es ist der Lauf des Lebens... Und die Mamas wollen dass wir glücklich sind! Ylva, ich wünsche euch gute Ergebnisse! Bin fest überzeugt dass alles gut ist! Ich verstehe dich... Du hast deine Mama einfach sehr lieb.. Es wird alles gut. Drück euch! Jana
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Meine Mutter: Pankreas-Ca ED 7/2014 verstorben am 3.11.15 Immer in meinem Herzen... |
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angst, weihnachten |
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