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#1
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AW: Gedankenkarussell
Hallo Uli,
danke für Deine Nachricht. Habe jetzt verschiedenes ausprobiert und gemerkt, dass es sehr Situationsabhängig ist. Reden hilft, aber auch schreiben und dann vernichten. Wie geht Ihr damit um, wenn sich sehr gute Freunde zurückziehen? Eine Freundin von mir kommt mit der Diagnose und den Auswirkungen nicht klar. Sie reagiert nicht mehr so, wie ich sie kenne, es wirkt übervorsichtig, ängstlich... Was würde ich geben, zu wissen, was in ihr vorgeht. Konnte so gut mit ihr reden... Viele Grüße Uli |
#2
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AW: Gedankenkarussell
Hi Uli,
Zitat:
Dann wird die Situation für sie fassbarer und abgegrenzter. Was daraus dann wird ist völlig schnuppe. Kann sein ihr quatscht 10min oder auch 3h. Das sollte funktionieren Bei mir ist das Ganze nun 25 Jahre her, aber ich erinner mich tatsächlich an meinen stärksten Gedanken: "Jetzt kommt der volle Scheiß und dein einziges Ziel ist es, da durchzukommen. Vielleicht schaffst das nicht, aber Du wirst alles versuchen!". Karussell hatte ich daher eher garnicht. Nur ein Ziel. Vielleicht schaffst Du es auch, dich auf das Ziel zu fokussieren Okay okay: Phasen des Zweifelns hatte ich natürlich auch Aber vor allem auch die Frage, WIE ich es denn am Besten anstelle. Aber es soll sich halt nicht immer um die selbe Frage drehen und schon garnicht um dieses "Warum ich?". Ach Mist. Diese Krankheit ist einfach Sch... Gute Nacht Sebastian Geändert von gitti2002 (17.10.2015 um 22:57 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt |
#3
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AW: Gedankenkarussell
Hallo Sebastian, hallo Stuggi,
vielen Dank für Eure Antworten. Inzwischen ist viel Zeit vergangen. Die Therapie war fast beendet. Konnte mich ein wenig auf das Ziel konzentrieren und habe auch versucht den Kontakt zu meiner Freundin in kurzen dosierten Treffen aufrecht zu erhalten. Beides hat zumindest ein wenig funktioniert. Doch jetzt kam der Rückfall. Der operierte Krebs ist zu- rück und hat zusätzlich durch ein weiteres CA zugeschlagen. Es macht mir große Angst, die Ungewissheit, die neue OP, die erneute Chemo.... Bin ziehmlich verzweifelt, die Prognose ist schlechter geworden. Mir fehlt die Kraft, fühle mich ausgelaugt, versuche aber weiter zu kämpfen... Was kann ich noch tun? Was hat Euch gegen die Angst geholfen? Viele liebe Grüße Uli |
#4
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AW: Gedankenkarussell
Hallo Uli,
das ist ja ein mächtiger Schlag, den Du da bekommen hast. Ich hab keine Ahnung, wie man damit wirklich umgeht. Ich hatte auch eine Riesenangst davor und bin zum Glück verschont geblieben. Aber Gedanken hatte ich mir schon auch gemacht. Ich bin sicher, dass alle um mich herum gesagt hätten "Kämpfe!". Aber ich war mir nicht so sicher. Ich hab echt überlegt, ob ich mir die Chemo nochmal antun würde. Ich kam zu keinem Ergebnis ... Im Krankenhaus hatte ich einen Freund, der sich gegen die Chemo entschieden hatte (allerdings war die Prognose de facto Null) und sein restliches Leben noch so gut verbracht hat, wie es eben ging. Eine starke Entscheidung! Wieder andere (z.B. 2 Tanten von mir) leb(t)en abwechselnd mit Chemo/zuhause noch sehr lange (die beiden 10 und 25 Jahre). Da waren dann gute und schlechte Zeiten dabei. Naja, ich denke schon, dass ich´s dem Krebs nochmal hätte zeigen wollen. In deinem jetzigen Zustand ist das aber schwer durchzusetzen. Ich hatte ja selbst damals in der Chemo Phasen, wo ich glatt aufgegeben hätte! Hab ich aber nicht und war gut so. Vielleicht kannst Du damit was anfangen? Ich wünsch dir ganz viel Kraft. Und auch einfach Glück - wer weiß ob Du nicht einer bist, der´s jetzt hat Sebastian (= Stuggi ) |
#5
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AW: Gedankenkarussell
Hallo Sebastian,
danke für Deine Antwort. Hatte nun etwas Zeit zum Nachdenken und mich ent- schlossen zu kämpfen. Bin inzw. operiert und in ca. 2 Wochen beginnt wieder die Chemo. Jetzt heißt es wieder durchhalten. Die Gedanken und der Krebs müssen besiegt werden. Habe unheimliche Angst, es nicht zu schaffen, aber ich werde es auf jeden Fall versuchen... Wie hast Du denn diese Tiefs während der Chemo überwunden? Hattest Du ein spez. Mittel dagegen? Viele Grüße Uli |
#6
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AW: Gedankenkarussell
Hallo Uli,
als erstes bin schonmal erfreut, dass DU eine Entscheidung getroffen hast. Es ist wichtig, dass man auch seinen Weg geht und nicht nur den der Ärzte oder Angehörigen oder was-weiß-ich. Zu den kleinen und großen Tiefs ... hmm, weiß auch nicht mehr. Ich hatte irgendwie das Bild eines schwarzen Tunnels vor mir. Ich sah nichts, aber irgendwo da vorne muss doch der Ausgang sein! Aber falls nicht will ich ich´s trotzdem versuchen und weiter gehen ... weil einfach da bleiben ist auf jeden Fall der Tod. Es gab einfach keine Alternative zur Therapie. Ich wüsste nicht, was ich sonst hätte machen sollen? Ich habe also die ganzen Tiefs mit der Hoffung / den Gedanken verbracht, dass ich´s nur damit schaffe. Und immer zuhause ging es mir dann auch wieder besser und ich hab Riesen-Nudelberge vertilgt und ab und zu Besuch von Schulkumpels bekommen - das war ein Blick in mein normales Leben Wie ist denn dein Krebs eigentlich zurückgekommen? Metastasen oder ein Rezidiv an der selben Stelle? Metastasen sind natürlich sehr schlimm (hatte meine "10-Jahre-Tante"), aber ein Lokalrezidiv ist doch ganz gut behandelbar, oder? Allerdings oft mit erheblichen organischen Einschränkungen. Viele Grüße Sebastian |
#7
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AW: Gedankenkarussell
Hallo Sebastian,
es war einerseits ein Rezidiv in der Nähe, da das Darmstück inkl. Tumor entfernt wurde. Der zweite Tumor ist noch nicht so ganz klar, ob es ein neuer ist oder in Zusammenhang mit dem Rezidiv steht. Ich hoffe, dass dies durch das Labor noch klar wird. Ist es Deiner Meinung nach sinnvoll, sich auf den Tod auch schon vorzubereiten? Hattest Du mal solche Gedanken? Ich habe irgendwie das Verlangen (weiß nicht wie ich es ausdrücken soll) alles dafür zu regeln. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht usw.. Viele Grüße Uli |
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